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Drabenderhöhe

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Drabenderhöhe ist eine Ortschaft der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen. Drabenderhöhe liegt im Kreuzungsbereich der von Köln nach Siegen führenden Brüderstraße und der von Siegburg über Ründeroth nach Hagen verlaufenden Zeithstraße.

Geschichte

Wappen der früheren Gemeinde
  • 1060 Aus der Zeit König Heinrichs IV. (Gang nach Canossa) ist überliefert, dass die Abtei Siegburg von dem Edelmann Deoderich das Gut Pfaffenscheidt als Schenkung erhielt. Scheidt ist Ortsteil von Drabenderhöhe.
  • Der Kirchturm gehört in das 12. oder 13. Jahrhundert (Geschichtsblätter "Kunstdenkmäler der Rheinprovinz").
  • 1353 wird der Ort urkundlich erwähnt, und zwar "Ritter Heinrich von Grafschaft überträgt den Zehnten of der Dravender Hoy mit allen zugehörigen Rechten auf seinen Sohn Heinrich".
  • In der Mercator-Karte von 1575 als Kirchdorf Drauende hoighe verzeichnet. Im Futterhaferzettel der Herrschaft Homburg von 1580 werden als abgabepflichtig Uff der Hoehe ein Wittgensteinischer, ein Saynischer und 10 Bergische Untertanen gezählt.
  • Schreibweise der Erstnennung: Dravender Hoy
  • 1605 führt die Kirche das reformierte Bekenntnis ein. Die Religionszugehörigkeit der Kirchspiele im Grenzstrich unterschiedlicher landesherrlicher Ansprüche (Berg, Homburg) war Jahrzehnte lang umstritten. (Im benachbarten Much blieb es schließlich beim katholischen Glauben.) An den zum lutherischen Bekenntnis konvertierten Pfarrer aus jener Zeit, Jakob Neuleben, erinnert heute ein Straßenname.
  • Bis ins 19. Jahrhundert war Drabenderhöhe als Kirch- und Marktdorf von der Landwirtschaft und vom Handwerk geprägt. Nach der Schließung der Erzbergwerke in Forst und Kaltenbach um 1911 suchten die Bewohner Arbeit im aufblühenden Agger- und Wiehltal.
  • Aus der Zeit von 1634 - 1636 während des Dreißigjährigen Krieges wird berichtet, dass in Drabenderhöhe und der Umgegend die Pest wütete und viele Bewohner hinwegraffte.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl erheblich. Die ersten Heimatvertriebenen halfen beim Wiederaufbau. 1965 zählte man rd. 600 Einwohner. Für die weitere Entwicklung des zeitweiligen Höhenluftkurortes wurde die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen ab 1964 zu einem wirtschaflichen und kulturellen Meilenstein. Am Ortsrand des Altdorfes wuchs in zwanzig Jahren eine Großsiedlung.

Von den 250 Heimatorten in Siebenbürgen zogen aus 190 Orten Siedler nach Drabenderhöhe. Drabenderhöhe wurde zur Stätte der Begegnung. Über 3500 Menschen leben heute in Drabenderhöhe.

Besonderheiten

Die Herkunft des in einem Straßennamen erhaltenen Begriffs Landwehr ist nicht eindeutig geklärt. Während die an einzelnen Stellen noch zu erkennenden Erdwälle und Gräben als Verteidigungsanlagen oder als bloße Grenzscheide aus frühgermanischer Zeit vermutet wurden, handelt es sich nach anderen Quellen der Geschichtsforschung bei den Landwehren um Grenzsperren, wie sie zum Schutz vieler Territorien im 14. und 15. Jahrhundert auf Befehl der jeweiligen Landesherren von den Untertanen geschaffen werden mussten.

Daten und Fakten

  • Einwohnerzahl: 3.602(1.694m, 1.908w) Stand 29.09.2004
  • Geografische Koordinaten: 7° 27' Ost | 50° 56' Nord (Kreuzung B 56 und L 338)
  • Höhe über NN: 300 m
  • Postleitzahl: 51674
  • Telefonvorwahl: 02262

Kirchen

  • Ev. Kirchengemeinde Drabenderhöhe
  • Kirchen- und Posaunenchor Drabenderhöhe

Vereine und Einrichtungen

Vereine

  • Heimatverein
  • BV 09 Drabenderhöhe e.V. - Fussball
  • Feuerwehr Drabenderhöhe
  • Frauenchor Drabenderhöhe
  • Honterus-Chor Drabenderhöhe
  • Männergesangsverein Drabenderhöhe
  • Deutsches Rotes Kreuz-Ortsverein
  • Ernteverein Drabenderhöhe
  • Erntefest mit farbenfohem Umzug der Alt- und Neubürger
  • Hilfsverein der Siebenbürger Sachsen Adele Zay
  • Siebenbürger Volkstanzgruppe
  • Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe
  • Frauengruppe der Landsmannschaft
  • Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk
  • Akkordeon-Orchester Drabenderhöhe
  • Tennisclub 1977 Drabenderhöhe e.V.
  • Tanzsportclub "Move&Joy" Drabenderhöhe e.V.
  • Drabenderhöher Spatzen

Einrichtungen

  • Evangelischer Kindergarten
  • Adele Zay Kindergarten
  • Gemeinschaftsgrundschule Drabenderhöhe
  • Altenheim Siebenbürgen
  • Gemeindehaus
  • Jugendheim
  • Kulturhaus Hermann Oberth
  • Museum im Kulturhaus: Siebenbürger Heimatstube

Literatur

Futterhaferzettel in Heft 3 Materialien und Quellen zur oberbergischen Regionalgeschichte Bearbeiter: H.J. Söhn u.Lothar Wirths Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Oberbergische Abtlg. 2003

Die Gemeinde Bielstein-Rheinland - ehemals Drabenderhöhe, Ein Beitrag zur Heimatgeschichte von Eugen Schubach (undatiert)

Wettbewerb - Unser Dorf soll schöner werden

Im Rahmen des landesweit ausgetragenen Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden (Oberberg) hat Drabenderhöhe bereits viele Preise erhalten:

  • 1975 Landeswettbewerb Bronze
  • 1977 Landeswettbewerb Silber + Sonderpreis
  • 1989 Landeswettbewerb Silber + Sonderpreis

Literatur


Siehe auch: WikiProjekt Oberbergisches Land