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Thüringen

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Freistaat Thüringen
Landesflagge Landeswappen

Landeswappen
Wahlsprüche: Deutschlands starke Mitte
Das grüne Herz Deutschlands
Willkommen in der Denkfabrik
Basisdaten
Hauptstadt: Erfurt
Fläche: 16.172,10 km² (11.)
Einwohner: 2.312.870 (12.) (30. November 2006)
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km² (13.)
Landeshymne: Thüringen, holdes Land
Schulden je Einwohner: 6.432 € (Ende 2005)
Schulden gesamt: 15,0 Mrd. € (2005)
ISO 3166-2: DE-TH
Offizielle Website: www.thueringen.de
Politik
Ministerpräsident: Dieter Althaus (CDU)
(seit 5. Juni 2003)
Regierende Partei: CDU
Sitzverteilung im Landtag
(88 Sitze):
CDU 45
Linkspartei 28
SPD 15
letzte Wahl: 13. Juni 2004
nächste Wahl: 2009
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 4
Karte
Vorlage:Deutschland Thüringen Imagemap

Der Freistaat Thüringen ist ein Land in der Bundesrepublik Deutschland, dessen Landeshauptstadt Erfurt ist. An Thüringen grenzen die Länder Sachsen im Osten und Südosten, Sachsen-Anhalt im Norden und Nordosten, Niedersachsen im Nordwesten, Hessen im Westen sowie Bayern im Süden. Der Freistaat ist das zentralste Bundesland in Deutschland. Es wurde 1990 aus den drei Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie einigen angrenzenden Gebieten wiedergegründet. Das Land trägt neben Bayern und Sachsen den Namenszusatz Freistaat und ist in 17 Landkreise sowie sechs kreisfreie Städte gegliedert. Es wird seit seiner Gründung 1990 von der CDU regiert und zählt neben Sachsen zu den wirtschaftlich stärkeren Ländern im Osten Deutschlands. Berühmte Kulturstätten im Land sind vor allem Weimar und die Wartburg, aber auch das historische Erfurt mit dem Erfurter Dom und der Krämerbrücke. Jena gilt als Bildungs- und Forschungszentrum Thüringens.

Geografie

Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Länder Hessen (270 km), Bayern (381 km), Sachsen (265 km), Sachsen-Anhalt (296 km) und Niedersachsen (112 km). Der Freistaat Thüringen gehört zusammen mit Sachsen-Anhalt und Sachsen zu Mitteldeutschland. Wegen seines Waldreichtums wird Thüringen auch das „Grüne Herz Deutschlands“ genannt.

Die Landschaft Thüringens differenziert stark. So liegt im äußersten Norden des Landes der Harz, dessen Vorland im Südosten auch als Goldene Aue bezeichnet wird, da das Tal der Helme hier sehr fruchtbar ist. Der Nordwesten des Landes wird vom Eichsfeld, einer teils bewaldeten Hügellandschaft, eingenommen. Die Mitte des Landes nimmt das flache, sehr fruchtbare Thüringer Becken ein. Diese Region zählt zu den ältesten Kulturlandschaften Deutschlands. Erste Ortsgründungen sind hier bereits seit dem Jahr 704 belegt. Das Thüringer Becken wird von verschiedenen kleinen Höhenzügen umrahmt, so der Dün im Nordwesten, die Hainleite und die unmittelbar nördlich davon gelegene Windleite sowie der Kyffhäuser im Norden, Schmücke, Hohe Schrecke und Finne im Nordosten, dem Ettersberg im Südosten, der Fahner Höhe im Süden und dem Hainich im Westen. Der Nationalpark Hainich ist gleichzeitig der einzige Nationalpark des Landes.

Südlich des Thüringer Beckens folgt das hügelige Vorland des Thüringer Waldes, schließlich der Thüringer Wald selbst als größtes Gebirge im Freistaat. Östlich geht der Wald nahtlos ins Thüringer Schiefergebirge über, welches wiederum südöstlich in den Frankenwald übergeht, der jedoch nur zu kleinsten Teilen in Thüringen liegt. Der Thüringer Wald wird vom Rennsteig, dem Kammweg, durchzogen. Er stellt die Wasserscheide zwischen Elbe im Norden und Weser bzw. Rhein im Süden dar. Östlich von Wald und Becken verläuft das Tal der Saale. Jenseits der Saale liegt im Norden das Thüringer Holzland, im Süden das Vogtland und im Osten das Osterland. Im Gegensatz zu den erstgenannten ist das Osterland um Altenburg wenig bewaldet und sehr fruchtbar.

Südwestlich des Thüringer Waldes liegt das Werratal, auf welches im Westen die Rhön und im Süden das Grabfeld folgen.

Die wichtigsten Flüsse des Landes sind die Werra im Westen und die Saale im Osten. Größere Zuflüsse der Saale sind die Unstrut (mit Gera), die Ilm und die Weiße Elster. Im Nordwesten des Landes entspringt die Leine.

Die höchste Erhebung im Land ist der Große Beerberg im Thüringer Wald mit 983 Metern Höhe. Weitere hohe Berge sind der Schneekopf (978 m), der Große Finsterberg (944 m) und der Inselsberg (916 m).

Der Bevölkerungsschwerpunkt des Landes ist die „Thüringer Städtekette“, die Thüringen entlang der Autobahn A4; von West nach Ost durchläuft und die sechs größten Städte des Landes aneinanderreiht. Größere Städte außerhalb der Kette sind Nordhausen, Suhl/Zella-Mehlis, Saalfeld/Rudolstadt, Altenburg und Mühlhausen.

Landeswappen und Flagge

Hauptartikel: Thüringer Landeswappen

Das Thüringer Landeswappen zeigt im lasurblauen Schild den viermal gleichbreit rot-silbern gestreiften, golden bewehrten und gekrönten »Bunten Löwen« der Ludowinger, umgeben von acht silbernen Sternen.

Als älteste farbige Darstellung des »Thüringer Urwappens« blieb das Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Der Erbfolgekrieg 1264/65 entließ Hessen politisch selbstständig, das seitdem den »Bunten Löwen« (umgekehrt gestreift: silber-rot) im Wappen führt. Als sich am 1. Mai 1920 das Land Thüringen aus den sieben republikanischen thüringischen Kleinstaaten zusammenschloss, wurden in Anlehnung an das föderale Sternenbanner der USA sieben silberne Sterne auf revolutionär-republikanisch rotem Grund zum Staatswappen gewählt. Die Nationalsozialisten verpassten Thüringen ein archaischeres, beadlertes Wappen. Mit der Neugründung des Landes Thüringen wurde 1991 das jetzige Thüringer Wappen aus den historischen Grundlagen abgeleitet. Der achte Stern steht für die nun zusätzlich zum Freistaat Thüringen gehörigen, ehemals Preußen angegliederten Gebietsteile Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen und Suhl.

Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge
Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge

Staatsaufbau

Allgemein

Der gesamte Staatsaufbau Thüringens basiert auf der Verfassung des Freistaates Thüringen von 1993. Laut der Verfassung ist Thüringen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Es ist ein demokratischer, sozialer und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen verpflichteter Rechtsstaat (Art. 44). Artikel 45 besagt, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht und dass das Volk seinen Willen durch Wahlen, Volksbegehren und Volksentscheid verwirklicht.

Legislative

Sitzverteilung im Landtag
Sitzverteilung im Landtag

Die Legislative steht dem Thüringer Landtag zu. Im Weiteren besteht die Möglichkeit der aktiven Teilnahme an der Legislative des Volks durch Volksentscheid.

Der Landtag wird alle fünf Jahre nach dem Personalisierten Verhältniswahlrecht neu gewählt. Momentan haben 88 Abgeordnete einen Sitz im Landtag. Allerdings ist seit einiger Zeit ein Plan im Gespräch, nach welchem die Abgeordnetenzahl- bedingt durch den Einwohnerschwund- ebenfalls reduziert werden soll.

Siehe auch: Wahlergebnisse und Landesregierungen in Thüringen seit 1990, Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland

Exekutive

Die Exekutive besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern. Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung für die gesamte Legislaturperiode gewählt. Der Ministerpräsident ernennt und entlässt die Minister. Er bestimmt außerdem einen Minister zu seinem Stellvertreter. Der Landtag kann den Ministerpräsidenten nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum absetzen.

Seit 1999 ist in Thüringen eine Alleinregierung der CDU im Amt, die bei der Landtagswahl 2004 ihre absolute Mehrheit knapp verteidigen konnte. Die derzeitigen Regierungsmitglieder sind:

Die derzeitigen Staatssekretäre sind:

  • Thüringer Finanzministerium: Rainer Spaeth (bis 31. Juli 2005 Michael Schneider)
  • Thüringer Innenministerium: Stefan Baldus
  • Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Christian Juckenack
  • Thüringer Kultusministerium: Walter Bauer-Wabnegg und Kjell Eberhardt
  • Thüringer Justizministerium: Rüdiger Hütte
  • Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit: Stephan Illert
  • Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Arbeit: Jürgen Aretz
  • Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr: Roland Richwien

Judikative

Die Judikative wird vom Verfassungsgerichtshof und von den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Verfassungsgerichtshof besteht aus einem Präsidenten und acht weiteren Mitgliedern. Die ordentliche Gerichtsbarkeit gliedert sich in das Thüringer Oberlandesgericht in Jena, die Landgerichte in Erfurt, Gera, Mühlhausen und Meiningen sowie die nachgeordneten Amtsgerichte.

Geschichte

Die Geschichte Thüringens wird im Hauptartikel Geschichte Thüringens dargestellt.

Chronologie

  • bis 531: Die Besiedlung Thüringens erfolgt zunächst durch die Kelten, später dann durch verschiedene Germanenstämme (z.B die Hermunduren). Es bildet sich ein Königreich Thüringen heraus, mit einer Ausdehnung von der Elbe bis zur Donau, wobei enge Verbindungen mit dem Ostgotenreich Theodorichs bestehen.
  • 531: kommt es nach der verlorenen Schlacht an der Unstrut (vermutlich bei der Tretenburg/Gebesee) zur Unterwerfung durch die Franken, östlich der Saale siedeln sich Sorben (Slawen) an, somit fällt der Teil Thüringens aus der Fränkischen Herrschaft heraus.
Christianisierung Thüringens durch Bonifatius ab dem 7. Jh
  • nach 650: Die Franken beginnen Thüringen zu einer Grenzmark mit Grafschaftsverfassung auszubauen. Nicht ganz geklärt ist, ob Thüringen zwischenzeitlich ein Herzogtum war. Gleichzeitig beginnt um 700 die planmäßige Christianisierung Thüringens durch die Franken, wobei hier insbesondere der heilige Bonifatius überliefert ist.
  • nach 800: Wiederholt kommt es zu Einfällen der Sorben, die dadurch benötigten Befugnisse der thüringischen Herrscher zur Verteidigung ermöglicht eine Weiterentwicklung zum Markherzogtum (Herrscher z.B.: Thakulf bis 873, Ratolf bis ?, Poppo bis 892, und Burchard bis um 910). In Friedenszeiten tritt Erfurt als Handelspunkt hervor.
  • um 900: Thüringen gerät unter die Oberhoheit Sachsens durch Heinrich, Herzog von Sachsen und späteren König Heinrich den I.
  • um 1000: Mehrere Grafengeschlechter konkurrieren um die Vorherrschaft in Thüringen, keines kann sich durchsetzen (Grafen von: Weimar-Orlamünde, Tonna-Gleichen, Käfernburg-Schwarzburg). Einzig von Bedeutung ist hier das Geschlecht der Ludowinger, dessen Begründer Ludwig der Bärtige um 1044 die Schauenburg bei Friedrichroda bauen lässt.
  • 1067: Ludwig der Springer, Sohn von Ludwig dem Bärtigen, verlegt seinen Stammsitz auf die Wartburg und beginnt selbige auf den Status auszubauen, der heute noch zu sehen ist. Später gilt die Wartburg als die Hauptburg der Ludowinger.
Martin Luther übersetzt 1521 auf der Wartburg das Neue Testament
  • 1521/1522|22: Aufenthalt Martin Luthers auf der Wartburg, wo er als "Junker Jörg" unter dem Schutz der Weimarer Fürsten vor der Verfolgung des Papstes das Neue Testament übersetzte und damit die Grundlage einer einheitlichen deutschen Schriftsprache schuf.
  • ab 1572: Mehrere Jahrhunderte währende Erbteilungen des Landes führen zu einer Vielzahl von entstandenen und wieder aufgelösten Fürstentümern.
Thüringen nach 1826 bis 1918


  • 1. Mai 1920: Aus den ehemaligen Thüringer Bundesstaaten entsteht durch den Zusammenschluss der sieben Volks- beziehungsweise Freistaaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha (ohne Coburg, dieses schloss sich Bayern an), Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Volksstaat Reuß, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen das Land Thüringen. Zum Freistaat Preußen gehörten weiterhin dessen Regierungsbezirk Erfurt mit diversen Exklaven wie Schleusingen und Ziegenrück, sowie der Kreis Herrschaft Schmalkalden der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
  • 23. Januar 1930: Erste völkisch-nationalsozialistische Regierung in Deutschland (Baum-Frick-Regierung)
  • 1932–1945: Regierung der NSDAP in Thüringen
  • 1. Juli 1944: Unterstellung des Regierungsbezirks Erfurt der aufgelösten Provinz Sachsen unter die Verwaltung des Reichsstatthalters für Thüringen in Weimar.
  • 1945–1952: Bildung des Landes Thüringen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise der DDR, bestehend aus dem Land Thüringen von 1920, jedoch ohne die Exklaven Allstedt und Ostheim, ferner aus dem Gebiet des früheren preußischen Regierungsbezirkes Erfurt und der Herrschaft Schmalkalden.
  • 1952–1990: Aufteilung Thüringens in die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl.
  • 1990: Neubildung des Landes Thüringen, bestehend aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie unter Einbeziehung der Kreise Altenburg, Artern und Schmölln, mit Josef Duchač als erstem Ministerpräsidenten. Das Partnerland zum Aufbau der neuen Strukturen ist zunächst Hessen.
  • 1992: Neues Partnerland von Thüringen ist nun Bayern. Thüringen wird nach Bayern und Sachsen dritter Freistaat der Bundesrepublik[1]
  • 1994: Gebietsreform - Bildung von 17 Landkreisen und zunächst fünf kreisfreien Städten

Die Regierungschefs von Thüringen

Vorsitzende des Staatsministeriums von 1920 bis 1933:

Ministerpräsident von 1933 bis 1945:

Reichsstatthalter von 1933 bis 1945:

Regierungspräsidenten von 1945 bis 1952:

Ministerpräsidenten von 1990 bis heute:

Einwohnerentwicklung

Werte ab 1950: Gebietsstand 1994 (bis heute keine Änderung); Daten jeweils zum 31. Dezember des Jahres; Quelle: TLS

Datei:Bevölkerung thüringen.jpg
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
18341 1.172.375
18641 1.435.115
18901 1.737.544
19101 2.160.692
1950 2.932.242
1955 2.819.600
1960 2.737.865
1965 2.747.767
1970 2.759.084
Jahr Einwohner
1975 2.737.235
1980 2.730.368
1985 2.721.539
1988 2.723.268
1990 2.611.319
1995 2.503.785
2000 2.431.255
2004 2.355.280

1 Gebiete: alle Gebiete der thüringischen Staaten und der preußische Regierungsbezirk Erfurt sowie die Herrschaft Schmalkalden. Daraus ergeben sich einige geringe Abweichungen gegenüber dem heutigen Gebietsstand. Mit einbezogen ist nämlich das Herzogtum Coburg, welches heute zu Bayern gehört, nicht mit einbezogen sind hingegen einige Gebiete im heutigen Nordosten Thüringens, nämlich die preußischen Kreise Ilfeld (Hannover), Kölleda (Reg.-Bez. Merseburg) und Sangerhausen (Region um Artern; Reg.-Bez. Merseburg)

Wirtschaft

Symbol für ostdeutsches Unternehmertum - JenTower in Jena
Arbeitslosenquoten in den Landkreisen im April 2007

Historisch betrachtet hat sich die Verteilung zwischen wohlhabenden und ärmeren Gebieten in Thüringen seit 1945 grundlegend verändert. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die ärmsten Gegenden im Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und auch in den ländlichen Räumen Südthüringens zu finden. Zu den entwickeltsten Gebieten zählten das industrialisierte Ostthüringen um Gera sowie die an Sachsen grenzenden Gebiete, welche von den Städten Zwickau, Leipzig und Chemnitz profitierten. Auch Kommunen, in denen sich öffentlicher Dienst konzentrierte wie etwa Meiningen oder Weimar waren relativ wohlhabend. Heute sind die entwickeltsten und wohlhabendsten Regionen hingegen entlang der A4 zu finden. Außerdem weist der Raum Erfurt-Weimar-Jena hohes Wirtschaftswachstum auf. Das vom industriellen Strukturwandel geprägte Ostthüringen zählt heute hingegen gemeinsam mit dem Norden des Landes zu den strukturschwachen Regionen Thüringens.

In Thüringen werden vor allem Glas, Keramik, Spielwaren, Holz und Textilien und viele Produkte aus der Metallverarbeitung hergestellt. Die meisten Arbeiter sind in Eisenach und Waltershausen im Maschinen- und Fahrzeugbau beschäftigt, aber auch in der Kleineisen- und Werkzeugproduktion. Von Bedeutung sind auch Elektrotechnik und Gerätebau in Erfurt, Eisenach, Ruhla, Suhl und Meiningen. Der Sitz des Unternehmens Jenoptik (früher Carl Zeiss Jena) in Jena macht die Stadt weltweit für seinen Präzisionsgerätebau bekannt. In Thüringen gibt es eine Reihe börsennotierter Unternehmen (in Klammern der Börsenwert am 11. Oktober 2006) (Analytik Jena (32 Mio.), BioLitec (75 Mio.), Carl Zeiss (594 Mio.), Condomi (3 Mio.), Cybio (23 Mio.), ErSol (456 Mio.), Funkwerk (111 Mio.), Geratherm (26 Mio.), Hyrican (22 Mio.), Intershop (26 Mio.), Jenoptik (369 Mio.) und Q-Soft (2 Mio.)).

Im Thüringer Becken, in der Orlasenke und im Gebiet südlich von Altenburg wird viel Ackerbau betrieben. Angebaut werden vor allem Weizen, Gerste und Zuckerrüben, im Untereichsfeld und im Werragebiet vielfach sogar Tabak. In den Flusstälern wachsen Obst und Gemüse und in Erfurt waren Blumenzucht und Gemüseanbau die Grundlage für die deutschlandweit bekannte Erfurter Saatzucht.

Der Tourismus ist aber ein genauso wichtiger Wirtschaftszweig für das Bundesland. Die Erholungsgebiete befinden sich hauptsächlich im Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge. Zahlreiche Wanderwege erschließen diese Gebirge. Der etwa 160 km lange Fernwanderweg „Rennsteig“, der auf dem Kamm des gesamten Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges entlangführt, bietet sehr gute Fernsichten. Ein bekanntes Wintersportzentrum ist Oberhof, welches ca. 10 km nördlich von Suhl liegt. Im Jahr 2005 waren die meist besuchten Orte Thüringens: Erfurt (610.071 Übernachtungen), Weimar (543.239), Oberhof (435.618), Jena (316.264), Bad Liebenstein (295.736, vor allem Kurgäste) und Eisenach mit 295.650 Übernachtungen.[2]

Die soziale Marktwirtschaft hat mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion und dem Beitritt zur Bundesrepublik 1990 die sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft in Thüringen abgelöst. Dieser tief greifende Umstrukturierungsprozess löste in verschiedenen Branchen Krisen aus und führte zu hohen Arbeitslosenraten. Zwei Drittel der alten Arbeitsplätze Thüringens fielen zwischen 1989 und 1995 der wirtschaftlichen Wende zum Opfer. Inzwischen haben einige Branchen wie der wissenschaftliche Gerätebau, die Mikroelektronik und die Medizintechnik beachtliche Zuwächse erzielt, so dass hier ein Arbeitskräftemangel zu beobachten ist. Über die vergangenen fünf Jahre gelang es Thüringen zusammen mit dem Freistaat Sachsen, sich von der geringeren Dynamik der übrigen neuen Länder abzukoppeln und die Arbeitslosigkeit um bis zu 5 Prozentpunkte reduzieren. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten weisen der Landkreis Sonneberg (9,5%), der Landkreis Hildburghausen (10,6%) und die Stadt Jena (11,0%) auf. Hier schlägt die hohe Sockelarbeitslosigkeit der Nachwendezeit zu Buche. Dominierend ist auf dem aktiven Arbeitsmarkt ein Mangel an qualifizierten Fachkräften. Auf der anderen Seite gibt es im Norden und Osten des Landes aber auch noch Regionen mit sehr hoher Arbeitslosigkeit (z.B. Kyffhäuserkreis (21,0%), Altenburger Land (18,9%) sowie Gera und Nordhausen (je 16,8%)). Insgesamt lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2006 bei etwa 13,9 %[3].

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Thüringen einen Index von 75.2 (EU-25:100) (2003).

Größte Unternehmen

Unternehmen Branche Mitarbeiter Ort
Opel Automobilindustrie 1750 Eisenach
Bosch Zulieferer der Autoindustrie 1650 Eisenach
Carl Zeiss Optik 1600 Jena
Jenoptik Optik 1400 Jena
Kali Werra Bergbau 1100 Unterbreizbach
und Merkers
GGP Media Druckerei 1100 Pößneck
WAGO Kontakttechnik Elektroindustrie 1100 Sondershausen
CSG Computer Service IT-Service Unternehmen 1000 Erfurt

Die Städte mit den meisten Industriearbeitsplätzen waren 2005 Jena (7.239), Erfurt (6.456), Eisenach (6.224), Gotha (3.584), Nordhausen (2.965), Arnstadt (2.839), Gera (2.513), Suhl (2.329), Sömmerda (2.122) und Schmalkalden (2.122). [4]

Verkehr

Eisenbahn

siehe Hauptartikel: Eisenbahn in Thüringen

Die Eisenbahn erreichte Thüringen im Jahr 1842 mit der Bahnstrecke von Leipzig über Altenburg nach Hof (Sächsisch-Bayerische Eisenbahn genannt). Die Landeshauptstadt Erfurt erhielt 1846 einen Eisenbahnanschluss an der Strecke von Berlin nach Frankfurt am Main. Heute gibt es in Thüringen zwei sehr wichtige Eisenbahnstrecken, die zum ICE-Liniennetz gehören und zweigleisig sowie elektrifiziert ausgebaut sind, nämlich die Saalbahn (Berlin)-Naumburg-Jena-Saalfeld-Kronach-Lichtenfels-(Nürnberg/München) und die Strecke (Berlin)-Naumburg-Weimar-Erfurt-Gotha-Eisenach-(Fulda/Frankfurt am Main)bzw. -(Bebra/Kassel). Vor 1945 gab es noch eine dritte, sehr bedeutende Verkehrsachse durch Thüringen, nämlich die Bahnstrecke Erfurt-Schweinfurt, die von Expresszügen von Berlin nach Stuttgart genutzt wurde. Heute hat sie ihre Bedeutung aber weitestgehend einbüßen müssen. ICE-Halte in Thüringen sind Erfurt, Weimar, Gotha und Eisenach an der Strecke Berlin-Frankfurt sowie Jena und Saalfeld an der Strecke Berlin-München.

Eine Auflistung aller Bahnstrecken in Thüringen findet sich hier: Liste der Eisenbahnstrecken in Thüringen
Liste aller aktuell von der Deutschen Bahn betriebenen Bahnhöfe: Liste der Bahnhöfe in Thüringen

A 4, Anschlussstelle Jena-Göschwitz, Baustelle der Saaletalbrücke mit Tunnelsegmenten

Straßenverkehr

Auf Grund seiner Lage in der Mitte von Deutschland hat Thüringen für den Verkehr eine große Bedeutung. Wichtigste Autobahnen sind die A 4 von Köln nach Dresden und die A 9 von Berlin nach München. 2005 wurde mit der A 71 („Thüringer-Wald-Autobahn“) eine weitere wichtige Verbindung von Berlin nach Stuttgart fertiggestellt. Der nördliche Teil zwischen Sömmerda und Sangerhausen befindet sich derzeit noch in Bau. Weitere Autobahnen sind die A 38 („Südharzautobahn“) von Göttingen/Kassel nach Halle/Leipzig (teilweise noch in Bau), die A 44 von Eisenach nach Kassel (in Bau) und die A 73 von (Erfurt)-Suhl über Coburg und Bamberg nach Nürnberg (teils in Bau/teils fertiggestellt).

Eine Auflistung aller Autobahnen und Bundesstraßen in Thüringen findet sich hier: Liste der Fernstraßen in Thüringen

Flugverkehr

Flughäfen mit Linienbetrieb sind der Flughafen Erfurt und der Flughafen Altenburg-Nobitz. Weitere Flugplätze gibt es bei den Städten Arnstadt, Bad Berka, Bad Frankenhausen, Bad Langensalza, Eisenach, Gera, Gotha, Greiz, Ilmenau, Jena, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Schlotheim, Sömmerda, Suhl und Weimar.

Medien

In Thüringen erscheinen drei größere lokale Tageszeitungen, nämlich die Thüringer Allgemeine im Gebiet des ehemaligen Bezirkes Erfurt (Mitte, Norden), die Ostthüringer Zeitung im Gebiet des ehemaligen Bezirkes Gera (Osten) und das Freie Wort im Gebiet des ehemaligen Bezirkes Suhl (Süden). Daneben gibt es noch die Thüringer Landeszeitung, eine Zeitung die landesweit erscheint.

Radio und Fernsehen werden in Thüringen vom MDR produziert. Der MDR besitzt ein „Landesfunkhaus“ in der Gothaer Straße in Erfurt, in dem u.a. auch der Kinderkanal seinen Sitz hat. Dort wird auch das Thüringenjournal, die tägliche Nachrichtensendung für Thüringen, produziert.

Neben den vom MDR angebotenen Radioprogrammen gibt es auch private Sender in Thüringen, z.B. Antenne Thüringen oder Landeswelle Thüringen.

Hochschulen

Die einzige Volluniversität Thüringens ist gleichzeitig die älteste durchgehend bestehende: die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Sie besitzt heute 10 Fakultäten. Daneben gibt es in Weimar die Bauhaus-Universität mit den Schwerpunkten Architektur, Bauingenieurwesen, Gestaltung und Medien, in Ilmenau eine Technische Universität und in Erfurt die nach der Wende neu aufgebaute Universität Erfurt mit geisteswissenschaftlichem Profil, die bereits zwischen 1392 und 1816 existierte. Fachhochschulen gibt es in Nordhausen, Erfurt, Jena und Schmalkalden. In Weimar besteht außerdem die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Berufsakademien gibt es in Gera und Eisenach.

Verwaltungsgliederung

Die Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens wird im entsprechenden Zusatzartikel dargestellt.

Seit der Kreisreform vom 1. Juli 1994 ist der Freistaat Thüringen in 17 Landkreise unterteilt. Es gibt außerdem sechs kreisfreie Städte.

Landkreise

Die Landkreise Thüringens
Nr. Landkreis Sitz Kfz.-Z. Fläche
(km²)
Einwohner
(30. Juni 2006)
1 Altenburger Land Altenburg ABG 569,08 105.557
2 Eichsfeld Heiligenstadt EIC 939,82 109.576
3 Gotha Gotha GTH 935,59 143.163
4 Greiz Greiz GRZ 843,52 115.419
5 Hildburghausen Hildburghausen HBN 937,38 70.612
6 Ilm-Kreis Arnstadt IK 843,30 116.382
7 Kyffhäuserkreis Sondershausen KYF 1.035,13 87.775
8 Nordhausen Nordhausen NDH 710,91 93.084
9 Saale-Holzland-Kreis Eisenberg SHK 816,99 90.313
10 Saale-Orla-Kreis Schleiz SOK 1.148,41 92.739
11 Saalfeld-Rudolstadt Saalfeld SLF 1.034,58 124.369
12 Schmalkalden-Meiningen Meiningen SM 1.210,14 136.632
13 Sömmerda Sömmerda SÖM 804,17 76.508
14 Sonneberg Sonneberg SON 433,36 63.532
15 Unstrut-Hainich-Kreis Mühlhausen UH 975,48 113.413
16 Wartburgkreis Bad Salzungen WAK 1.304,84 137.527
17 Weimarer Land Apolda AP 803,03 87.805

Kreisfreie Städte

Städte und Gemeinden

Es gibt in Thüringen 992 selbstständige Städte und Gemeinden. Zum großen Teil sind diese jedoch Mitglieder von Verwaltungsgemeinschaften.

Größte Städte

Siehe auch: Statistiken thüringischer Kommunen (Auflistung nach Größe; über 5.000 Einwohner)

Stadt Landkreis Einwohner
31. Dezember 2000 30. Juni 2006
Erfurt kreisfrei 200.564 202.658
Gera kreisfrei 112.835 102.733
Jena kreisfrei 99.893 102.494
Weimar kreisfrei 62.425 64.481
Gotha Gotha 48.376 46.780
Eisenach kreisfrei 44.442 43.626
Nordhausen Nordhausen 45.633 43.429
Suhl kreisfrei 48.025 42.315
Altenburg Altenburger Land 41.290 37.530
Mühlhausen Unstrut-Hainich-Kreis 38.695 37.098
Saalfeld/Saale Saalfeld-Rudolstadt 29.511 27.861
Ilmenau Ilm-Kreis 27.176 26.622
Arnstadt Ilm-Kreis 27.220 25.674
Rudolstadt Saalfeld-Rudolstadt 27.528 25.268
Apolda Weimarer Land 25.899 24.285
Sonneberg Sonneberg 24.837 23.681
Greiz Greiz 26.177 23.583
Sondershausen Kyffhäuserkreis 23.088 21.506
Meiningen Schmalkalden-Meiningen 22.240 21.349
Sömmerda Sömmerda 21.977 20.710
Leinefelde-Worbis ¹ Eichsfeld 15.056 20.570

¹ 2000 nur Leinefelde, am 16. März 2004 Zusammenschluss mit Worbis, Breitenbach und Wintzingerode zu Leinefelde-Worbis

Raumordnung

Gemäß Landesentwicklungsplan 2004 [1] sind:
(Sortierung nach Einwohnerzahl)

Oberzentren:

Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums:

Mittelzentren mit geringer Anzugskraft, deren Status in diesem Jahr (2007) erneut geprüft werden soll:

Mittelzentren:

Thüringen ist des weiteren seit 1991 in vier Planregionen unterteilt: die Planregion Mittelthüringen (Erfurt, Weimar, Landkreis Gotha, Landkreis Sömmerda, Ilm-Kreis, Landkreis Weimarer Land), die Planregion Südthüringen (Eisenach, Suhl, Wartburgkreis, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Sonneberg), die Planregion Nordthüringen (Landkreis Nordhausen, Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis) und die Planregion Ostthüringen (Jena, Gera, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Landkreis Greiz, Landkreis Altenburger Land).

Sprache

Verbreitungsgebiete der Dialekte

Es gibt keinen einheitlichen thüringischen Dialekt, vielmehr ist das Gebiet des heutigen Bundeslands Thüringen - unter anderem aufgrund seiner Geographie und Geschichte - in sprachlicher Hinsicht stark differenziert.

Thüringisch wird nördlich des Rennsteigs gesprochen. Südlich dieses als Sprachscheide fungierenden Mittelgebirgszugs herrscht fränkisch geprägte Mundart vor.

Auch im Südosten Thüringens, entlang der Grenze zu Bayern befindet sich ein streifenförmiges fränkisch beeinflusstes Mundartgebiet, welches erst weiter nördlich ins Thüringische übergeht.

Weitere kleinräumige Dialektgebiete in Thüringen befinden sich im Südwesten, im Gebiet um Vacha, wo in einigen Orten hessischer Dialekt gesprochen wird.

Im Norden Thüringens, nördlich von Worbis und südlich von Duderstadt (Niedersachsen) wird in einer Anzahl von Orten, die sich nördlich der ik-ich- Linie befinden, niederdeutscher Dialekt, genauer Ostfälisch, gesprochen.

Kultur

Kulinarische Spezialitäten

Thüringer Rostbrater bei der Arbeit
Mai 2006: Kirschblüte im Altenburger Land

Die als deftig geltende Thüringer Küche ist vor allem für Thüringer Klöße, die Thüringer Rostbratwurst (in Ostthüringen auch Roster genannt) und das Thüringer Rostbrätl bekannt. Regionale Spezialitäten sind der Mutzbraten und der Schmandkuchen.

Sehenswürdigkeiten

Hauptartikel: Tourismus in Thüringen

Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Thüringens zählen zum einen die UNESCO-Weltkulturerbestätten in Weimar („Klassisches Weimar“ und „Bauhaus“) und Eisenach (Wartburg) und zum anderen die zahlreichen Schlösser, in denen bis 1918 die thüringischen Herzöge und Fürsten residierten. Weiterhin sehenswert sind auch die kleineren Landschlösschen Mittelthüringens, die meist aus der Barockzeit stammen. Außerdem besitzen viele Städte ein historisch sehenswertes Stadtzentrum. Ebenfalls von Bedeutung sind die Saalfelder Feengrotten und das Kyffhäuserdenkmal, wo einer Legende nach Kaiser Barbarossa schlafen soll.

Technisch interessant sind auch die Oberweißbacher Bergbahn, das Pumpspeicherwerk Goldisthal sowie die Tunnel und Brücken der A 71, unter denen sich zum Beispiel der längste und einer der sichersten Straßentunnel Deutschlands, der Rennsteigtunnel befindet.

Landschaftlich reizvoll sind vor allem der Thüringer Wald und die Täler von Schwarza (Flusslandschaft des Jahres 2006/2007) und Saale.

siehe auch: Liste der Museen in Thüringen und Liste der Burgen und Schlösser in Thüringen

Religion

Auf dem Gebiet des heutigen Thüringens ist der christliche Glauben durch die Missionierung des Heiligen Bonifatius eingezogen. Nach der Reformation wurden fast alle Gebiete evangelisch, nur das Eichsfeld und in geringerem Grad Erfurt blieben wegen der bis 1815 andauernden Zugehörigkeit zum Bistum Mainz katholische Hochburgen. Hoch ist der Anteil an Katholiken an der Gesamtbevölkerung auch in der Rhön im Dekanat Geisa (zum Bistum Fulda gehörig). Etwa 26,1 % der Gesamtbevölkerung, also ca. 616.000 Personen, gehören der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen bzw. der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen an, ca. 8,1 % der Bevölkerung der Römisch-katholischen Kirche an (Stand: 31. Dezember 2004)[5],[6]. Der Bereich Schmalkalden gehört zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Daneben gibt es noch in geringem Umfang Angehörige anderer Glaubensrichtungen, so gibt es beispielsweise in Erfurt eine Jüdische Gemeinde. Allerdings sind fast zwei Drittel der Bevölkerung konfessionslos.

Der schulische Religionsunterricht wird als evangelischer Religionsunterricht, katholischer Religionsunterricht oder jüdischer Religionsunterricht erteilt.

Quellen

  1. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen: Dr. Andreas Dornheim, Institut für Geschichte, Pädagogische Hochschule Erfurt
  2. Thüringer Landesamt für Statistik
  3. Bundesagentur für Arbeit
  4. TLS
  5. http://www.ekd.de/download/kimi_2004.pdf
  6. http://www.bistum-erfurt.de/seiten/485.htm

Siehe auch

Wiktionary: Thüringen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikinews: Thüringen – in den Nachrichten