Bhrikuti
Bhrikhti, die gelbe Befreierin, auch Göttin des Stirnrunzelns (tib.: Tonyer Tschenma; skrt. Vasudhārā) ist ein Buddhaaspekt.
Der Legende nach wurde sie geboren aus einem Stirnrunzeln Avalokiteshvaras / Chenrezigs und sie verkörpert den Aspekt des Jähzorns. Häufig gilt sie auch als die Emanation des Amitabha, in sowohl friedvollen, als auch zornvollen Aspekten.
Während sie in Japan als Bodhisattva gilt, steht sie im tibetischen Buddhismus für die zornvollen Aspekte der grünen Tara.
Ihr Mantra wird, wie im Diamantweg üblich, nur von einen Lama durch Lung oder Einweihung weitergegeben. Im tibetischen Buddhismus werden nur Mantras von Buddhaaspekten aus der Lotusfamilie ohne Einweihung oder Bevollmächtigung frei weitergegeben. Deshalb werden Mantras gewöhnlich erst bei den rituellen Einweihungen genannt und mit ihnen praktiziert.
Von Anhängern des tibetischen Buddhismus wird vor dem Gebrauch von Mantras gewarnt, wenn der Praktizierende noch keine entsprechende Einweihung oder Bevollmächtigung hat. Deshalb werden diese Mantras auch erst bei den rituellen Einweihungen genannt und mit ihnen praktiziert.
Darstellung
Sie wird dargestellt mit gelber Körperfarbe, ein- oder mehrköpfig und mit bis zu acht Armen. Ihre wichtigsten Attribute sind Kalasha, Dreizack und Mala. Zumeist hat sie einen Kopf und vier Arme; die rechten halten eine Lotusblüte und einen Rosenzweig, die linken einen Dreizack und eine Vase. Auf ihrer Stirn hat sie das senkrechte Weisheitsauge.
- Als Khadivarani-Tara wird sie sitzend dargestellt, ihre Hände halten den Stängel eines blauen Lotus,
- als Vajra-Tara mit vier Köpfen und acht Armen hält sie Vajra, Pfeil, Muschelhorn, Lotus, Bogen, Elefantenhaut und Mala,
- und als Janguli-Tara mit drei Köpfen und sechs Armen hält sie ausschließlich tantrische Symbole in den Händen.
Historische Person
Die historische Bhrikuti war den Mythen nach eine Prinzessin aus dem nepalesischen Königreich Licchavi, Tochter des Königs Aṃshuvarmā. Sie lebte im 7. Jahrhundert n. Chr. Sie wurde nach Tibet an König Songtsen Gampo vermählt und konvertierte dort zum Buddhismus. Ihre Existenz ist allerdings nicht durch alte tibetische oder nepalesische Dokumente belegt.