Zum Inhalt springen

Biberstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. November 2004 um 17:52 Uhr durch Voyager (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Aarau
Fläche: 4.10 km²
Koordinaten: 47° 25' n. Br., 8° 05' ö. L.
Höhe: 393 m.ü.M.
Einwohner: 1147 (2003)
PLZ: 5023
Gemeindeammann: Peter Frei
Website: www.biberstein-ag.ch

Biberstein ist eine Gemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Das Dorf liegt etwas mehr als drei Kilometer nordöstlich der Kantonshauptstadt Aarau am Fusse der südlichsten Jurakette.

Geographie

Biberstein liegt eingezwängt zwischen dem Nordufer der Aare und dem steilen Südhang des Hombergs. Die tiefste Stelle liegt auf 360 Metern, die höchste auf 768 Metern. Das besiedelte Gebiet ist relativ schmal und erstreckt sich über eine Länge von zweieinhalb Kilometern der Aare entlang, wobei sich das Dorfzentrum auf einer erhöht liegenden Terrasse befindet. Das einzige flache Gebiet ist der „Schachen“, eine ehemalige Flussaue, die landwirtschaftlich genutzt wird. Die Hänge des Hombergs sind zum grössten Teil bewaldet. Der Wald wird jedoch auf einer Höhenlage von rund 650 Metern durch mehrere Weideflächen aufgelockert.

Nachbargemeinden sind Thalheim im Norden, Auenstein im Osten, Rohr im Süden und Küttigen im Westen.

Geschichte

Das Dorf Biberstein entstand im 13. Jahrhundert um die ehemalige Burg herum, deren Erbauer unbekannt sind. 1280 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Dorf und Burg. Die Hohe und die Niedere Gerichtsbarkeit wurden bis 1335 durch die Habsburger ausgeübt, danach durch die Johanniter aus Leuggern. Biberstein wurde als Stadt bezeichnet, besass aber weder Stadt- noch Marktrecht. 1399 erhielt das Dorf jedoch eine Ringmauer. Im ausgehenden Mittelalter sank das Städtchen zu einem Dorf ab.

Während des Schwabenkriegs von 1499 wurde Biberstein durch die Berner besetzt, die fortan einen immer grösseren Einfluss ausübten. Ab 1527 residierte ein Berner Landvogt auf der Burg. 1535 wurden die Johanniter zum Verkauf gezwungen und das Dorf war nun auch formell im Besitz der Stadt Bern. Deren Herrschaft wurde 1798 beendet, als die Franzosen in die Schweiz einmarschierten und die Helvetische Republik ausriefen. Biberstein gehörte von nun an zum Kanton Aargau.

Der Weinbau, der erstmals 1363 erwähnt wurde, war neben der Aarschifffahrt lange Zeit der Haupterwerbszweig des Dorfes. 1857 betrug die Anbaufläche noch ca. 20 Hektaren. Wegen der eingeschleppten Reblaus schrumpfte der Weinbau bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zur Bedeutungslosigkeit. Viele Familien verarmten und mussten nach Übersee auswandern.

Während des frühen 20. Jahrhunderts war die Bevölkerungszahl stagnierend oder sogar leicht sinkend. Nach 1950 wurde Biberstein als attraktive Wohnlage entdeckt. Während sich die Bevölkerungszahl beinahe verdoppelte, richtete sich das wirtschaftliche Geschehen immer mehr auf Aarau aus.

Entwicklung der Bevölkerungszahl

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die 5 Gemeinderäte sind:

  • Peter Frei, Gemeindeammann
  • Dr. Markus Siegrist, Vize-Gemeindeammann
  • René Bircher
  • Martin Hächler
  • Rolf Meyer

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Erlinsbach gehört zum Friedensrichterkreis Kirchberg, der die Gemeinden Biberstein, Densbüren, Erlinsbach und Küttigen umfasst.

Wirtschaft

In Biberstein gibt es nur eine beschränkte Anzahl von Arbeitsplätzen, vor allem im Dienstleistungssektor, aber auch in der Landwirtschaft. Über drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet ausserhalb, besonders in Aarau. Der grösste Arbeitgeber ist die Stiftung "Schloss Biberstein", eine Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsstätte für geistig und körperlich behinderte Menschen. Die Stiftung betreibt auch den einzigen Dorfladen.

Verkehr

Biberstein ist durch eine Buslinie der Gesellschaft AAR bus+bahn mit der Kantonshauptstadt Aarau verbunden. Durch das Dorf führt die wenig befahrene Regionalstrasse von Küttigen über Auenstein nach Wildegg.

Bildung

Im Schulhaus von Biberstein werden der Kindergarten und die Primarschule geführt. Die Realschule und die Sekundarschule befinden sich in Küttigen, die Bezirksschule in Aarau. Ebenfalls in Aarau befindet sich die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium).