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Geschichte der Stadt Düsseldorf

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Chronik der Stadt Düsseldorf

Frühgeschichte

Vor etwa 100.000 bis 40.000 Jahren lebten im Düsseldorfer Raum Neanderthaler. Namengebend war der erste Fundort im Neandertal, etwa 10 km östlich der Stadt. Um 4500 v. Chr. sind im Mittelneolithikum erste Siedlungen durch Funde im Stadtgebiet belegt. Etwa 1800 bis 700 v. Chr. sind bronzezeitliche Siedlungen in Bereichen mit Sandböden nachweisbar. Seit der Eisenzeit, ab etwa 700 v. Chr., ist das Stadtgebiet dauerhaft besiedelt.

Antike

Um 50 n. Chr. gehört das linksrheinische Gebiet zum Römischen Reich, das rechtsrheinische Gebiet wurde wahrscheinlich von germanischen Eburonen beherrscht. Von 100 bis 300 lagen links des Rheines römische Gutshöfe, rechtsrheinisch siedelten mit römischer Duldung Rhein-Weser-Germanen. 388 war der letzte römische Einfall auf rechtsrheinisches Stadtgebiet.

Mittelalter

Im 7. Jahrhundert lässt sich aus Grabfunden eine durchgehende fränkische Besiedlung schließen. Um 700 gründet Suitbert ein Benediktinerkloster im späteren Kaiserswerth, dieser wurde 788 durch die Sachsen zerstört. 799 wurde Bilk erstmals urkundlich erwähnt. Das Kanonissenstift Gerresheim wurde vor 800 gegründet. Düsseldorf selbst dürfte um 800 - nach Ergebnissen der Namenforschung – als Siedlung bestanden haben. Etwa zur gleichen Zeit wurde Kaiserswerth durch die Normannen zerstört worden. 892 war die erste urkündliche Erwährung von Kalkum und 904 von Himmelgeist. 919 wurde Gerresheim durch die Ungarn zerstört. Die Kirche und der Hof in Hubbelrath zur Hälfte werden 950 dem Stift Gerresheim geschenkt. 970 wurde der Neubau der Stiftskirche Gerresheim (Vorgängerbau der heutigen Stiftskirche) eingeweiht. 1006 wurde in Benrath eine Kirche erbaut.

  • um 1045: Ausbau des Hofes in Kaiserswerth zu einer Kaiserpfalz.
  • um 1050: Wersten wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1062: Erzbischof Anno II. von Köln entführt in Kaiserswerth den minderjährigen König Heinrich IV.
  • um 1100: Die heutigen Stadtteile Derendorf, Golzheim, Stockum und Hamm werden erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1135: Erste urkundliche Erwähnung von „Dusseldorp“
  • vor 1189: Graf Engelbert von Berg kauft die Gemarkung Düsseldorf
  • 1236: Die spätromanische - heute noch bestehende - Gerresheimer Stiftskirche wird geweiht.
  • 5. Juni 1288: Schlacht bei Worringen.
  • 14. August 1288: Graf Adolf von Berg erhebt Düsseldorf zur Stadt.
  • 8. September 1288: Päpstliche Bestätigung des Kanonikerstiftes.
  • 1380: Die Grafschaft Berg wird Herzogtum, Düsseldorf Residenzstadt.
  • 1394: Die fertiggestellte gotische Basilika St. Lambertus wird am 13. Juli geweiht

Neuzeit

  • 1510: Ein Brand zerstört das alte Düsseldorfer Schloss
  • 15211609: Die Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg sowie die Grafschaften Mark und Ravensberg werden vereinigt zum Tripelherzogtum Jülich-Kleve-Berg, dessen Hauptstadt Düsseldorf insbesondere unter Herzog Wilhelm dem Reichen zum Mittelpunkt humanistischer Gelehrsamkeit und liberaler Katholizität am Rhein wird.
  • 1548: Wilhelm der Reiche beruft den Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini nach Düsseldorf, wo der Wiederaufbau des Düsseldorfer Schlosses in Angriff genommen wird.
  • 1559 Wilhelm der Reiche beruft Reiner Solenander zu seinem zweiten Leibarzt neben Johann Weyer.
  • 15701573: Bau des Rathauses am Markt durch den Duisburger Baumeister Heinrich Tussmann.
  • 1585: Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg heiratet Jakobe von Baden. Diese "fürstlich güligsche Hochzeit" wird vom Hofjuristen Dietrich Graminaeus in einem mit prächtigen Kupferstichen ausgestatteten Band dokumentiert, der zahlreiche Ansichten Düsseldorfs und des Düsseldorfer Schlosses, zum Teil von dem Kupferstecher Frans Hogenberg gestochen, enthält.
  • 1609: Mit dem kinderlosen Tod von Johann Wilhelm I. wird das Tripelherzogtum Jülich-Kleve-Berg zum Zankapfel seiner Schwäger und des sich ebenfalls für erbberechtigt haltenden Henri Quatre. Im Jülisch-Klevischen Erbfolgestreit fällt Düsseldorf schließlich an Pfalz-Neuburg.
  • 1660-1667: Errichtung eines Wasserschlosses in Benrath
  • 16791716: Kurfürst Johann Wilhelm II. (Jan Wellem) von Pfalz-Neuburg baut die Residenz aus.
  • 1689: Errichtung des Fort Düsselburg zum Schutz der Residenzstadt am Oberkasseler Rheinufer (geschleift 1748)
  • 1699: Erste stationäre Rhein-Fähre („Fliegende Brücke“).
  • 1702: Kaiserpfalz Kaiserswerth wird von französischen Truppen im spanischen Erbfolgekrieg zerstört.
  • 1712: Errichtung der ersten Synagoge an der Neusser Straße
  • 17551766: Bau des Schlosses Benrath.
  • 1758: Beschießung der Stadt im Siebenjährigen Krieg.
  • 1762: Vollendung von Schloss Jägerhof.
    Einzug Napoleons in Düsseldorf am 3. November 1811
    (J. Petersen, Aquarell, Stadtmuseum Düsseldorf)
  • 17691771: Der ältere (der so genannte "fiskalische") Teil des Hofgartens entsteht.
  • 1773: Die Zeichenschule wird Kurfürstliche Kunstakademie.
  • 1787: Die Anlage der „Carlstadt“ wird begonnen.
  • 17941795: Beschießung und Besetzung durch die Franzosen. Das Schloss brennt infolge des Bombardements der Franzosen zu drei Vierteln aus, der Nordflügel stürzt ein.
  • 1801: Abzug der Französischen Besatzung und Schleifung / Abriss der Festungsbauten.
  • 18021804: Anlage der heutigen Königsallee durch Hofbaumeister Huschberger und Gartenbaumeister Weyhe.
  • 1805: Die Gemäldegalerie Johann Wilhelms kommt nach München.
  • 18061813: Hauptstadt des Napoleonischen Großherzogtums Berg.
  • 18111815: Das Ratinger Tor wird gebaut
  • 1815: Rheinlande preußisch (Wiener Kongress).
  • 1824: Düsseldorf Sitz der Rheinischen Provinzialstände.
  • 1831: Internationalisierung des Rheins (Rheinschifffahrtsakte) bringt Düsseldorf einen Freihafen.
  • 1838:Erste Eisenbahn Westdeutschlands von Düsseldorf nach Erkrath, 1841 bis Elberfeld.
  • 1839: Schiffsbrücke als erste ständige Rheinbrücke.
  • 1845: Beginn des Wiederaufbaus des Düsseldorfer Schlosses durch den Architekten Rudolf Wiegmann.
  • 1870: Erste Eisenbahnbrücke über den Rhein.
  • 1872: Das Düsseldorfer Schloss wird bei einem Brand endgültig zerstört. Lediglich der von Rudolf Wiegmann bereits umgestaltete Turm bleibt erhalten.
  • 1882: Düsseldorf Großstadt (100.000 Einwohner).
  • 1898: Erste Straßenbrücke über den Rhein und Inbetriebnahme der K-Bahn nach Krefeld.

20. Jahrhundert

  • 1902: Große Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung.
  • 1909: Erste Eingemeindung: 63.000 Einwohner, 62,5 km².
  • 1921: Am 8. März rückt das französische Infanterie-Regiment 168 wegen ausstehender Reparationen in die Städte Düsseldorf und Duisburg ein. Mit der Besetzung sichert sich Frankreich eine Schlüsselstellung für die Besetzung des Ruhrgebiets. Die Versammlungsfreiheit wird aufgehoben, und die Presse unterliegt einer Zensur.
  • 1923: Von den Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus beginnen französische und belgische Truppen im Januar mit der Besetzung des Ruhrgebiets.
  • 1924: Erstes Bürohochhaus Deutschlands (Wilhelm-Marx-Haus).
  • 1925: Einrichtung des städtischen Flughafens. Im September des Jahres verlassen die letzten französischen Truppen das Stadtgebiet.
  • 1926: Erstes Rundfunk-Studio in Düsseldorf.
  • 1929: Zweite Eingemeindung: 36.400 Einwohner, 47,8 km².
  • 1937: NS-Reichsausstellung „Schaffendes Volk“.
  • 1938: Niederbrennung der Synagogen auf der Kasernenstraße und in Benrath, Ermordung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung.
  • 1940: Erste Bomben fallen auf Düsseldorf.
  • 19401945: Im Zweiten Weltkrieg mehr als 5.000 Tote unter der Zivilbevölkerung. Schwere Kriegsschäden.
  • 1945 Versuch einiger Düsseldorfer Bürger, die führenden Nazis der Stadt festzusetzen, um Düsseldorf kampflos zu übergeben. Der Versuch scheitert teilweise, einige Bürger werden standrechtlich erschossen, zwei Abgeordneten der Gruppe gelingt der Kontakt zu den einrückenden amerikanischen Truppen - die restlose Zerstörung der Stadt wird dadurch abgewendet.
  • 1946: Düsseldorf wird Hauptstadt des neuen Landes Nordrhein-Westfalen.
  • 1957: Theodor-Heuss-Brücke fertiggestellt.
  • 1960: Fertigstellung Berliner Allee.
  • 1965: Düsseldorf wird Universitätsstadt.
  • 1967: Eröffnung der ersten S-Bahn-Linie (Düsseldorf-Garath / Ratingen).
  • 1969: Rheinkniebrücke fertiggestellt.
  • 1970: Eröffnung des neuen Schauspielhauses.
  • 1971: Neue Messe eröffnet.
  • 1975: Dritte Eingemeindung: 56.900 Einwohner, 81,7 km². Allerdings wird die Eingemeindung der Stadt Monheim mit ihren knapp 40.000 Einwohnern ein Jahr später wieder rückgängig gemacht.
  • 1976: Querverschub der neuen Oberkasseler Brücke.
  • 1978: Eröffnung der Tonhalle, Beginn der Bauarbeiten am Rheinturm.
  • 1979: Fleher Rheinbrücke eröffnet.
  • 1981: Die erste U-Bahn-Strecke wird in Betrieb genommen.
  • 1982: Fertigstellung des als Fernmeldturm der Deutschen Post dienenden Rheinturms
  • 1985: Eröffnung des neuen Hauptbahnhofes.
  • 1986: Eröffnung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.
  • 1987: Bundesgartenschau, Eröffnung des Aqua-Zoos.
  • 1988: Aufnahme des U-Bahn-Betriebs, Eröffnung des Landtags am Rhein, Benennung der Universität nach Heinrich Heine.
  • 1991: Eröffnung WDR-Funkhaus, Umwandlung Hafen zum MedienHafen, Erweiterungsbau des Stadtmuseums, Ankauf des Geburtshauses von Heinrich Heine und Umwandlung zu literarischen Zwecken.
  • 1992: Verkehrsfreigabe der Nordtangente (A44).
  • 1993: Eröffnung des Filmmuseums, Eröffnung des Rheinufertunnels.
  • 1994: Eröffnung des Erweiterungsbaues des Hetjens-Museums/Deutsches Keramikmuseum, Wahl von Marie-Luise Smeets als erste Oberbürgermeisterin in der Geschichte der Stadt Düsseldorf.
  • 1995: Eröffnung der Rheinuferpromenade
  • 1998: Beginn Umbau Ehrenhof, Baubeginn Rheinbrücke A44
  • 1999: Aus Stichwahl geht Joachim Erwin (CDU) als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister (Chef der Verwaltung und Vorsitzender des Rates) nach dem Zweiten Weltkrieg hervor.
  • 2000: Größte Messehalle Europas eröffnet, Bahnhof Düsseldorf-Flughafen eröffnet
  • 2001: Flughafen-Terminal eröffnet, Eröffnung Museum KunstPalast
  • 2002: Eröffnung Museum K21 im Ständehaus als Teil der Kunstsammlung NRW für zeitgenössische Kunst
  • 2002: Sprengung des Rheinstadions und Beginn des Neubaus der LTU Arena
  • 2004: Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) wird im ersten Wahlgang wiedergewählt.

Quelle der Beiträge bis 2001: Amt für Statistik und Wahlen, Datensammlung Geschichtswerkstatt, 4-Bdg. Stadtgeschichte Düsseldorfs

Siehe auch