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Andelfinger Zeitung

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Andelfinger Zeitung

Beschreibung Schweizer Regionalzeitung
Verlag Druckerei Akeret AG
Erstausgabe 2. März 1857
Erscheinungsweise dreimal wöchentlich
Verkaufte Auflage 6156 Exemplare
(WEMF 2006)
Chefredakteur Daniel Thüler
Herausgeber Julia Akeret
Weblink Website der Andelfinger Zeitung

Die Andelfinger Zeitung, kurz auch Andelfinger oder AZ, ist die Regionalzeitung im Bezirk Andelfingen beziehungsweise des Zürcher Weinlands.

Allgemeines

Die Andelfinger Zeitung wird von der Druckerei Akeret AG/wylandprint herausgegeben. Ihr Schwerpunkt liegt in der Berichterstattung über die Politik, Kultur, Gesellschaft und den Sport im Bezirk Andelfingen beziehungsweise im Zürcher Weinland. Politisch und wirtschaftlich berichtet sie unabhängig und neutral.

  • Chefredakteur: Daniel Thüler.
  • Redaktion: David Herter (stv. Chefredakteur), Lukas Schweizer, Monica Hotz.
  • Verlegerin: Julia Akeret.


Aufbau

Die Andelfinger Zeitung besteht aus folgenden Seiten:

  • Weinland (Politik/Kultur/Gesellschaft, mehrere Seiten pro Ausgabe)
  • Agenda (Veranstaltungshinweise, in jeder Ausgabe)
  • Kaleidoskop (Geschehen in der Schweiz und in der Welt, in jeder Ausgabe)
  • Sport (Regionalsport, Mittwoch und Freitag)
  • Kanton Zürich (Freitag)
  • Winterthur (Mittwoch)
  • Postfach (Freitag und nach Bedarf)

Geschichte

Die Sicherung der bürgerlichen Freiheitsrechte in der Bundesverfassung von 1848 wurde zum Auslöser von Zeitungsgründungen im ganzen Land. Die erste Zeitung in Andelfingen erschien 1843 unter dem Titel "Anzeiger aus dem Bezirk Andelfingen". Es folgten weitere Gründungen von Zeitungen, deren Erscheinen nur von kurzer Dauer war, z.B. 1844 der "Thur-Bote", bis schliesslich H. Mohler, Buchdrucker und Fotograf in Kleinandelfingen, im Jahr 1857 den "Anzeiger von Andelfingen" gründete. Diesen Anzeiger erwarb Johann Ulrich Akeret von Nussbaumen TG im Jahre 1864 und gab ihm den noch heute gültigen Titel "Andelfinger Zeitung". Dank der tatkräftigen Leitung des tüchtigen Buchdruckers und schon erfahrenen Zeitungsmachers Johann Ulrich Akeret und seiner grossen Familie, seines Nachfolgers Paul Akeret (1882-1945), dessen Söhnen Karl Akeret (1910-2001), Erwin Akeret (1915-1987) und - in der vierten Generation - Julia Akeret (1969), hat sich die Andelfinger Zeitung durch zwei Weltkriege und alle Wirrnisse der Zeit hindurch behauptet und steht jetzt im 145. Jahrgang.

Johann Ulrich Akeret wurde am 4. August 1837 in einer Kleinbauernfamilie mit acht Kindern hineingeboren. Beide Eltern starben früh. Der wissbegierige Bursche konnte bei der Buchdrucker Büchi in Elgg eine Schriftsetzerlehre absolvieren. Nach kurzen Wanderjahren kaufte der Berufsmann 1860 den "Grenzboten" in Stein am Rhein samt Druckerei. Bereits 1864 erfolgte der Wohnungswechsel nach Andelfingen. Zuerst druckte er die Andelfinger Zeitung im "Zwygarten" in Kleinandelfingen auf zwei Handpressen und kurze Zeit später in Andelfingen. Die Zeitung erschien zweimal in der Woche am Mittwoch und Samstag mit einer Auflage von 2000 Exemplaren. 1866 bezog der erst 29jährige Buchdrucker dann den Neubau "Zum Neugüetli", heute noch Sitz der Druckerei Akeret AG in Andelfingen. Ende Oktober 1902 verstarb Johann Ulrich Akeret, der sich zu keiner Zeit Schonung auferlegt hatte, im Alter von 65 Jahren.

Paul Akeret, sein zweitjüngster Sohn, übernahm knapp 20jährig die technische Führung des Betriebes, bis er 1907 den Verlag und die Druckerei aus der Erbengemeinschaft auf eigene Rechnung übernahm. Im Jahre 1912 kaufte er die erste Setzmaschine, für die damalige Zeit ein geradezu revolutionärer Schritt. Im Jahre 1926 entstand ein grösserer Erweiterungsbau.

Einen wichtigen Eckstein in der Entwicklung des Unternehmens bildete 1912 der Kauf des 1876 gegründeten Wülflinger Blattes "Der Weinländer" samt Wohnhaus und Druckerei an der Wülflingerstrasse 235 von dem gebürtigen Rudolfinger Heinrich Müller-Kern (1872-1940). Der Weinländer wurde in der Buchdruckerei Paul Akeret in Andelfingen gedruckt.

Die Redaktion des Weinländers wurde am 1. Oktober 1941 Dr. Erwin Akeret (1915-1987) übertragen. Bis 1961 war er neben dem Weinländer auch Redaktor der Andelfinger Zeitung. 1960 kaufte er das "Volksblatt aus dem Bezirk Andelfingen", verschmolz dieses vorerst mit den "Weinländer Nachrichten", dem späteren "Weinländer Tagblatt".

Nach seinem Tod am 12. September 1987 kaufte der Zeitungsverlag Huber & Co. AG in Frauenfeld das Weinländer Tagblatt. Doch schon am 29. April 1989 ging das Blatt an Ulrich Akeret, Sohn von Karl Akeret über. Ab 1. Mai 1989 erschien der Weinländer unter dem neuen Titel "Weinländer Zeitung" mit dreimaligem Erscheinen mit einer Auflage von 3100 Exemplaren in der Druckerei Akeret. Am 31. Dezember 2002 wurde die Weinländer Zeitung aus finanziellen Gründen eingestellt.

Im Jahre 1946 verstarb der initiative Redaktor Paul Akeret im Alter von 64 Jahren.

Der zweitjüngste Sohn von Paul Akeret, Karl Akeret kaufte im Jahre 1947, im Alter von 37 Jahren, von der Erbengemeinschaft die Druckerei mit Verlag der "Andelfinger Zeitung" ab. Der technischen Entwicklung folgend erneuerte er seinen Druckereibetrieb fortwährend mit modernen Setz- und Druckmaschinen. Der Wechsel vom Bleisatz zur elektronischen Satzherstellung im Jahre 1980 erforderte erneut grossen Aufwand. Im Jahre 1989 entschloss er sich zu einer weiteren Modernisierung und erstellte einen Erweiterungsbau, in dem man auch eine 16seitige MAN Rollenoffsetmaschine integrieren konnte. 1997 wurde das Familienunternehmen in eine AG umgewandelt.

Seit dem 1. Januar 1961 hat die zweimal wöchentliche Ausgabe zum dreimal wöchentlichen Erscheinen gewechselt. Die Redaktion der Andelfinger Zeitung übernahm Karl Akeret. Er hat das Zeitungskonzept ausgebaut und mit Bildern bereichert.

Der initiative und weit herum bekannte Karl Akeret arbeitete fortwährend im Betrieb bis ins hohe Alter von seinem 90. Lebensjahr. Er starb im Jahre 2001.

Heute ist Julia Akeret, die Tochter von Karl Akeret, die Geschäftsführerin des Betriebes. Chefredakteur ist Daniel Thüler. Der Betrieb zählt 22 Mitarbeiter, davon 10 Teilzeitstellen. Die Andelfinger Zeitung hat eine Auflage von rund 6'100 Exemplaren und ist die führende Zeitung im Zürcher Weinland. Der Betrieb ist heute in zwei Segmente aufgeteilt: Der Verlag mit der Andelfinger Zeitung und wylandprint für alle Drucksachen.

Siehe auch

Quellen