Cato Institute
Das Cato Institute ist eine der einflussreichsten ökonomisch-politischen Denkfabriken der USA. Es wurde von Edward H. Crane, Murray Rothbard und Charles G. Koch 1977 in San Francisco gegründet und hat eine libertäre Ausrichtung. Das Cato Institute hat seinen Sitz in Washington (D.C.).
Position des Instituts in Sachfragen
Aufgrund seiner Ausrichtung favorisiert das Institut in einer Vielzahl von Fragen marktliche Problemlösungen. Bekannt wurde das Institut insbesondere durch seine kontroverse Position im Bereich der Sozialversicherung, bei dem es für eine umfassende Privatisierung eintritt. Außerdem befürwortet es die Einführung so genannter Bildungsgutscheine. Die wirtschaftsfreundliche Ausrichtung des Cato Institute zeigt sich auch darin, dass es umstrittene Forscher wie Patrick Michaels in seinen Diensten beschäftigt, die einen menschlichen Anteil an der Klimaerwärmung in Zweifel ziehen.
Obwohl das Institut oft für seine Nähe zur Republikanischen Partei kritisiert wird, weicht es in mehreren Einzelfragen stark von der Position der Republikaner ab. So lehnte das Institut sowohl den Zweiten Golfkrieg als auch die Invasion der USA im Irak 2003 ab. Ebenso kritisiert das Institut den Krieg gegen Drogen. Stattdessen favorisiert es eine marktliche Lösung (über Steuern). Des Weiteren kritisierte es den USA PATRIOT Act und die 1998 unterzeichneten Abkommen vieler US-Bundesstaaten mit der Tabakindustrie.
Namensgebung
Das Institut ist benannt nach den Cato-Briefen, einer Reihe britischer Essays des frühen 18. Jahrhunderts, die die libertären Grundzüge John Lockes erläutern. Die Cato-Briefe wurden anonym verfasst - die Verfasser benannten ihre Essays nach Cato dem Jüngeren (* 95 v. Chr.; † 46 v. Chr. in Utica), einem Verteidiger republikanischer Institutionen in Rom.
Publikationen
Das Cato Institute gibt die Periodika Cato Journal, Regulation, Cato Supreme Court Review und Cato Policy Report heraus. Daneben erschienen z. B. folgende Monografien: Social Security: The Inherent Contradiction; In Defense of Global Capitalism; Voucher Wars; You Can't Say That!; Peace and Freedom: A Foreign Policy for a Constitutional Republic; Restoring the Lost Constitution oder Reclaiming the Mainstream: Individualist Feminism Reconsidered. Von 1977 bis 1984 wurde das Inquiry-Magazin herausgegeben.
Einzelnachweise