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Hameln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. November 2004 um 09:19 Uhr durch Hansele (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen von Hameln Deutschlandkarte, Position von Hameln hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Hannover
Landkreis: Hameln-Pyrmont
Fläche: 102,3 km²
Einwohner: 58.902 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 576 Einwohner/km²
Höhe: 68 m ü. NN
Postleitzahl: 31785-89, früher: 3250
Vorwahl: 05151
Geografische Lage: 52° 06' nördl. Breite
9° 21' östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: HM
[[Amtlicher
Gemeindeschlüssel]]:
03 2 52 006
Gliederung des
Stadtgebiets:
13 Ortsteile und die sog. Kernstadt
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
31785 Hameln
Website: www.hameln.de
E-Mail-Adresse: rathaus@hameln.de
Politik
Bürgermeister: Klaus Arnecke (Parteilos)

Hameln ist eine große selbständige Stadt an der Weser im Bundesland Niedersachsen. Hameln ist vor allem bekannt durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln, die die lokale Tradition auf das Jahr 1284 datiert.

Geografie

Stadtgliederung

  • Afferde
  • Hastenbeck
  • Halvestorf
  • Haverbeck
  • Hilligsfeld (besteht aus den Ortsteilen Groß und Klein Hilligsfeld)
  • Sünteltal (besteht aus den Ortsteilen Holtensen, Welliehausen, Unsen)
  • Klein Berkel
  • Tündern
  • Wehrbergen
  • Rohrsen

Geschichte

Hameln geht zurück auf eine Niederlassung von Mönchen der Reichsabtei Fulda um 800. Dieses Benediktinerkloster wurde in ein Kollegiatstift umgewandelt, welches 1054 und 1074 urkundlich genannt wird.

Im 9. Jahrhundert wurde die Stadt als Hamala erwähnt. Die Siedlung wurde im 11. Jahrhundert Marktort und wird gegen 1200 erstmals als Stadt genannt. 1284 soll der Sage nach der Rattenfänger von Hameln mit den Hämelschen Kindern aus der Stadt verschwunden sein.

1426 wird Hameln Mitglied der Hanse, im 16. Jahrhundert erfolgt ein wirtschaftlicher Aufstieg, der bis zum Dreissigjährigen Krieg anhält.

Trotz seiner starken Befestigung mit Mauern und 20 Türmen wird Hameln wechselseitig durch beide kriegsführenden Parteien besetzt. 1664-1668 wird die Stadt mit sternförmigen Bastionen umgeben, 1774-1784 werden auf dem Klüt drei Forts angelegt. Damit wurde Hameln zum uneinnehmbaren Gibraltar des Nordens.

Nach der Schlacht bei Jena wurde Hameln 1808 kampflos an Napoleon übergeben, auf seinen Befehl wurden alle Befestigungen geschleift.

1866 wurde Hameln nach 700jähriger Oberhoheit der Welfen preußisch, 1867 selbständige Stadt, seit 1923 kreisfreie Stadt.

In Hameln befand sich ein großer Stützpunkt der britischen Rheinarmee (Militärbasen im Ausland). Infolge der Konvertierung von Militäranlagen in Wohnanlagen entsteht derzeit dort ein hervorragendes Wohngebiet in denkmalgeschützten, ehemaligen Militärbauten.

Einwohnerentwicklung

  • 1689: 2398 Einwohner
  • 1825: 5326 Einwohner
  • 1905: 21385 Einwohner
  • 1939: 32000 Einwohner
  • 1968: 48787 Einwohner
  • 2003: 58902 Einwohner

Persönlichkeiten

Politik

Hameln um 1900, Osterstraße

Wappen

Das Stadtwappen zeigt im roten Felde einen bogenförmig geschärften silbernen Mühlstein, belegt mit einem aufrecht gestellten blauen Mühleisen. Der Schild ist gekrönt von der stilisiert dargestellten doppeltürmigen, mit vier Querdachgiebeln besetzten silbernen Münsterkirche St. Bonifatius, deren Fenster, Turmdächer und Kreuzblumen blau und deren Mitteldach rot tingiert sind. In der Form des Prachtstücks zeigt das Stadtwappen die mit der Wappenfigur belegte und mit unterschiedlichen Turmhelmen ausgestattete Münsterkirche als Helmzier sowie zwei Löwen als Schildhalter.

Städtepartnerschaften

Datei:Hameln Rattenfaengerhaus um 1900.jpg
Hameln um 1900, Rattenfängerhaus

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Hameln bietet ein nahezu geschlossenes mittelalterliches Stadtbild mit einer großen Zahl prachtvoller Fachwerk- und Renaissance-Steinhäuser. Repräsentativer Mittelpunkt der Altstadt sind Osterstraße und Markt.

Besonders zu erwähnen sind:

  • Hochzeitshaus, monumentales Fest- und Feierhaus der Stadt (heute Rathaus), im Stil der Weserrenaissance 1610-17 erbaut; Rattenfänger-Kunst und Glockenspiel (Figurenumlauf 13 und 17.30 Uhr, Rattenfänger- und Weserlied)
  • Rattenfängerhaus mit reich verziertem Renaissancegiebel von 1603, gut gegliederte Fassade mit Erker
  • Museumsgebäude von 1585-89, in feinsten Renaissanceformen, Relieffries der sieben Tugenden und Lukretia im Erkergiebel, Heimatmuseum
  • Stiftsherrenhaus von 1558, an den Fachwerkkonsolen reicher Figurenschmuck
  • Dempter-Haus, 1607-08 von dem im Dreissigjährigen Krieg so bedeutenden Bürgermeister von Dempter erbaut, Fachwerk mit einer Überfülle von Renaissanceschmuck.
  • Zwei erhaltene Mauertürme der Stadtbefestigung
  • Garnisonskirche, ein schlichter Barockbau von 1713 mit Stift zum Heiligen Geist (heute: Sparkasse)
  • Münsterkirche St.Bonifatius (evangelisch), dreischiffige gotische Hallenkirche mit achteckigem Vierungsturm und romanischer Krypta, 1870-75 nach zweckfremder Benutzung restauriert
  • Marktkirche St.Nikolai (evangelisch), vor 1200 erbaut, 1945 zerstört, 1957-1959 wiederaufgebaut, romanische und gotische Teile wieder verwendet, modern ausgestattet

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rattenfänger von Hameln ist ein Freilichttheaterstück in der Innenstadt
  • das Musical "Rats", ebenfalls ein Freilichtspiel in der Innenstadt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hameln liegt als Mittelzentrum an der S5 der S-Bahn Hannover sowie an der Eisenbahnstrecke Löhne-Rinteln-Hameln-Elze-Hildesheim. Außerdem laufen hier die Bundesstraßen 1, 83 und 217 sternförmig zusammen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt