Bad Lobenstein
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Bad Lobenstein ist eine Kleinstadt im Saale-Orla-Kreis in Thüringen. Vor der Eingliederung in den Saale-Orla-Kreis war Lobenstein Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises bzw. Kreises Lobenstein.
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt im Thüringer Schiefergebirge zwischen den Ausläufern des Thüringer Waldes und des Frankenwaldes, westlich der großen Saaletalsperren Hohenwarte und Bleiloch bei Gräfenwarth.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Zur Stadt gehören die Gemeindeteile Helmsgrün, Lichtenbrunn, Mühlberg, Oberlemnitz, Saaldorf und Unterlemnitz.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Städte Gefell, Saalburg-Ebersdorf, Tanna und Wurzbach und die Gemeinden Birkenhügel, Harra, Neundorf (bei Lobenstein), Remptendorf und Schlegel.
Geschichte
Lobenstein wurde erstmals 1250 als Rittersitz erwähnt. Dieser war wahrscheinlich eine Gründung der Herren von Lobdeburg. Bereits 1278 wurde Lobenstein als Stadt bezeichnet. Bürgermeister und Rat sind 1411 bezeugt, ihnen standen die Niedergerichte zu. Am 8. Oktober 1806 zog das napoleonische Heer durch die Stadt. Gegen neun Uhr verließ Kaiser Napoleon I. Kronach. Dort besichtigte er die Festung und verstärkte sie mit eigenen sowie verbündeten bayerischen Truppen, um im Falle einer Niederlage gegen Preußen eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Er traf gegen 12.30 Uhr in Lobenstein ein. Sein Weg führte über den Gallenberg nach Ebersdorf, wo er mit weiteren 32 Generälen und Stabsoffizieren übernachtete. Tag und Nacht marschierten ca. 190.000 Mann durch Lobenstein. Die Stadt und das gesamte Umfeld waren davon betroffen. Biwak und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Trotz der Neutralität des Reußenlandes musste die Bevölkerung stark leiden. Im Neuen Schloss weilte der Marschall und spätere König von Norwegen-Schweden, Bernadotte. Am 14. Oktober fand die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt statt, wo das Schicksal Preußens besiegelt wurde. Der Bürger Lobensteins, Stadtschreiber Christian Gottlieb Reichard, war wegen seiner außergewöhnlichen Geographiekenntnisse bis nach Paris bekannt. Napoleon forderte ihn auf, als Kartograph mit dem Heer zu ziehen. Reichard lehnte mit Hinweis auf seine Gesundheit ab, er blieb im Bett. Ob er wirklich krank war, ist nicht exakt bekannt. Von 1597 bis 1918 gehörte die Stadt zum Fürstentum Reuß jüngere Linie, wobei sie bis 1824 Residenz der Unterlinie Reuß-Lobenstein und von da an bis 1848 zur Linie Ebersdorf gehörte. 1848 bildete sie zusammen mit Schleiz und Hirschberg (Saale) ein Zentrum der bürgerlichen Bewegung. Im Jahre 1862 wurden fast alle historischen Gebäude bei einem Stadtbrand zerstört. Eisenbahnanschluss erhielt die Stadt 1896 nach Triptis (Richtung Gera), 1901 nach Hof und 1907 nach Saalfeld.
Seit dem 21. März 2005 trägt die Stadt offiziell den Namen Bad Lobenstein und ist damit die zwölfte Kurstadt in Thüringen. Lobenstein hatte zuvor jahrzehntelang um den Titel eines Bads gekämpft.
Eingemeindungen
1993 wurden Helmsgrün und Lichtenbrunn eingemeindet. Danach folgten am 1. Januar 1997 Unterlemnitz und als vorerst letzte Gemeinde Oberlemnitz im Jahre 1999.
Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl vom 27. Juni 2004 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU: 3 Sitze (14,2 %)
- PDS: 5 Sitze (27,9 %)
- SPD: 5 Sitze (24,4 %)
- Lobensteiner Bürgerliste: 5 Sitze (23,2 %)
- FDP: 2 Sitze (10,3 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 47,0 %.
Wappen
Wappenbeschreibung: "In Rot schwebend der silbern-schwarz gespaltene Rumpf einer Bracke."
Sonstiges
Auf dem Geiersberg befinden sich mehrere Sendeanlagen unter anderem: 1 UKW Sender für MDR INFO 101,8 Mhz (0,5 kW) , 1 GSM/UMTS Sender von Vodafone D2, 1 GSM Sender jeweils von T-Mobile und E-Plus.
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich Albert, Komponist
- Hans Kollhoff, Architekt
- Anja Rücker, deutsche Leichtathletin
- Axel Teichmann, deutscher Skilangläufer
- Elfriede Schade - Ehrenbürgerin
- Bernhard König - Ehrenbürger
Weblinks