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Adverbiale Bestimmung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Adverbiale Bestimmung (auch Adverbial, Adverbiale, Adverbialbestimmung oder Umstandsbestimmung) ist ein Begriff aus der Grammatik und bezeichnet ein Satzglied bzw. eine Satzgliedergänzung. Sie bestimmt die Umstände eines Geschehens genauer. Adverbiale Bestimmungen ermitteln folgende Fragen: Wo? Wann? Zu welchem Ziel? Womit? Wie? Warum? usw. Je nach beantworteter Frage unterteilt man in:

  • Lokalbestimmung (= Umstandsbestimmung des Ortes):
Frage: Wo? Wohin? Woher?
Beispiel: Ich komme aus meinem Bett. Ich gehe zum Bus.
  • Temporalbestimmung (= Umstandsbestimmung der Zeit):
Frage: Wann? Seit wann? Bis wann? Wie oft? Wie lange?
Beispiel: Ich wasche mich jeden Morgen.
  • Modalbestimmung (= Umstandsbestimmung der Art und Weise):
Frage: Wie? Auf welche Art und Weise?
Beispiel: Unter allgemeinem Beifall fiel ich auf die Nase. Mit letzter Kraft erreichte ich das Ziel.
  • Kausalbestimmung (= Umstandsbestimmung des Grundes):
Frage: Warum? Weshalb? Wieso?
Beispiel: Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse hatte ich das Schild übersehen.
  • Instrumentalbestimmung (= Umstandsbestimmung des Mittels):
Frage: Womit? Wodurch? Mit welchem Mittel/Werkzeug/Hilfsmittel?
Beispiel: Ute schneidet das Bild mit einer Schere aus.
  • Finalbestimmung (= Umstandsbestimmung des Zwecks):
Frage: Mit welchem Zweck? Zu welchem Ziel? Mit welcher Absicht?
Beispiel: Zwecks besserer Sicht setzte ich eine Sonnenbrille auf.
  • Konditionalbestimmung (= Umstandsbestimmung der Bedingung):
Frage: Wann? Unter welcher Bedingung?
Beispiel: Bei schönem Wetter fahren wir morgen ins Freibad.
  • Konsekutivbestimmung (= Umstandsbestimmung der Folge):
Frage: Mit welcher Folge? - Sodass
Beispiel: Peter lief zu schnell, sodass er stolperte.
  • Konzessivbestimmung (= Umstandsbestimmung des Gegengrunds):
Frage: Trotz welchen Umstands? - Obwohl
Beispiel: Trotz aller Schwierigkeiten erreichte ich das Ziel.
  • Komparativbestimmung (= Umstandsbestimmung des Vergleiches):
Frage: Wie ist es im Vergleich zu?
Beispiel: Er grunzt wie ein Schwein.
  • Adversativbestimmung (= Umstandsbeschreibung des Gegensatzes):
Frage: An Stelle von?
Beispiel: Statt Tee trinke ich Kaffee.

Im Deutschen stehen mehrere Adverbialbestimmungen in einer bestimmten Reihenfolge:

  • Zuerst kommt die Temporalbestimmung,
  • dann die Kausal-, Final- oder Konzessivbestimmung,
  • danach folgen die Modalbestimmung
  • und die Lokalbestimmung.

Eine Veränderung der Reihenfolge stört den Satzfluss oder verfälscht den Sinn:

  • Standardreihenfolge: Gestern kam ich wegen des Schneefalls trotz aller Anstrengung nur mit Schwierigkeiten nach Hause.
  • Veränderte Reihenfolge: Nur mit Schwierigkeiten kam ich trotz aller Anstrengung wegen des Schneefalls gestern nach Hause.


Zu Nebensätzen erweiterte Adverbiale

Anstatt durch Präpositionen oder Konjunktoren kann die adverbiale bestimmung auch durch einen Nebensatz ausgedrückt werden.

Genetivus absolutus

Ohne Bezugswort im übergeordneten Satz besteht dieser aus Participien und Subiect im Genetiv und allfälligen Obiecten. z.B. Aus „Nachdem die Dinge verichtet worden waren, verliesen sie das Haus“ wird „Verrichteter Dinge verliesen sie das Haus“ Diese Konstruktion wird Genetvus absolutus gennant. Es kan sich manchmal auch nur um einzelne Worte handeln die in den Genetiv gestelt werden wie z.B „des weiteren, des Nachts“