Oxymoron
Ein Oxymoron (griechisch: oxys: scharf(sinnig), moros: dumm) ist eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung einen inneren Widerspruch enthält.
Ein verbreiteter Spezialfall des Oxymoron ist die Contradictio in adjecto (lat. "Widerspruch in der Beifügung"). Oft steht dabei ein Adjektiv, welches normalerweise ein Substantiv näher erläutert, im Widerspruch diesem.
Im Deutschen die widersprechende Beifügung auch das Bestimmungswort eines zusammengesetzten Substantivs sein, das dem Grundwort widerspricht.
Das Gegenteil eines Oxymoron ist die Tautologie ("schneeweißer Schnee").
Beispiele
Eine Häufung von Oxymora stellt das folgende Scherzgedicht dar: (Variante aus: "Volksthümliches aus dem Königreich Sachsen". Auf der Thomasschule gesammelt von Oskar Dähnhardt. Bd. 1. Leipzig: Teubner, 1898. )
- Finster war's, der Mond schien helle
- Auf die grünbeschneite Flur,
- Als ein Wagen blitzesschnelle
- Langsam um die Ecke fuhr.
- Drinnen saßen stehend Leute
- Schweigend ins Gespräch vertieft,
- Als ein totgeschossner Hase
- Auf dem Wasser Schlittschuh lief
- Und ein blondgelockter Knabe
- Mit kohlrabenschwarzem Haar
- Auf die grüne Bank sich setzte,
- Die gelb angestrichen war.
Beispiele für Contradictio in adjecto
- "Ein winziger Riese"
- "Schwarze Milch" (Paul Celan)
- "Humanitäre Intervention" (ist auch ein Euphemismus)
Siehe auch : Stilblüte, Oxymoron (zu Logik)