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Germanische Sprachen

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Die germanischen Sprachen sind wie alle europäischen Sprachen mit Ausnahme des Finnischen, Ungarischen, Estnischen und des Baskischen ein Ast der indogermanischen bzw. indoeuropäischen Sprachfamilie (siehe auch Germanen).


Ein Phänomen bei der Entstehung der germanischen Sprachen sind die Lautverschiebungen.

In der folgenden Auflistung werden nur die Eigenarten der größten Sprachgruppen genannt, Dialekte findet man unter dem jeweiligen Extraartikel. Zum Beispiel werden viele plattdeutsche Dialekte nur unter Plattdeutsch im Artikel westgermanische Sprachen aufgeführt.

West- Ost- Nord-Gliederung

Die Sprachgrenze zwischen Nord- und Westgermanisch ist heute durch die deutsch-dänische Grenze markiert und lag früher etwas weiter südlich an der Eider. Innerhalb der beiden großen Sprachgruppen gibt es fließende Übergänge durch lokale Dialekte (fließende Sprachgrenzen).

Westgermanische Sprachen

Unter anderen: Deutsch, Englisch und Niederländisch (weiteres siehe Westgermanische Sprachen).

Ostgermanische Sprachen

Die ostgermanische Sprachen sind weitgehend ausgestorben (weiteres siehe Ostgermanische Sprachen).

Nordgermanische Sprachen

Unter anderen: Schwedisch, Dänisch und Norwegisch (weiteres siehe Nordgermanische Sprachen).

Alternative Aufgliederung

Eine andere Aufgliederung fasst die Friesische Sprache, die Englische Sprache, die Niedersächsische Sprache (Plattdeutsch) und die Niederländische Sprache zur Ingaevonischen Sprachgruppe (Nordseegermanische Sprachen) zusammen und stellt sie dem Hochdeutschen und den Oberdeutschen Sprachen und Dialekten gegenüber.

Geschichte

Man geht von einer hypothetischen protogermanischen (vor- oder gemeingermanischen) Sprache als Ursprung aller germanischen Sprachen aus. Heute unterscheidet man die westgermanischen und die nordgermanischen Sprachen, die sich um das 1. Jahrhundert trennten. Schon vorher spaltete sich das ausgestorbene Ostgermanisch ab. Diese Sprachperiode nennt man auch gemeingermanisch.

Nordgermanische Sprachen stammen vom Altnordischen ab. Diese Vorform der heutigen skandinavischen Sprachen ist uns in Runendenkmälern bezeugt. Bereits vor der frühestens Überlieferung der altnordischen Sprache teilte sich diese in Altwestnordisch und Altostnordisch. Aus dem ersten Zweig gingen das heutige Isländische und Färöische hervor, aus dem zweiten Zweig das heutige Dänische und Schwedische. Aufgrund des jahrhundertelangen Einflusses der dänischen Kolonialherren auf das Königreich Norwegen Sprache gilt dessen heutige Amtssprache Bokmaal ebenfalls als ostnordisch, während die Dialekte Westnorwegens, aus denen der Sprachforscher Ivar Aasen die zweite Amtssprache Norwegens, das Nynorsk, schuf, dem westnordischen Zweig angehören.

Siehe auch

Germanisch, Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch, Neuhochdeutsch, Österreichisch