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VC15xx

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Die VC 15xx-Linie ist eine Modellreihe von Diskettenlaufwerken, die von Commodore für ihre 8-Bit-Heimcomputer (u.a. VC 20, C64, C128) hergestellt wurden. Besonderheit dieser Laufwerke ist, daß es sich um eigenständige Computer handelt. Deshalb waren sie auch sehr teuer. Dafür benötigten die Computer, an die sie angeschlossen wurden aber kein DOS und konnten somit billiger verkauft werden.
Von manchen Programmen wurde der Floppy-Prozessor für Berechnungen mitbenutzt.

Modelle

  • 1540: ein Schreib-/Lesekopf, 170 KB Kapazität, Aufzeichnungsverfahren GCR. Konzipiert für den VC 20
  • 1541, 1541c, 1541-II: ähnlich der 1540, aber aufgrund von Timingproblemen des C64 mit herabgesetzter Geschwindigkeit
  • 1570: Konzipiert für den C128, ein Schreib-/Lesekopf, schnellere Datenübertragung, verbessertes DOS. Verwendete neben GCR auch das MFM-Verfahren zur Datenaufzeichnung und konnte so auch für den Datenaustauch mit CP/M- und MS-DOS-Computern eingesetzt werden
  • 1571: wie die 1570 aber mit zwei Schreib-/Leseköpfen, so dass die Disketten auf beiden Seiten ohne Umdrehen beschreibbar waren.
  • 1581: Das erste 3-1/2-Zoll-Laufwerk für den C64 und C128, 800 KB Kapazität, Aufzeichnungsverfahren MFM

Bis auf die 1581 waren alle Modelle für 5,25-Zoll Disketten bestimmt.

Datenübertragung

Standardmäßig benutzten die Laufwerke eine bitserielle Version des IEEE-488-Protokolles (CBM-Bus). Ursprünglich sollte die Datenübertragung über ein serielles Schieberegister des Ein/Ausgabe-Bausteins VIA erfolgen. Aufgrund eines Designfehlers war Commodore aber gezwungen, die Übertragung softwaremäßig zu implementieren, was mit einer stark reduzierten Geschwindigkeit einherging. Erst mit der 1570 / 1571 wurde dieses Problem teilweise behoben.

Die Floppys können mit einem einfachen Kabel an den Parallelport eines PC angeschlossen werden. Mit entsprechendem Treiber können so z.B. alte C64-Disketten gelesen werden. Bauanleitungen findet man im Internet.

Eine Diskette wurde eingeteilt in Tracks (Spuren) und jede Spur wiederum in Sektoren. Jeder Sektor bildete einen Datenblock zu 256 Byte, der mittels Track-Nummer (beginnend bei 1, die Null hatte eine besondere Bedeutung) und der Sektor-Nummer adressiert wurde. Ein belegter Block sah folgendermaßen aus: [TR-Next, SCT-Next, Data 1,...,Data 254]. TR-Next gab die Track-Nummer des nachfolgenden Datenblocks der Datei an, SCT-Next entsprechend die Sektornummer. Handelte es sich um den letzten Datenblock einer Datei, war TR-Next Null und SCT-Next enthielt die Anzahl der noch gültigen Datenbytes. Die restlichen 254 Bytes enthielten die eigentlichen Daten.
Ein Problem dieser Struktur war, daß Daten nur sequentiell, d.h. fortlaufend, gelesen oder beschrieben werden konnten. Zur Behebung dieses Problems gab es einen speziellen Dateityp, die REL-Dateien (REL für Relativ), die über eine sogenannte "Side-Sector"-Tabelle verfügten, in denen die physikalische Position jeden Datenrecords eingetragen war. Ein solcher Datenrecord konnte zwischen 2 und 254 Bytes groß sein.

Auf einer Diskette konnten bis zu 144 Dateien gespeichert werden. Es gab keine Unterverzeichnisse, lediglich bei der 1581 war es möglich, mehrere Partitionen anzulegen. Die Dateinamen konnten bis zu 16 Zeichen lang sein und auch Sonderzeichen (sogar Steuerzeichen) enthalten. Ausnahmen waren nur das Komma, der Doppelpunkt und der "Klammeraffe" ('@'). Unterschieden wurden 4 Dateitypen: PRG für Programme, SEQ für sequentielle Dateien, USR (User-Dateien) und REL für Dateien mit relativem (=wahlfreiem) Zugriff, wobei sich aber nur die REL-Dateien in der Speicherung unterschieden (siehe vorigen Absatz). Bei der 1581 kam noch CBM für die Partitionen dazu.