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Neobarock

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Die Pariser Oper (Opéra Garnier)
Palais du Rhin in Straßburg
Schloss Herrenchiemsee

Neobarock (auch: Neubarock oder Zweites Barock) ist die Bezeichnung einer Stilrichtung in der Architektur, der Bildhauerei und in der Musik.

Neobarock wird der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugeordnet, und war vor allem nach 1880 am weitesten verbreitet. Es gilt als Erscheinungsform des Historismus, der den Klassizismus ablöste. Neobarock wurde besonders gerne für Theatergebäude verwendet, da das Barock eine Hochblüte aller theatralischer Kunstgattungen mit sich gebracht hatte. In der Spätphase des Historismus trat die generelle Orientierung an der Renaissance in den Hintergrund und Neobarock wurde für vielfältige Bauaufgaben eingesetzt.

In Österreich war seine Verwendung „patriotisch“ konnotiert, da man an die vermeintliche Kulturblüte und politische Expansion des frühen 18. Jahrhunderts anknüpfte. In seiner Spätphase koexistierte er mit dem Jugendstil, den er teilweise beeinflusste.

Beispiele für neobarocke Bauwerke:

Profanbau

Sakralbau:


Bildhauerei

Zur selben Zeit wie in der Architektur treten auch in der Bildhauerei neobarocke Tendenzen auf. Als Hauptvertreter des Neobarock gelten der Berliner Bildhauer Reinhold Begas und der Wiener Victor Tilgner.

Beispiele:

Musik

In der Musik wird als Neobarock eine kompositorische Tendenz im frühen 20. Jahrhundert bezeichnet, die auf Formen und Stilmittel der Barockmusik zurückgriff. Wichtigste Vertreter sind u. a.: Max Neger, Johann Nepomuk David, Paul Hindemith, Ernst Krenek.