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Game Maker

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Game Maker
Basisdaten

Entwickler Mark Overmars
YoYo Games
Aktuelle Version 7.0
(28. Februar 2007)
Betriebssystem Windows
Kategorie Computerspiel-Entwicklungssystem
Lizenz proprietär
deutschsprachig nein
yoyogames.com

Game Maker (kurz: "GM") ist eine vom Niederländer Mark Overmars entwickelte Software. Sie ermöglicht PC-Benutzern das Erstellen von Computerspielen, ohne dass sie eine komplexe Programmiersprache, wie z.B. C++ oder Pascal, erlernen müssten. Trotzdem enthält Game Maker für den versierten Nutzer eine eigene Programmiersprache namens GML (Game Maker Language), die sich an höhere Programmiersprachen wie Pascal, Java und C anlehnt und dem Benutzer sehr viel Spielraum beim Skripten lässt. Der Game Maker bietet die Möglichkeit, einfache Spiele wie Pac-Man oder Pong zu kreieren, kann aber aufgrund seiner Vielfältigkeit auch für große Projekte benutzt werden. Erfahrene Benutzer können so Spiele erstellen, die den alten 16-Bit-Spielen in nichts nachstehen.

Ein Game-Maker-Spiel: Gentleman [1]

Angefertigte Spiele können unabhängig vom Game Maker als Quellcode (In Form einer *.gm6-/*.gmk-Datei) oder kompiliert veröffentlicht werden (In Form einer Windows-*.exe-Datei). Die kompilierten Spiele werden interpretiert, dadurch sind sie von der maximalen Ausführungsgeschwindigkeit nativen Implementierungen gegenüber unterlegen, was sich aber im 2D Betrieb bei den heutigen PCs kaum auf die Leistung auswirkt.

Der Quellcode des Game Maker ist zu fast hundert Prozent von Mark Overmars in Delphi (zur Zeit Version 7) geschrieben.

Game-Maker-orientierte Seiten, auch deutschsprachige, sind am Ende dieses Artikels aufgeführt.

Aktuelle Version

Game Maker 7

Der Game Maker 7 wurde im Februar/März 2007 von YoYo Games veröffentlicht. Er enthält gegenüber dem Game Maker 6.1 vor allem ein ausgeklügeltes Erweiterungssystem, mit dem sich Skripte und Dlls Dritter nahtlos in das Syntax- und Laufzeitsystem integrieren lassen. Des Weiteren laufen Game Maker 7 und damit erzeugte Spiele unter Windows Vista, dafür wurde aber die Unterstützung für Windows 9x komplett aufgegeben. Mit der Version 7 ging der Game Maker zu YoYo Games Ltd. über. Durch das neue Registrierungs- und Aktivierungssystem, das ähnlich wie bei Windows XP die Game Maker Kopie lokal auf dem PC freischaltet hat zu einigen Kontroversen geführt, weswegen viele Game Maker Benutzer bei Version 6.1 geblieben sind.

Game Maker 6.1

Game Maker 6 baut erstmals auf Direct3D auf, wodurch, wenn auch eingeschränkte, Nutzung von 3D- und Vektorgrafiken möglich wird. Auch gibt es dadurch einfache Möglichkeiten schnell Effekte wie Schnee, Regen oder Nebel zu erzeugen.

Die Engine des Game Maker wurde über die Jahre hinweg verbessert und ist seit Version 6.0 speziell im Grafikbereich signifikant besser, unterstützt jetzt Hardware-Transparenz und Farbmischfunktionen für die Sprites.

Ein Nachteil des Game Maker 6 ist die Ungenauigkeit bei sehr großen Zahlen und Zahlen mit Nachkommastellen. Des Weiteren unterstützt er im Gegensatz zu Game Maker 5 und Game Maker 7 Windows Vista nicht.

Game Maker 5.3A

Eine Sonderrolle nimmt die schon etwas ältere Version 5.3A des Game Makers ein. Dieser hat gegenüber der 6/7 Serie deutlich niedrigere Systemanforderungen, so läuft er schon auf einem Pentium-System unter DirectX 5. Diese Genügsamkeit macht ihn zur besten Version für Computer unterhalb der Gigahertzgrenze, da er auf diesen viel performanter ist als neuere Versionen. Im Gegensatz zur Version 6/7 wird hier auf DirectDraw als Grafiksystem gesetzt, was zur Folge hat, dass Änderungen an Sprites (Drehen, Einfärben) etwas langsamer sind. Auch Besitzern einer S3-Karte der Savage-Familie wird empfohlen diese Version einzusetzen. Aufgrund fehlerhafter Implementierung von Direct3D 8 im Treiber dieser Grafikkarten kann es in Game-Maker-6/7-Spielen zu massiven Fehlern kommen. Die Game-Maker-Version 5.3A sowie alle weiteren älteren Versionen sind hier erhältlich: http://www.gamemaker.nl/old.html

Benutzeroberfläche

Die Benutzeroberfläche ist einfach und sehr bedienerfreundlich gehalten, das Verwalten und Arbeiten an einem Projekt geht leicht von der Hand.

Game Maker bietet ein simples Drag & Drop-System zum Programmieren an, mit dem man den Programmablauf durch einfaches Ziehen von Icons in ein Feld "schreibt". Trotzdem können auch hier schon Variablen und Programmcode benutzt werden.

Syntax

Die Syntax der Game-Maker-Programmiersprache GML ist recht einfach gehalten. Er erlaubt verschiedene Programmierstile, man kann also von verschiedenen Programmiersprachen zu GML (und zurück) wechseln, ohne Probleme zu bekommen. Hier ein paar Beispiele:

Beispiel der Syntax eines Anfängers:


if x = 5 and y < 10 then health = 0
else if y > 55 then room_goto(level2); 
else exit;

ray[0]="Hi"
hungry = 0
draw_text(x, y, ray[0])

if hungry = true then
{ ray[1]="Hungrig!"; ray[2]="Wirklich hungrig!"}

repeat(10) x = x+1


Beispiel einer fortgeschrittenen Syntax:

if (x==5 && y<10)
    health = 0;
else if (y>55)
    room_goto(level2);
else 
    exit;

var ray;
ray[0] = "Hi";
hungry = false;
draw_text(x, y, string(ray[0]));

if (hungry)
     {
     ray[1] = "Hungrig!";
     ray[2] = "Wirklich hungrig!"
     }

for (i=0; i<10; i+=1)
x += 1;

Die Programmiersprache erlaubt sogar Pascal-Schlüsselwörter wie begin und end anstelle von { und } oder ' und ' (einfache Anführungszeichen) anstelle von " und " (doppelte Anführungszeichen). Natürlich kann man das so mischen wie es einem beliebt, z.B. Pascal-Schlüsselwörter mit doppelten Anführungszeichen.

if x=5 and y<10 then begin
  show_message("x ist fünf und y ist weniger als 10.");
end;

while 50>20 do begin
  show_message('Fünfzig ist immer noch mehr als zwanzig.');
end;

Wie oben zu sehen ist, ist die Syntax sehr stark an die Vorlieben des Benutzer anpassbar. Sie erlaubt Schreibweisen vieler Sprachen wie Java, C, C++, Delphi, BASIC und noch weiterer.

Der Game Maker bietet ferner die Möglichkeit, DLLs einzubinden, die Aufgaben erledigen, die Game Maker selbst nicht durchführen kann. Einige populäre DLLs sind:

  • GMSock - Erlaubt die Nutzung von Sockets für grundlegende Netzwerkfunktionen; ermöglicht wird dadurch z.B. ein IRC-Client, ein file downloader oder sogar ein Online-Multiplayer-Modus.
  • GMSQL - Ermöglicht MySQL Verbindungen.
  • Text2Speech - Ermöglicht dem Game Maker die Windows Sprachsynthese zu benutzen, um die Programme 'sprechen' zu lassen.
  • SXMS(2.x) - Eine Wrapper DLL für die Nutzung von Fmod und WinAmp Plugins. Dies fügt sehr gute Audiofunktionen hinzu, wie DirectX 8.1 FX, Visualisierungen, Channel Management, Streams (lokal oder aus dem Internet) und unterstützt eine Vielzahl an Formaten (z.B. MP3, Ogg, MOD, S3M, IT).

Verfügbarkeit

Eine eingeschränkte Version kann auf der Website der Entwickler kostenlos heruntergeladen werden. Bei dieser fehlen zum Beispiel externes Nachladen von Dateien, erweiterte Zeichenfunktionen, 3D-Funktionen, ein Partikelsystem, Datenstrukturen und Surfaces.

Minimale Systemvoraussetzungen

Game Maker Version 7 benötigt:

  1. MicrosoftWindows 2000, Windows XP, Windows Vista oder höher.
  2. MicrosoftDirectX 8.0 oder höher.
  3. Grafikkarte mit 32MB oder mehr Speicher.
  4. 128MB freien Arbeitsspeicher
  5. 800x600 Bildschirmauflösung mit 16-bit Farben oder höher.

Game Maker Version 6 benötigt:

  1. MicrosoftWindows 98 SE, Windows 2000, Windows ME, Windows XP oder höher.
  2. MicrosoftDirectX 8.0 oder höher.
  3. Grafikkarte mit 16MB oder mehr Speicher.
  4. 64MB freien Arbeitsspeicher
  5. 800x600 Bildschirmauflösung mit 16-bit Farben oder höher.


Game Maker Version 5 benötigt:

  1. MicrosoftWindows 98 SE, Windows NT, Windows 2000, Windows ME, Windows XP oder höher.
  2. MicrosoftDirectX 5.0 oder höher.
  3. 32MB freien Arbeitsspeicher
  4. 800x600 Bildschirmauflösung mit 16-bit Farben oder höher.

Anmerkung: Game Maker 5 und 6 sind offiziell nicht kompatibel mit Windows Vista, dennoch funktionieren der Game Maker 5 und die meisten der damit erstellten Spiele unter Vista ohne Probleme.


Quellen

  1. Project Basement: Gentleman Interceptor, 2004