Zum Inhalt springen

Karin Evans

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juni 2007 um 13:19 Uhr durch Summ (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vittoria Karin Wichgraf Hoffmann-Evans (* 25. September 1909 in Johannesburg, Südafrika; † 1. Juli 2004 in Berlin) war eine Schauspielerin.

Leben

Karin Evans, Tochter eines britischen Hochschullehrers, besuchte das Berliner Max-Reinhardt-Seminar (heute UdK Berlin, Fakultät Darstellende Kunst), und Max Reinhardt besetzte sie in seinem „Jedermann“. In Berlins letzten großen Theaterjahren vor 1933 spielte sie mit Adele Sandrock, Albert Steinrück, Felix Bressart, Theodor Loos, Alexander Moissi, Albert Bassermann und Werner Krauss.

Vor dem Krieg etablierte sie sich am „Deutschen Theater“, danach wurde sie eine bekannte Schauspielerin an den Staatlichen Bühnen Berlins (Schillertheater, Schlossparktheater und Hebbeltheater). Sie spielte von 1924 bis 1967 an den verschiedensten Berliner Bühnen, am „Deutschen Theater“, an der Komödie am Kurfürstendamm, an der „Tribüne“ Berlin, am Renaissance-Theater und am Schlossparktheater, sie gab außerdem Gastspiele in Wien und Salzburg. Gelegentlich zeigte sich die Charakterdarstellerin auch im Film, sie gastierte z. B. 1948 in zwei DEFA-Streifen, verkörperte hier u.a. die einfühlsame Gattin des jüdischen Geschäftsmannes Blum im Justizdrama „Affaire Blum“.

Sie war langjährig verheiratet mit dem Kunstmaler Prof. Wolf Hoffmann (HfBK Berlin). Tilla Durieux charakterisierte sie einst als "begabte Schauspielerin, die aber nicht alle Tassen im Schrank hat". Dementsprechend sahen ihre Rollen aus, die kapriziöse Schulmeistersfrau in Dylan Thomas' "Unter dem Milchwald", die Mutter in August Strindbergs „Traumspiel“, sowie diverse intrigante Salondamen und verschrobene Jungfern.

Ihre Kinokarriere begann 1927 im Stummfilm, 1930 kämpfte sie mit Conrad Veidt in „Die letzte Kompanie“ gegen Napoleon und 1948 in „Affaire Blum“ gegen die antisemitische Justiz der Weimarer Republik.

Karin Evans lebte seit 1945 bis zu ihrem Tod am 1. Juli 2004 in der Künstlerkolonie Berlin