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Villach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Villach Österreichkarte, Position von Villach
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Bezirk: Villach-Stadt (VI)
Verwaltung: Statutarstadt
Fläche: 134,89 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 501 m ü. A.
Einwohner: 58.294 (2006)
Bevölkerungsdichte: 432 Einwohner je km²
Postleitzahl: 9500
Vorwahl: 04242
Gemeindekennzahl: 2 02 01
Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
9500 Villach
Offizielle Website: www.villach.at
Politik
Bürgermeister: Helmut Manzenreiter (SPÖ)
Karte: Bezirk Villach Stadt in Kärnten
Kärnten Karte (Villach Stadt)

Villach [ˈfɪlax] (slowenisch: Beljak) ist die zweitgrößte Stadt Kärntens und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Österreich sowie im Alpen-Adria-Raum. Villach ist eine Statutarstadt und Bezirkshauptstadt des Bezirks Villach.

Villach mit Landskron im Hintergrund

Geografie

Geografische Lage

Das Stadtgebiet liegt am westlichen Rand des Klagenfurter Beckens am Zusammenfluss der Drau mit der Gail. Das Gemeindegebiet von Villach grenzt an bzw. umschließt mehrere Seen, darunter Ossiacher See, Faaker See, Silbersee, Vassacher See, Magdalensee und St. Leonharder See.

Stadtgliederung

Folgende Orte und Stadtteile gehören zu Villach:

Bogenfeld, Dobrova, Drautschen, Drobollach am Faaker See, Duel, Egg am Faaker See, Goritschach, Graschitz, Gratschach, Greuth, Gritschach, Großsattel, Großvassach, Heiligen Gestade, Heiligengeist, Kleinsattel, Kleinvassach, Kratschach, Kumitz, Landskron, Maria Gail, Mittewald ober dem Faaker See, Mittewald ob Villach, Neufellach, Neulandskron, Obere Fellach, Oberfederaun, Oberschütt, Oberwollanig, Pogöriach, Prossowitsch, Rennstein, Serai, St. Andrä, St. Georgen, St. Leonhard, St. Magdalen, St. Michael, St. Niklas an der Drau, St. Ruprecht, St. Ulrich, Tschinowitsch, Turdanitsch, Untere Fellach, Unterfederaun, Unterschütt, Unterwollanig, Urlaken, Villach-Auen, Villach-Innere Stadt, Villach-Lind, Villach-Seebach-Wasenboden, Villach-St. Agathen und Perau, Villach-St. Martin, Villach-Völkendorf, Villach-Warmbad-Judendorf, Weißenbach, Zauchen

Bevölkerung

Religionen

58,1 % der Einwohner Villachs sind römisch-katholisch; 14,1 % evangelisch; 3,9 % Moslems, 1,9 % orthodox, 0,3 % Zeugen Jehovas, 0,1 % Buddhisten. 16,7 % der Villacher sind ohne religiöses Bekenntnis.

Geschichte

Altstadt mit Stadtpfarrkirche von der Draubrücke aus

Die ältesten Funde von menschlichen Spuren im Raum Villach stammen aus der späten Jungsteinzeit. Vielfältige Funde stammen aus der Römerzeit (ab 15 v. Chr.), in der hier ein Ort namens Santicum bestand. Er wird meist nahe den Thermalquellen von Warmbad im Süden lokalisiert. Eine zeitweilig gleichfalls bei Villach vermutete römische Zollstation Bilachinium lag dagegen tatsächlich im Kanaltal /Val Canale bei Camporosso/Saifnitz. Um 600 wanderten slawische Stämme ein und die spätantike Zivilisation hörte auf zu bestehen.

Um 740 gelangte Karantanien (der ursprüngliche Name von Kärnten) unter die Herrschaft des Herzogtums Bayern. Der Karolinger König Karlmann schenkte 878 dem bayrischen Kloster Öttingen den Königshof Treffen. Dabei wurde die Villacher Brücke und der gleichfalls aus vorrömischer zeit stammende Name Villach erstmals urkundlich erwähnt.

979 wurde der Königshof Villach vom Kaiser Otto II. an Bischof Albuin von Säben/Brixen als Lehen vergeben. Von 1007 bis 1759 war Villach im Besitz des Bistums Bamberg. 1060 erhielt Villach das Marktrecht, in der folgenden Zeit ist die Marktsiedlung zur voll entwickelten Stadt herangewachsen; als solche ist Villach mindestens seit 1240 urkundlich erwiesen. Am 25. Jänner 1348 und am 4. Dezember 1690 erlitt die Stadt schwere Erdbebenschäden. Nachdem um 1526 die Reformation Einzug gehalten hatte, wurde Villach zum Kärntner Zentrum des Protestantismus. Während der Gegenreformation um 1600 sind viele evangelischen Villacher/innen ausgewandert, was zum zeitweiligen wirtschaftlichen Niedergang der Stadt beitrug.

1759 wurde Villach von Kaiserin Maria Theresia zusammen mit allen anderen bambergischen Besitzungen in Kärnten für Österreich gekauft. Die mit dem Fürstbistum Bamberg vereinbarte Kaufsumme hat 1 Million Gulden betragen. Entgegen einer verbreiteten Irrmeinung ist die Veranlagung und Zahlung des Kaufpreises genau erfolgt. Im Zuge der theresianischen Reformen wurde Villach neben Klagenfurt und Völkermarkt zum Sitz einer Kreishauptmannschaft.

Während der napoleonischen Zeit (1809 bis 1813) war Villach Kreisstadt innerhalb der französischen Illyrischen Provinzen. Die Stadt wurde 1813 von Österreich zurückerobert.

Während des Ersten Weltkrieges war Villach als Frontstadt zu Italien Sitz des Kommandos der 10. Armee. Im Zweiten Weltkrieg wurde Villach durch 52 Luftangriffe schwer beschädigt.

Villach war Alpenstadt des Jahres 1997.

Eingemeindungen

Im Jahr 1905 wurde ein Teil des Gemeindegebiets von St. Martin eingemeindet. 1973 vergrößerte sich das Stadtgebiet durch die Eingemeindung von Landskron, Maria Gail und Fellach aufs Neue und hat damit die derzeitige Größe erreicht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Villach, Kirche zum Heiligen Kreuz

Theater

  • Neue Bühne Villach

Museen

Villach, Blick von der Burgruine Landskron
  • Museum der Stadt Villach
Das seit 1873 bestehende Stadtmuseum ist in einem historischen Bürgerhaus im Stadtzentrum (Widmanngasse 38) untergebracht. Mit seinen Sammlungen dokumentiert es Geschichte, Kunst und Kultur des Villacher Raumes von den frühesten Anfängen bis zur Gegenwart. Die ständige Schausammlung ist von Mai bis Oktober geöffnet, darüber hinaus gibt es Sonderausstellungen. Im Museumsjahrbuch „Neues aus Alt-Villach“ werden seit 1964 Forschungsergebnisse und Museumsaktivitäten veröffentlicht.
Als Außenstelle gehört zum Museum auch die große topographische Landschaftsdarstellung „Relief von Kärnten“ im Schillerpark/Peraustraße. Die 182 m², (19,5 m x 9,35 m) große, topographisch exakte Landschaftsplastik im Längenmaßstab 1:10.000 und Höhenmaßstab 1:5.000 (doppelte Überhöhung) wurde zwischen 1889 und 1913 erstellt, und stellt Kärnten und die angrenzenden Nachbraregionen dar. Sie ist im 1913 eigens dafür errichteten Ausstellungsgbäude von Mai bis Oktober zugänglich.
  • Fahrzeugmuseum
  • Puppenmuseum
  • Pilz-Wald-Naturwunderwelt - Pilzmuseum
  • Ebners Hausmuseum - Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus

Musik

Bauwerke

  • Stadtpfarrkirche St. Jakob (Gotische Hallenkirche)
  • Nikolaikirche - neugotische Kirche, 1896 eingeweiht, mit angeschlossenem Franziskanerkonvent
  • Kirche "Zum Heiligen Kreuz", barocke Wallfahrtskirche
  • Evangelische Kirche im Stadtpark wurde in den Jahren 1901 bis 1903 erbaut.
  • Burgruine Landskron
  • Congress Center Villach (Veranstaltungsort des Villacher Faschings)
  • Historischer Stadtkern mit Hauptplatz, Dreifaltigkeitssäule und Teilen der früheren Stadtmauer
  • Römerweg - Eine in den hier anstehenden Kalkfels eingetiefte sog. Gleisstraße, die in römischer Zeit angelegt wurde. Sie ist oberhalb von Warmbad nahe der sogenannten Napoleonswiese nach Süden gegen Oberfederaun hin auf einigen hundert Meter Länge sichtbar und dient auch als Wanderweg.
  • St. Johanner Kirche
  • St. Michaeler Kirche
  • Hügelgräber aus der Hallstattzeit nahe der Ruine Landskron
  • Paracelsushof - Das Haus Hauplatz Nr. 18 und sein Renaissance-Arkadenhof gilt gemäß einer historisch unzutreffenden Erzähltradition als Wirkungsstätte des Paracelsus und seines Vaters Wilhelm v. Hohenheim; seit 1896 gibt es hierzu einen Gedenkstein an der Fassade und seit 1941 im Hof zwei Marmor-Porträts, geschaffen vom Bildhauer S. Dobner Theophrast von Hohenheim (Paracelsus).

Parks

  • Stadtpark
  • Schillerpark
  • Walther von der Vogelweide-Park
  • Dinzlpark
  • Hafnerpark
  • Kurpark Warmbad (Privatbesitz)
  • Auenpark
  • Europapark
Maibachl

Naturdenkmäler

  • Maibachl - Ein von episodisch nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze fließender Bach bei Warmbad, der von Thermalquellen (ca. 28 °C) am Nordrand der Napoleonswiese ausgeht. Sie fließen häufig zwischen März und Juni, jedoch fallweise auch zu anderen Zeiten. Der Bach und seine Quellen werden dann traditionell frei zugänglich zum Baden genutzt, dies gilt als besonders heilsam; 2005 wurde das Maibachl zum Naturdenkmal erklärt.
  • Hungerbach - Ein sehr selten fließender, dann gleichfalls von Thermalquellen gespeister Bachlauf in der Nähe des Maibachls.
  • weiters tritt an mehreren Stellen in Warmbad Kaltwasser zu Tage. Dies geschieht in Form von perennierenden Quellen (Römerquelle) und in Form von periodischen Quellen (Studenzaquelle)
  • Eggerloch - eine der größten Höhlen im Kalkfels der Villacher Alpe (Dobratsch bzw. hier Tscheltschnig-Kogel) nahe bei Warmbad-Villach.

Sport

  • Eishockey-Bundesligavereine: EC VSV
  • Alpenarena (Skisprungschanze und Langlaufloipe am Fuß des Dobratschs) Die Alpenarena ist ein Sportzentrum für den Nordischen Skisport. Neben Langlauf werden Nordische Kombination und Spezialspringen geboten. Zudem wird im Continentel-Cup ein Springen ausgetragen. Die Schanzenanlage umfasst Vier Schanzen von K15-K90.
  • Veranstaltungsort der Radweltmeisterschaften 1986
Blick vom Faaker See auf den Mittagskogel
Oswaldiberg zwischen Villach und Treffen
CCV, Congress Center Villach
Pfarrkirche von Sankt Niklas an der Drau

Regelmäßige Veranstaltungen

Söhne und Töchter der Stadt

Fußnoten


Commons: Villach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien