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Marie-Louise O’Murphy

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Die blonde Odaliske von François Boucher, Wallraf-Richartz-Museum
Ruhendes Mädchen von François Boucher, Alte Pinakothek

Marie-Louise O'Murphy (* 21. Oktober 1737 in Rouen; † 11. Dezember 1814 in Paris) war eine Kurtisane und Geliebte des französischen Königs Ludwig XV.

Sie war die fünfte Tochter eines irischen Ex-Soldaten, der sich als Schuhmacher in Rouen niedergelassen hatte. Nach seinem Tod übersiedelte die Mutter mit den Kindern nach Paris, wo sie sich selbst als Altkleiderhändlerin betätigte, während ihre Töchter als Schauspielerin oder Modell arbeiteten.

1751/2, als Marie-Louise gerade 14 war, stand sie nackt Modell für François Boucher, der zwei Ölbilder von ihr malte. Ihre Schönheit fiel einem Höfling auf, der sie Ludwig XV. vorstellte. Sie wurde eine der Mätressen des Königs, und gebar ihm bald eine illegitime Tochter, Agathe Louise de Saint-Antoine (1754–1774). Der General de Beaufranchet dürfte auch der Beziehung entstammen, dies wurde jedoch nie zweifelsfrei nachgewiesen.

Um 1754, nachdem sie zwei Jahre lang Mätresse gewesen war, versuchte sie, die mächtige Lieblings-Kurtisane des Königs, Madame de Pompadour, zu verdrängen. Sie verlor diesen Machtkampf, wurde mit einem Adligen verheiratet und vom Hof entfernt. Sie fand zwar in der Folge weitere Geliebte im höfischen Umfeld, stieg aber nie wieder zu ihrem vorigen Status auf.

Marie-Louise O' Murphy heiratet 1755 Jacques de Beaufranchet, mit dem sie den Sohn Louis Charles Antoine de Beaufranchet hatte. 1759 heiratete sie Francois Nicolas es Normant schließlich den 30 Jahre jüngeren Louis- Philippe Dumont 1798, den Abgeordneten des Département Calvados im Nationalkonvent, von dem sie jedoch noch im selben Jahr geschieden wurde.

Während der französischen Revolution wurde sie auf Grund ihrer Verbindung zum Königshaus kurzzeitig inhaftiert.