Hämostaseologie
Die Hämostaseologie ist die interdisziplinäre Lehre von der Blutgerinnung (gr. aima = Blut und stasis = Zustand). Sie hat in den letzten Jahren einen enormen Wissens- und Bedeutungszuwachs erlebt.
Sie ist das Spezialgebiet der Medizin, das sich mit der Hämostase und damit all jenen Faktoren befasst, die zur Beendigung einer Blutung unabdingbar sind bzw. zu einer Störung derselben führen. Der Bedeutung dieses Spezialgebietes entsprechend finden sich an den meisten medizinischen Universitäten Institute für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin neben außeruniversitären Instituten[1]
Wesentliche Aspekte der Hämostaseologie sind:
- eine intakte Blutgerinnung selbst (inklusive des Zusammenspiels aller Gerinnungsfaktoren
- die ungestörte Funktion des Endothels als innerer Auskleidung der Gefäßwand sowie der Thrombozyten (Blutplättchen)
- die der Blutgerinnung entgegenwirkenden Faktoren wie Antithrombine und Fibrinolyse durch Wirkung des Plasmin
Die Gründung des „Arbeitskreises Hämostaseologie“ wurde von der DGHO im Oktober 2002 beschlossen, um neueste wissenschaftliche hämostaseologische Erkenntnisse rascher in die Behandlung von Patienten mit Hämophilie (erhöhte Blutungsneigung) und der Thrombophilie (verstärkter Gerinnungsneigung) einfließen zu lassen[2]