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Gemini 12

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Gemini 12 (GT-12) war der letzte Weltraumflug im Rahmen des amerikanischen Gemini-Projekts.

Gemini-Projekt
Missions-Emblem
Missions-Daten
Mission: Gemini 12
Kommandant:
Pilot:
Jim Lovell
Edwin Aldrin
Start am: 11. November 1966
Landung am: 15. November 1966
Dauer: 94 Stunden, 34 Minuten
Landeplatz: Atlantik
Erdumkreisungen: 59
Bergungsschiff: USS Wasp
vorherige Mission:

Gemini 11

folgende Mission:

Apollo 7

Aldrin und Lovell
Datei:Gemini 12 - Agena Target Docking Vehicle.jpg
Der Kopplungssatellit
Buzz Aldrin in der geöffneten Luke während seiner EVA

Besatzung

Kurz nach der Landung von Gemini 9, am 17. Juni 1966 teilte die NASA mit, dass die Ersatzmannschaft dieses Fluges die nächste verfügbare Mission im Gemini-Projekt, den Abschlussflug Gemini 12 übernehmen sollte.

Kommandant wurde Jim Lovell, der mit Gemini 7 den Langzeitrekord eines Raumfluges hielt. Sein Co-Pilot wurde Edwin Aldrin, für den es der erste Raumflug werden sollte.

Die Ersatzmannschaft bestand aus Gordon Cooper und Eugene Cernan, die mit Gemini 5 bzw. Gemini 9 bereits im Weltraum waren.

Verbindungssprecher (Capcom) während des Starts war Stuart Roosa. Später übernahmen Pete Conrad und William Anders von Houston aus.

Vorbereitung

Wie bei den vorherigen Geminiflügen sollte auch bei Gemini 12 das Ankoppeln an einen Zielsatelliten und das Aussteigen aus der Raumkapsel durchgeführt werden. Im All sollten dann einfache Arbeiten durchgeführt werden.

Die Gemini-Kapsel wurde am 6. September nach Cape Kennedy ausgeliefert, die Titan-Rakete am 19. September an der Startrampe aufgebaut. Am 23. September wurde die Kapsel montiert.

Flugverlauf

Der Zielsatellit GATV-12 war eineinhalb Stunden vor Gemini 12 mit einer Atlas-Agena-Rakete gestartet worden. Lovell und Aldrin koppelten die beiden Raumfahrzeuge während der dritten Erdumkreisung, wobei sie mit dem Sextanten navigierten und auf Sicht flogen, weil der Bordradar nicht korrekt funktionierte.

Genau wie bei Gemini 11 war noch genügend Treibstoff vorhanden, um die Koppelung mehrmals zu wiederholen. Da während des Starts der Agena-Rakete Probleme aufgetreten waren, wurde allerdings darauf verzichtet, das Triebwerk von GATV-12 zu zünden, um das Gespann in eine höhere Umlaufbahn zu bringen.

Stattdessen wurde die Beobachtung einer Sonnenfinsternis über Südamerika kurzfristig in den Flugplan aufgenommen.

Schon bald darauf bereitete sich Aldrin auf seine erste Außenbordaktivität vor. Im Gegensatz zu vorherigen Gemini-Flügen sollte er zuerst eine Stand-Up-EVA durchführen, bei der er in der geöffneten Luke stehen blieb. Aldrin arbeitete bewußt langsam und beobachtete alle Reaktionen, um sie mit dem späteren Weltraumspaziergang an der Sicherheitsleine zu vergleichen. Diese EVA dauerte 2 Stunden und 20 Minuten.

Am nächsten Tag verließ Aldrin die Kapsel vollständig und arbeitete sowohl am GATV-12 als auch an der Gemini-Kapsel. Er kam sogar dazu, das Fenster von außen zu wischen, denn verschmutzte Fenster waren bei allen Gemini-Flügen ein Ärgernis.

Eine weitere Stand-up EVA von einer Stunde wurde am Folgetag durchgeführt.

Nach 59 Erdumkreisungen zündete Gemini 12 die Bremsraketen und leitete den Wiedereintritt ein. Während der Phase der höchsten Verzögerungskräfte löste sich eine Utensilientasche, die mit einem Klettband an der Seitenwand der Raumkapsel befestigt war, und landete auf Lovells Schoß. Lovell wagte nicht, die Tasche zu ergreifen, da sie dicht neben dem Auslösehebel für die Schleudersitze lag.

Gemini 12 wasserte 4,8 Kilometer vom geplanten Landepunkt. Die Astronauten wurden von einem Hubschrauber an Bord der USS Wasp gebracht.

Bedeutung für das Gemini-Projekt

Trotz kleinerer Pannen war Gemini 12 ein erfolgreicher Abschluss des Gemini-Programms. Wieder war es gelungen, zwei Raumfahrzeuge im Orbit mehrfach zu koppeln. Die drei EVAs von Aldrin brachten wertvolle Erkenntnisse für Arbeiten im Weltraum.

Nachdem dieser letzte Geminiflug abgeschlossen war, konnte die NASA alle Kräfte der bemannten Raumfahrt auf das Apollo-Projekt bündeln, dessen Ziel die Mondlandung war. Schon seit mehreren Monaten bereiteten sich Gus Grissom, Edward White und Roger Chaffee darauf vor, die erste bemannte Apollo-Kapsel in den Weltraum zu fliegen. Drei unbemannte Starts waren bereits erfolgt, die bemannte Premiere sollte im Frühling 1967 erfolgen, doch die Apollo-1-Katastrophe am 27. Januar 1967 verhinderte dies.

Siehe auch: