Begierde (1983)
Film | |
Titel | Begierde |
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Originaltitel | The Hunger |
Produktionsland | Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1983 |
Länge | 100 Minuten |
Stab | |
Regie | Tony Scott |
Drehbuch | James Costigan, Ivan Davis, Michael Thomas nach dem Roman von Whitley Strieber |
Produktion | Richard Shepherd |
Musik | Denny Jaeger, David Lawson, Michel Rubini |
Kamera | Stephen Goldblatt |
Schnitt | Pamela Power |
Besetzung | |
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Begierde (Originaltitel: The Hunger) ist ein Britischer Spielfilm der Gattung Thriller aus dem Jahr 1983. Der Regisseur war Tony Scott, der mit diesem Film debütierte. Die Hauptrollen spielten Catherine Deneuve, David Bowie und Susan Sarandon; in einer der Nebenrollen spielte Willem Dafoe. Die Handlung basiert auf einem Roman von Whitley Strieber aus dem Jahr 1981.
Handlung
Auf einer kleinen Party in New York amüsieren sich zwei Paare, es soll zum Partnertausch kommen. Plötzlich zieht das ältere Paar Messer, schneidet die Halsschlagadern des jüngeren Paares durch und trinkt dessen Blut.
Die beiden, Miriam (Catherine Deneuve) und John Blaylock (David Bowie), sind bereits seit mehreren Jahrhunderten unsterblich. Die Bedingung des ewigen Lebens ist, dass sie gelegentlich menschliches Blut trinken müssen.
Eines Tages merkt John bei sich erste Anzeichen des Alterns. Von Miriam erfährt John, dass all seine Vorgänger in Miriams Gunst nach einigen Jahrhunderten anfingen rapide zu altern und Miriam sich von ihnen abwandte.
Seinen Tod vor Augen, wendet er sich an die Gerontologin Dr. Sarah Roberts (Susan Sarandon), doch sie hat keine Zeit für ihn. John wartet einige Stunden, dann will er gehen - erst dann merkt Sarah, dass er in dieser Zeit wesentlich älter geworden ist, kann ihn aber nicht aufhalten. Sarah, neugierig geworden, besucht das luxuriöse Haus von Miriam und John in einer noblen Gegend Manhattans. Dort lernt sie Miriam kennen.
John verliert auf der Suche nach frischem Blut sämtliche Hemmungen, tötet ein junges Mädchen, welches manchmal kommt, um mit Miriam und John klassische Musik zu spielen. Doch seine Alterung ist nicht aufzuhalten, sie führt zwar nicht zu seinem Tod, doch sein zerstörter Körper kann kein normales Leben mehr führen. Miriam bewahrt seinen Körper neben den Körpern ihrer früheren Gefährten in einem Sarg auf dem Dachboden ihres Hauses auf.
Sarah besucht Miriam erneut und wird von der erfahrenen Frau verführt. Nach einer Liebesnacht lässt Miriam ihre Freundin vom eigenen Blut kosten, was diese ebenfalls unsterblich macht. Jetzt spürt Sarah Hunger nach frischem Blut, kann sich aber nicht durchringen, Menschen zu töten. Das erledigt vorerst Miriam für sie.
Nachdem Sarah in Miriams Haus ihren eigenen Liebhaber umgebracht und von seinem Blut getrunken hat, geht sie zu Miriam und schneidet sich in ihren Armen die Halsschlagader auf. Als Miriam nun Sarah auf den Dachboden ihres Hauses bringen will, öffnen sich die Särge ihrer ehemaligen Gefährten die nun Untoten greifen sie an. Auf der Flucht fällt Miriam die Treppe herunter und fängt an mit extremer Geschwindigkeit zu altern. Ihre untoten Gefährten zerfallen währenddessen zu Staub.
In der Schlussszene befindet sich Sarah in einer geräumigen Wohnung in der Londoner Hochhaussiedlung Barbican. Sie ist von jungen Menschen umgeben und in einem Abstellraum ruht ein hölzener Sarg. Dabei ist Miriams Stimme zu hören, welche verzweifelt nach Sarah ruft.
Auszeichnungen
Im Jahr 1984 erfolgte die Nominierung für den Saturn Award für Milena Canonero für die Kostüme und für Dick Smith und Carl Fullerton in der Kategorie Make-Up.
Kritiken
Der Film wird manchmal vor allem wegen der ähnlichen Ästhetik der Bilder mit Blade Runner verglichen, den der Bruder des Regisseurs, Ridley Scott, ein Jahr früher drehte. Arnd Schirmer bezeichnete den Film in der Zeitschrift Der Spiegel als schick, leer und langweilig. Die Frankfurter Rundschau bezeichnete den dekorativen Ästhetizismus des Films als Kitsch.
Trivia
Die Band in der Disco - Szene zu Beginn des Films war Bauhaus. In der ersten Einstellung des Films sieht man den Sänger Peter Murphy und zu hören ist deren Lied Bela Lugosi's dead.[1]
Da die Charaktere Miriam und John Liebhaber klassischer Musik sind, verwendet der Film Kompositionen von Schubert, Ravel, Bach, Gregorio Allegri, Léo Delibes (aus seiner Oper Lakmé) und Édouard Lalo.
Susan Sarandon berichtet über ihre lesbische Liebesszene im Dokumentarfilm The Celluloid Closet aus dem Jahr 1995. Sie wehrte sich beim Dreh von The Hunger gegen die Idee, dass ihre Filmfigur erst betrunken gemacht werden sollte, bevor sie sich von einer der schönsten Frauen der Welt verführen ließ: "Man muss nicht betrunken sein, um mit Catherine Deneuve schlafen zu wollen - egal, welche sexuelle Orientierung man vorher hatte."
David Bowie erzählte, dass er vor den Szenen, in den er als alter Mann auftrat, stundenlang in der Mitte der George-Washington-Brücke laut schrie, um seine Stimme entsprechend zu verändern.
Anhand des Films entstand in den Jahren 1997-2000 die Fernsehserie The Hunger, in der u.a. David Bowie mitspielte. Sie wurde u.a. für den Emmy Award nominiert.
Literatur
- Rolf Giesen, Ronald M. Hahn, Volker Jansen, Das neue Lexikon des Horrorfilms, Lexikon Imprint Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89602-507-4, S. 50