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Mennoniten

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Der Begriff Mennoniten bezeichnet eine Gruppe christlicher Täufer die unter der Leitung von Menno Simons anfangs als "Mennoniten" beschimpft wurden und später diesen Namen übernommen haben.

Das Ziel

Die Mennoniten waren und sind bestrebt den Inhalt der Bibel zu leben, diese nicht als graue Theorie sondern als „Gebrauchsanweisung“ für ihr Leben zu sehen.

Sie zählen zu den Friedenskirchen, die sich an Gewaltlosigkeit und Pazifismus orientieren und vielfach in politischen Krisengebieten diakonisch aufgetreten sind. Ihre von den täuferischen Tradition abgeleiteten Glaubenssatzungen sind:

  • 1. Bekehrung und Wiedergeburt

Um das Heil in Jesus Christus anzunehmen, muss ein Mensch sich bekehren. Die Bekehrung ist die bewusste Abkehr vom Leben unter der Macht der Finsternis und der Sünde und die Hinkehr zu Gott und zum Leben unter seiner Leitung durch Jesus Christus und durch die Wirkung des Heiligen Geistes. Nicht das Bekehrungserlebnis sondern das Bekehrt-sein ist entscheidend.

  • 2. Die Glaubenstaufe

Die Glaubenstaufe ist eine Untertauchungstaufe, die ein öffentliches Bekenntnis der Bekehrung und der Wiedergeburt Gott und den Menschen gegenüber ist. Durch die Taufe wird die Bekehrung besiegelt. Sie gehört zur Rettung, weil Jesus sagt: „Wer gläubig geworden ist und getauft worden ist, wird errettet werden“ (Evangelium nach Markus 16,16, Elberfelderübersetzung).

  • 3. Gemeindedisziplin

Sündenbekenntnis, Lossprechung von den Sünden, Wiederaufnahme von Sündern in der Gemeinde.

Das Abendmahl ist ein Gedächtnismahl unter den getauften Gläubigen das an die Leiden und den Tod Christi erinnern.

Zu den frühesten Glaubensbekenntnissen zählt die am 24. Februar 1527 angenommene Konfession von Schleitheim. Ihre sieben Artikel umfassen:

die Taufe
die Exkommunikation
das Brotbrechen
die Abtrennung von der Welt
die Pastoren in der Kirche
das Schwert
der Eid.

Während des 16. Jahrhunderts wurden die Mennoniten und anderen Täufer verfolgt. Bis zum 17. Jahrhundert vereinigten sich einige von ihnen mit der niederländischen Staatskirche und veranlassten den Staat zur Einstellung der Verfolgungen.

Die Mennoniten außerhalb der Staatskirche sollten sich dafür entscheiden, die Gemeinschaft mit ihren Brüdern innerhalb der Staatskirche aufrechtzuerhalten. Dies führte zu zur Spaltung. Die gegen das Verbleiben in der Gemeinde waren, wurden als Amish-People bzw. Amisch bekannt, nach ihrem Gründer Jakob Amman. Die in der Gemeinschaft blieben, behielten die Bezeichnung Mennoniten. Im Lauf der Jahre haben andere Widersprüche zu weiteren Spaltungen geführt; es gab theologische, praktische, bzw. geographische Gründe. Als z.B. Anfang des 20. Jahrhunderts einige in der Amisch-Gemeinde mit der Einführung der Sonntagsschule und der Evangelisation in ihrer Gemeinde scheiterten, trennten sie sich ab und bildeten die konservative Mennonitenkirche.

Einige mennonitische Gruppen, z.B. in Kanada, den USA oder Russland, leben in einer ausgeprägten Distanz zum normalen Alltagsleben. Ein bekanntes Beispiel sind die Amischen, die weitestgehend auf den Einsatz moderner Technik verzichten. Häufig haben sich diese Gruppen auch ihren ursprünglischen deutschen Dialekt erhalten, wie z.B. das Plautdietsch.

Externe Links Mennonitisches Wörterbuch

Siehe auch: Hutterer, Täufer