Zum Inhalt springen

Barkas B 1000

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2007 um 12:32 Uhr durch Evershagen (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Barkas B1000 Kleinbus
Barkas B1000 Pritschenwagen
Barkas Feuerwehrfahrzeug
Barkas B1000 als Hippie-Bus
Barkas B1000-Sattelschlepper/Sattelauflieger
Barkas B1000

Barkas war der Name eines sächsischen Autoherstellers und die Markenbezeichnung der von ihm hergestellten Fahrzeuge. Zeitweise war dieser VEB Stammbetrieb des IFA-Kombinates Personenkraftwagen.

Geschichte

Der Betrieb geht auf die von Jørgen Skafte Rasmussen 1923 als Zulieferer für sein DKW-Werk in Frankenberg/Sachsen gegründeten Metallwerke Frankenberg zurück. Zur Erweiterung der Produktion und zur Herstellung von Kleintransportern (begonnen mit dem in Zschopau entwickelten Dreirad TV 300), natürlich mit DKW-Motoren, zog der Betrieb 1933 nach Hainichen um und hieß ab 1934 FRAMO-Werke Hainichen. 1957 nannte sich der Betrieb VEB Barkas-Werke Hainichen und der einzige von ihm hergestellte Fahrzeugtyp wurde vom Framo V 901 zum Barkas V 901. 1958 wurde der Betriebssitz nach Zusammenlegung mit weiteren Betrieben nach Karl-Marx-Stadt verlegt und damit der „VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt“ geschaffen.

1961 begann die Serienfertigung des völlig neu entwickelten Barkas B1000 als „Schnelltransporter“. Angetrieben wurde er vom Wartburg-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 cm³ bei einer Leistung von 43 PS. Später waren es dann 1000 cm³ bei einer Leistung von 46 PS. Der Motor des Fronttrieblers war mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingebaut und von dort über eine abnehmbare innere Motorhaube und über einen kleineren Servicedeckel zugänglich. Es gab Ausführungen als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen, Kleinbus u.a. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h.

Im Herbst 1989 wird der erste Barkas B1000-1 vorgestellt. Er hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk in Karl-Marx-Stadt produziert wurde. Bis zur Einstellung der Produktion am 10. April 1991 wurden noch 1.961 dieser Fahrzeuge gebaut. Das Leistungsplus, der niedrigere Verbrauch und Geräuschpegel, die Möglichkeit des Betriebs mit handelsüblichem Normalbenzin ohne Ölbeimischung und nicht zuletzt die geringe produzierte Stückzahl an B1000-1 Transportern haben dazu geführt, dass sich besonders diese Motorisierung großer Nachfrage bei Liebhabern und Sammlern der Marke erfreut.

Zahlreiche Aufbauvarianten wie Pritschen, Koffer, Planen, Kleinbus und Abschleppwagen machten das Fahrzeug sehr flexibel nutzbar. So gab es den Barkas unter anderem als Personentransporter, Polizeifahrzeug, Krankenwagen der SMH, Kleinlöschfahrzeug (Typ KLF), Pritschentransporter, Sattelschlepper und Militärfahrzeug. Bei seiner Ersterscheinung 1961 fiel der Transporter durch die damals ungewöhnlich hohe Zulademöglichkeit von einer Tonne bei gleichzeitig niedriger Ladehöhe auf.

Wegen seiner einfachen Bauart war er relativ robust und zuverlässig. Es gab nur eine Serienausstattung, die kontinuierlich verbessert wurde. Ab 1984 wurde eine LED-Anzeige für Tankinhalt und Kühlwassertemperatur eingebaut und die seitliche Klapptür der Bus-Variante wurde von einer Schiebetür abgelöst.

Ähnlich wie bei anderen Fahrzeugmarken in der DDR, wurden zwar Nachfolgemodelle des Standard-Modelles B1000 z. T. bis zum Prototypenstatus entwickelt, diese durften jedoch nach Vorgaben aus der Politik nicht in die Serienproduktion gehen (z. B. B1100 - ausgestellt im Fahrzeugmuseum Frankenberg). Dadurch war die Modellpalette aller DDR-Fahrzeugmarken spätestens in den 80er Jahren veraltet und nicht international konkurrenzfähig.

Commons: Barkas-Fahrzeuge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien