Zum Inhalt springen

Île Saint-Honorat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2007 um 20:47 Uhr durch Sr. F (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: Kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Blick auf die Insel von der Küste; rechts gut erkennbar der Museumsturm und links die Klosterkirche
Karte der Insel, welche vor dem Restaurant auf der Insel hängt

Saint-Honorat gehört zu der Inselgruppe Îles de Lérins; sie ist zweitgrößte nach Sainte-Marguerite, die sich gut sichtbar 1,3 Kilometer nördlich befindet, getrennt durch die Passage von Trioul. Die Zwerginsel Saint-Ferréol liegt nur knappe 250 Meter östlich. Saint Honorat hat eine Länge von 1,5 Kilometern und eine Breite von 600 Metern.

Die nächstgelegene Stadt an der Küste ist Cannes, 5,7 Kilometer nördlich. Von dort ist die Insel mit einer Fähre zu erreichen. Weitere Nachbarorte sind Théoule-sur-Mer 8,6 Kilometer im Westen und Antibes 10,1 Kilometer im Nord-Osten. Im Osten und Süden erstreckt sich das Mittelmeer bis nach Korsika.

Die zunächst unbewohnte Insel war bereits den Römern als „Lerina“ bekannt. Schon früh wurde sie jedoch eine Keimzelle des westlichen Mönchstums. Um 400/410 gründete Honoratus von Arles in dieser Einsamkeit ein Kloster. Er hatte bei Reisen nach Ägypten und Syrien die dortigen Anfänge des Mönchtums kennengelernt und den Plan gefasst, in seiner westlichen Heimat nach diesem Vorbild als Eremit zu leben. Er fand schnell viele Anhänger. Um 427 hatte das Kloster bereits eine beachtliche Größe. Aus ihm gingen im 5. und 6. Jahrhundert eine große Zahl von Bischöfen hervor, darunter Patrick von Irland.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde das ruhige klösterliche Leben auf der Insel mehrmals durch Überfälle von Sarazenen oder "normalen" Piraten gestört. Auf der Insel sind heute noch große Ofenanlagen zu sehen, in denen Kanonenkugeln durch Feuer erwärmt wurden.

Um 732 wurden viele der Klosterbrüder, unter ihnen Abt Porcrius, von Eindringlingen niedergemetzelt. Nach einer frommen Überlieferung konnten manche der Mönche flüchten, weil Porcarius vor dem Angriff von einem Engel gewarnt worden war.

1635 eroberten die Spanier die Insel und vertrieben die Mönche. Zwei Jahre später, als die Insel wieder zu Frankreich gehörte, kehrten diese aus dem Exil zurück.

Das Kloster litt auch in Folgejahren unter spanischen und genuesischen Angriffen. Die Zahl der Mönche nahm ab; das Kloster wurde 1787 aufgelöst. In der Französischen Revolution wurde die Insel Staatseigentum. Später wurde sie an die wohlhabende Schauspielerin de Sainval verkauft, die zwanzig Jahre lang dort lebte.

1859 kaufte der Bischof von Frejus die Insel zurück; das Kloster wurde wiederhergestellt. 10 Jahre später zog der Orden der Zisterzienser hier ein.

Gegenwart

Heute leben ca. 30 Mönche im Kloster (Postadresse: Ile Saint-Honorat, 06400 Cannes). Das Kloster und die zugehörigen Weinberge nehmen gut ein Drittel des Ostteils der Insel ein.

Der Turm im süd-östlichen Teil der Insel ist eine Touristenattraktion. Hier befindet sich ein Klostermuseum (Eintrittspreis 2 Euro) mit guter Aussicht auf das Meer und die Jachten. Von den sieben Kapellen der Insel sind am besten erhalten die Chapelle St-Sauveur im Nordwesten sowie die Chapelle Ste-Trinite im Südosten. Auf der Insel ist eine parkähnliche Landschaft aus Pinien angelegt. Hier wachsen auch Kakteen.

Das Kloster bietet selbst gemachte Weine und den Likör Lérina zum Verkauf an. Ferner gibt es ein sonnengeschütztes Restaurant, wo trotz des frommen Klosterlebens reger Betrieb herrscht. Zwischen den Inseln Sainte-Marguerite und Saint-Honorat liegen Jachten vor Anker, die das Bild dieser beiden Inseln ebenfalls prägen.

An manchen Tagen kann man hier sehr viele Besucher treffen. Die stillen Buchten im südlichen Teil der Insel sind weniger besucht als die nördlichen.

Vorlage:Koordinate Artikel