Inoffizielle Ubuntu-Derivate
Inoffizielle Ubuntu-Derivate sind Abwandlungen des GNU/Linux-Betriebssystems Ubuntu. Diese werden im Gegensatz zu den drei offiziellen Abwandlungen nicht von Canonical Ltd. veröffentlicht werden, sondern von externen Entwicklern beziehungsweise Entwicklergruppen erstellt.
Sie sind auf bestimmte Hardwareanforderungen, Aufgaben und Glaubensrichtungen spezialisiert.
Aufzählung einiger Abwandlungen
Ebuntu
Mit Ebuntu ist ein Ubuntu-Linux geplant, welches Enlightenment als WindowManager einsetzt. Eine Live-CD auf Basis von Debian existiert bereits unter wird bisher kostnepflichtig angeboten.
nUbuntu
nUbuntu (oder Network Ubuntu) ist ein inoffizielles Ubuntu-Derivat, das sich vor allem an Netzwerk-Administratoren richtet. Das Projekt legt Wert auf eine hohe Sicherheit und liefert viele Netzwerk-Programme bereits mit, wodurch es besonders gut für netzwerkspezifische Aufgaben geeignet ist. nUbuntu ist als Live-CD erhältlich und verwendet den Fenstermanager Fluxbox. Die Entwickler von nUbuntu geben an, primär an dem mit dem Erstellen verbundenen Lernen selbst interessiert zu sein und nicht an dem Nutzen von nUbuntu für andere.
Ubuntu Lite
Ubuntu Lite ist eine inoffizielle Ubuntu-Version, die speziell für ältere Rechner konzipiert ist und IceWM als grafische Oberfläche verwendet. Ziel von Ubuntu Lite ist es, bereits mit einer Hardwareausstattung von 200 MHz und 64 MB RAM lauffähig zu sein.
Embedded Ubuntu
Embedded Ubuntu ist ein Derivat der Distribution, das speziell auf mobile Endgeräte wie PDAs und Smartphones ausgerichtet ist. Die Entwickler beschränken sich dabei zunächst auf Geräte mit ARM-Prozessoren.
Ubuntu Christian Edition
Ubuntu Christian Edition ist eine Ubuntu-Version für Christen. Sie enthält die Bibel-Software GnomeSword inklusive mehreren vorinstallierten englischsprachigen Ausgaben der Bibel und passenden Bibelkommentaren. Weiterhin wird standardmäßig eine Filter-Software installiert, die den Zugriff auf Webseiten verhindert, die von Eltern als jugendgefährdend eingestuft werden. Auf der Webseite des Projekts kann ein Skript heruntergeladen werden, um ein Standard-Ubuntu-System in die Christian Edition umzuwandeln. Aufgrund des Versuchs, eine universale Software in eine christliche umzuwandeln, gibt es viel Kritik und Spott für diese Edition, so wurde als Parodie eine „Ubuntu Satanic Edition“ entwickelt.
Ubuntu Satanic Edition
Ubuntu Satanic Edition ist eher eine Designanpassung, als eine eigenständige Ubuntu-Version. Sie stellt jedoch das Gegenstück und gleichzeitig eine Parodie zur Christian Edition dar, ist also speziell auf Satanisten ausgerichtet und bietet für diese Zielgruppe Themes und ähnliches, um Ubuntu ein "teufliches" Aussehen zu verleihen. Um die Satanic Edition nutzen zu können muss jedoch eine bereits bestehende Distribution installiert sein.
Ubuntu Muslim Edition
Ubuntu Muslim Edition ist eine Ubuntu-Version für Muslime. Sie enthält Programme, wie Gebetszeiten und Koran-Lehrmaterial. Für die Muslim Edition muss jedoch, ebenso, wie für die Satanic Edition eine Ubuntu-Distribution installiert sein, damit das Muslim-Paket nachinstalliert werden kann.
Fluxbuntu
Ubuntu mit der grafischen Umgebung Fluxbox, speziell für ältere Systeme.
gNewSense
gNewSense ist ein Derivat von Ubuntu, in dem keine Binär-Bestandteile mehr vorhanden sind. Das Ziel dieses Derivats ist somit, eine komplett freie Distribution zu schaffen. Die Bestrebungen dieses Projekts haben bei Canonical große Beachtung gefunden. Ubuntu 7.10 (Gutsy Gibbon) soll es in einer Version geben, welche ausschließlich aus quelloffener Software besteht.[1]
Die Unterschiede zu Ubuntu sind im Einzelnen:
- Kernel ist frei von proprietärer Firmware und proprietären Modulen.
- Eingeschränkt nutzbare Pakete (Restricted) wurden entfernt.
- Die Ubuntu-Logos wurden durch eigene ersetzt.
- Das Universe-Repository (eine Quelle für zusätzliche Software) ist standardmäßig aktiviert.
- Die Pakete „emacs“ (ein mächtiger Editor), „bsdgames“, „nethack“ (zwei alte Spiele) und „build-essential“ (ein Metapaket, das das Programmieren und Kompilieren von Quelltexten ermöglicht) sind Bestandteil der Standard-Installation.
Eine Live-CD sowie ein sogenannter „Distribution Builder“, zum Erstellen einer individuell angepassten Installation/Distribution, sind ebenso verfügbar.
Linux Mint
Linux Mint basiert auf Ubuntu, ergänzt dieses jedoch um einige Multimedia-Plug-Ins, die in Ubuntu selbst nicht zu finden sind. Dazu zählen auch proprietäre Plug-Ins sowie Mint-eigene Software (mintMenu, mintConfig, mintDisk, mintDesktop, mintWifi). Es benutzt dieselben Repositories wie Ubuntu (ist also vollständig kompatibel) und zusätzlich einen eigenen Mint-Kanal.
Linux Mint wurde für Desktop-PCs konzipiert, da die vorinstallierte Softwareauswahl auf typische Anwender ausgelegt ist.
Ubuntu Studio
Ubuntu Studio ist eine Ubuntu-Version, die speziell auf die Anforderungen von Audio-, Grafik- und Videobearbeitung ausgerichtet ist und auf Ubuntu 7.04 (Feisty Fawn) basiert. Für solche Zwecke wurde den Ubuntu-Quellen ein Kernel mit Echtzeitfunktionen hinzugefügt (statt der üblichen Endung "-generic" hier "-lowlatency"). Ubuntu Studio ist als DVD-Image herunterladbar, sowie in den Paketquellen vorhanden. Die erste stabile Version ist am 10. Mai 2007 erschienen.[2]
Ubuntu Ultimate Edition
Ubuntu Ultimate Edition basiert auf Edgy Eft. Sie enthält eine große Zahl von Programmen, Anpassungen und Modulen, die sonst nachinstalliert werden müssen. Die Distribution richtet sich folglich an Nutzer, die bereits nach der Installation Wert auf eine möglichst komplette Arbeitsumgebung legen. Ultimate Edition ist mit der Software Reconstructor erstellt, mit der sich individuelle Ubuntu-Derivate erstellen lassen.
Weblinks
- Webpräsenz von Edubuntu (englisch)
- Webpräsenz von Ebuntu (französisch / englisch)
- Webpräsenz von nUbuntu (englisch)
- Webpräsenz von EmbeddedUbuntu (englisch)
- Religiöse Ausgaben
- Webpräsenz von Fluxbuntu (englisch)
- Webpräsenz von gNewSense (englisch)
- Webpräsenz von Linux Mint (englisch)
- Webpräsenz von UbuntuStudio (englisch)
- Webpräsenz von Ubuntu Ultimate (englisch)
- ↑ |Mark Shuttleworth, Introducing the Gutsy Gibbon (englisch)
- ↑ Thoughts & Ideas: A Scenic Route…:Ubuntu Studio 7.04 is Here!. 10. Mai 2007