1,4-Butandiol
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | 1,4-Butandiol | ||||||
Andere Namen |
Tetramethylenglycol | ||||||
Summenformel | C4H10O2 | ||||||
Kurzbeschreibung |
Flüssigkeit | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 90,12 g/mol | ||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||
Dichte |
1,02 g/cm³ | ||||||
Schmelzpunkt |
19,5–20 °C | ||||||
Siedepunkt |
230 °C | ||||||
Dampfdruck |
0,1 hPa (20 °C) | ||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
1,4-Butandiol (BDO) wird in der Industrie als Weichmacher anstelle von Glycerin verwendet. BDO ist auch ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Synthese anderer Substanzen, u. a. γ-Butyrolacton. BDO wird im Körper zu 4-Hydroxybutansäure (γ-Hydroxybuttersäure, GHB) metabolisiert.
Konsum
BDO wird oft als Ersatz der nach dem Betäubungsmittelgesetz verbotenen und unter entsprechender Kontrolle stehenden 4-Hydroxybuttersäure ("Liquid Ecstasy") eingenommen. Eine Wirkung setzt nach ca. 5-20 Minuten ein und hält ca. 2-3 Stunden an. Der eigentliche Effekt ist manchmal ein erotisches, sinnliches, trotz der in Partykreisen verbreiteten Bezeichnung aber kaum an "Ecstasy" erinnerndes Körpergefühl. Hauptsächlich ähnelt die Wirkung der des Alkohols, aber bei viel geringeren Dosen. Dosisabhängig können enthemmende, aphrodisierende, entaktogene, euphorisierende und wahrnehmungs- und antriebsintensivierende Effekte beobachtet werden. Eine häufige Nebenwirkung ist aber Brechreiz. Regelmäßig tritt eine starke Beeinträchtigung der Bewegungskoordination ein.
Dosen ab 4 ml wirken wie GHB schlaffördernd. Höhere Dosen können wie dort zu einem komatösen Zustand und bei starker Überdosierung zum Tode führen. In den USA wurde über Todesfälle durch Multi-Organ-Versagen berichtet. Ferner wurden bei längerfristigem Konsum Leber- und Nierenschäden sowie eine psychische und physische Abhängigkeit beobachtet. Entzugserscheinungen äußern sich in Zittern, Schweissausbrüchen, Übelkeit bis hin zum Delirium.