Zum Inhalt springen

Polypropylen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. November 2004 um 21:37 Uhr durch Van Flamm (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Polypropen (Kurzzeichen PP, veraltet Polypropylen) wird durch Polymerisation des Monomers Propen mit Hilfe von Katalysatoren gewonnen. Polypropen ist ein teilkristalliner Thermoplast und gehört zu der Gruppe der Polyolefine.

Historische Informationen

Polypropen wurde vermutlich 1951 zum ersten Mal von Paul Hogan und Robert Banks synthetisiert. Die großtechnische Synthese begann 1957 durch die Arbeit von Giulio Natta .

Eigenschaften

Da im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen die Molekülstruktur, mittlere Molmasse, Molmasseverteilung sowie weiterer Parameter stark variieren und somit auch die Eigenschaften beeinflusst werden können, existiert eine Vielzahl von PP-Sorten.

Die Dichte von Polypropen liegt zwischen 0,895 g/cm³ und 0,92 g/cm³. PP ist somit der leichteste aller Kunststoffe.

Polypropen hat eine höhere Steifigkeit, Härte und Festigkeit als Polyethen aber niedriger als bei Kunststoffen wie dem Polyamid. Polypropylen hat eine Versprödungstemperatur (Glasübergangstemperatur) von 0°C und wird somit bei Kälte spröde. Die obere Gebrauchstemperatur liegt bei 100 bis 110°C. Der Kristallit-Schmelzbereich liegt bei 160 bis 165°C.Polypropen ist beständig gegenüber Alkohole, organischen Lösungsmitteln und Fette, hingegen ist es unbeständlich gegenüber Benzin, Benzol und Kohlenwasserstoffe. Polypropen ist gut löslich in Xylol, Tetralin und Decalin unter weiteren Lösungsmitteln.

Polypropen ist geruchslos und hautverträglich, für Anwendungen im Lebensmittelbereich und der Pharmazie ist es geeignet. Polypropylen ist physiologisch unbedenklich.

Verarbeitung

Polypropen eignet sich zum Spritzgießen, Extrudieren, Extrusionsblasen, Warmumformen, Schweißen, Tiefziehen, für die spanende Verarbeitung oder als Partikelschaum EPP.

Anwendungsbeispiele

Die oben erwähnten besonderen Eigenschaften von Propen erlauben einen sehr breiten Einsatz dieses Kunststoffs.

Maschinen- und Fahrzeugbau: Innenausstattungen für PKW, Armaturenbretter, Batteriegehäuse

Haushaltsartikel: kochfeste Folien, Flaschenverschlüsse, Innenteile für Geschirrspülmaschinen, wiederverwendbare Behälter

Elektrotechnik: Trafogehäuse, Draht- und Kabelummantelung, Isolierfolien

Bauwesen: Armaturen, Fittinge, Rohrleitungen

Textilindustrie: Kammgarn veredelt als Polycolon

Verpackungstechnik: Behälter für Waren und Nahrungsmittel

Partikelschaumstoff, EPP: Crashelemente für den Fahrzeugbau, Warmhaltebehälter (Pizzaboxen), Verpackungsteile, Dämm- und Isolierstoffe

Geldscheine in Australien und Neuseeland. Siehe Australischer Dollar und Neuseeland-Dollar.