Zum Inhalt springen

Joe Henderson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. November 2004 um 21:01 Uhr durch Ths (Diskussion | Beiträge) (Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Joe Henderson (* 24. April 1937 in Lima, Ohio; † 30. Juni 2001 in San Francisco) war ein US-amerikansicher Jazz-Musiker (Tenorsaxophonist).

Leben

Henderson wuchs als eines von fünfzehn Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf. Der erste Kontakt zur Musik fand sich nach seinen eigenen Worten in den "Jazz at the Philharmonic"-Platten eines seiner Brüder. Nachdem ihm gelungen war, den Vater zum Kauf eines Saxophons zu überreden, gab die Musik Lester Youngs die ersten Stücke zur Übung.

Henderson studierte dann Musik am Kentucky State College und der Wayne University in Detroit (Michigan) und leistete von 1960 bis 1962 seinen Militärdienst ab. Danach arbeitete er, von dem Trompeter Kenny Dorham nach New York geholt, mit Jack McDuff und Kenny Dorham zusammen. 1963 nahm ihn das Label Blue Note unter Vertrag. 1964 spielte er für zwei Jahre mit dem Horace Silver's Quintet. In dieser Zeit brachte er auch erste eigene Veröffentlichungen heraus. Platten mit Titeln wie Black Is The Color oder Black Narcissus reflektieren die us-amerikanischen Rassenkonflike jener Zeit.

Henderson spielte nun an der Seite von Herbie Hancock, Andrew Hill und kurzzeitig auch Miles Davis und der Gruppe Blood, Sweat and Tears. Und auch wenn seine "überblasenen" Obertöne später anachronistisch mit John Coltrane indentifiziert werden sollten, wurde Hendersons "pointilistischer" Stil doch zunehmend als wichtiger und einzigartiger Beitrag zur Geschichte der Jazzmusik empfunden.

Nach einer längeren veröffentlichungsfreien Zeit legte Henderson dann in den 90ern die Konzeptalben Lush Life (1992), gewidmet Billy Strayhorn, dem Komponisten Duke Ellingtons, und So Near, So Far (1993), gewidmet Miles Davis, vor. Es folgten weitere Publikationen, wie die Antonio Carlos Jobim gewidmete Platte Double Rainbow 1995 und eine Interpretation von George Gershwins Porgy and Bess 1997, bei der unter anderen Tommy Flanagan, Dave Holland (Bass) und Jack DeJohnette mitspielten und Chaka Khan "Summertime" und Sting "It Ain't Necessarily So" sang.

Joe Henderson, der sich stets als einen Lernenden und Suchenden sah, erlitt Anfang 1998 dann einen schweren Schlaganfall und musste seine musikalische Karriere beenden. Am 30. Juni 2001 verstarb er in San Francisco an Herzversagen.

Werke (Auswahl)

  • Mode for Joe; Blue Note 1988
  • Page One; Blue Note 1988
  • Inner Urge; Blue Note 1989
  • The Kicker; Original Jazz Classics 1990
  • The Standard Joe; Red Records 1992
  • The Best of Blue Note Years; Blue Note 1991
  • Lush Life: The Music of Billy Strayhorn; Verve 1992
  • Barcelona; Enja-Weber 1993
  • Multiple; Fan/Ojc 1993
  • Relaxin' at Camarillo; Fan/Ojc 1993
  • The Blue Note Years; 4 CDs, Emi - Irs 1995
  • The Milestone Years; 8 CDs, Fan/Mile 1994
  • The Standard Joe; Red Records 1992
  • m. The Wynton Kelly Trio, Four; Verve 1995
  • Double Rainbow: The Music of Antonio Carlos Jobim; Verve 1995
  • m. Al Forster, Ron Carter, The State of the Tenor. Live at the Village Vanguard; 2 CDs,
  • Tetragon; Fan/Mile, Original Jazz Classics 1995
  • Straight No Chaser. (feat. Wynton Kelly Trio); Verve 1997
  • Porgy And Bess; Verve 1997
  • m. Kenny Dorham, Andrew Hill, Eddie Khan u. Pete LaRoca, Our Thing; Emi - Irs 1994
  • An Evening with Joe Henderson ; Red Records 1997
  • The Elements; Original Jazz Classics 1997
  • Ballads & Blues; Blue Note 1997