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Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd

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Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Ulm
Fläche: km²
Gliederung: 20 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 35.000 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Oberbettringer Str. 21
73525 Schwäbisch Gmünd
Dekan: Immanuel Nau
Karte
Lage des Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd ist einer von 51 Kirchenbezirken bzw. Dekanaten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Geografie

Der Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd liegt im Osten der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst überwiegend das obere Tal der Rems und Teile des Welzheimer Waldes. Seine Kirchengemeinden gehören zu den politischen Städten und Gemeinden Bartholomä, Böbingen an der Rems, Durlangen, Eschach, Göggingen, Leinzell, Lorch, Mögglingen, Mutlangen, Ruppertshofen, Schwäbisch Gmünd, Spraitbach, Täferrot und Waldstetten im Ostalbkreis.

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Osten): Aalen, Heidenheim, Geislingen an der Steige, Göppingen (alle Prälatur Ulm) sowie Schorndorf und Gaildorf (Prälatur Heilbronn).

Geschichte

Im Gegensatz zu den meisten Dekanaten der württembergischen Landeskirche, die schon bald nach der Reformation errichtet wurden, ist der Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd eine Neugründung aus den 1950er Jahren. Infolge des vermehrten Zuzugs evangelischer Bewohner in den überwiegend katholischen Raum Schwäbisch Gmünd insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurde damals der Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd gegründet. Er entstand am 1. April 1951 aus den westlichen Gebieten des Kirchenbezirks Aalen (damals die fünf Kirchengemeinden Schwäbisch Gmünd, Bartholomä, Heubach, Oberböbingen und Waldstetten), vier Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Gaildorf (Eschach, Göggingen, Ruppertshofen und Spraitbach) und zwei Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Welzheim (Lindach und Täferrot). Er wurde der Prälatur Ulm zugeordnet.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1978 wurde der Kirchenbezirk Welzheim aufgelöst. Dabei wurden die vier Kirchengemeinden Großdeinbach, Lorch, Weitmars und Waldhausen dem Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd zugeordnet. Durch die Aufteilung der Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd und die Bildung neuer Kirchengemeinden erhöhte sich die Gesamtzahl der Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd auf heute 20.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist Immanuel Nau, der zugleich einer der Pfarrer an der Augustinerkirche in Schwäbisch Gmünd ist.

Dekane des Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd

leider noch nicht komplett

  • 1979-1998 Werner Frank (*1935)
  • 1998-2003 Martin Büser (*1945)
  • 2003-heute Immanuel Nau (*1951)

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd gibt es insgesamt 20 Kirchengemeinden. Davon haben sich fünf Kirchengemeinden zur Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd zusammengeschlossen, bleiben jedoch weiterhin rechtlich selbständig. Das Gebiet des Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd gehörte vor 1800 überwiegend zur Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, die nach der Reformation katholisch blieb. Hier zogen seit dem 19. Jahrhundert bzw. überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg auch evangelische Bewohner zu, so dass die evangelischen Kirchengemeinden hier relativ jung sind. Die Gebiete um die Städte Heubach und Lorch gehören jedoch zum alten Kernland Württemberg (alte Oberämter Heubach und Lorch, später Welzheim), wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Diese Gebiete sind daher überwiegend evangelisch und es gibt meist alte evangelische Kirchen und Kirchengemeinden. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Kirchengemeinde Bartholomä

Die Kirchengemeinde Bartholomä (ca. 800) umfasst die Gemeinde Bartholomä. Eine Kirche St. Bartholomäus in Laubenhart, wie die Gemeinde noch bis ins 16. Jahrhundert hieß, ist 1484 erwähnt. Über die Herren von Rechberg gelangte sie an die von Wöllwarth, welche die Reformation einführten. Die Kirche ist eine romanische Chorturmanlage, die 1510 einen Anbau erhielt. 1741 und 1958 wurde sie renoviert. Das Altarkruzifix stammt von 1490. Die Kirchengemeinde hat einen Posaunenchor und einen Gospelchor ("One Voice").

Kirchengemeinde Degenfeld-Unterbettringen

Die Kirchengemeinde Degenfeld-Unterbettringen (ca. 1.150) umfasst die Stadtteile Degenfeld, Unterbettringen und Weiler in den Bergen der Stadt Schwäbisch Gmünd. In Degenfeld wurde eine Kirche bereits 1275 genannt. Das Patronat hatte ab 1597 Württemberg, das in seinem Gebiet die Reformation einführte. Die Rechbergischen Anteile des Ortes blieben katholisch. Die Kirche steht in einem früher befestigten Kirchhof. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Das Schiff wurde später verlängert. Die Decke wurde im 17. Jahrhundert eingezogen. Der Oberbau des Turmes datiert aus dem 16./17. Jahrhundert. 1936 wurde die Kirche erneuert.

Unterbettringen und Weiler in den Bergen blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner dieser Orte wurden der Kirchengemeinde Degenfeld zugeordnet. Heute gibt es jedoch in Unterbettringen eine eigene Kirche, die 1967 erbaute Versöhnungskirche. Die Kirchengemeinde Degenfeld-Unterbettringen ist Träger eines Kindergartens. Sie hat auch einen Kirchenchor.

Kirchengemeinde Eschach

Die Kirchengemeinde Eschach (ca. 1.000) umfasst die Gemeinde Eschach. Eine Kirche wurde in Eschach 1361 genannt als die Grafen von Oettingen den Kirchensatz der Kirche an das Kloster Ellwangen verkauften. Von dort gelangte er 1380 an die Schenke von Limpurg. 1417 wird sie St. Johannes Baptist genannt. Die Schenke von Limpurg führten die Reformation ein. Sie ursprünglich romanische Chorturmkirche wurde im 15. Jahrhundert spätgotisch umgebaut. Sie besitzt gotische Wandmalereien an der Decke der Sakristei. Der Hochaltar von 1496 hat zeigt Schnitzfiguren (Madonna, Apostel Johannes). In der Kirchengemeinde Eschach gibt es einen Kinderchor, einen Kirchenchor und einen Posaunenchor.

Kirchengemeinde Göggingen-Leinzell

Die Kirchengemeinde Göggingen-Leinzell (ca. 1.350) umfasst die Gemeinden Göggingen und Leinzell. Göggingen war kirchlicher Filialort von Leinzell. Politisch hatten mehrere Herrschaften Güter in Göggingen. Die meisten führten keine Reformation ein, so dass Göggingen überwiegend katholisch blieb. Lediglich die zu Lorch und damit zu Württemberg gehörigen Teile wurden evangelisch. Sie wurden der Pfarrei Täferrot zugeordnet, da die Kapelle in Göggingen zur katholischen Pfarrei Leinzell gehörte. Ab 1577 wurde die Kapelle jedoch simultan genutzt. 1898 erbaute sich die evangelische Gemeinde ihre eigene Kirche im neogotischen Stil. Sie wurde auch Sitz einer Pfarrei.

Leinzell blieb nach der Reformation katholisch. Überwiegen erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. Sie wurden der Kirchengemeinde Göggingen zugeordnet. 1971/72 wurde in Leinzell eine eigene Kirche erbaut und der Sitz der Pfarrei von Göggingen nach Leinzell verlegt. Seither trägt die Kirchengemeinde ihren heutigen Doppelnamen.

Kirchengemeinde Großdeinbach

Die Kirchengemeinde Großdeinbach (ca. 1.330) umfasst den Stadtteil Großdeinbach und einige zugehörige Weiler der Stadt Schwäbisch Gmünd. Kirchlich gehörte Großdeinbach und das Umland zu Lorch. 1897 wurde für Großdeinbach und einige Weiler eine eigene Pfarrei errichtet. Pfarrkirche wurde die 1496 erbaute, 1671 abgebrochene und anschließend neu erbaute Kapelle zu den Hl. Maria, Bernhard und Katharina. Diese wurde 1900 durch den heutigen Bau des Architekten Dolmetsch ersetzt. Einige zum Stadtteil Großdeinbach gehörigen Weiler, z.B. Radelstetten, gehören bis heute noch zur Kirchengemeinde Lorch, Waldau zu Waldstetten.

Kirchengemeinde Heubach

Die Kirchengemeinde Heubach (ca. 3.550) umfasst die Stadt Heubach und den Stadtteil Bargau der Stadt Schwäbisch Gmünd. Die Pfarrkirche St. Ulrich in Heubach wurde erstmals 1332 erwähnt. 1358 gelangte sie an das Kloster Königsbronn, dem sie 1388 inkorporiert wurde. 1553 bis 56 kaufte Württemberg das Patronatsrecht vom Kloster Königsbronn und führte die Reformation ein. Neben der Pfarrkirche gab es noch eine Afrakapelle und eine Bernhardskapelle. Zur Pfarrei gehörten damals neben den heutigen Orten auch Oberböbingen. Die Kirche St. Ulrich in Heubach, eine ehemalige Wehrkirche, war zunächst eine zweischiffige Pfeilerbasilika. Der rippengewölbte Chor wurde um 1441 erbaut. Nach dem Brand von 1634 wurde sie mit einer flachen Holzdecke versehen. 1968/69 wurde die Kirche renoviert. Dabei wurde an der Nordwand ein Fresko des 16. Jahrhunderts freigelegt.

Die Heubacher Stadtteile Beuren, Buch und Lautern sowie der Schwäbisch Gmünder Stadtteil Bargau blieben nach der Reformation katholisch. Lediglich Lautern gehörte teilweise den von Wöllwarth, welche die Reformation einführten. In diese Orte zogen jedoch überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg evangelische Bewohner zu. Sie wurden der Kirchengemeinde Heubach zugeordnet. Seit einige Jahren werden in Bargau im katholischen Gemeindehaus und in Lautern im Dorfhaus auch evangelische Gottesdienste gefeiert.

Kirchengemeinde Lindach-Mutlangen

Die Kirchengemeinde Lindach-Mutlangen (ca. 2.700) umfasst den Stadtteil Lindach der Stadt Schwäbisch Gmünd und die Gemeinde Mutlangen sowie den Weiler Amandusmühle der Gemeinde Durlangen. Lindach gehörte kirchlich zunächst zu Iggingen. Eine Kapelle St. Nikolaus wurde 1356 erwähnt. Württemberg führte als Lehnsherr derer von Laymingen die Reformation ein. Danach wurde eine gemeinsame Pfarrei mit Täferrot eingerichtet. Heute gibt es aber wieder eine eigene Pfarrei. Die Kirche in Lindach wurde 1524 verändert, indem ein gotischer Turm an die mittelalterliche Kapelle angebaut wurde. Das Schiff wurde 1903 abgebrochen und unter dem Architekten Dolmetsch neu erbaut. Erhalten blieb aber der netzrippengewölbte Chor des Vorgängerbaus.

Mutlangen sowie Durlangen und seine Ortsteile blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden den Kirchengemeinden Lindach (Mutlangen), Täferrot (Hauptort Durlangen) und Spraitbach zugeordnet.

Kirchengemeinde Lorch

Die Kirchengemeinde Lorch (ca. 3.700) umfasst die Kernstadt von Lorch und alle zugehörigen Weiler. Die Stadtteile Waldhausen und Weitmars bilden eigene Kirchengemeinden. Lorch hat eine der ältesten Pfarrkirchen im gesamten Umland. Die Pfarrkirche St. Maria, zu der anfangs auch Schwäbisch Gmünd gehörte, wurde bereits um 1060 in ein Kollegiatstift umgewandelt. Gründer waren wohl Angehörige der Staufer, die bis 1140 ihre Grablege in der Pfarrkirche hatten. Bis ins 15. Jahrhundert wurden zahlreiche Pfarreien von Lorch abgetrennt. Es bestanden aber zunächst noch vier Pfründe, von denen zwei nach Gründung des Klosters Lorch dort inkorporiert wurden. Die anderen beiden gehörten dem Domstift Augsburg, das sie 1539 und 1558 an Württemberg abtraten. Die Lorchischen Pfründe versahen die Pfarreien die Kirchen Alfdorf und Wäschenbeuren. Nach der Reformation verblieben noch zwei Pfarreien an der Pfarrkirche. Die alte Pfarrkirche wurde 1340 und 1460 durch Feuer zerstört, 1474 aber wieder aufgebaut. Der Chor ist netzrippengewölbt, das Langhaus ist flachgedeckt. 1728 wurde eine Empore eingebaut, die bei der Innenrenovierung 1958 wieder entfernt wurde. Der Taufstein und das Wandkreuz stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Die Klosterkirche befindet sich - wie das gesamte Kloster Lorch - im Besitz des Landes Baden-Württemberg.

Heute gibt es zwei Pfarrämter in Lorch, Nord und Süd, wobei das Pfarramt Süd auch die Kirchengemeinde Weitmars betreut. Die Kirchengemeinde Lorch ist Träger von drei Kindergärten, Ost, West und Mörike-Kindergarten.

Kirchengemeinde Oberböbingen

Die Kirchengemeinde Oberböbingen (ca. 2.480) umfasst die Gemeinden Böbingen an der Rems, Heuchlingen, Mögglingen und den Ortsteil Schönhardt der Gemeinde Iggingen (die übrigen Ortsteile gehören zur Kirchengemeinde Täferrot). Böbingen an der Rems wurde 1939 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Oberböbingen und Unterböbingen gebildet. Beide Gemeinden haben eine unterschiedliche Geschichte. Kirchlich gehörten beide Orte zunächst zu Heubach. Die ab 1558 als St. Michaelskirche bekannte Kirche in Oberböbingen, die heutige Pfarrkirche der Kirchengemeinde Oberböbingen, wurde wohl schon vor 1358 zur Pfarrkirche erhoben. Das Patronatsrecht hatten zunächst die Hacken von Rosenstein, dann das Kloster Königsbronn, von dem es an Württemberg gelangte. Da auch die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd Güter in Oberböbingen hatte, war der Ort geteilt. Im württembergischen Teil wurde die Reformation eingeführt, der Gmünder Teil blieb katholisch. Gmünd ordnete seine Untertanen der Pfarrei Mögglingen zu. Die Oberböbinger Kirche wurde evangelisch. Sie liegt in einem ehemaligen Friedhof. Als romanische Kapelle wurde sie erbaut, dann spätgotisch ausgebaut. Das Schiff ist flachgedeckt.

Unterböbingen war vor der Reformation auf verschiedene kleinere Herrschaften aufgeteilt, darunter die Reichsstadt Gmünd. Die Unterböbinger Kirche wurde nach Errichtung der Pfarrei Oberböbingen zu dessen Filialkirche. Die Obrigkeit über das ab 1556 als St. Nikolauskirche, später Bartholomäuskirche bekannte Gotteshaus in Unterböbingen hatte Württemberg. Von den Unterböbinger Herrschaften führten nur die von Wöllwarth die Reformation ein, doch wurde diese von dessen Nachfolgern wieder rückgängig gemacht. Nachdem Oberböbingen evangelisch wurde, ordnete die Reichsstadt Gmünd auch ihre Untertanen in Unterböbingen der Pfarrei Mögglingen zu. Die Unterböbinger Kirche war dann Filiale von Oberböbingen. 1813 wurde sie abgebrochen. 1695 errichtete das Augsburger Stift in Unterböbingen eine katholische Kapelle, die später zur Pfarrei erhoben wurde. Unterböbingen ist daher traditionell mehrheitlich katholisch.

Mögglingen und Heuchlingen sowie Schönhardt blieben nach der Reformation katholisch. Die wenigen evangelischen Bewohner wurden der Pfarrei Oberböbingen zugeordnet. Überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg zogen vermehrt evangelische Bewohner in diese Orte. 1968 konnte schließlich in Mögglingen eine eigene Kirche, die Christuskirche, erbaut werden. Auch in der Georgskapelle Heuchlingen, einer mittelalterlichen Stiftung eines Herren von Rechberg, finden im Sommer regelmäßig evangelische Gottesdienste der Kirchengemeinde Oberböbingen statt. Heute hat die Kirchengemeinde Oberböbingen zwei Pfarrämter, wobei das zweit die Bezeichnung "Mögglingen" trägt.

Die Kirchengemeinde Oberböbingen hat auch einen Kirchenchor und einen Posaunenchor.

Kirchengemeinde Ruppertshofen

Die Kirchengemeinde Ruppertshofen (ca. 830) umfasst die Gemeinde Ruppertshofen mit Ausnahme einiger kleinerer Weiler, die zur Kirchengemeinde Frickenhofen (Kirchenbezirk Gaildorf) gehören. Ruppertshofen war kirchlich Filialort von Täferrot. Eine Kapelle St. Nikolaus in Ruppertshofen wurde 1501 erwähnt. Die Schenken von Limpurg führten die Reformation ein. Ab 1600 war Ruppertshofen auch Filiale von Frickenhofen. Die alte Kapelle in Ruppertshofen brannte 1609 ab und wurde 1610 wieder aufgebaut. Sie wird heute als "Käpelle" bezeichnet.

1839 wurde für die zur Gemeinde Ruppertshofen gehörigen Orte Tonolzbronn und Ruppertshofen eine eigene Pfarrverweserei errichtet, zumal Tonolzbronn eine alte Kirche (St. Stephanus) besitzt. Diese ursprünglich gotische Kirche, deren Turmchor 1780 umgebaut worden war, wurde 1815 völlige erneuert. Erhalten sind einige Heiligenbilder der alten Kirche. Sie ist heute die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde Ruppertshofen.

Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd

Die Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd (ca. ) umfasst die Kernstadt und die Stadtteile Herlikofen, Hussenhofen und Oberbettringen von Schwäbisch Gmünd. Die Stadtteile Degenfeld (mit Weiler und Unterbettringen), Großdeinbach und Lindach bilden eigene Kirchengemeinden. Die Stadtteile Rechberg und Straßdorf gehören zur Kirchengemeinde Waldstetten, der Stadtteil Bargau zur Kirchengemeinde Heubach. Die Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd besteht aus den fünf nachfolgenden Kirchengemeinden Schwäbisch Gmünd Augustinuskirche, Schwäbisch Gmünd Friedenskirche, Hussenhofen Johanneskirche, Schwäbisch Gmünd Martin-Luther-Kirche und Schwäbisch Gmünd Weststadt-Gemeinde.

In Schwäbisch Gmünd unterhält der Altpietistische Gemeinschaftsverband im Stadtteil Rehnenhof sein Tagungs- und Erholungshaus Schönblick, wo es inzwischen eine eigene Evangelische Gemeinde Schönblick ("Gemeinschaftsgemeinde") gibt.

Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Augustinuskirche

Die Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Augustinuskirche (ca. 3.400) umfasst Teile der Kernstadt von Schwäbisch Gmünd, insbesondere die historische Altstadt. Schwäbisch Gmünd blieb nach der Reformation katholisch. Erst nach dem Übergang der ehemals Freien Reichsstadt an Württemberg 1803 zogen auch evangelische Bewohner nach Schwäbisch Gmünd. Bereits 1806 wurde die ehemalige Augustinerkirche evangelische Garnisonskirche. 1817 wurde sie die erste protestantische Pfarrkirche der Stadt. Diese wurde 1951 Sitz eines Dekanats und war bis nach dem Zweiten Weltkrieg die einzige evangelische Pfarrkirche der damaligen Stadt. Infolge starken Zuwachses wurden dann neue evangelische Kirchen erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet. So entstand 1951 die Martin-Lutherkirche im Rehnenhof, 1961 die Friedenskirche und später in der Weststadt eine weitere Kirchengemeinde. Diese Kirchengemeinden bilden heute mit der 1969 errichteten Johannesgemeinde Hussenhofen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd.

Heute gibt es in der Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Augustinerkirche drei Pfarrämter, Mitte, Ost und Süd.

Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Friedenskirche

Die Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Friedenskirche (ca. 2.100) umfasst die Oststadt sowie den Stadtteil Oberbettringen der Stadt Schwäbisch Gmünd. Infolge starken Zuwachses in Schwäbisch Gmünd wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neue evangelische Kirchen erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet. So entstand 1951 die Martin-Lutherkirche im Rehnenhof und 1961 die Friedenskirche. Sie hat neben der Friedenskirche noch das Gemeindezentrum Arche. Die Kirchengemeinde ist auch Träger von zwei Kindergärten, Kindergarten Friedenskirche in der Peter- und Paul-Straße und Kindergarten Arche in der Ziegeläckerstraße. Sie hat auch einen Kirchenchor.

Kirchengemeinde Hussenhofen Johanneskirche

Die Kirchengemeinde Hussenhofen Johanneskirche (ca. 1.250) umfasst die Stadtteile Herlikofen, Hussenhofen, Hirschmühle, Burgholz und Zimmern der Stadt Schwäbisch Gmünd. Die Stadtteile blieben wie Schwäbisch Gmünd selbst nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. 1969 wurde in Hussenhofen eine eigene Pfarrei und Kirchengemeinde Johannes gegründet. Als Kirche erhielt sie die 1913 als Leonhardskirche erbaute ehemals katholische Kirche. Die katholische Kirchengemeinde hatte sich 1967 eine neue Leonhardskirche erbaut und die bisherige Kirche der evangelischen Kirchengemeinde verkauft. Die Kirchengemeinde Hussenhofen Johanneskirche ist auch Träger eines Kindergartens.

Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Martin-Luther-Kirche

Die Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Martin-Luther-Kirche (ca. 1.450) umfasst Teile der Kernstadt und den Stadtteil Wetzgau-Rehnenhof der Stadt Schwäbisch Gmünd. Infolge starken Zuwachses nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Schwäbisch Gmünd neue evangelische Kirchen erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet. So entstand nach der Augustinerkirche 1951 die Martin-Lutherkirche im Rehnenhof.

Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Weststadt-Gemeinde

Die Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd Weststadt-Gemeinde (ca. 1.350) umfasst die Weststadt von Schwäbisch Gmünd. Infolge starken Zuwachses nach dem Zweiten Weltkrieg wurden neue evangelische Kirchen erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet. So entstand 1951 die Martin-Lutherkirche im Rehnenhof, 1961 die Friedenskirche und später in der Weststadt eine weitere Kirchengemeinde, die sich im Gemeindehaus in der Eugen-Bolz-Straße versammelt.

Kirchengemeinde Spraitbach

Die Kirchengemeinde Spraitbach (ca. 1.450) umfasst die Gemeinde Spraitbach sowie einige Ortsteile der Gemeinde Durlangen. Spraitbach, sowie Durlangen und seine Ortsteile blieben nach der Reformation katholisch. Seit dem 19. Jahrhundert zogen jedoch auch evangelische Bewohner nach Spraitbach, sie wurden der Kirchengemeinde Täferrot zugeordnet. Aber bereits 1904 erhielt Spraitbach seinen eigenen Pfarrer. Als Pfarrkirche erhielt die evangelische Gemeinde Spraitbach die alte bislang katholische Kirche (St. Michael), nachdem sich die katholische Gemeinde eine neue Kirche erbaut hatte. Die Michaelskirche wurde 1489/90 als einschiffiger spätgotischer Quaderbau mit netzrippengewölbtem Turmchor erbaut.1902 wurde das Schiff umgebaut. Seit 1525 war sie als St. Blasiuskirche bekannt.

Überwiegen erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner nach Durlangen zu. Einige Ortsteile Durlangens wurden der Kirchengemeinde Spraitbach, die anderen den Kirchengemeinden Täferrot und Lindach zugeordnet.

Kirchengemeinde Täferrot

Kirche St. Afra Täferrot

Die Kirchengemeinde Täferrot (ca. 1.380) umfasst die Gemeinden Täferrot und Iggingen (ohne Ortsteil Schönhardt) sowie den Hauptort und den Wohnplatz Bruckacker der Gemeinde Durlangen. Eine Kirche ist in Täferrot 1298 erstmals erwähnt. Zum Sprengel gehörten einige Nachbarorte. Württemberg führte die Reformation ein. Danach gehörten auch evangelische Bewohner der ansonsten überwiegend katholischen Orte zum Pfarrsprengel. In der Zeit des 30jährigen Krieges gehörte auch Frickenhofen zum Pfarrsprengel. Die Pfarrkirche in Täferrot wurde 1491 bis 1493 neu erbaut. Dabei wurde der Turmsockel des romanischen Vorgängerbaus beibehalten. Das Schiff hat eine Holzdecke. Die Kanzel ist barock. Das gotische Chorgestühl und ein gotisches Kruzifix sind noch erhalten.

Iggingen und Durlangen blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegen erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. Sie wurden überwiegend der Kirchengemeinde Täferrot zugeordnet. Der Igginger Ortsteil Schönhardt gehört jedoch zur Kirchengemeinde Oberböbingen. Einige Weiler der Gemeinde Durlangen gehören auch zu den Kirchengemeinden Lindach und Spraitbach.

Kirchengemeinde Waldhausen

Die Kirchengemeinde Waldhausen (ca. 1.600) umfasst den Stadtteil Waldhausen und die zugehörigen Weiler Rattenharz, Pulzhof, Erlenhof, Vogelhof, Waldhäuser Mühle und den Elisabethenberg der Stadt Lorch. Kirchlich gehörte Waldhausen stets zu Lorch und war der dem Kloster Lorch inkorporierten Stiftskirche zugeordnet. 1507 genehmigte das Kloster den Bau einer Kapelle zu Unserer Lieben Frau. 1659 wurde die Kapelle nach Kriegsschäden erneuert, jedoch 1957 abgebrochen. Bereits 1954 bis 1956 war neben der alten Kirche die heutige Martin-Luther-Kirche erbaut worden. 1931 bekam Waldhausen eine Pfarrverweserei und 1966 eine eigene Pfarrei. 1973 erbaute sich die Kirchengemeinde ein Gemeindehaus. Die Kirchengemeinde ist auch Träger eines Kindergartens.

Im Ortsteil Rattenharz gibt es seit 1959 eine Kirche, die ursprünglich als Begräbniskapelle gebaut wurde. Sie wird aber von Anfang an als reguläre "Dorfkirche" mit regelmäßigen Gottesdiensten genutzt.[1]

Kirchengemeinde Waldstetten

Die Kirchengemeinde Waldstetten (ca. 2.000) umfasst die Gemeinde Waldstetten (einschließlich Ortsteil Wißgoldingen) sowie die Stadtteile Rechberg und Straßdorf der Stadt Schwäbisch Gmünd. Waldstetten, Wißgoldingen, Rechberg und Straßdorf blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner in diese Orte. So wurde 1958 eine eigene Kirche, die Erlöserkirche erbaut und eine eigene Pfarrei errichtet. Ihr wurden auch die evangelischen Bewohner der drei Nachbarorte Wißgoldingen, Rechberg und Straßdorf zugeordnet.

Kirchengemeinde Weitmars

Die Kirchengemeinde Weitmars (ca. ) umfasst den Stadtteil Weitmars der Stadt Lorch. Weitmars gehörte kirchlich stets zu Lorch. 1964 wurde eine eigene Kirche, die Christuskirche erbaut und eine eigene Kirchengemeinde gegründet. Sie wird bis heute vom Pfarramt Lorch-Süd betreut. Die Kirchengemeinde ist auch Träger eines Kindergartens.

Literatur

Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart, 1980, ISBN 3-17-005708-1

Quellen und weitere Informationen

  1. Internetauftritt der Kirchengemeinde Waldhausen