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Walter Heitz

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Walter Heitz (* 8. Dezember 1878 in Berlin; † 9. Februar 1944 in Moskau) war ein deutscher General im Zweiten Weltkrieg.

Militärische Laufbahn bis 1942

Heitz trat am 7. März 1898 in das preußische Heer ein und nahm als Hauptmann und Batteriechef am Ersten Weltkrieg teil. Auch in der Reichswehr diente er in der Artillerie und war zeitweilig Kommandeur der Artillerie-Schießschule. 1931 wurde er als Oberst Kommandant der Festung Königsberg, eine Stellung, die er bis 1936 beibehielt. 1934 wurde er zum Generalleutnant befördert.

Heitz galt als überzeugter Anhänger des nationalsozialistischen Systems. Dies mag eine Rolle dabei gespielt haben, dass er am 1. August 1936 zum Präsidenten des Reichskriegsgerichtes ernannt wurde. In dieser Funktion wurde er am 1. April 1937 zum General der Artillerie befördert.

Bei Kriegsausbruch 1939 war Heitz 60 Jahre alt und hätte eigentlich zur Pensionierung angestanden, zumal er kein Truppenkommando innehatte. Dennoch wurde seiner Bitte entsprochen, am Kriege als Frontkämpfer teilnehmen zu dürfen. Nach einem vierwöchigen Zwischenspiel als Befehlshaber Danzig-Westpreußen erhielt er im Oktober 1939 die Ernennung zum Kommandierenden General des VIII. Armeekorps.

Heitz stand mehr als drei Jahre lang an der Spitze seines Korps, mit dem er am Westfeldzug 1940 und von 1941 bis 1943 am Russlandfeldzug teilnahm. Diese für den Zweiten Weltkrieg außergewöhnlich lange Periode lässt vermuten, dass die Wehrmachtführung mit seinen Leistungen vollauf zufrieden war, ihn andererseits aber auch für zu alt hielt, um noch höher in der militärischen Hierarchie aufzusteigen. Obwohl er für den Übergang über die Oise, bei dem er persönlich unter feindlichem Feuer die Flussübergänge ausgekundschaftet hatte, im September 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt, wurde er im Gegensatz zu anderen Korpskommandeuren des Westfeldzuges nicht zum Generaloberst befördert.

Stalingrad und Tod

1942 gehörte Heitz mit seinem VIII. Armeekorps zur 6. Armee unter General Friedrich Paulus und wurde mit dieser im Kessel von Stalingrad eingeschlossen. Heitz war einer der fanatischsten Anhänger der von Hitler ausgegebenen Durchhalteparolen und drohte mit der standrechtlichen Erschießung aller Defätisten. Inwieweit seine Haltung eine Rolle dabei gespielt haben mag, dass sich Paulus gegen einen Ausbruch entschied, lässt sich aus der Rückschau schwer beurteilen.

Als das Ende des Kessels unmittelbar bevorstand und Paulus zum Generalfeldmarschall befördert wurde, erhielt auch Heitz am 30. Januar 1943 die Beförderung zum Generaloberst, die ihm 1940 noch versagt geblieben war. Obwohl er sich zuvor dafür ausgesprochen hatte, den Kampf "bis zur letzten Patrone" fortzusetzen, ging er wie Paulus in die sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er allerdings jegliche Zusammenarbeit mit dem Nationalkomitee Freies Deutschland vehement ablehnte und dessen Angehörigen sogar Prügel androhte. Nach einem Jahr in Gefangenschaft starb Heitz am 9. Februar 1944 in Moskau an Krebs und wurde in Krasnogorsk beigesetzt.

Auszeichnungen