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Blaue Stunde

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Blaue Stunde ist ein poetischer Begriff für die Zeit der Dämmerung zwischen Sonnenuntergang und nächtlicher Dunkelheit sowie für die Zeit kurz vor Sonnenaufgang, in der das künstliche Licht etwa dieselbe Helligkeit wie die natürliche Lichtquelle hat.

Ihren Namen hat sie von der tiefblauen Färbung des klaren Himmels in dieser Zeit. Verursacht wird sie durch die Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an den Luftmolekülen der Atmosphäre. In der Atmosphäre vorhandene Wolken erscheinen, solange sie von der Sonne noch direkt angestrahlt werden, in orange oder in rot. Geraten auch diese in den Schatten der Erde, verblaßt deren Färbung in ein unscheinbares Graublau.

Physikalisch beschreibt die Farbtemperatur die geänderten Beleuchtungsverhältnisse. Während die Sonne eine Farbtemperatur von ca. 5500 K hat, beträgt die des blauen Himmels bzwischen 9000 K und 12000 K. Am Tage mischen sich diese beiden Lichtquellen zum typischen Tageslicht mit einer Farbtemperatur von 6500 K. In der blauen Stunde entfällt das direkte Sonnenlicht, übrig bleibt das Himmelsblau.

Der höherer Blauanteil des Himmelslichts lässt sich auch tagsüber im Schatten beobachten.

Die Dauer beträgt zwischen 20 Minuten in den Tropen, 30 min (Tag-und-Nacht-Gleiche) bis 50 min (Sonnenwende) in Mitteleuropa bis hin zu 5 Stunden in den Weißen Nächten.

In der Fotografie wird die Blaue Stunde für sogenannte Available-Light-Aufnahmen und die Nachtfotografie genutzt. Gegenüber Aufnahmen bei absoluter Dunkelheit ist dadurch auch die Umgebung leicht erhellt und somit besser sichtbar, die Kontraste zwischen Hell und Dunkel sind abgemildert und die Bilder haben eine interessante Stimmung.

Beispiele