Schlacht um Changsha (1944)
Schlacht um Changsha (1944) | |||||||||||||
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Teil von: Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg | |||||||||||||
![]() Der japanische Ichigo-Plan | |||||||||||||
Datum | August 1944 | ||||||||||||
Ort | Changsha in der südchinesischen Provinz Hunan | ||||||||||||
Ausgang | Chinesischer Sieg | ||||||||||||
Territoriale Änderungen | Eroberung von Hengyang durch die Japaner | ||||||||||||
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Die Schlacht um Changsha (1944), auch die Schlacht von Hengyang oder Schlacht von Hengyang-Changsha genannt, war eine Invasion der chinesischen Provinz Hunan im August 1944 durch japanische Einheiten am Ende des Zweiten Sino-Japanischen Krieges. Sie umfasste drei getrennte Operationen: eine Einnahme der Stadt Changsha und zwei der Stadt Hengyang.
Vorbereitung
Im Zuge der Großoffensive Ichigo, oder Tairiku Datsu Sakusen (deutsch: Der Weg durch den Kontinent) zogen die Japaner das Hauptkontingent ihrer Truppen aus dem ganzen chinesischen Inland und dem Nordosten zusammen. Die Operation sollte einen Straßen- und Schienenkorridor von den bisher besetzten Gebieten in Nordostchina und Korea bis nach Südostasien öffnen. Insgesamt stellten die Japaner rund 360.000 Mann Bodentruppen im Juni 1944 zusammen, um zum vierten Mal den Versuch zu unternehmen Changsa zu erobern. Damit war an Ichigo das größte japanische Truppenkontingent im ganzen Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg beteiligt.
Verlauf
Die Japaner änderten ihre Taktik gegenüber derjenigen, die sie in den vorhergehenden drei Versuchen angewandt hatten. Sie durchbrachen die chinesischen Infanteriestellungen innerhalb der Stadt, neutralisierten die Artilleriegeschütze auf dem Berg Yuelu auf der Westseite des Xiang Flusses und begannen umgehend mit der Plünderung von Changsha.
Die Chinesen waren nicht in der Lage, den Angriff zu stoppen, und verloren die Kontrolle über Changsha. Zwei japanische Abteilungen zogen nach Hengyang, um die Stadt zu belagern, doch es gelang der 10. Chinesischen Nationalgarde zweimal, den Vorstoß zu unterbinden.
Die ungelöste Situation in Hengyang trug unterdessen mit zum Zerfall des Kabinetts von Premierminister Tojo Hideki in Tokio bei.
Im August begannen japanische Truppen, geführt durch drei Generäle, wieder mit Angriffen auf Hengyang, dieses Mal mit Luftunterstützung. Die chinesischen Truppen konnten dank ihrer guten Ortskenntnis und dem Bau von bis zu vier Meter hohen Barrikaden widerstehen. Zudem war eine durchdachte Verteidigung mit Kreuzfeuerzonen zum Maximieren der Feuerkraft angelegt worden. Aus diesen Gründen stand es mit der Moral der 11. Japanischen Division nicht zum Besten und sie begannen mit Rückzugsvorbereitungen. Als der 58. Japanischen Division allerdings ein Durchbruch gelang, nahm auch die 11. den Kampf wieder auf. Die angeforderte Verstärkung für die chinesische Nationalgarde versuchte mehrere Male zu den Verteidigern durchzudringen, wurde aber immer wieder von den Japanern aufgehalten.
Nach 47 Tagen heftigster Kämpfe gelang den Japanern die Einnahme von Hengyang, allerdings auf Kosten hoher Verlustzahlen. Neben der großen Anzahl an gefallenen Soldaten waren 390 Offiziere gefallen und 520 verwundet. Dazu kam, dass es den Chinesen gelang, trotz der verlorenen Stadt ihren Einfluss im Norden zu erhöhen.
Folgen
Nach Schlachtende gelang es den Japanern nicht, sich zu erholen und die Offensive fortzusetzen. Auch der Einfluss des Marionettenregimes unter Wang Jingwei erwies sich als nutzlos, so dass sie in letzter Konsequenz auf weitere Eroberungszüge in China verzichteten. Zur gleichen Zeit erlitten sie auch auf der diplomatischen Ebene einen Rückschlag, der ihre Position weiter schwächte - der Tang Ju Vertrag wurde außer Kraft gesetzt.
Die chinesische Regierung setzte ihre Bemühungen fort, damit die Japaner auch aus dem Norden abrückten. In einer letzten Verzweiflungsaktion sammelten die Japaner noch einmal im April 1945 alle Truppen, um das Siedlungsgebiet von Zhijiang in Xiangxi anzugreifen und einen Weg nach Sichuan zu öffnen. Die Truppen wurden in einem Hinterhalt von der Nationalgarde abgefangen und dabei fast vollständig vernichtet, so dass die Chinesen wieder mehr ihres eigenen Territoriums besaßen. Damit war der Wendepunkt des Krieges erreicht und die Japaner kapitulierten später am Zijiang-Fluss.