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Benutzer:Powidl/Werkstatt

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Begriffsklärung – k.u.k. Armee

Im Gegensatz zur k.k. und k.u. Landwehr rekrutierte die k.u.k Armee (oder auch „gemeinsame Armee“) ihre Truppen aus der gesamten Doppelmonarchie, also sowohl aus der cisleithanischen als auch aus der transleithanischen Reichshälfte. Der offizielle Name der (aller) Truppen Österreich-Ungarns, die jedoch nur im Kriegsfall einer gemeinsamen Führung unterstellt wurden, war „Bewaffnete Macht“.

Hierbei ist zu beachten, dass es österreichische (sog. „deutsche“) und ungarische Regimenter gab. Alle Truppenteile die nicht nach Ungarn beziehungsweise in die von Ungarn beanspruchten Gebiete gehörten wurden als „deutsche Regimenter“ bezeichnet, egal ob es sich um Polen oder Kroaten handelte. Bereits in der Uniformierung unterschieden sich die „deutschen Regimenter“ und die „ungarischen Regimenter“.

Die „Bewaffnete Macht“ stand unter dem Oberbefehl des Kaisers und Königs in seiner Funktion als „allerhöchster Kriegsherr“ (diese Bezeichnung war nach der glücklosen Truppenführung von Kaiser Franz Josef in Italien mehr von theoretischem Wert, da der tatsächlichen Oberbefehl im Kriegsfalle beim Generalstab und dessen Chef lag).

Wehrpflicht

Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht. Sie umfasste den Dienst im Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr und dem Landsturm.

Die Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heere betrug 12 Jahre und zwar:

3 Jahre in der Linie (aktiv)
7 Jahre in der Reserve
2 Jahre in der Landwehr

Ein Teil der wehrfähigen Mannschaften wurde der Ersatzreserve zugewiesen. Diese übten nur einmalig mehrere Wochen und verblieben zehn Jahre in der Ersatzreserve der Landwehr.

Die Landwehr war wesentlich anders organisiert als in Deutschland. Zur Landwehr gehörten hier nicht nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften die ihre Dienstpflicht im aktiven Heer bereits abgeleistet hatten, sondern ein Teil der Rekruten wurden sofort der Landwehr zugewiesen. Diese Mannschaften dienten in der Landwehr meist zwei Jahre aktiv und gehörten dann zehn Jahre lang zum Beurlaubtenstand der Landwehr.

Einjährig-freiwilliger Dienst war sowohl im Heere (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten.

Geschichte

Vorgeschichte der k.u.k. Armee bis 1867

Die Existenz einer k.u.k. bzw. k.k. Armee (wie sie damals noch hieß) begann innerhalb des Heiligen Römische Reichs Deutscher Nation aber auch außerhalb, da mit den Erfolgen in den Türkenkriegen nach 1683 zahlreiche Territorien außerhalb der Reichsgrenzen unter Habsburgs Zepter kamen. Dies bewirkte dass auch immer stärker ungarische Husaren und kroatische Panduren das Erscheinungsbild dieser Armee prägten. Als der Kaisertitel dem Hause Habsburg/Habsburg-Lothringen 1740-1743 verloren ging da Maria-Theresia als Frau nicht Kaiserin werden konnte, wurde aus der kaiserlichen Armee die königliche, die Armee der Königin von Ungarn und von Böhmen. Nach dem Tod Karls VII. wurde Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl Maria-Theresias, Kaiser. Damit wurde die Armee wieder kaiserlich, doch wurde das königlich nicht mehr weggelassen, die Armee hieß nun kaiserlich-königliche (k.k.) Armee. Doch nicht nur vom Namen änderte sich die Armee, die große Reformerin Maria Theresia hatte zudem die letzten Reste von Söldnertum und Feudalaufgeboten innerhalb der Armee beseitigt, wodurch diese Streitmacht zu einer modernen stehenden Armee wurde. Ähnlich wie man die Geburtsstunde Österreichs am besten unter Maria Theresia ansiedelt, so sollte man auch ihre Herrschaft als die Geburtsstunde der k.u.k Armee ansehen. Im Verlauf ihrer Geschichte hatte diese Armee noch viele Feldzüge zu führen und viele Schlachten zu schlagen, doch am nachhaltigsten beeinflusste sie das Jahre 1804, als sich Franz II als Franz I zum Kaiser von Österreich proklamierte und sie nun die kaiserlich österreichische-königlich ungarische/böhmische Armee wurde.

Nach dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1804, wurde nach der Befreiung Europas von französischer Fremdherrschaft auf dem Wiener Kongress 1815 der Deutsche Bund gegründet. Den Präsidenten dieses lockeren Bundes stellte der österreichische Kaiser.

Bis zum Jahre 1866 gehörte Österreich-Ungarn zum Deutschen Bund und stellte Garnisonstruppen für die Bundesfestungen Ulm, Rastatt, Mainz und Luxemburg. Am nachhaltigsten wurde das Denken der Offiziere der k.k. Armee in dieser Zeit durch Feldmarschall Radetzky und seinen Feldzug in Norditalien 1848/1849 denn viele Zeitgenossen mit denen Napoleons verglichen.

Von 1867 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914

Nach dem Ausgleich von 1867 wurde die bisherige österreichische Armee in die neue k. u. k. Armee umgewandelt und unter Leitung eines gemeinsamen Kriegsministeriums gestellt. Gemeinsam war nach dem Ausgleich nur noch das Militär, die Finanzen und die Außenpolitik. Dies führte dazu, dass Ungarn unverzüglich begann eine eigene Armee aufzustellen, die k.u. Landwehr „Király Honvédség“. Infolgedessen begann auch die cisleithanische Reichshälfte eigene Truppen aufzustellen, die k.k. Landwehr. Diese beiden separaten Landwehren unterstanden nicht dem gemeinsamen Kriegsministerium, sondern den jeweiligen Landesverteidigungsministerien. Vor allem Ungarn machte die eigene Landwehr zu einem Symbol der nationalen Identität und versuchte, die k.u. Landwehr auf Kosten des gemeinsamen Heeres zu stärken.

Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung keine Rücksicht genommen. Obwohl jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet wurden. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z.B. serbischen (orthodoxen) und bosnisch-hercegowinischen (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu Heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es eigene Feldrabbiner.

Eine Besonderheit der österreichisch-ungarischen Armee waren die, in früheren Jahren häufigen Wechsel der Standorte. Die Bataillone der einzelnen Regimenter wurden sehr häufig zu anderen Standorten verlegt. (1914 waren nur drei Infanterieregimenter der k.u.k Armee komplett in einer Garnison stationiert - das Infanterieregiment 14 in Linz, das Infanterieregiment 30 in Lemberg und das Infanterieregiment 41 in Czernowitz) So konnte sich einerseits kein traditionelles Verhältnis der Regimenter zu bestimmten Orten und deren Bevölkerung bilden (wie es z. B. in der Preußischen Armee durchaus gefördert wurde. Andererseits dienten die verlegten Soldaten oft am anderen Ende des Reiches. Hintergrund dieser Praxis war, dass die Armee durch eine nicht mögliche Fraternisierung der Soldaten mit Teilen der Bevölkerung im Falle innerer Unruhen ein zuverlässiges Instrument der Monarchie sein sollte. Diese Praxis wurde jedoch in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg stark eingeschränkt.

Im Ersten Weltkrieg 1914–1918

Ausgangssituation

Unter den Armeen der europäischen Großmächte war die Österreichisch-Ungarische Armee die schwächste. Das Land besaß eine zu kleine industrielle Basis für die moderne Ausrüstung seiner Truppen, auch wenn punktuell Spitzenprodukte gefertigt wurden, zum Beispiel die Mörser von Škoda oder das Maschinengewehr M 07/12 Schwarzlose. So betrug die österreichische Produktion an Artilleriegranaten nie mehr als eine Million Stück pro Jahr, während die russischen Fabriken 1916 zum Vergleich vier Millionen Stück fertigten. Moderne Technologien fanden nur schwer Einzug in die Streitkräfte. Die Logistik war unterentwickelt, so dass es oft zu Versorgungsproblemen kam. Die Aufmarschgeschwindigkeit der Truppen war durch die mangelhafte Infrastruktur gehemmt. Dabei hinkten die militärischen Spezialisten oft sogar der zivilen Bahngesellschaft hinterher. Während die staatliche Bahnlinie mit bis zu 100 Waggons pro Zug fuhr, erlaubte das Militär nur Zusammenschlüsse von bis zu 50 Waggons. Die militärische Bahnverbindung zwischen Wien und dem San brauchte dreimal solange wie die zivile Bahngesellschaft.

Der Oberbefehlshaber - Kaiser Franz Joseph I.

Bei der Qualität der Truppen zeigten sich ernsthafte Mängel auf, was auf den Charakter der Doppelmonarchie als Vielvölkerstaat zurückzuführen ist. So rekrutierten sich einerseits die Offiziere vornehmlich aus dem deutschen und ungarischen Staatsvolk, die Mannschaften aber aus allen Teilen der Monarchie. Zwar war Deutsch die Befehlssprache, doch bekam der einfache nicht-deutsch sprechende Soldat nur die notwendigsten deutschen Kommandowörter - etwa 100 - beigebracht.

Dies wirkte sich negativ auf den Zusammenhalt aus, insbesondere nach dem ersten Kriegsjahr, als immer mehr slawische Soldaten eingezogen wurden. Die mangelnde Kampfkraft der slawischen Soldaten wurde oft herangezogen um die anfänglichen Niederlagen der Donaumonarchie zu rechtfertigen. Als Begründung wurde oft der Einfluss des Panslawismus angeführt und der Mythos von massenhafter Fahnenflucht ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich allerdings eher um eine Rechtfertigungslegende, denn zu Kriegsbeginn hatte sich auch in den slawischen Provinzen ein nationales Hochgefühl geäußert. Vielmehr versagte die Integration dieses Bevölkerungsteiles an den sprachlichen Barrieren und an der Geringschätzung dieser Soldaten durch das deutschösterreichische beziehungsweise ungarische Offizierskorps.

Eine weitere Ursache für die geringen Schlagkraft der k.u.k. Armee war auch die mangelhafte militärische Vorausbildung der Bevölkerung. Zwar besaß Österreich-Ungarn seit 1866 eine allgemeine Wehrpflicht, doch wurde sie nie vollständig durchgesetzt. Die Armee hatte nicht die finanziellen Mittel, um einen ganzen Rekrutenjahrgang zu versorgen und zu besolden. Deshalb wurde eine Liste von Ausnahmen erlassen, so dass oft nur 20 Prozent eines Jahrgangs eingezogen wurden.

Die Rückschläge der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg sind in erster Linie der Führung anzulasten, die den Erfordernissen dieses Krieges nicht gewachsen war. Dazu zählt einerseits die als kopflos anzusehenden Operationen im Osten, als auch die im Sommer 1918 durchgeführte Operation "Lawine", die militärisch sinnlos und bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt war. Auch der Zusammenbruch der Logistik der Armee zeugt vom Versagen der Führungselite der Österreich-Ungarischen Armee. Selbst hervorragende Heerführer wie zum Beispiel Generalfeldmarschall von Boroevic änderten nichts an dem Führungsproblem der Armee.

Desertionen sind vorgekommen, sogar in außergewöhnlichem Maßstab. 1916 desertierten 1400 Tschechische Soldaten des Infanterieregiment 28 und nahezu das gesamte tschechische Infanterieregiment 36 zu den Russen, woraufhin die Regimenter aufgelöst und die Fahnen verbrannt wurden. Durch Begnadigung des Kaisers wurde das Infanterieregiment 28 allerdings später neu errichtet. Massendesertationen diesen Ausmaßes waren allerdings nicht üblich.

Das Versagen der Führung zeigte sich unter anderem darin, dass der Tag des Waffenstillstandes mit Italien auf den 4. November 1918 festgesetzt wurde, man die eigenen Truppen jedoch in dem Glauben ließ, dass der Waffenstillstand bereits für den 3. November galt. (Dies beruht jedoch nur auf Vermutungen, da die genauen Umstände dieses Desasters bis heute nicht geklärt werden konnten.) So nahmen die Italiener dann an diesem 3. November noch nahezu 400'000 heimwärts marschierende österreichische Soldaten ohne Gegenwehr gefangen. Daraus ergab sich dann noch die sog. Schlacht von Vittorio Veneto, die in Italien als großer Sieg gefeiert wurde. Sie war militärisch völlig überflüssig und sollte von der sprichwörtlichen Erfolglosigkeit des italienischen Generalstabes ablenken.


Insgesamt dienten von 1914 bis 1918 rund acht Millionen Soldaten in der österreichisch-ungarischen Armee, von denen über eine Million im Krieg fiel. 1,943 Millionen Mann wurden verwundet, 1,691 Millionen gerieten in Kriegsgefangenschaft. Das Offizierskorps hatte mit 13,5 % Gefallenen den höchsten Blutzoll zu tragen, bei Unteroffizieren und Mannschaften starben 9,8 Prozent.

Organisationsstruktur vor der Mobilmachung

Die österreichisch-ungarische Armee bestand vor Ausbruch des Krieges am 1. Juli 1914 aus: 25000 Offiziere ohne Militärärzte und Truppenrechnungsführer und 410000 Unteroffizieren und Mannschaftdienstgraden. Diese gliederten sich in:

  • 16 Armeekorps
  • 49 Infanterie-Truppendivisionen
  • 8 k.k. Landwehr Infanterie-Truppendivisionen
  • 2 k.u. Honvéd Infanterie-Truppendivisionen
  • 8 Kavallerie-Truppendivisionen
  • 2 k.u. Honvéd Kavallerie-Truppendivisionen

mit:

  • 76 Infanteriebrigaden
  • 16 k.k. Landwehr-Infanteriebrigaden
  • 16 k.u. Honvéd Infanterie-Brigaden
  • 14 Gebirgsbrigaden
  • 16 Kavalleriebrigaden
  • 3 k.k. Landwehr-Kavalleriebrigaden
  • 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigade.
k.u.k. Infanterie um 1900

k.u.k. Armee

Infanterie

  • 102 Infanterie Regimenter zu je vier Bataillonen
  • 4 Bosnisch-Herzegowinische Infanterie Regimenter zu je vier Bataillonen
  • 4 Tiroler Jäger Regimenter (Kaiserjäger) zu je vier Bataillonen
  • 32 Feldjäger Bataillone und 1 Bosnisch-Herzegowinisches Feldjäger Bataillon.

Ein Infanterie-Regiment wies vor Kriegsbeginn 1914 einen Sollbestand von 64 Offiziere und 1.488 Unteroffiziere und Mannschaften auf.

Kavallerie

k.u.k. Kavallerie um 1900
  • 15 Dragoner Regimenter
  • 16 Husaren Regimenter
  • 11 Ulanen Regimenter.

Es gab keinen Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren,Dragoner) Kavallerie. Die Namen basierten auf rein traditionellen Gründen.
Ein Kavallerieregiment wies vor Kriegsbeginn 1914 einen Sollbestand von 41 Offiziere und 1.020 Unteroffiziere und Mannschaften auf.

Artillerie

k.u.k. Feldartillerie um 1900

Train Truppe

Technische Truppe

  • 14 Sappeur Bataillone
  • 9 Pionier Bataillone
  • 1 Brücken Bataillon
  • 1 Eisenbahn Regiment
  • 1 Telegraphen Regiment.

Landwehr

k.k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch)

  • 37 Landwehr Infanterie Regimenter zu je drei Bataillonen
  • 2 Landwehr Gebirgsinfanterie Regimenter
  • 3 Tiroler Landesschützen Regimenter ( eins mit vier Bataillonen)
  • 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl)
  • 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl)
  • 6 Landwehr Ulanen Regimenter
  • 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen
  • 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen.

königlich ungarische Landwehr "Király Honvédség"

  • 32 Honvéd Infanterie Regimenter
  • 10 Honvéd Husaren Regimenter
  • 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter
  • 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung.

Personalverluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. Das System der Reserve Regimenter wie bei der deutschen Armee gab es nicht.

deutschsprachige Regimenter

Da die k. u. k. Monarchie ein Vielvölkerstaat war, wurde Deutsch als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Nur ein kleiner Teil der Armeeverbände sprach ausschließlich Deutsch. Allerdings gab es daneben noch die „Dienstsprache“, die zum Verkehr der Dienststellen untereinander benutzt wurde. Sie war beim k.u.k. Heer und der Flotte sowie der k.k. Landwehr Deutsch, bei der k.u. Honvéd jedoch Ungarisch und teilweise kroatisch. Zusätzlich existierte noch die „Regimentssprache“. Das war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie bei dem Infanterie Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27% Deutschen, 33% Tschechen und 37% Polen zusammensetzen, so gab es eben 3 Regimentssprachen. Jeder Offizier hatte die Regimentssprache(n) innerhalb 3 Jahren zu erlernen.

Rein deutschsprachige Infanterie Regimenter waren z.B. nur:

Dazu kommen etwas über 87000 Pferde (wobei die Angaben schwanken), 2510 Feld- und Gebirgsgeschütze (auch die nicht mobilen Festungsgeschütze und alten Kanonen in den Depots eingerechnet) und 1582 Maschinengewehre.

Ausrüstung und Versorgung

Österreich-Ungarn war nicht in der Lage, einen Krieg vom Ausmaße des Ersten Weltkrieges zu führen, da es nicht über die notwendigen Ressourcen verfügte. Die Doppelmonarchie war schlicht ein Agrarland ohne den Industriellen Rückhalt und den damit verbundenden Produktionskapazitäten die nötig gewesen wären.

Bereits 1914 begannen im Laufe der allgemeinen Mobilmachung die ersten Versorgungsschwierigkeiten. Fehlende Vorratshaltung und die nicht auf diese Art von Massenerzeugnissen vorbereitete Industrie führten zu einer extremen Verknappung allein von Uniformen, was bis Kriegsende nicht völlig bereinigt werden konnte. Qualität und Brauchbarkeit der vorhandenen Ausrüstungsteile konnten nicht auf ihre Kriegstauglichkeit überprüft werden, da ganz andere Probleme zu bewältigen waren. Nicht die Beschaffenheit sondern die ausreichenden Fertigungsmengen bereiteten der Militärverwaltung das größte Kopfzerbrechen. Der Friedensstand der Armee betrug 1914 einschließlich der Offiziere und Militärbeamten etwa 450'000 Mann, dieser wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann nach Mobilmachung gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone und zusätzliche Landsturmformationen. Letztere waren auf das angewiesen, was die ins Feld abgehenden Truppenteile in den Monturdepots zurückgelassen hatten.

Der Gesamtbestand der 1914 in den Monturdepots vorhandenen Uniformen dürfte sich, geschätzt, auf eine Million Stück belaufen haben. Das schloss jedoch auch alle Friedens- und Paradeuniformen mit ein. Tatsächlich waren an Felduniformen lediglich etwa 700'000 Stück vorhanden. Die meisten Schwierigkeiten ergaben sich bei Kriegsbeginn hinsichtlich des Schuhwerks, das auch nicht unter größten Bemühungen in ausreichender Menge zu beschaffen war. Die Kommandanten der im Frühjahr 1915 aufgebotenen VI. und VII. Marschformationen waren angewiesen, das Schuhzeug auf dem freien Markt zu kaufen. Das dabei beschaffte Material entsprach nur in den wenigsten Fällen den Anforderungen.

Für die Ausrüstung des Landsturms war die Versorgungslage noch schwieriger. Ursprünglich nur für den Dienst im Hinterland gedacht war für den Landsturm lediglich eine Uniformierung mit den blauen Friedensuniformen vorgesehen gewesen. Als jedoch die hohen Personalverluste an der Ostfront es notwendig machten auch Landsturmformationen in die Stellungsgräben zu schicken, fanden sich diese Männer in ihren blauen Uniformen (oder sogar in Zivil mit einer schwarz-gelben Armbinde) an der vordersten Front wieder. Die Umkleidung in die feldgraue Montur ging nur sehr schleppend voran, da die Linienarmee vorrangig beliefert wurde.

Welche Materialverluste an Bekleidung und Ausrüstung in den Jahren 1914 und 1915 zu ersetzen waren, zeigen die nachfolgenden Fertigungszahlen, die bei weitem nicht ausreichten.

Versorgung der Armee an Uniformen und anderen Gebrauchsgegenständen vom 1. April 1915 bis zum 31. März 1916:

2'622'900 / Stück Blusen
2'976'690 / Stück Hosen
1'328'090 / Stück Mäntel
3'948'060 / Paar Schuhe, Stiefel, Halbstiefel
6'237'700 / Garnituren Wäsche
134'220 / Stück Patronentaschen
446'848 / Stück Rucksäcke
665'400 / Stück Zeltblätter
125'250 / Stück Spaten

Es musste Quantität über Qualität gesetzt werden, was dann die sog. Normtragedauer ganz erheblich verminderte und die soeben ausgegebenen Monturstücke alsbald einer Reparatur zugeführt oder gänzlich ausgetauscht werden mussten.

Eine kontinuierliche Versorgung der Truppe erfolgte erst nach dem Erstarren der Frontlinien, als die Armeekörper begannen selbstständig Monturdepots anzulegen und mit allem was zu finden war Reserven zu schaffen. Daraus resultierte ein sehr unterschiedlicher Bekleidungsstand - während bei einer Division sogar spezielle Arbeitskleidung ausgegeben werden konnte, besaßen andere nicht einmal die benötigte Grundausstattung.


Orden und Auszeichnungen

Die Orden eines Zugführers des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger

Die hier aufgeführten Orden und Auszeichnungen sind:

  • die große silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl I. / verliehen nach Jänner 1917)
  • die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl / verliehen nach Jänner 1917)
  • die bronzene Tapferkeitsmedaille (Kaiser Franz-Josef / verliehen vor Jänner 1917)
  • das Karl-Truppenkreuz. Voraussetzung für die Verleihung waren mindestens 12 Wochen Fronteinsatz und Teilnahme an mindestens einer Schlacht.
  • die Verwundeten-Medaille (Blessierten-Medaille). Die Medaille wurde nach der ersten erlittenen Verwundung verliehen (nach Jänner 1917).
  • die Erinnerungsmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger

Dienstgrade

Auflistung der Dienstgrade der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte
Infanterie Kavallerie Artillerie Jäger
Mannschaften
Infanterist /
Honvéd (ung.)
Dragoner / Husar / Ulan Kanonier Jäger
Gefreiter /
Őrvezetö
Gefreiter Vormeister Patrouillenführer
Unteroffiziere
Korporal /
Tizedes
Korporal Korporal Unterjäger
Zugsführer /
Szakaszvezető
Zugsführer Zugsführer Zugsführer
Feldwebel /
Őrmester
Wachtmeister Feuerwerker Oberjäger
Stabs-Feldwebel (ab 1913) /
Törzsőrmester
Stabs-Wachtmeister Stabs-Feuerwerker Stabs-Oberjäger
Kadett-Feldwebel/
Cadétőrmester
Kadett-Wachtmeister Kadett-Feuerwerker Kadett-Oberjäger
Offiziersstellvertreter (ab 1915) /
Tiszthelyettes
Offiziersstellvertreter Offiziersstellvertreter Offiziersstellvertreter
Offiziere des Soldatenstandes
Kadett-Offiziersstellvertreter (bis 1908)/
Hadapród-Tiszthelyettes
Kadett-Offiziersstellvertreter Kadett-Offiziersstellvertreter Kadett-Offiziersstellvertreter
Fähnrich (ab 1908)/
Zászlós
Fähnrich Fähnrich Fähnrich
Subalternoffiziere
Leutnant /
Hadnagy
Leutnant Leutnant Leutnant
Oberleutnant /
Főhadnagy
Oberleutnant Oberleutnant Oberleutnant
Hauptleute / Rittmeister
Hauptmann /
Százados
Rittmeister Hauptmann Hauptmann
Stabsoffiziere
Major /
Őrnagy
Major Major Major
Oberstleutnant /
Alezredes
Oberstleutnant Oberstleutnant Oberstleutnant
Oberst /
Ezredes
Oberst Oberst Oberst
Generale
Generalmajor /
Vezérőrnagy
Generalmajor Generalmajor Generalmajor
Feldmarschallleutnant /
Táborhadnagy
Feldmarschallleutnant Feldmarschallleutnant Feldmarschallleutnant
General der Infanterie /
Gyalogsági Tábornok
General der Kavallerie /
Lovassági Tábornok
Feldzeugmeister /
Táborszernagy
General der Infanterie
Generaloberst /
Vezérezredes
Generaloberst Generaloberst Generaloberst
Feldmarschall /
Tábornagy
Feldmarschall Feldmarschall Feldmarschall

Anmerkungen:

  1. Die Bezeichnung Kadett (ung. Hadapród) löste 1908 die Bezeichnung Kadett-Feldwebel für einen im aktiven Truppendienst stehenden Offiziersanwärter (Tisztjelölt) ab. Davon zu unterscheiden ist der junge, noch in Ausbildung befindliche Kadett an einer Militäranstalt, der „Zögling“ (Novendék) tituliert wurde. Innerhalb des Kadettenkorps konnte ein Zögling den Rang eines Kadett-Unteroffiziers (Novendékaltiszt; kein wirklicher Militärsdienstgrad) erreichen. Der Offiziersanwärter der Reserve hingegen versah seine militärische Ausbildung als Einjährig-Freiwilliger (Egyégvi Önkéntesi).
  2. Der Dienstgrad Kadett-Offiziersstellvertreter wurde 1908 umbenannt in Fähnrich.
  3. Stabsfeldwebel/Stabswachtmeister und Offiziersstellvertreter wurden 1915 in der neuen Dienstgradgruppe Höhere Unteroffiziere zusammengefasst.
  4. Zusätzlich zu den Rangsternen am Kragen ("Distinktionen") kennzeichneten kaisergelbe Distinktionsborten an der Paradekopfbedeckung (Tschako, Helm) die einzelnen Dienstgrade. Der Gefreite war ein einer kaisergelben, schwarz geritzten Schnur zu erkennen. Korporale trugen eine breite, Zugsführer, Wachtmeister und Kadett-Offiziersstellvertreter (Fähnriche) eine doppelte, mittig längs schwarz geteilte Distinktionsborte. Die Distinktionsborten und Schnüre waren für Mannschaften und Unteroffiziere aus kaisergelber Schafswolle, für Fähnriche aus kaisergelber Seide, für Offiziere aus Goldgespinst. Bei privat angeschafften Sonderausführungen für Mannschaften und Unteroffiziere waren ebenfalls Seidenverzierungen erlaubt.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz von Lichem: Spielhahnstoß und Edelweiß – die Friedens- und Kriegsgeschichte der Tiroler Hochgebirgstruppe "Die Kaiserschützen" von ihren Anfängen bis 1918, Stocker Verlag, Graz 1977, ISBN 3-7020-0260-X
  • Heinz von Lichem: Der Tiroler Hochgebirgskrieg 1915 – 1918, Steiger Verlag, Berwang (Tirol) 1985, ISBN 3-85423-052-4
  • Anton Graf Bossi Fedregotti: Kaiserjäger – Ruhm und Ende: nach dem Kriegstagebuch des Oberst von Cordier, Stocker Verlag, Graz 1977, ISBN 3-7020-0263-4
  • Carl Freiherr von Bardolff: Soldat im alten Österreich – Erinnerungen aus meinem Leben, Diederichs Verlag, Jena 1938
  • Allmeyer-Beck/Lessing: Die K.u.K. Armee 1848–1918, Bertelsmann Verlag, München 1974
  • Oskar Brüch; Günter Dirrheimer: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (Militärwissenschaftliches Institut): Band 10, Das k.u.k. Heer 1895. Stocker Verlag, Graz 1997, ISBN 3-7020-0783-0
  • Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg – Uniformierung und Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Armee von 1914 bis 1918, Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0

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