Zum Inhalt springen

Wirtschaft Deutschlands

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. November 2004 um 18:38 Uhr durch Kurt seebauer (Diskussion | Beiträge) (Zahlen und Fakten: Zwischenüberschrift). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Deutschland ist mit einem Bruttoinlandprodukt von 2,07 Billionen Euro die drittgrößte Volkswirtschaft und Industrienation der Welt und die größte in Europa. Außerdem exportiert Deutschland mehr als jedes andere Land der Welt. Da das Land relativ rohstoffarm ist, ist seine Wirtschaft vorwiegend auf den sekundären und tertiären Sektor konzentriert. Große Flächen des Landes werden allerdings landwirtschaftlich genutzt (jedoch sind nur 2%-3% der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig).In der jüngsten Vergangenheit war das Wachstum jedoch nur schwach und die deutsche Wirtschaft ist durch Anfälligkeit gegen Einflüsse von außen, innere Probleme und Integrationsprobleme mit den neuen Bundesländern gekennzeichnet.

Charakterisierung

Die deutsche Wirtschaft wird oft als soziale Marktwirtschaft beschrieben. Der deutsche Staat bietet ein umfangreiches Angebot von sozialen Dienstleistungen an. Obwohl der Staat in einigen Sektoren die Wirtschaft durch Subventionen unterstützt, sind Wettbewerb und Marktwirtschaft Grundpfeiler in der Wirtschaftspolitik. Der deutsche Staat hat die Privatisierung von Firmen die der deutschen Bahn, der Telekom, der deutschen Post und anderen vorangetrieben und so für mehr Wettbewerb gesorgt.

Die deutsche Wirtschaft ist mit einer Exportrate von mehr als einem Drittel des Inlandproduktes stark export-orientiert. Aus diesem Grund war für deutschland der Export immer ein Schlüsselelement des wirtschaftlichen Wachstums. Deutschland ist deswegen ein starker Befürworter starker wirtschaftlicher Zusammenarbeit auf europäischer Ebene.

Geschichte

Zweiter Weltkrieg bis Wiedervereinigung

Datei:Muenze 2dm erhardt.jpg
Ludwig Erhard war maßgeblich am "Wirtschaftswunder" beteiligt

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Deutschland wirtschaftlich und sozial am Boden. Nach der Währungsreform 1948 Jahren gelang der wirtschaftliche Wiederaufbau im so genannten Wirtschaftswunder, gleichzeitig wurden die Bürger durch den Sozialstaat abgesichert. Deutschland wurde zum Exportmeister; Produktivität und Qualität deutscher Produkte insbesondere des Maschinenbaus genossen und genießen noch heute weltweit einen guten Ruf. Bis in die frühen 1970er erlebte Westdeutschland beinahe durchgehend wirtschaftliches Wachstum, welches aber bis zur Rezession in den frühen 1980ern immer geringer wurde. Von da an gab es wieder acht Jahre lang Wachstum, das sich seit der Wiedervereinigung auf durchschnittlich 1,5% gehalten hat. Die Arbeitslosigkeit hält sich beständig auf hohem Niveau.

Seit der Wiedervereinigung

Zehn Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sind große Fortschritte in der Erhöhung des Ostdeutschen Lebensstandards erkennbar, eine Marktwirtschaft wurde eingeführt und die Infrastruktur wurde verbessert. Gleichzeitig dauert der Angleichungsprozess zwischen Ost und West länger als ursprünglich angenommen, nach manchen Maßstäben stagniert er sogar bereits seit Mitte der 1990er Jahre. Das Wirtschaftswachstum im Osten fällt geringer aus als im Westen, die Arbeitslosigkeit ist doppelt so hoch, viele qualifizierte Arbeitnehmer sehen sich deswegen im Westen um. Die Produktivität im Osten bleibt auf niedrigem Niveau. Die Konsumrate im Osten hängt direkt von den Geldspritzen aus dem Westen ab, die sich auf jährlich 65 Mrd.$ oder mehr als 4% des Westlichen BIP belaufen. Zusätzlich zum Solidaritätszuschlag plant die Regierung wirtschaftliche Aufbauhilfe bis ins Jahr 2019.

Probleme

Trotz der hohen Anfälligkeit gegenüber externen Einflüssen halten die meisten Experten die inneren strukturellen Probleme für den Hauptgrund der schwachen Konjunkturlage. Ein inflexibler Arbeitsmarkt ist die Hauptursache der beharrlich hohen Arbeitslosigkeit. Starke bürokratische Einschränkungen viele Firmen und den Gründungsprozess von neuen Firmen. Deutsche Arbeitgeber ziehen es auch in Zeiten guten Wachstums vor, im Ausland oder Maschinerie zu investieren, anstatt im Inland neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Handelspartner

Die USA sind der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands und der Handel zwischen den beiden Staaten nimmt stark zu. Insgesamt wurden im Jahr 2000 Güter und Dienstleistungen im Wert von $88 Mrd. ausgetauscht, wobei die Importe nach Deutschland mit $29.2 nur halb so hoch waren wie die Exporte mit $58.7 Mrd. Deutschland exportiert hauptsächlich Autos, Maschinen, Chemie und schweres elektrisches Gerät. Die USA exportieren hauptsächlich Flugzeuge, elektronisches Gerät, Telekommunikations-Ausrüstung, Datenverarbeitungsgerät und Automobile. Ein Großteil der Handelsaktivitäten findet innerhalb der gleichen Industrie oder sogar der gleichen Firma statt.

Zahlen und Fakten

Entwicklung des Bruttoinlandprodukts in Deutschland

Brutto- und Nettoinlandsprodukt in der Bundesrepublik Deutschp9p99090909land von 1970 bis 2003. (Bis 1991 nur Westdeutschland, Angaben in Milliarden Euro)

Literatur

siehe auch den ähnlichen Artikel Wirtschaftsstandort Deutschland