HBE Tierklasse
HBE „Tierklasse“ Baureihe 95.66 | |
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Anzahl | 4 |
Nummerierung | Mammut, Wisent, Büffel, Elch DR 95 6676 - 6679 |
Hersteller | Borsig |
Indienststellung | 1920–1921 |
Ausmusterung | 1951–1970 |
Achsformel | 1' E 1' h2t |
Dienstmasse | 102,5 t |
Achslast | 16,3 t |
Länge über Puffer | 12.450 mm |
Ø Treibrad | 1.100 mm |
Ø vorderes Laufrad | 850 mm |
Ø hinteres Laufrad | 850 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 50 km/h |
Kesseldruck | 14 kp/cm² |
Kolbenhub | 550 mm |
Zylinderdurchmesser | 700 mm |
Rostfläche | 3,96 m² |
Verdampfungsheizfläche | 180,86 m² |
Überhitzerheizfläche | 54,14 m² |
Bremsbauart | Knorr-Druckluftbremse Riggenbach- Gegendruckbremse |
Bei den Lokomotiven der Tierklasse der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn handelt es sich um vier Lokomotiven die die Namen „Mammut“, „Wisent“, „Büffel“ und „Elch“ erhielten. Nach der Übernahme der HBE durch die Deutsche Reichsbahn 1949 erhielten die Lokomotiven die Nummern 95 6676 bis 95 6679.
Aufgrund des gestiegenen Transportaufkommens durch den Ersten Weltkrieg sah sich die HBE gezwungen, ihre veralteten Zahnradlokomotiven abzulösen. Als Ersatz wurden von Borsig eine 1'D1'-Zahnradlok oder eine 1'E1'-Adhäsionslokomotive angeboten. Schließlich fiel die Entscheidung für die Adhäsionslokomotive. Als problematisch sah man bei den zu bewältigenden Steigungen von 60 o/oo insbesonders die Talfahrten an: Man befürchtete, dass dabei die Reibungswerte überschritten werden und der Zug ins Rutschen kommt. Aus diesem Grund wurden absenkbare Bremszahnräder vorgesehen.
Am 4. Februar 1920 erfolgte die erste Werksprobefahrt und bereits ab Anfang März der Einsatz. Im Laufe des ersten Jahres erwiesen sich die Bremszahnräder als unnötig, und die letzten beiden 1921 gelieferten Lokomotiven wurden bereits ohne diese Ausrüstung übergeben. In der Folgezeit wurden durch das Eisenbahnzentralamt Berlin weitere Testfahrten durchgeführt. Diese führten dann zur Entwicklung der Lokomotiven der Baureihe 95, die auf vielen Strecken den Zahnradbetrieb ablösten. 1949 wurden die Lokomotiven aufgrund der Verstaatlichung der HBE in den Betriebsbestand der Deutschen Reichsbahn übernommen. Als erste schied die 95 6679 (ex Elch) aus dem Dienst aus, als 1951 der Kessel zerknallte. Die 95 6676 (ex Mammut) gehört heute zum nicht betriebsfähigen Bestand des Verkehrsmuseums Dresden.
Konstruktion
Die Lokomotive verfügte über einen Barrenrahmen. Die Laufradsätze waren als Bisselachsen ausgeführt und verfügten über 125 mm Seitenspiel. Die zweite und fünfte Kuppelachse war um 30 mm seitenverschiebbar. Die dritte Kuppelachse war spurkranzlos. Die Steuerung war eine von Borsig modifierte Heusinger-Steuerung. Um trotz der geringen Loklänge einen ausreichend großen Kessel zu erreichen, wurde bei einer Rohrlänge von 3700 mm ein Kesseldurchmesser von 2000 mm gewählt. Um alle Treibradsätze ausreichend mit Sand zu bestreuen installierte Borsig erstmals einen Druckluftsandstreuer.