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Badische Staatsbrauerei Rothaus

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Verwaltungsgebäude der Rothaus-Brauerei

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG ist eine Brauerei mit Sitz im 1000 m hoch gelegenen gleichnamigen Ort Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen, das mitten im Hochschwarzwald unweit des Schluchsees liegt. Sie gilt als eine der erfolgreichsten und profitabelsten Regionalbrauereien und ist mittlerweile über die Grenzen Badens hinaus bekannt.


Produkte

Folgende Biersorten werden angeboten:

Diese Biere sind in 0,5 Liter-Flaschen erhältlich, Pils und Hefeweizen ebenso in 5 Liter-Dosen mit integriertem Zapfhahn.

Darüber hinaus erfreuen sich die 0,33 Liter-Flaschen großer Beliebtheit:

  • Tannenzäpfle (Pils)
  • Hefeweizen Zäpfle
  • Eiszäpfle (Märzen Export)
  • Radler Zäpfle
Datei:Rothaus Tannenzaepfle.jpg
Flasche Tannenzäpfle mit Biergit Kraft

Das erfolgreichste Produkt, Rothaus Tannenzäpfle (abgekürzt: Zäpfle oder TZ), das in Drittel-Liter-Flaschen abgefüllte Pils, wird als „Kultbier“ in ganz Deutschland in verschiedenen Clubs und Discos angeboten. Auch wenn die Brauerei Rothaus auf intensive Werbung außerhalb Badens verzichtet, verbreitet es sich rasant, vor allem durch zugezogene Badener, in den deutschen Metropolen. Nicht zuletzt haben dort die Studentenwohnheime mit ihren Wohnheimbars einen erheblichen Anteil am stetigen Erfolg des Biers aus der Provinz.

Etikett

Auf allen Flaschen ist ein blondes Schwarzwaldmädel in typischer Tracht abgebildet. Rothaustrinker haben ihr den Namen Biergit Kraft gegeben; der Name rührt von der alemannischen Variante der Phrase „Bier gibt (verleiht) Kraft“ (Bier giet Kraft) her.

Das Etikett der Tannenzäpfle-Flaschen zeigt zusätzlich 5 Tannenzapfen. Botanikern fällt auf, dass die namengebenden Tannenzapfen auf dem Etikett hängend abgebildet werden, während sie auf Zweigen der Gattung Abies (Tanne) aufrecht stehen. In der mündlichen Überlieferung wird das damit begründet, dass die Flaschen beim Trinken wieder auf dem Kopf stehen. In Wirklichkeit ist auf dem Etikett wohl die im Schwarzwald heimische Rottanne abgebildet, die als Fichtengewächs von den Zweigen hängende Zapfen besitzt.

Das Mädel und die Tannenzapfen waren bereits auf dem Etikett von 1956 als fotorealistische Illustration abgebildet, welches die Brauerei 2006 zum 50-jährigen Bestehen der Marke in kleiner Auflage erneut auf die Flaschen klebte.

Geschichte

Die Brauerei wurde 1791 vom Fürstabt des Benediktinerklosters St. Blasien gegründet, als Maßnahme zur Wirtschaftsförderung in dessen Schwarzwälder Herrschaftsgebiet. Durch die Säkularisation gingen das Kloster und sein Besitz 1806 über an das Großherzogtum Baden und die Brauerei führte seitdem den Namen „Großherzoglich Badische Staatsbrauerei Rothaus“. Der Name „Badische Staatsbrauerei Rothaus“, den die Brauerei seit der Abschaffung der Monarchie 1918 führt, blieb erhalten, als der Besitz an das Land Baden-Württemberg überging, dem Nachfolger des Landes Baden. Seit 1922 firmiert das Unternehmen als Aktiengesellschaft, deren Aktien heute zu 100% von der Beteiligungsgesellschaft des Landes Baden-Württemberg mbH gehalten werden.

Wirtschaftliche Bedeutung

Schriftzug am Verwaltungsgebäude in Rothaus

Die Brauerei erlebte in den 1990er Jahren unter dem Vorstandschef Norbert Nothelfer, der zuvor als Regierungspräsident in Freiburg tätig war, eine Verdoppelung ihres Bierausstoßes in einem insgesamt schrumpfenden Markt. Die Kapazität wurde auf eine Million Hektoliter Bier ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2004 belief sich der Bierausstoß auf 914 000 Hektoliter bei einem Umsatz von rund 85,5 Millionen Euro.

Seit 1. Oktober 2004 ist der vormalige Innenminister Baden-Württembergs, Thomas Schäuble, Vorstand der Brauerei. Sein Vorgänger Nothelfer sitzt zusammen mit anderen Landesvertretern wie der früheren Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin und dem Freiburger Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg im Aufsichtsrat des Unternehmens.

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