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Virago

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Virago, lat. Heldenjungfrau, Heldin

Die "Heldenjungfrau" war im Lateinischen ein positiv besetztes Wort. Verwandte Worte sind "vir" für Mann, daraus abgeleitet "virtus" für Tugend oder Mannhaftigkeit, und "virgo" für Jungfrau. Als "belli virago"(d.h.Kriegsgöttin)wurde Minerva bezeichnet. "virago" allein stand auch für den Begriff Göttin.

Im anthropologischen Sinne bezeichnet Virago eine Frau, die eine vermännlichte biologische Grunddisposition aufweist (vgl. Rainer Knußmann, Lehrbuch der vergleichenden Anthropologie und Humangenetik). Aufgrund von Siebung findet man Viragines insbesondere in Positionen, die einen besonders kämpferischen Charakter erfordern, wie z.B. bei Spitzenpolitikerinnen und Frauenrechtlerinnen (Margaret Thatcher, die "eiserne Lady"; Madeleine Albright, Condoleezza Rice, Alice Schwarzer). Mit der allgemein akzeptierten Ansicht der doppelgeschlechtlichen Potenz des Menschen, der Reihe von weiblichen Frauen über männliche Frauen und weibliche Männer zu männlichen Männern, lässt sich auch erklären, warum unter Viragines ein überproportionaler Anteil homosexueller bzw. bisexueller Frauen anzutreffen ist( vgl. Rainer Knußmann, Lehrbuch der Anthropologie und Humangenetik). Ein männlicheres Sexualempfinden bedingt eine geringere Identifikationsmöglichkeit mit der weiblichen Geschlechtsrolle, aber auch eine höhere sexuelle Appetenz. Damit hängt vermutlich auch die hohe Quote von Viragines in der Erotik-Film-Industrie zusammen (Bsp. Gina Wild, Theresa Orlowski, Sibel Kekilli). Insbesondere sind in der sadomasochistischen Szene viele Viragines anzutreffen. Obwohl die Mehrheit dieser Frauen die submissive bzw. masochistische Rolle bevorzugt, handelt es sich doch um eine ihrer Androgynität entsprechende Bevorzugung von härterer Sexualität, zumal die Rolle auch oft getauscht wird (switching;vgl. a. Domina "Contessa" Barbara Calucci, die auf ihrer Webseite KZ-Atmosphäre verbreitet). Auch die legendäre "Blutgräfin" Elisabeth Bathory, die hunderte von Jungfrauen sexuell missbrauchte und in deren Blut badete, war eine Virago. Veständlich ist auch, dass schwerkriminelle Frauen überproportional oft Viragines sind (diese Tatsache ist ein Leitmotiv der beliebten Fernsehserie "Frauenknast"). Auch Nonnen sind überproportional oft Viragines, wie überhaupt der Großteil ideologisierender Frauen (z.B. alle Top-Terroristinnen in der BRD von Meinhoff bis Klump).In diesem Zusammenhang ist der Skandal-Film "Baise-moi" zu nennen (FSK 18), der in bisher beispielloser Weise sexuelle Gewalt zeigt, insbesondere von Viragines gegenüber Männern. Auch die Hexen und Vampirinnen in den Darstellungen aller Kulturen und Zeiten waren und sind Viragines (vgl.die Hexe Lilith im Horrorfilm "Witchouse"). Ebenfalls waren die Amazonen Viragines (s. umfangreichen Eintrag in Wikipedia). Der Mythos weist auf die Zeit von 1500 v.Chr., in dem es sowohl frauendominierte, als auch männerdominierte Gesellschaften gab (vgl. auch Geschichte von Lesbos ). Konnotationen von "amazonenhaft" sind "würdevoll", aber auch "beängstigend". Tatsächlich könnte man meinen, dass der Ursprung genau in der Zeit liegt, in dem sich die menschliche Kultur von einer ursprünglich matriarchalen, zu einer später patriarchalen entwickelte. Genau hier könnte auch der Grund für die später eindeutig negative Bedeutung liegen. Entstanden in einer bereits mehrheitlich patriarchalen Kultur, die das Matriarchat nahezu vollständig überwunden und verdrängt hat. Es ist jedoch höchst fraglich, die "Viragokratie" mit dem Matriarchat zu identifizieren. Während das Matriarchat eine "gewisse Dominanz des Weiblichen in manchen Stammeskulturen" war (anthropolgische Definition), handelt es sich bei der "Viragokratie" um eine Karrierefrauenherrschaft.

Der Begriff "Viragokratie" ist eine moderne Wortschöpfung aus dem lateinischen virago, und dem altgriechischen Wort "to kratos" für Herrschaft oder Macht. Das Wort "Viragokratie" ist dazu angetan, die männliche Kastrationsangst auch bzgl. der Gesellschaftsordnung hervorzurufen, es muss also die Kastrationsangst als Bedrohung von Männlichkeit durch Virago-Männlichkeit deutungsmäßig erweitert werden.Die komplexpsychologischen Archetypen der Virago (vgl. C.G.Jung und Erich Neumann) sind im Positiven die Virago belli (s.o.) und im Negativen die würgende Gorgo und die metzelnde indische Kali. Die indische Mörderkaste der Thugs, die der Kali Opfer darbrachte, tötete über Jahrhunderte hinweg in Indien schätzungsweise 1.000.000 Menschen. Zurück zu den drei Gorgonen, deren einzige sterbliche Medusa war, eine ursprünglich schöne Frau, die von der stolzen Göttin Pallas Athene entstellt und zur Hässlichkeit verdammt wurde. Wie Arachne ist sie ein Beispiel für eine göttliche Bestrafung wegen Hochmuts. Interessant scheint hier die weitere mythologische Entwicklung, z.B. das "Fortleben" der Medusa als Aeskulapnatter (d.h.als Teil des Symbols für die medizinische Heilkunst). Die Virago ist das aktuelle westliche Schönheitsideal (Madonna, Sharon Stone, Angelina Jolie,Uma Thurman,Milla Jovovich). Die höhere sexuelle Appetenz der Virago kommt dabei der höheren männlichen Appetenz entgegen, so dass sie zur idealen Projektionsfläche der männlichen, tendenziell aggressiveren Sexualität wird. Bei dieser Viragofixiertheit nimmt es nicht wunder, dass den Deutschen als "Mutter der Nation" zuerst die homosexuelle Inge Meisel und später die zwar übergewichtige, aber dennoch männliche Marie-Luise Marjan präsentiert wurden.Wenn auch die Vermutung übertrieben scheint, dass in der westlichen Welt ein besonders hoher Anteil an Viragines zu finden ist (vgl. Rainer Knußmann, Lehrbuch der vergleichenden Anthropologie und Humangenetik, dem aktuellen deutschen akademischen Standard-Anthropologielehrbuch: auch ganze Ethnien einschließlich der Frauen, z.B. die Skandinavierinnen, tendieren verstärkt zum männlichen Pol des weiblich-männlich-Kontinuums ),so liegt doch im Streben der Viragines nach mehr Dominanz die Ursache der "Frauenbewegung" im Westen. So bewegt sich also Weiblichkeit zwischen den Extremen Virago-Walküre und Nadeshiko Yamato (vgl. Eintrag "Nadeshiko Yamato" in Wikipedia). Eine sachlichere Diskussion über dieses Thema in der Öffentlichkeit könnte dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Verallgemeinerungen wie "d i e Frauen" und "d i e Männer" zu vermeiden..