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Glauchau

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Glauchau ist die Kreisstadt des sächsischen Landkreises Chemnitzer Land.

Geographie

Geographische Lage

Glauchau liegt an der Zwickauer Mulde, am Rande des Erzgebirgsbeckens, auf einer Höhe von 266 m ü. NN (St. Georgen-Kirche) inmitten des mittelsächsischen Burgenlandes.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt umfasst etwa 50 km². 20 km² davon macht der Rümpfwald aus, Teile dieses Waldes wurden von der Sowjetarmee als Übungsplatz genutzt, er ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem viele Tiere der Roten Liste ansässig sind.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Callenberg, die Stadt Lichtenstein, die Stadt Meerane, Remse, Sankt Egidien und die Stadt Waldenburg im Landkreis Chemnitzer Land, Dennheritz und Mülsen im Landkreis Zwickauer Land sowie die kreisfreie Stadt Zwickau.

Stadtgliederung

Glauchau sind sechs Ortschaften zugegliedert:

Geschichte

Im Schutze einer um 1170 vom Geschlecht der Schönburger errichteten Burg entstand Mitte des 13. Jahrhunderts eine planmäßig angelegte Stadt, deren Rat und Bürgermeister für 1479 nachgewiesen werden konnte, sowie die Herrschaft Glauchau. Mit den ansässigen Gerbern, Schneidern, Tuch- und Schuhmachern bildete sich rasch ein reges Wirtschaftsleben heraus. Im Jahr 1542 setzte sich in Glauchau die Reformation durch. Wie fast überall in Sachsen begann auch in Glauchau Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung, weshalb sich die Stadt zu einer Industriestadt in der Textilindustrie entwickelte. Als Zeichen für das Aufblühen der Stadt gilt die Eröffnung der Fernwasserleitung im Jahr 1857, die Errichtung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909 sowie die Eröffnung des durch die hohe Verkehrsdichte notwendig gewordenen Bahnhofs im Jahr 1926. Obwohl in Glauchau die Industrie stark ausgeprägt war und diese die Stadtsilhouette prägte, entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhundert die Stadt hin zu einer „Gartenstadt“ mit prächtigen und gepflegten Villenvierteln. Die Doppelschlossanlage befand sich im Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg. Die Herrschaft über Glauchau und Umgebung übte die Familie bis zu ihrer Enteignung und Vertreibung durch sowjetische Besatzungstruppen im Mai 1945 aus. Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung etablierte sich Glauchau als eine der drei sächsischen Güterverkehrszentren. Seit 1994 führt Glauchau den Status einer „Großen Kreisstadt“.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1834 bis 1939

  • 1834 - 6.296
  • 1875 - 21.743
  • 1880 - 21.358
  • 1885 - 21.715
  • 1890 - 23.405
  • 1910 - 25.155
  • 1933 - 31.199
  • 1939 - 33.833

1946 bis 1997

  • 1946- 34.996 *
  • 1950 - 35.387 **
  • 1960 - 33.635
  • 1971 - 31.828
  • 1981 - 30.029
  • 1984 - 29.343
  • 1995 - 28.128
  • 1997 - 27.935

1998 bis 2005

  • 1998 - 27.769
  • 1999 - 27.592
  • 2000 - 27.285
  • 2001 - 27.047
  • 2002 - 26.786
  • 2003 - 26.633
  • 2004 - 26.323
  • 2005 - 26.044
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

* 29. Oktober
** 31. August

Politik

Bürgermeister

Am 24. Juni 2001 wurde der amtierende Oberbürgermeister Karl-Otto Stetter in einem zweiten Wahlgang mit 61,2 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.

Städtepartnerschaften

  • Jibou, Rumänien
  • Zgierz, Polen
  • Iserlohn, Nordrhein-Westfalen
  • Bielefeld-Jöllenbeck, Nordrhein-Westfalen
  • Bürstadt, Hessen
  • Vermelles, Frankreich
  • Grenay, Frankreich
  • Lynchburg, USA

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Bismarckturm Glauchau

Zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten zählen die Doppelschlossanlage (Schloss Forderglauchau und Schloss Hinterglauchau, erbaut zwischen 1460 und 1470) und die barocke Pfarrkirche St. Georgen aus den Jahren 1726 bis 1728, in der auch eine Silbermann-Orgel zu besichtigen (und zu hören) ist.

Der Bismarckturm in Glauchau, zu DDR-Zeiten Friedensturm genannt, erinnert an das Leipziger Völkerschlachtdenkmal. Nach nur dreijähriger Bauzeit wurde der 46 Meter hohe Turm am 4. September 1910 eingeweiht und ist damit der höchste noch existierende Bismarckturm. Der Turm fasst in seinem Wasserbassin 180 Kubikmeter Wasser. Heute ist er noch regelmäßig als Aussichtsturm geöffnet. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zum Fichtelberg.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Glauchau findet regelmäßig mit dem Woodstage Festival eine Großveranstaltung statt, die Fans aus ganz Deutschland anzieht.

Am letzten Sonntag im Oktober veranstaltet die TSG Glauchau e.V. den "Glauchauer Herbstlauf", der mit mehr als 1.000 Teilnehmern zu einer der größten Laufveranstaltungen in Sachsen zählt.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Glauchau ist über die zwei Anschlussstellen Glauchau-Ost und Glauchau-West an die nördliche entlangführende A 4 angebunden. Von Südwesten nach Nordosten wird die Stadt außerdem von der Bundesstraße 175 durchquert. Diese ist zwischen der Unterstadt und dem Anschluss Glauchau-Ost der A 4 vierspurig ausgebaut. Ein weiterer vierspuriger Ausbau nach Zwickau-Mosel zur B 93 ist vorgesehen. Der Flughafen Altenburg-Nobitz ist der nächstgelegene Flughafen und befindet sich 20 km nördlich von Glauchau.

Ansässige Unternehmen

In Glauchau sind viele Unternehmen der Bereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau und Textilindustrie angesiedelt. Die Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugbau nutzen die direkte Nähe zum Volkswagen-Werk in Zwickau-Mosel, welches nur wenige Kilometer vor der Glauchauer Stadtgrenze liegt.

Große ansässige Unternehmen sind z.B:

  • BMG - Baugruppen- und Modulfertigung GmbH
  • Textilwerke Deggendorf - Werk Glauchau
  • SAT Sächsische Autotransport und Service GmbH
  • Weigl-Gruppe
  • Sachsentrans

Medien

In Glauchau erscheint als Tageszeitung die Glauchauer Zeitung, eine Lokalausgabe der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse.

Bildung

Am 1. Januar 2007 gab es fünf Grundschulen (eine ist eine europäische Grundschule), zwei Mittelschulen und ein Gymnasium. Außerdem kann an der Berufsakademie studiert werden.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Chemnitzer Land