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Sechseck

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Ein Sechseck oder auch Hexagon [hɛksaˈgoːn] (von griech. Vorlage:Polytonisch, héxa, „sechs“ und γονία, gonía, „Winkel; Ecke“) ist ein Polygon (Vieleck) bestehend aus sechs Ecken und sechs Seiten.


Mathematische Zusammenhänge

Die zugrundeliegenden Zusammenhänge des regulären (gleichseitigen) Sechsecks beschrieb erstmals Euklid in seinem 15. mathematischen Satz des 4. Buchs Die Elemente. Verbindet man die gegenüberliegenden Ecken des Sechsecks ergeben sich sechs gleichseitige Dreiecke. Verbindet man dagegen alle nicht gegenüberliegenden Ecken, so erhält man ein Hexagramm. Die Summe der Innenwinkel eines regulären Sechsecks beträgt 720° und ergibt sich aus folgender Formel, wobei die Variable n die Anzahl der Seiten, also 6, ist. Vorlage:Gl Vorlage:Gl Der Innenwinkel im regulären Sechseck beträgt: Vorlage:Gl Vorlage:Gl Die mathematischen Beziehungen zwischen dem Radius des Inkreises und der Länge einer Seite des regulären Sechsecks beschreiben die folgende Formel: Vorlage:Gl Die Fläche des Sechsecks ist: Vorlage:Gl

Konstruktion

Ein reguläres Sechseck lässt sich sehr einfach aus einem Kreis konstruieren, indem man den Radius des Kreises sechsmal auf dem Kreisrand abträgt. Die erhaltenen Punkte sind die Ecken des Sechsecks. Alternativ reicht auch das zweimalige Abtragen auf dem Kreisrand. Die fehlenden Ecken können dann über die Sehnen durch den Mittelpunkt des Umkreises und die bereits bekannten Ecken konstruiert werden (siehe Grafik).

Sechseckige Parkettierungen

Das reguläre Sechseck ist neben dem gleichseitigen Dreieck und dem Quadrat das einzige gleichseitige Polygon, mit dem eine Ebene lückenlos gefüllt (parkettiert) werden kann. Anders als bei der Parkettierung mit Dreiecken oder Quadraten hat das einzelne Polygon in einer hexagonalen Parkettierung nur Nachbarn, die über Kanten verbunden sind, aber keine, die über Ecken verbunden sind. Der Abstand zweier direkt benachbarter Sechsecke beträgt Vorlage:Gl

Vorkommen von Sechsecken und hexagonalen Strukturen

Regelmäßige Sechsecke sind in Kunst, Kultur, Natur und Technik häufig anzutreffen. Die folgende Liste zeigt nur einige Beispiele.

Natur

  • Kristallstrukturen: Viele Kristalle bilden hexagonale Formen aus. Bekannte Beispiele sind natürliches Eis und sechsstrahlige Schneeflocken.
  • Bienenwabe: Die hexagonale Form der Wände ergibt ein optimales Verhältnis von Wandmaterial zu Volumen.
  • Eine der wichtigsten Grundstrukturen von organischen Molekülen ist der Benzolring, der ein regelmäßiges Sechseck aus sechs Kohlenstoffatomen bildet.
  • Bei der Suprafluidität von Flüssigkeiten: Anordnung von quantisierten mechanischen Wirbeln
  • Der Nordpol des Planeten Saturn ist der Mittelpunkt einer stabilen Struktur in der Form eines nahezu regelmäßigen Sechsecks. Es hat einen Durchmesser von fast 25.000 Kilometern.
  • Das Wintersechseck ist ein Sternenbild, das ein unregelmäßiges Sechseck bildet.
  • Basalt bildet, wenn es langsam erstarrt, oft meterlange sechseckige Säulen.
  • Die Konvektionszellen beim Bénard-Experiment können sich als reguläre Sechsecke ausbilden.

Kunst und Kultur

  • Architektur: In vielen Kulturen war das Hexagon ein grundlegendes Element zur Gestaltung von Fenstern, Fliesen und Mosaiken. Beispiele sind Fresken am Dom zu Pisa oder Mauerelemente mancher Gebäude in Pompeji; ebenso befindet sich die Glastonbury Abbey innerhalb eines (gedachten) Hexagons.
  • M. C. Escher: Viele seiner Mosaik-Variationen basieren auf Sechsecken.
  • Davidstern: Verbindet man alternierende Eckpunkte eines Sechsecks, erhält man ein Hexagramm (auch Davidstern genannt), das Symbol der israelischen Staatsflagge.
  • Frankreich: Aufgrund seiner ungefähr sechseckigen Form wird das auf dem europäischen Festland gelegene Territorium Frankreichs auch als l'hexagone bezeichnet. Daher befindet sich auf der Rückseite der französischen 1- und 2-Euro-Münzen ein stilisierter Baum in einem Hexagon, und der Marschall von Frankreich trägt seine sieben Sterne auf den Schulterstücken im Sechseck angeordnet.
  • Bei den kolumbianischen Desana-Indianern hatte das Sechseck fundamentale mythologische Bedeutung und umriss auch deren Territorium, wobei die sechs Ecken jeweils durch einen Wasserfall markiert waren.
  • Bei vielen Spielen, besonders bei Konfliktsimulationsspielen, besteht der Spielplan aus einem Sechseckraster. Dadurch können unter anderem Entfernungen zwischen zwei Feldern einfacher bestimmt werden als bei einem Quadratraster (zum Beispiel einem Schachbrett).

Technik

  • Wabenförmige Strukturen, sogenannte Honeycombs, werden oft bei Konstruktionen eingesetzt, bei denen es auf eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht oder Materialverbrauch ankommt.
  • Die Köpfe von Schrauben sind häufig sechseckig, entweder als Außensechskant oder als Innensechskant (Inbus). Das gleiche gilt für Sechskantmuttern.

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