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Brandenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Land Brandenburg
Landesflagge Landeswappen
Wappen von Brandenburg
Basisdaten
Hauptstadt: Potsdam
Fläche: 29.478,61 km² (5.)
Einwohner: 2.547.800 (10.) (31. Dezember 2006)
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km² (15.)
BIP
 - Total
 - Anteil BIP Deutschland
2005
48,05  Mrd. €
2,1 %
Inoffizielle Landeshymne: Märkische Heide
Schulden je Einwohner: 6.640 € (Ende 2005)
Schulden gesamt: 16,4 Mrd. € (2004)
Arbeitslosenquote: 15,0 % (Mai 2007) [1]
ISO 3166-2: DE-BR
Offizielle Website: www.brandenburg.de
Politik
Ministerpräsident: Matthias Platzeck (SPD)
(seit 27. Juni 2002)
Regierende Parteien: Koalition aus SPD und CDU
Sitzverteilung im Landtag
seit Oktober 2004 (88 Sitze):
SPD 33
Die Linke 29
CDU 20
DVU 6
letzte Wahl: 19. September 2004
nächste Wahl: Herbst 2009
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 4
Karte
Vorlage:Deutschland Brandenburg Imagemap

Brandenburg (niedersorbisch: Bramborska, obersorbisch: Braniborska) ist ein Bundesland (offiziell: Land) im Nordosten Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Potsdam. Brandenburg grenzt an Polen im Osten, Sachsen im Süden, Sachsen-Anhalt im Westen, Niedersachsen im äußersten Westen auf einem kurzem Stück an der Elbe, Mecklenburg-Vorpommern im Norden und umschließt das zentral gelegene Berlin vollständig.

Das Gründungsdatum der historischen Mark Brandenburg liegt wahrscheinlich im Jahr 1157, als der Askanier Albrecht der Bär das Gebiet eroberte und es zum Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches machte. Von 1415 bis 1918 unterstand die Region dem Fürstengeschlecht der Hohenzollern. Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die Geschichte des preußischen Gesamtstaates als dessen Kernland. In der DDR wurde die Region in drei Bezirke geteilt und 1990 als Land Brandenburg wiedergegründet.

Siehe auch Portal Brandenburg

Geografie

Typisch für Brandenburg ist die Ausrichtung sämtlicher Infrastruktur auf das inselförmig im Land gelegene Berlin. Berlin und Brandenburg bilden gemeinsam die Metropolregion Berlin/Brandenburg. Rund um Berlin befinden sich wohlhabende Städte und Gemeinden („Speckgürtel“ Berlins). Hier wohnen auch viele Berliner, die es ins Grüne zog. Im Land Brandenburg liegen die beiden flächenmäßig größten deutschen Landkreise Uckermark und Potsdam-Mittelmark. Außerhalb des „Speckgürtels“ um Berlin und seiner Fortsetzungen nach Westen (Stadt Brandenburg an der Havel) und Osten (Frankfurt (Oder)) ist das Land Brandenburg dünn besiedelt. Sein Kerngebiet ist die Mark Brandenburg. Den Südosten des Landes bildet die Niederlausitz rund um Cottbus. Zur Mark Brandenburg gehören das Havelland westlich von Berlin und sowie östlich der Barnim. An den Grenzen liegen im Nordwesten die Prignitz, im Nordosten die Uckermark, im Osten das Oderbruch im Süden der Fläming. In der Niederlausitz befinden sich südlich des Spreewaldes mehrere Braunkohleabbaugebiete (Tagebau). Ganz im Süden befindet sich ein Teil der Oberlausitz mit den Zentren Ortrand und Ruhland.

  • Ausdehnung Nord-Süd 291 km
  • Ausdehnung West-Ost 244 km

Geologie und Landschaftsentwicklung in Brandenburg

Hauptartikel: Geologie und Landschaftsentwicklung in Brandenburg

Das Land Brandenburg liegt im Norddeutschen Tiefland und wurde entscheidend durch die wiederholten Vorstöße des skandinavischen Inlandeises während des Eiszeitalters geprägt. An der Erdoberfläche stehen daher fast ausschließlich eiszeitliche und nacheiszeitliche Ablagerungen an. Am weitesten verbreitet sind Geschiebemergel und Schmelzwassersande. Typisch für die Oberflächenformung sind die Elemente der Glazialen Serie.

Landschaftliche Gliederung und bekannte Landschaften

Der Spreewald, ein Biosphärenreservat der UNESCO

Als Haupthöhenzüge dominieren in Brandenburg der Südliche und der Nördliche Landrücken, die jeweils die südliche bzw. nördliche Landesgrenze erreichen. Höhen über 100 m sind auf beiden Hochgebieten sehr häufig. Der Südliche Landrücken ist aber im Durchschnitt höher als der Nördliche. Sowohl in Südostbrandenburg als auch im Nordosten des Landes befinden sich größere Regionen bereits "jenseits" der genannten Hochgebiete. Das betrifft vor allem Teile des Lausitzer Urstromtales im äußersten Süden und Teile der Uckermark im Nordosten.

Zwischen den Landrücken liegt das ausgedehnte Gebiet der mittelbrandenburgischen Platten und Urstromtäler. Die ausgedehnten Niederungen grenzen dabei die inselartig daraus aufragenden Platten mehr oder weniger deutlich voneinander ab. Während in den großen Urstromtälern und den zugehörigen Nebentälern das Höhenniveau von etwas über 50 m im Südosten auf unter 20 m im Nordwesten absinkt, nimmt auch die durchschnittliche Höhe der Platten von Ost nach West ab. Über 100 m an der Oder stehen um die 40 bis 50 m im Westen gegenüber. Das extrem tief liegende Odertal, welches im Nordosten fast schon im Niveau des Meeresspiegels liegt, bildet dabei eine Art Fremdkörper.

Allgemein landschaftlich fällt vor allem der Unterschied zwischen dem Altmoränen- und dem Jungmoräneland auf. Während es im Süden und in der Prignitz nahezu keine natürlichen Seen gibt, ist das jung vergletscherte Gebiet seenreich. Es gibt aber auch dort regional Unterschiede. So sind hoch gelegene Grundmoränengebiete (wie der Barnim oder das Land Lebus) meistens seenarm. Gebiete, in denen es zu großflächiger Verschüttung und Konservierung von Toteisblöcken kam, sind nach dem Austau des Eises ausgesprochen seenreich (z.B. Teile der westlichen Uckermark).

Böden

Die Uckermark in Nordosten Brandenburgs mit dem Fünf-Seen-Blick

Auf Grund der Vielgestaltigkeit der eiszeitlichen Ablagerungen in Brandenburg sind die daraus entstandenen Bodengesellschaften sehr heterogen[2]. Ihre Ertragsfähigkeit reicht von extrem nährstoffarm und unfruchtbar bis hin zu sehr fruchtbar.

Die ertragreichsten und fruchtbarsten Böden finden sich einerseits auf dem Fläming in einem Sandlössgürtel zwischen den Städten Belzig und Dahme. Andererseits existieren sehr fruchtbare, der Schwarzerde ähnliche Böden in Teilen der Uckermark im Nordosten des Landes. Die Böden dort haben sich auf schluffigem Geschiebemergel oder ebenfalls schluffigen Eisstauseeablagerungen entwickelt. Vergleichsweise fruchtbar sind auch die anderen ausgedehnten Grundmoränenflächen in Brandenburg, auf denen Geschiebemergel ansteht. Am weitesten verbreitet sind auf diesen Standorten Lessivés, meistens in Form der Fahlerde. Aber auch Parabraunerden und Übergangstypen zur Braunerde kommen häufig vor. Stauvernässungen, die zur Bildung von Pseudogleyen führten, sind zwar vorhanden; aufgrund des relativ trockenen Klimas sind sie aber in Brandenburg deutlich weniger verbreitet als in Westdeutschland.

Deutlich weniger ertragreich sind die ebenfalls weit verbreiteten Böden auf den Schmelzwassersandflächen, die über einen extrem hohen Quarz- und Feldspatgehalt bei gleichzeitiger Bodentrockenheit verfügen. Minerale, die bei ihrer Verwitterung Nährstoffe freisetzen bzw. speichern können, stehen deshalb kaum zur Verfügung. Als Boden entwickelten sich daher bevorzugt Braunerden, die Merkmale der Podsolierung zeigen. Echte Podsole entwickelten sich aufgrund der relativen Trockenheit auf diesen Standorten nur untergeordnet. Diese Flächen werden aktuell meistens forstwirtschaftlich genutzt und tragen Kiefernwälder. Podsole und dem Podsol verwandte Böden findet man aber häufig auf den extrem nährstoffarmen Dünenflächen, die in Brandenburg sehr weit verbreitet sind.

Aufgrund der ausgedehnten Niederungen haben im Land Brandenburg sowohl die Gleye als auch die Moorböden eine große Verbreitung. Die Gleye finden sich großflächig vor allem innerhalb der Urstromtalungen, bei denen das Grundwasser wenige Dezimeter unter Flur ansteht. Übergangstypen, vor allem zu den Braunerden und Podsolen, sind häufig. Aufgrund der starken Melioration und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung muss aktuell das Vorkommen vieler Gleyböden als Relikt angesehen werden. Moore finden sich in Brandenburg großflächig in den vernässten Urstromtälern. Dort handelt es sich meistens um Versumpfungsmoore. Die Torfmächtigkeit ist aber für gewöhnlich gering. Die Moore auf den Grundmoränenflächen und innerhalb der Toteislandschaften hingegen haben zwar meistens eine geringere Ausdehnung; sie sind aber sehr zahlreich und die Moormächtigkeit kann vor allem bei Verlandungsmooren bedeutend werden. Auch die Moorböden wurden durch den Menschen intensiv verändert, so dass der Großteil der brandenburgischen Moore trockengelegt wurde und nicht mehr aktiv wächst.

Klima

Klimadiagramm von Potsdam

Das Land Brandenburg befindet sich im Übergangsbereich zwischen ozeanischem Klima in Westeuropa und kontinentalem Klima im Osten[3]. Aufgrund der relativ geringen Höhendifferenzen sind die klimatischen Unterschiede innerhalb des Landes eher gering, jedoch bei bestimmten Wetterlagen deutlich zu spüren.

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt um 9°C. Der kälteste Monat ist für gewöhnlich der Januar, welcher im Mittel eine Temperatur von -1 °C hat. Wärmster Monat ist normalerweise der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18 °C. Bei der Lufttemperatur macht sich bereits von der im Nordwesten gelegenen Prignitz zur im Südosten befindlichen Niederlausitz eine geringe Zunahme der Kontinentalität bemerkbar. Vor allem in den Wintermonaten ist bei windarmen Strahlungswetterlagen die Lausitz meistens deutlich kälter als die Prignitz.

Mit einer durchschnittlichen Jahresniederschlagssumme von unter 600 mm ist Brandenburg eines der trockensten, vielleicht sogar das niederschlagsärmste Bundesland. Über weite Strecken liegt der durchschnittliche Jahresniederschlag um 550 mm. Lediglich die im Nordwesten (und damit relativ nahe an der Nordsee) gelegene Prignitz erhält Niederschlagssummen, die höher als 600 mm im Jahr liegen. In den anderen brandenburgischen Regionen erreichen bzw. übertreffen nur einige Hochgebiete (z.B. der Hohe Fläming und der Hohe Barnim) die 600 mm-Marke. Östlich der Hochgebiete macht sich ein vergleichsweise geringer Regenschatten bemerkbar, der im extrem tief liegenden Oderbruch sogar etwas deutlicher zu spüren ist. Mit unter 500 mm Jahresniederschlag ist das Oderbruch eine der trockensten Regionen Deutschlands. Aber auch in den anderen Niederungen liegen die durchschnittlichen Niederschlagessummen unter 550 mm im Jahr. Der Niederschlag fällt landesweit vor allem in den Sommermonaten; Winter und Frühjahr gelten als vergleichsweise trocken. Dennoch sind gerade für die Sommermonate lange Abschnitte ohne Niederschläge häufig, in denen die Waldbrandgefahr stark ansteigt.

Die Sonne scheint im Jahr durchschnittlich ca. 1600 Stunden. Damit gilt Brandenburg als vergleichsweise sonnenscheinreiches Bundesland.

Gewässer

Die Havel bei Werder

Brandenburg gilt als das gewässerreichste Bundesland Deutschlands. Es gibt über 3.000 natürlich entstandene Seen und zahlreiche künstlich angelegte Teiche, Baggerseen und ähnliche Gewässer. Weiterhin existieren über 33.000 km Fließgewässer, wobei der größte Teil künstlich angelegte Entwässerungsgräben bzw. Kanäle sind. Zugleich ist Brandenburg aber ein wasserarmes Land, da aufgrund der relativ geringen Niederschläge das Grundwasser nur sehr begrenzt neu gebildet wird. Die Verweildauer des Wassers in den Gewässern ist dementsprechend groß, die Selbstreinigung funktioniert daher nur bedingt.

Zu den größten Flüssen gehören die Havel (325 km), die Oder (866 km) und die Spree (380 km). Das Lausitzer Seenland ist ein künstlich angelegtes Seengebiet in der Lausitz. Durch die Flutung nicht mehr genutzter Tagebaurestlöcher wird bis 2025 Europas größte künstliche Wasserlandschaft und Deutschlands viertgrößtes Seengebiet entstehen.

Siehe auch: Liste der Flüsse in Brandenburg und Liste der Seen in Brandenburg

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung 1955-2005

Im Land Brandenburg leben 2.559.483 Menschen, davon sind 1.266.932 männlich (49,5%) und 1.292.551 weiblich (50,5%) (Stand Ende 2005). Es ist damit das zehntgrößte Bundesland gemessen an der Bevölkerung. Mit einer Bevölkerungsdichte von 87 Einwohnern je km² ist es nach Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte Bundesland. Das Bundesland verfügt mit Potsdam und Cottbus über zwei Großstädte.

Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung beträgt 2,6 % (1990: 0,7 %). [4] Insgesamt haben rund 5 % der Bürger einem Migrationshintergrund, bundesweit beträgt die Zahl rund 19 %. [5] In einigen, südlichen Landkreisen und in Cottbus leben 20.000 Sorben (0,8 % der Gesamtbevölkerung) mit eigener Sprache und Kulturgeschichte. [6]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl war in den letzten Jahren relativ ausgeglichen; dabei gibt es allerdings starke regionale Unterschiede. Der Brandenburger Verflechtungsraum in der Metropolregion Berlin/Brandenburg wuchs von 1994 bis 2005 um ca. 50 % auf 1 Mio. Einwohner, während weiter abgelegene Städte und Gemeinden Einwohner verloren. Brandenburg konnte in den meisten Jahren Wanderungsgewinne verzeichnen, während stärkere Geburtenrückgänge (Wendeknick) dies kompensierten. [7] Historisch war die Region lange ein Zuwanderungsraum, unter anderem durch das Edikt von Potsdam.

Sprache

Sorbische Trachten
(Briefmarke der DDR)

In Brandenburg wird hauptsächlich Hochdeutsch gesprochen. Daneben werden Dialekte des Mark-Brandenburgischen und des Berlin-Brandenburgischen gesprochen. Im Grenzgebiet zu Sachsen und Sachsen-Anhalt wird ferner Anhaltisch - ein Dialekt des Thüringisch-Obersächsischen gesprochen, das nah mit dem Hochdeutschen verwandt ist. In der brandenburgischen Niederlausitz spricht man Lausitzische Dialekte. Jener Dialekt und die in Berlin und seinem Umland verwendete Mundart sind dem Ostmitteldeutschen zuzurechnen. Im Barnim ist die Mundart Eberswalder Kanaldeutsch gebräuchlich. Im östlichen Teil der Niederlausitz in der Umgebung von Cottbus wird außerdem Niedersorbisch, eine westslawische Sprache, von etwa 20.000 Menschen als Muttersprache gesprochen (zweisprachiges Gebiet). Sie ist vom Aussterben bedroht.

Der Wortschatz der brandenburgischen Dialekte ist erfasst und beschrieben im Brandenburg-Berlinischen Wörterbuch.

Politik

Sitzverteilung im Landtag Brandenburg
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD)

Im Landtag Brandenburg, welcher für fünf Jahre gewählt wird, sind derzeit vier Parteien vertreten. Die letzte Wahl fand am 19. September 2004 statt. Die Wahlbeteiligung stieg erstmals leicht auf 56,4 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis: SPD (31,91 % - 33 Abgeordnete), PDS: (27,96 % - 29 Abgeordnete), CDU: (19,43 % - 20 Abgeordnete), DVU: (6,08 % - 6 Abgeordnete), Grüne: (3,60 %) und FDP: (3,33 %). Es bildete sich erneut ein Regierungsbündniss zwischen der SPD und der CDU unter der Führung des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck. Sein Stellvertreter ist Ulrich Junghanns (CDU), der gleichzeitig Wirtschaftsminister ist.

Siehe auch: Wahlen zum Brandenburger Landtag, Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland

Die Ministerien des Landes Brandenburg sind:

  • Chef der Staatskanzlei: Clemens Appel (SPD)
  • Ausländerbeauftragte: Prof. Dr. Karin Weiss

Die Brandenburgische Verfassung, wurde am 14. April 1992 vom Landtag als Entwurf verabschiedet. Per Volksentscheid wurde der Entwurf von der Brandenburgischen Bevölkerung am 14. Juni 1992 angenommen. Die Verfassung ist damit verkündet.

Die Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg seit 1945 waren:

Wappen und Flagge

Nach der Brandenburgischen Verfassung (Artikel 4) ist der rote märkische Adler auf weißem Feld das Wappen des Landes Brandenburg. Die Landesflagge ist Rot-Weiß mit zentriertem Landeswappen. Er ist zudem Bestandteil der Wappen vieler Gemeinden und Städte auf dem Gebiet der ehemaligen Mark Brandenburg. Der märkische Adler zeigt sich freischwebend von vorn mit ausgebreiteten Schwingen und nach rechts blickend. Er ist in der Farbe Rot gehalten, golden bewehrt und rot gezungt. Die Fänge sind geöffnet und seine Schwingen sind je mit einen goldenen Kleestengel belegt. Das Schild des Wappen ist Weiß.

Der märkischen Adler und das Wappen stammen aus dem 12. Jahrhundert, er tritt erstmals in dem Standbildsiegel des Askanier Ottos I., dem Sohn Albrechts des Bären, von 1170 auf.

Nach der Wiedervereinigung wurden dem Wappen seine früheren Beigaben (Schwert, Brustschild usw.) entfernt, die noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg Teil des Wappens waren.

Geschichte


Geschichte von Brandenburg and Preußen
Nordmark
vor-12. Jahrhundert
Prußen
vor-13. Jahrhundert
Mark Brandenburg
11571618 (1806)
Ordenstaat
12241525
Herzogtum Preußen
15251618
Königlich- Preußen
14661772
Brandenburg-Preußen
16181701
Preußen
Provinz Brandenburg
17011918
Freistaat Preußen
19181947
Land Brandenburg (DDR)
19471952
Bezirk Potsdam, Cottbus, Frankfurt
19521990
Land Brandenburg
1990
Hauptartikel: Mark Brandenburg
Albrecht der Bär, Gründer der Mark Brandenburg 1157

Der Name des Landes leitet sich von der Ortsbezeichnung der gleichnamigen Stadt ab. Die etymologische Herkunft des Namens Brandenburg ist unklar, siehe hierzu die Herkunftstheorien im Artikel Brandenburg an der Havel.

Das Gründungsdatum der Mark Brandenburg liegt wahrscheinlich im Jahr 1157. Der Askanier Albrecht der Bär eroberte die damalige Nordmark und machte sie zum Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches. Ab 1415 unterstand die Region dem Fürstengeschlecht der Hohenzollern. Ab 1640 baute der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm die Macht Brandenburgs aus. Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die politische Geschichte des preußischen Gesamtstaats. Historisch bildete Brandenburg (zusammen mit Berlin, das Teil Brandenburgs war) das Kernland Brandenburg-Preußens - Brandenburg war nach 1815 die größte preußische Provinz. Berlin schied erst mit dem Groß-Berlin-Gesetz von 1920 aus der damaligen Provinz Brandenburg aus.

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee das Territorium. Die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie fielen an Polen (siehe auch Deutsch-Polnischer Grenzvertrag 1990).

Noch 1945 wurde die Provinz Brandenburg innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gebildet. Diese bestand aus den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt (Oder) der ehemaligen preußischen Provinz Brandenburg, allerdings ohne die gesamte Neumark östlich der Oder. Im Herbst 1946 trat erstmals der brandenburgische Landtag zusammen. Im Gegensatz zu den übrigen Provinzen der SBZ konnte sich Brandenburg beim politischen Neuanfang auf keine Tradition eigener Parlamente oder Regierungen berufen, da die alte Provinz Brandenburg unmittelbar der preußischen Regierung unterstanden hatte. Im Juli 1947 erfolgte nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Brandenburg mit einer Größe von 27.612 Quadratkilometern. Bereits 1949 verloren die Institutionen des Landes mit der Gründung der DDR weitgehend ihre Funktionen. 1952 wurde das Land im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR gänzlich aufgelöst und in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Der Landkreis Perleberg fiel an den Bezirk Schwerin, die Landkreise Prenzlau und Templin an den Bezirk Neubrandenburg.

Am 3. Oktober 1990 wurde das Land Brandenburg neu gegründet durch Zusammenlegung der Bezirke Cottbus (ohne die Kreise Hoyerswerda, Jessen und Weißwasser), Frankfurt (Oder) und Potsdam zuzüglich der Kreise Perleberg, Prenzlau und Templin. Am 26. Oktober 1990 trat der neue Brandenburgische Landtag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Von 1990 bis 2002 prägte Ministerpräsident Manfred Stolpe die politische Entwicklung Brandenburgs. Im Mai 1996 entscheiden sich die Brandenburger bei einer Volksabstimmung mit Mehrheit gegen eine Vereinigung der Länder Berlin und Brandenburg.

Nach 1990 gab es einige Gebietsänderungen, gemäß des Staatsvertrages vom 9. Mai 1992, welcher am 1. Juli 1992 in Kraft trat. Die Gemeinden Bagemühl, Grünberg, Nechlin, Woddow, Wollschow-Menkin und die Stadt Brüssow des Landkreises Pasewalk sowie die Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen des Landkreises Strasburg wurden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert. Zudem wurden die Gemeinden Besandten, Eldenburg, Lanz, Lenzen, Mellen und Wootz in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert. Die Gemeinden Dambeck und Brunow sowie die Ortsteile Pampin und Platschow der Gemeinde Berge wurden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Brandenburg ausgegliedert und in das Land Mecklenburg-Vorpommern eingegliedert.

Verwaltungsgliederung

Landkreise und Kreisfreie Städte

Landkreise in Brandenburg
Landkreise in Brandenburg

Seit der Neubildung der Landkreise 1993 unterteilt sich Brandenburg in 14 Landkreise und 4 kreisfreie Städte. Die brandenburgischen Landkreise sind:

  1. Barnim, Eberswalde (BAR)
  2. Dahme-Spreewald, Lübben (Spreewald) (Lubin [Błota]) (LDS)
  3. Elbe-Elster, Herzberg (Elster) (EE)
  4. Havelland, Rathenow (HVL)
  5. Märkisch-Oderland, Seelow (MOL)
  6. Oberhavel, Oranienburg (OHV)
  7. Oberspreewald-Lausitz, Senftenberg (Zły Komorow) (OSL)
  8. Oder-Spree, Beeskow (Bezkow) (LOS)
  9. Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin (OPR)
  10. Potsdam-Mittelmark, Belzig (PM)
  11. Prignitz, Perleberg (PR)
  12. Spree-Neiße, Forst (Lausitz) (Baršć) (SPN)
  13. Teltow-Fläming, Luckenwalde (TF)
  14. Uckermark, Prenzlau (UM)

Die vier kreisfreien Städte sind:

  1. Brandenburg an der Havel (BRB)
  2. Cottbus (Chośebuz) (CB)
  3. Frankfurt (Oder) (FF)
  4. Potsdam (P)

Regionen

Brandenburg wird ab 2007 in zwei NUTS-2-Regionen sowie weiterhin in fünf Planungsregionen (Regionale Planungsgemeinschaften) gegliedert, die räumlich Bundesraumordnungsregionen entsprechen und die sich aus den kreisfreien Städten und Landkreisen zusammensetzen, wie in der nachstehenden Übersicht angegeben (diese Regionen sind keine Verwaltungseinheiten):

Städte und Gemeinden

Das Land Brandenburg gliedert sich in insgesamt 420 Gemeinden, darunter 112 Städte, von denen 4 Städte kreisfrei sind. (Stand: 1. Januar 2006). Zu den größeren Städten und Gemeinden zählen: (Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand, in Klammern der sorbische bzw. polnische Name.)

Brandenburger Straße in Potsdam
Der Altmarkt in Cottbus
Blick über Brandenburg an der Havel
Stadt/
Gemeinde
Landkreis Einwohner
31. Dezember 2000
Einwohner
31. Dezember 2005
Veränderung
in %
Potsdam ¹ kreisfreie Stadt 129.324 147.583 +14,1 %
Cottbus (Chośebuz) ¹ kreisfreie Stadt 108.491 105.309 -2,9 %
Brandenburg an der Havel kreisfreie Stadt 77.516 74.129 -4,4 %
Frankfurt (Oder) kreisfreie Stadt 72.131 63.748 -11,6 %
Eberswalde Barnim 44.623 41.831 -6,3 %
Oranienburg Oberhavel 29.872 41.115 +37,6 %
Falkensee Havelland 33.791 38.376 +13,6 %
Schwedt/Oder Uckermark 39.683 37.259 -6,1 %
Bernau bei Berlin ¹ Barnim 24.861 35.235 +41,7 %
Eisenhüttenstadt Oder-Spree 41.493 34.818 -16,1 %
Fürstenwalde Oder-Spree 34.044 33.336 -2,1 %
Königs Wusterhausen ¹ Dahme-Spreewald 17.262 33.092 +91,7 %
Neuruppin Ostprignitz-Ruppin 32.598 32.145 -1,4 %
Senftenberg (Zły Komorov) ¹ Oberspreewald-Lausitz 24.740 28.774 +16,3 %
Rathenow ¹ Havelland 26.639 26.973 +1,3 %
Strausberg Märkisch-Oderland 26.221 26.533 +1,2 %
Spremberg (Grodk) ¹ Spree-Neiße 26.230 26.416 +0,7 %
Hennigsdorf Oberhavel 26.306 26.139 -0,6 %
Ludwigsfelde Teltow-Fläming 23.031 24.273 +5,4 %
Blankenfelde-Mahlow ¹ Teltow-Fläming 10.241 24.210 +136,4 %
Werder (Havel) ¹ Potsdam-Mittelmark 15.115 22.874 +51,3 %
Hohen Neuendorf ¹ Oberhavel 18.922 22.617 +19,5 %
Forst (Lausitz) (Baršć) Spree-Neiße 24.309 22.391 -7,9 %
Luckenwalde Teltow-Fläming 22.389 21.373 -4,5 %
Guben (Gubin) Spree-Neiße 25.245 21.341 -15,5 %
Prenzlau ¹ Uckermark 20.617 20.904 +1,4 %
Gesamt 975.694 1.032.794 +5,9 %

¹ Im Zeitraum 2000 bis 2005 fanden Eingemeindungen statt

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Brandenburg

Länderfusion Berlin-Brandenburg

Berlin und erweiterte Metropolregion in Brandenburg
Hauptartikel: Berlin-Brandenburg

1996 fand eine Volksabstimmung über einen Staatsvertrag zur Fusion von Brandenburg mit Berlin statt. In Brandenburg wurde jedoch nicht einmal die Mindestzustimmung (Quorum) von 25 % der Wahlberechtigten erreicht. Damit wäre der Vertrag auch ohne eine einzige Brandenburger Nein-Stimme nicht in Kraft getreten; dass es zusätzlich eine Mehrheit von Nein-Stimmen gab, unterstreicht die fehlende Überzeugungskraft der Idee zum damaligen Zeitpunkt. Hauptargumente gegen die Zustimmung in Brandenburg war die zahlenmäßige Unterlegenheit der ländlichen Brandenburger gegenüber den städtischen (Berlin & „Speckgürtel“) Interessen bei 2,5 Millionen Brandenburgern gegenüber 3,5 Millionen Berlinern. Außerdem hätte der gestaffelte Abbau des Stadtstaatenprivilegs für Berlin längerfristig jährliche Verluste von 2 Mrd. € beim Länderfinanzausgleich ergeben.

Die vom heutigen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck lange befürwortete Alternative eines Nord-Ost-Landes inkl. Mecklenburg-Vorpommern und der Sachsen-Anhaltischen Altmark und damit einer ländlichen Mehrheit wurde nie ernsthaft verfolgt. Auch den Vorschlag eines Länderrates, einer Art Mini-Bundesrat, besetzt nach einem Flächenschlüssel, hat die Brandenburger Landesregierung nie in die Verhandlungen mit Berlin eingeführt.

Jedoch gibt es bereits jetzt eine Vielzahl von Bestrebungen, die letztendlich auf eine Fusion der beiden Länder abzielen, wie etwa die Fusion des SFB mit dem ORB zum RBB oder die Fusion der Deutschen Rentenversicherung Berlin mit der Deutschen Rentenversicherung Brandenburg zum 1. Mai 2006 zur Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. Auch die Regierungschefs beider Bundesländer haben sich zum grundsätzlichen Ziel der Länderfusion bekannt.

Wirtschaft

Braunkohletagebau Hambach, der größte in Deutschland

Brandenburgs Industrie hat ihren Schwerpunkt entlang der A 10 rund um die Stadt Berlin sowie in den gesicherten industriellen Kernen. Bei Eisenhüttenstadt an der Oder und in Brandenburg an der Havel befinden sich Stahlwerke. Außerdem gibt es in Brandenburg an der Havel ein Druckmaschinenwerk der Heidelberger Druckmaschinen AG und ein Getriebewerk der ZF Friedrichshafen. Eine Triebwerk-Produktionsfabrik der Firma Rolls-Royce befindet sich in Dahlewitz im Landkreis Teltow-Fläming. In Schwedt/Oder im Nordosten Brandenburgs befindet sich ein industrieller Schwerpunkt mit einer Erdölraffinerie (PCK Raffinerie GmbH) und zwei Papierfabriken. In Frankfurt Oder befinden sich mehrere Solarfabriken, die Region will sich als Solarstadt profilieren. Im Süden Brandenburgs befinden sich mehrere Braunkohlegruben, die in Form des offenen Tagebaues genutzt werden, um die Großkraftwerke (Gesamtleistung: ca. 5.000 MW) der Vattenfall Europe AG zu versorgen.

Jenseits der gesicherten industriellen Kerne sind die Berlin-fernen Teilräume des Landes von der Ernährungsindustrie, dem Holzgewerbe sowie der Landwirtschaft geprägt. Künftig wird ein Schwerpunkt der Landesentwicklung verstärkt auf den Tourismus gelegt, da hier in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten erzielt wurden.

Forschungsschwerpunkt in der Region Potsdam (Wissenschaftspark Albert Einstein)

In der Region um die Landeshauptstadt Potsdam befindet sich ein Schwerpunkt für forschungsnahe Unternehmen aufgrund der Vielzahl der Forschungsinstitute. Die Region ist laut einer Untersuchungen der Boston Consulting Group, A. T. Kearney und BioCom der führende Biotech-Standort in Deutschland und zählt mit insgesamt 160 Unternehmen und 3.200 direkt Beschäftigten zu den bedeutendsten Biotechnologiestandorten in Europa. [8]

Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Brandenburg einen Index von 75.8 (EU-25:100) (2003).[9] Der Vergleich der Bundesländer ergab 2006 gemäß einer Studie der wirtschaftsliberalen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft folgende Stärken und Schwächen in Brandenburg. Zu den Stärken zählen geringe Hebesätze der Gewerbesteuer, ein hoher Anteil an Unternehmungsgründungen und eine hohe Investitionsquote der öffentlichen Haushalte. Zudem war der Zuwachs der öffentlichen Schulden geringer als im Bundesschnitt und die Wissenschaftsausgaben wurden erhöht, während sie im Bundesschnitt sanken. Zu den Schwächen zählen unter anderem das relativ geringe Ausbildungsplatzangebot, die Rolle der Bürokratie und die geringere Arbeitsproduktivität. [10]

Kultur und Natur

Kulturgeschichte

Datei:Fontane Denkmal1.JPG
Theodor Fontane, der „Dichter der Mark Brandenburg" mit seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg (Denkmal in Neuruppin)

Das heutige Bundesland Brandenburg war lange Zeit der historische Kern des preußischen Staates und damit ein Anziehungspunkt für Zuwanderer. Durch die Toleranzpolitik in religiösen Fragen seit dem Edikt von Potsdam entwickelte sich auch ein starker kultureller Einfluss der zugewanderten Personen, insbesondere der französischen Hugenotten. Aus den verschiedenen Zeitepochen blieben zahlreiche repräsentative Schlösser, Burgen, Kirchen sowie aufwendig gestaltete Parkanlagen erhalten. Zu den bedeutendsten gehören (Auswahl):

Siehe auch: Liste der Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg für eine vollständige Übersicht

Die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, die historischen Stadtkerne mit ihrer Bausubstanz vor dem Verfall zu bewahren und mit neuem Leben zu füllen. Derzeit (Stand: Januar 2007) gehören 31 Städte der Arbeitsgemeinschaft an. Zu den ältesten Städten zählen unter anderem Brandenburg an der Havel (948 erstmals erwähnt), Potsdam (993), Beelitz oder Belzig (997) und Jüterbog (1007).

Es gibt zahlreiche Persönlichkeiten, die mit Brandenburg verbunden sind. Zu ihnen zählt der Schriftsteller Theodor Fontane, der mit den Wanderungen durch die Mark Brandenburg eine bedeutende literarische Hommage an seine Heimat geschaffen hat. Ebenfalls in Brandenburg geboren und dort tätig waren unter anderem Karl Friedrich Schinkel, Wilhelm von Humboldt, zahlreiche Könige wie Friedrich Wilhelm III. und Heinrich von Kleist.

Die 15 Großschutzgebiete

Wasserschloss Fürstlich Drehna im Naturpark Niederlausitzer Landrücken

Der Naturschutz hat im Land Brandenburg eine hohe Priorität, im Jahre 2002 sind im Land 15 so genannte Großschutzgebiete ausgewiesen, darunter eines als Nationalpark, drei als Biosphärenreservate der UNESCO und 11 als Naturparks. Insgesamt nehmen die Großschutzgebiete rund ein Drittel der Landesfläche ein.

UNESCO-Welterbe in Brandenburg

Schloss Sanssouci - Teil des Weltkulturerbes

Die Schlösser, Gärten und Parks der Potsdamer Kulturlandschaft, zu denen auch das Schloss Sanssouci gehört, wurden 1990 in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen [11]. Insgesamt erstreckt sich das Welterbe auf rund 500 ha Parkanlagen mit 150 Gebäuden aus der Zeit von 1730 bis 1916. Die Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft ist damit die größte der deutschen Welterbestätten.

Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (poln. Park Mużakowski) in der Oberlausitz ist mit einer Gesamtfläche von 545 Hektar der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil. Zwei Drittel des Parks liegen östlich der Lausitzer Neiße und gehören seit 1945 zur polnischen Gemeinde Łęknica (Lugknitz). Am 2. Juli 2004 erfolgte die Aufnahme des Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Tourismus

Siehe dazu: Tourismus in Brandenburg

Der Tourismus in Brandenburg wird bestimmt durch die vielseitige Landschaft, die historischen Stadtkerne, die wald- und wasserreichen Großschutzgebiete und die Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser und Burgen. Da der Tourismus in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten hatte, wird aus dem Kulturangebot auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Baumblütenfest in Werder, das größte Volksfest in Brandenburg

Zu den größten und bekanntesten Veranstaltungen im Land Brandenburg gehört das Baumblütenfest in Werder. Es zieht jedes Jahr über 500.000 Besucher an und zählt damit zu den größten Volksfesten in Deutschland. Das erste Fest fand bereits im März 1879 statt und wird seitdem regelmäßig zur Zeit der Baumblüte begangen. Da Fest ist bekannt für seine zahlreichen Obstweine.

Ebenfalls weit bekannt ist die Potsdamer Schlössernacht, die jährlich im Park Sanssouci stattfindet. Die Veranstaltung wird begleitet von barocken Kostümen, klassischen Musikfestspielen und einem Feuerwerk zum Abschluss. Die Karten sind stark limitiert.

Zudem finden zahlreiche weitere regionale Veranstaltungen statt, wie das Havelfest in der Stadt Brandenburg an der Havel mit 200.000 Besuchern, die Kleistfesttage in Frankfurt Oder sowie das Bassewitzfest Kyritz.

Seit 1998 werden unter der Dachmarke „Kulturland Brandenburg" verschiedene Projekte innerhalb des Bundeslandes zu einem Thema gefördert. Diese waren in der Vergangenheit unter anderem Landschaft und Gärten (2004), 1000 Jahre Christentum (2005), Baukultur (2006), Fokus Wasser (2007), sowie Provinz und Metropole (2008).

Brandenburger Küche

Fürst-Pückler-Eis
Hauptartikel: Brandenburger Küche

Die Brandenburger Küche ist überwiegend bodenständig geprägt. Da die Landwirtschaft traditionell verbreitet ist, werden bevorzugt frische, regionale Produkte verarbeitet. Die Brandenburger Küche ist wegen der zahlreichen größeren und kleinen Gewässer sehr reich an Fisch, vor allem Hecht, Zander, Aal und Karpfen. Auch die Kartoffel ist ein unverzichtbarer Bestandteil seit Friedrich der Große der Kartoffel in Brandenburg per Kartoffelbefehl zum Durchbruch verholfen hat. Eine Spezialität der Niederlausitz sind Plinse, eine Form von Eierkuchen

Überregional bekannt ist das Fürst-Pückler-Eis, es besteht heute meistens aus den drei Eissorten Erdbeere, Vanille und Schokolade, die in einer gemeinsamen Verpackung aufbewahrt werden. Es ist nach Fürst Hermann von Pückler-Muskau benannt, stammt aber nicht vom Selben. Ebenfalls weit bekannt ist der Beelitzer Spargel aus dem größten Spargelanbaugebiet in Brandenburg und die Spreewälder Gurken.

Verkehr

Brandenburgs Hauptverkehrswege laufen sternförmig auf Berlin zu. Dies gilt sowohl für Eisenbahnstrecken, als auch für Straßen und Wasserstraßen.

Im Schienenverkehr sind die Eisenbahnstrecken durch den Berliner Außenring verbunden, der sich zum größten Teil in Brandenburg befindet.

siehe auch Liste der Bahnhöfe in Brandenburg
Der Berliner Ring um Berlin

Im Straßenverkehr beginnen fast alle Autobahnen im Land Brandenburg auf dem „Berliner Ring“ genannten Autobahnring Bundesautobahn 10, der größtenteils durch Brandenburger Gebiet verläuft. Des Weiteren verlaufen mehrere Bundes- und Europastraßen durch das Land Brandenburg. Es gab 2004 86.409 Neuzulassungen für Kfz in Brandenburg. Die Autobahnen im Land Brandenburg sind:

  • A 2 Berliner Ring - Magdeburg - Hannover - Dortmund - Oberhausen
  • A 9 Berliner Ring - Leipzig - Nürnberg - München
  • A 11 Berliner Ring - Prenzlau - Grenzübergang PL/Szczeczin
  • A 12 Berliner Ring - Frankfurt (Oder) - Grenzübergang PL
  • A 13 Berliner Ring - Dresden/A4
  • A 15 Dreieck Spreewald/A13 - Cottbus - Grenzübergang PL
  • A 19 Dreieck Wittstock (Dosse)/A24 - Rostock
  • A 20 Dreieck Uckermark - Lübeck
  • A 24 Berliner Ring - Hamburg
  • A 111 Berliner Ring - Berlin-Reinickendorf - Dreieck Charlottenburg/Stadtring A100
  • A 113 Berliner Ring - Waltersdorf - Berlin-Treptow (im Bau: ab Abfahrt Waltersdorf - Berlin-Adlershof - Dreieck Neukölln/Stadtring A 100)
  • A 114 Berliner Ring - Berlin-Pankow
  • A 115 Berliner Ring - Berlin-Zehlendorf - Dreieck Funkturm/Stadtring A 100
Binnenschifffahrt auf der Havel

Die Binnenschifffahrt und der Wasserverkehr durch zahlreiche Kanäle sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Teile des Landes und haben überregionalen Charakter. Die Wasserstraßen werden sowohl für den Warentransport als auch für Personenbeförderung im Tourismus genutzt.

Der bedeutendste Flughafen des Bundeslandes ist der Flughafen Berlin-Schönefeld. Dieser soll bis 2011 zum Flughafen Berlin Brandenburg International ausgebaut werden. Daneben gibt es unter anderem den Flughafen Cottbus-Drewitz.

Im Öffentlichen Personennahverkehr haben sich die Verkehrsunternehmen in Brandenburg und Berlin zum Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen, um eine einheitliche Verkehrsstruktur im öffentlichen Personennahverkehr und einheitliche Tarife in der Region zu gewährleisten. Es wurden im Jahr 2004 insgesamt 141.697.000 Personen mit dem Öffentlichen Personennahverkehr befördert.

Bildung

Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), 1506 gegründet
Universität Potsdam, die größte Hochschule des Landes

Es gibt 977 Schulen (ohne Hochschulen) in Brandenburg, welche im Schuljahr 2006/2007 von 313.000 Schülern besucht werden. Im Jahr 2004/05 waren es 327.157 Schüler. Es waren 19.000 Lehrer 2006/2007 im Land eingestellt. [12]

Während der Primarstufe besuchen die Brandenburger Schüler, anders als in anderen Bundesländern, von der ersten bis zur sechsten Klasse die Grundschule.

Die Berechtigung zum Besuch von Universitäten (Abitur), erhält man in Brandenburg an Gymnasien, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe, aber auch an Oberstufenzentren und Abendschulen. Es gab folgende Veränderungen für die Sekundarstufen I und II in den letzten Schuljahren:

  • 2004/2005 Einführung zentral gestellter Abiturprüfungen in den meisten Fächern
  • 2005/2006 Zusammenlegung von Realschulen und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe zu Oberschulen
  • 2005/2006 Einführung eines generellen Rauchverbots für Schüler und Lehrkräfte
  • 2005/2006 Qualitätskontrolle der Leistungen der Lehrer durch Visitationsteams
  • 2006/2007 Einführung von Kopfnoten

Hochschulen

Siehe auch: Hochschulen in Brandenburg für eine vollständige Übersicht

Sport

Turbine Potsdam gewinnt den UEFA-Women's Cup

Zu den bekanntesten Sportvereinen im Land Brandenburg zählt der 1. FFC Turbine Potsdam in der Fußball-Bundesliga der Frauen. Zu den Erfolgen zählen unter anderem die mehrfache deutsche Meisterschaft, der Sieg beim UEFA Women's Cup und der mehrfache DFB-Pokal Sieg. Der Verein Energie Cottbus ist der bekannteste Herrenfußballverein, er spielte abwechselnd in der ersten und zweiten Bundesliga. Zu den größten Erfolgen zählt das Erreichen des DFB-Pokal Finales im Jahr 1997.

Im Handball ist der Frankfurter Handball Club ein bekannter Verein. Er war mehrfach DDR-Meister, Pokalsieger und Deutscher Meister.

Zu den bekannteren Sportlern aus Brandenburg zählen die Boxer Henry Maske und Axel Schulz, die Schwimmerin und Europameisterin Britta Steffen, die Kanurennsportlerin und erfolgreichste deutsche Olympionikin der Sportgeschichte Birgit Fischer, die Judoka Yvonne Bönisch und der Kugelstoßer Udo Beyer.

Es befinden sich zwei Olympiastützpunkte im Land Brandenburg, einer in Potsdam, der andere in Frankfurt (Oder). Es gibt mehrere Eliteschulen des Sports, unter anderem in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus.

Feiertage und Schulferien

Es gibt folgende gesetzlichen Feiertage in Brandenburg:

Jahr Neujahr Ostern Tag der Arbeit Christi Himmelfahrt Pfingsten Tag d. Deutschen Einheit Reformationstag Weihnachten
2007 01.01. 06.04. - 08.04. 01.05. 17.05. 27.05. - 28.05. 03.10. 31.10. 25.12. - 26.12.
2008 01.01. 21.03. - 23.03. 01.05. 11.05. - 12.05. 03.10. 31.10. 25.12. - 26.12.

Es gibt folgende Schulferien in Brandenburg:

Schuljahr Unterrichtsbeginn Herbstferien Weihnachtsferien Winterferien Osterferien Pfingstferien Sommerferien
2006 / 2007 21.08. 02.10. - 14.10. / 30.10. 27.12. - 05.01. 05.02. - 10.02. 04.04. - 13.04. - 12.07. - 25.08.
2007 / 2008 27.08. 15.10. - 20.10. 24.12. - 12.01. 04.02. 19.03. - 28.03. 02.05. / 13.05. - 16.05. 17.07. - 30.08.

Siehe auch

Portal: Brandenburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Brandenburg

Literatur

  • Asche, Matthias, Neusiedler im verheerten Land - Kriegsfolgenbewältigung, Migrationssteuerung und Konfessionspolitik in Zeichen des Landeswiederaufbaus - Die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts, Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster 2006, 19 und 874 Seiten, Abbbildungsteil, ISBN 3-402-00417-8
  • Beck, Friedrich; Henning, Eckart (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002 ISBN 3-935035-39-X
  • Büchner, Christiane; Franzke, Jochen: Das Land Brandenburg. Kleine politische Landeskunde. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, 4. überarbeitete Auflage, Potsdam 2005 ISBN 3-932502-09-4
  • Enders, Lieselott; Neitmann, Klaus (Hrsg.): Brandenburgische Landesgeschichte heute. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1999 ISBN 3-930850-72-9
  • Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg in 8 Bänden, Hrsg. Gotthard Erler und Rudolf Mingau, Aufbau Verlag Berlin 1997, 57 Abb., 5175 Seiten ISBN 3-351-03104-1
  • Heinrich, Gerd (Hrsg.): Berlin und Brandenburg. (Handbuch der Historischen Stätten, Bd. 10), Stuttgart 1973.
  • Heinrich, Gerd: Kulturatlas Brandenburg. Historische Landkarten - Geschichte der Mark im Überblick. 2. überarbeitete Auflage, Berlin 2006 ISBN 978-300-019684-3
  • Neitmann, Klaus; Theil, Jürgen (Hrsg.): Die Herkunft der Brandenburger. Sozial- und mentalitätsgeschichtliche Beiträge zur Bevölkerung Brandenburgs vom hohen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2001 ISBN 3-935035-11-X
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 Wikinews: Brandenburg – in den Nachrichten
Wiktionary: Brandenburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Artikel Märkische Allgemeine, 29.03.2007 [1]
  2. Information zu den Bodengesellschaften gibt es auf den Internetseiten des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg online
  3. Informationen zum Klima aus: M. Hendl; Das Klima des Norddeutschen Tieflandes. - in: H. Liedtke & J. Marcinek (Hrsg.): Physische Geographie Deutschlands, 559 S., Gotha 1994, ISBN 3-623-00840-0
  4. http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.223027.de Amt für Statistik 2005
  5. http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.366334.de Amt für Statistik 07.09.2006
  6. http://kulturportal.maerkischeallgemeine.de/cms/ziel/511129/DE/
  7. http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.205977.de Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
  8. http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10025154/26998/
  9. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[2]
  10. http://www.iwconsult.de/downloads/bundeslaenderranking06/Brandenburg.pdf Studie NSM 2006
  11. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Brandenburgs, Stand 25.03.2007
  12. Märkische Oderzeitung, 18. August 2006, S. 9