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Kopieren (Kunst)

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Unter Kopieren versteht man in der Kunst alle Formen, in denen ein schon einmal geäusserter künstlerischer Gedanke wiederholt wird. Man unterscheidet: Replika(t), Replik (Reprise), Kopie (Nachbildung), Reproduktion, Fake, Pause, Interpretation, Umbildung, Fassung, Zitat, Imitation, Pasticcio sowie Modell, Restaurierung, Fälschung

Begriffsklärungen

Zu genaueren Unterscheidung bezeichnet man:

  • Replikat oder Replika allgemein als Wiederholung
    • Replik oder Reprise als „die meist gleichzeitige Zweitauflage durch den Künstler selbst oder Mitglieder seiner Werkstatt“[1]
    • Kopie oder Nachbildung als Wiederholung durch fremde Hand
    • Reproduktion als Wiederholung in originaler Technik, wenn die künstlerische Technik das vorsieht (Drucktechniken) oder übertragener Technik (Kunstdruck, musikalische Aufnahmen, etc.)
    • Fälschung ein Replikat, ohne es als solches Auszugeben, in betrügerischer Absicht
    • Fake als Kopie, in der das Kopieren künstlerisches Ausdrucksmittel ist
    • Pause als Kopie zu technischen Zwecken der Herstellung, meist in vereinfachter Form
    • Modell als Vorlage für ein späteres Ausführen des eigentlichen Werks durch die eigene oder eine fremde Hand
  • Interpretation als Wiederholung unter Veränderung
    • Umbildung als die „inhaltliche Abwandlung einer Vorlage“[1]
    • Fassung als die „in wesentlichen Punkten abweichende“[1] Wiederholung, durch eigene oder fremde Hand
  • Zitat als die Bezugnahme auf ein Werk oder einen Stil
    • Imitation als die „Übernahme stilistischer oder motivischer Eigenart eines Künstlers oder einer Schule“[1]
    • Pasticcio als die „Collage von Zitaten verschiedener Herkunft zu einem neuen Ganzen“[1]
  • Restaurierung als die Erhaltung von Kunstwerken in ihrem materiellen Bestand
    • Rekonstruktion als die Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustandes
    • Renovierung als die Maßnahmen zur funktionellen Instandsetzung

Rechtliches

Wenn Nachbildungen öffentlich ausgestellt oder in den Verkehr gebracht werden, sind Urheberrechte zu beachten. Wenn dabei behauptet wird, dies sei der Original-Gegenstand, wird das als Fälschung in betrügerischer Absicht angesehen.

Unzulässig kann es auch sein, Nachbildungen mittelbar von Nachbildungen und nicht unmittelbar von Originalen anzufertigen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Klaus Döhmer: Zur Soziologie der Kunstfälschung. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Band 21/1, 1978, S. 76f  – Zitate teilweise wörtlich