Institutionenökonomik
1. Gegenstand
Institutionen im Sinne der IÖ sind Systeme von Regeln oder Normen (einschließlich der Mechanismen ihrer Durchsetzung). Definiert man Ökonomie als die Lehre von der Generierung gemeinsamer Vorteile durch Kooperation (was insbesondere die Entscheidungstheorie quasi ausklammert), so ergibt sich als Gegenstand der Institutionenökonomie die Wirkung von Institutionen auf die Ökonomie (im Sinne von Analyse und Design von Institutionen).
Beispiel: Rudi Ratlos möchte ein Auto besitzen und ist bereit dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Elli Pirelli möchte ihr Auto loswerden, wenn sie dafür einen angemessenen Preis bekommt. Somit könnte Rudi Ellis Auto kaufen (Preis ist offensichtlich kein Problem). Dann hätten beide Ihre Situation durch diese Kooperation verbessert (im Gegensatz zu vorher). Allerdings weiß Rudi nicht ob der Wagen vielleicht schon nach wenigen Kilometern den Geist aufgibt (egal ob Elli um diese Schwächen weiß oder nicht). Da er keine Ahnung von Autos hat kann er dies nicht einschätzen und das Geschäft kommt nicht zustande. Somit können beide ihre Situation nicht verbessern.
Erlässt der Staat welchem beide angehören nun ein Gesetz, welches Rudi ein entsprechendes Rückgaberecht einräumt, so etabliert er damit eine Institution. Diese gibt Rudi nun ein sicheres Gefühl so, dass er das Geschäft eingeht was letztenendes zum Vorteil BEIDER Parteien führt.
Somit hat eine Institution (in diesem Fall ein staatliches Gesetz) zur Realisierung eines gemeinschaftlichen Vorteils geführt.
Es kann allgemein gesprochen betrachtet werden: Wie wirken sich vorhandene Institutionen aus? Wie sollten neue Institutionen aussehen?
- Basis der IÖ ist die Interaktionstheorie, worauf die eigentliche Institutionentheorie aufsetzt.
- Anwendungsrichtungen sind im Wesentlichen Theorie von Staat und Gesellschaft sowie die Analyse betrieblich/organisatorischer Fragestellungen.
- Bekannte Teilgebiete sind: Principal-Agent Theorie, Property Rights Theorie, Transaktionskostentheorie
2. Koordination ökonomischer Aktivitäten
Die Koordination zwischen Anbieter und Nachfrager ist abhängig von der Organisationsform. Unter Organisation soll hier eine Institution sowie die beteiligten Personen verstanden werden. Es können folgende Koordinationsformen unterschieden werden: a) Markt:
- Verträge werden spontan geschlossen
- die Individuen sind unabhängig in ihrer Entscheidung
- die Koordination erfolgt über Preise
- hohe Flexibilität
- feste Verträge (z. B. Arbeitsvertrag)
- Koordination erfolgt über Weisungen (von Vorgesetzten zum Mitarbeiter)
- der Koordinationsaufwand ist geringer als beim "Markt"
c) Kooperation
- die Planbarkeit ist besser als beim Markt
- die Flexibilität ist höher als bei der Hierarchie
- Beispiele sind Absprachen (Kartelle), (Strategische) Allianzen, Virtuelle Unternehmen