Tatort (Fernsehreihe)
Tatort ist der Titel einer TV-Kriminalreihe der ARD und des ORF, die im Deutschen (im Ersten sowie in den Dritten) und Österreichischen Fernsehen (ORF) ausgestrahlt wird. Das Schweizer SF DRS produzierte von 1990 bis 2001 Tatort-Folgen.
Die Grundkonzeption dieser Krimireihe geht auf eine Idee von Horst Jaedicke zurück, dem Fernsehdirektor des damaligen SDR in Stuttgart, der als Fernsehspiel-Koordinator der ARD die Zusammenarbeit der Fachredaktionen in den beteiligten Rundfunkanstalten für die Tatort-Reihe auf den Weg brachte.
Die erste Folge Taxi nach Leipzig wurde am 29. November 1970 in der ARD ausgestrahlt. (Produziert vom NDR, mit Walter Richter als Kommissar Trimmel.) Konzipiert wurde die Reihe als Nachfolgerin der Stahlnetz-Krimis der ARD und als Konkurrenz zur ZDF-Krimiserie Der Kommissar mit Erik Ode.
Der Tatort ist die älteste und derzeit auch beliebteste noch laufende Krimireihe im deutschsprachigen Raum. Die Erstausstrahlung läuft in der Regel sonntags um 20:15 Uhr im Ersten. Wiederholungen gibt es in den Dritten Programmen, meistens die Eigenproduktionen der jeweiligen Sendeanstalten. Besonders ausgewählte Folgen werden auch im Ersten wiederholt, wobei es keinen festen Programmplatz gibt. Während in der Anfangszeit die Einzelfolgen unterschiedliche Längen von teilweise bis zu knapp zwei Stunden aufwiesen, hat sich seit Ende der 80er Jahre eine einheitliche Länge von ca. 90 Minuten pro Folge durchgesetzt.
Konzept
Im Gegensatz zu anderen Fernsehkrimireihen sind bei ihren Tatort-Produktionen die einzelnen Rundfunkanstalten der ARD jeweils für ihr Sendegebiet zuständig. Jede Rundfunkanstalt verfügt über mindestens ein Ermittlerteam (Ausnahme: Bis zur Fusion von SFB und ORB zum RBB produzierte der ORB keine Tatorte - s. u.). Dadurch, dass nicht in jeder Folge dieselben Ermittler zu sehen sind, wird für Abwechslung gesorgt. Zum Konzept der Reihe gehört das Lokalkolorit: Die jeweiligen regionalen Besonderheiten der Stadt oder Gegend, in der ermittelt wird, sollen in die Handlung mit eingearbeitet werden.
Anfangs war keine Reihe mit festen Darstellern geplant, sondern lediglich ein für Krimis reservierter Programmplatz am Sonntagabend, den die beteiligten Sender in Eigenregie füllen sollten. Inhaltlich wurden lediglich das Lokalkolorit sowie, als Abgrenzung zu Der Kommissar, Schauplätze außerhalb des Studios vorgegeben.
Den ersten Folgen kann auch eine gewisse gesellschaftspolitische Bedeutung zugeschrieben werden: Erstmals trat im deutschen Krimi der Konflikt zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten auf. In diesem Kontext kann auch die Figur des Kommissars Schimanski gesehen werden. Mit ihm trat erstmals ein Ermittler auf, der eindeutig und wahrnehmbar der Arbeiterschicht entstammt.
Episoden
Hauptartikel: Liste der Tatort-Episoden
Seit Beginn der Reihe wurden über 668 Episoden ausgestrahlt. Die ersten zwei Jahrzehnte wurden in der Regel nur elf oder zwölf Filme pro Jahr erstellt; danach wurde die jährliche Produktion immer weiter erhöht. 2005 wurden bereits 35 neue Folgen gesendet. Eine Vielzahl von Drehbuchautoren und Regisseuren war für die Reihe tätig, unter ihnen bekannte Personen wie Felix Huby, Wolfgang Petersen und Michael Verhoeven.
Die Episoden finden an verschiedenen Schauplätzen statt, die jeweils im Gebiet der produzierenden Rundfunkanstalt liegen - daher die wechselnden Ermittler. Der wohl bekannteste Tatort-Schauplatz war die Ruhrgebietsstadt Duisburg, wo Kommissar Schimanski (Götz George) tätig war.
Der Inhalt der Episoden sowie die Charaktere der Ermittler haben sich seit Beginn der Reihe deutlich verändert. Dies ist kein Zufall, denn "seit rund 30 Jahren bildet die Krimiserie bundesrepublikanische Realität ab" (Frankfurter Rundschau).
Tatort-Produktionen, die Fernsehgeschichte geschrieben haben
- 1970 – Taxi nach Leipzig war der erste Tatort. Er wurde am Sonntag, dem 29. November 1970 ausgestrahlt – Regie: Peter Schulze-Rohr – mit Walter Richter als Kommissar Paul Trimmel, Renate Schroeter und Hans-Peter Hallwachs sowie in einer Nebenrolle als Grenzpolizist Günter Lamprecht. Politisch bemerkenswert war der Krimi, da er in der Zeit von Willy Brandts Ostpolitik teilweise in der DDR spielte.
- 1973 – Tote Taube in der Beethovenstraße (7. Januar 1973) – Regie: Samuel Fuller, Musik: Can – mit Sieghardt Rupp als Zollfahnder Kressin. Sorgte damals für Aufsehen durch die sehr eigenwillige Regie und die progressive Musik.
- 1973 – Stuttgarter Blüten (1. April 1973) – Regie: Theo Mezger, Buch Wolfgang Menge – mit Werner Schumacher als Kommissar Lutz, Max Strecker, Karl-Heinz Konrad und Willy Reichert. Willy Reicherts letzter Fernsehauftritt – als „Bösewicht“ und nicht als der allseits bekannte „gute, nette, liebe Herr Pfleiderer“.
- 1973 – Jagdrevier (13. Mai 1973) – Regie: Wolfgang Petersen, Drehbuch: Herbert Lichtenfeld – mit Klaus Schwarzkopf als Kommissar Finke und Jürgen Prochnow als flüchtiger Strafgefangener Dieter Brodschella (Ditsche). Illusionslos, lakonisch und spröde inszeniert.
- 1977 – Reifezeugnis (27. März 1977) – Regie: Wolfgang Petersen, Drehbuch: Herbert Lichtenfeld – mit Nastassja Kinski, Klaus Schwarzkopf, Judy Winter und Christian Quadflieg. Nacktszenen zur besten Sendezeit, eine skandalöse Handlung (Lehrer schläft mit Schülerin) und der erste Auftritt von Nastassja Kinski, der Tochter Klaus Kinskis.
- 1978 – ... rot-rot-tot – Regie: Theo Mezger – mit Werner Schumacher, Curd Jürgens, Christian Berkel und Renate Schroeter. Curd Jürgens' letzte Fernsehhauptrolle. Die Abgründe und die Verkommenheit des Bürgertums und dessen schleichender Niedergang um 20:15 Uhr im Fernsehen - ein Tabubruch.
- 1981 – Duisburg-Ruhrort – Regie: Hajo Gies – mit Götz George und Eberhard Feik. Die erste Szene (Kommissar Schimanski wacht mit dreckiger Unterhose und völlig verkatert zwischen leeren Bierflaschen auf, isst zwei rohe Eier und geht dann ungewaschen zum Dienst) sorgte für Debatten über das Polizistenbild im Fernsehen. (Pressestimmen zum ersten George-Feik-Tatort unter Horst Schimanski.)
- 1983 – Peggy hat Angst – Regie: Wolfgang Becker – mit Karin Anselm, Hannelore Elsner, Ute Christensen, Hans-Georg Panczak, Hannelore Schroth und Anita Kupsch. Die Mordszene am Telefon. So ein Bild hatte es im deutschen Fernsehen nie zuvor gegeben.
- 1992 – Kinderspiel – mit Michael Janisch, Michael Bukowsky, Sylvia Haider, Gerhard Dorfer, Steve Barton, Jed Curtis. Erhielt im Jahr 1993 den Adolf-Grimme-Preis.
- 1995 – Frau Bu lacht wurde zum 25-jährigen Jubiläum des Tatorts von Regisseur Dominik Graf gedreht. Die Kommissare Batic und Leitmayr ermitteln im Milieu von Heiratshandel und Kindesmissbrauch von thailändischen Frauen. Die Folge wurde für mehrere Preise vorgeschlagen.
- 1998 – Manila – mit Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Anna Loos und Mathieu Carrière. Bedrückendes Kammerspiel um Kindesmissbrauch und Sextourismus mit offenem Ende. Im Anschluss der Erstausstrahlung fand im Rahmen der Talksendung Sabine Christiansen eine Diskussion mit Experten sowie den Hauptdarstellern der Folge statt. Aufgrund der bedrückenden Fakten der tatsächlichen Kinderprostitution die das Drehteam Manila erlebte, gründen Behrendt und Bär daraufhin eine Stiftung zur Hilfe der Straßenkinder.
- 2000 – Quartett in Leipzig – mit Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Peter Sodann, Bernd Michael Lade und Vadim Glowna. Co-Produktion von WDR und MDR.
- 2002 – Rückspiel – mit Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Peter Sodann und Bernd Michael Lade. Zweite Co-Produktion von WDR und MDR.
- 2003 – Das Böse – mit Andrea Sawatzki, Ulrich Tukur und Barbara Philipp. Deutscher Fernsehpreis für Tukur als besten Hauptdarsteller 2003 für seine Rolle als erfolgreicher Banker, der zwischen Welten wandelt.
- 2003 – Im Visier – mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl. Der Film stellt eine Geiselnahme in einer Bank dar. Die dabei gezeigten Polizeitaktiken waren derart realistisch, dass dies zu großem Wirbel bei der Münchner Polizei führte.
- 2004 – Herzversagen – mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf. Erhielt 2005 den Adolf-Grimme-Preis.
- 2006 – Außer Gefecht – mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl. Erste Folge in Echtzeit: Die Handlung spielt an einem Wochenende zwischen 20:15 Uhr und 21:45 Uhr.
- 2007 - Bienzle und der Tod im Weinberg - mit Dietz-Werner Steck und Rüdiger Wandel. Der Drehbuchautor Felix Huby erhält 2007 die Goldene Romy für das Beste Drehbuch.
Ermittler
Eine Besonderheit der Serie ist die Zahl der Ermittler. Im Gegensatz zu anderen Fernsehserien gibt es beim Tatort eine Vielzahl von Hauptdarstellern, die von Folge zu Folge wechseln. Derzeit gibt es fünfzehn Ermittler bzw. Ermittlerteams; insgesamt sind bereits 70 verschiedene Ermittler(teams) in Erscheinung getreten. Diese Besonderheit liegt an der Konzeption der Serie (s. o.) als Gemeinschaftsproduktion der neun ARD Rundfunkanstalten sowie des ORF. (Von 1990 bis 2001 war auch das Schweizer SF DRS beteiligt.)
In den frühen Folgen stehen die zu lösenden Fälle mit den damit verbundenen Personen von Verdächtigen, Zeugen und Tätern im Vordergrund der Handlung. Die Kommissare spielen darin nur als Polizisten eine Rolle. Ihre Darstellung als Privatpersonen unterbleibt dabei weitgehend, von vielen frühen Tatort-Kommissaren sind nicht einmal die Vornamen bekannt. Im Lauf der Jahre wird immer mehr auch die persönliche Geschichte der Ermittler erzählt, dies wird vor allem zu Beginn der achtziger Jahre durch den Auftritt von Kommissar Schimanski (dargestellt von Götz George) eingeläutet.
Kommissarinnen
Zu Beginn der Reihe waren alle Ermittelnden männlich. Dies änderte sich 1978 durch Kommissarin Buchmüller, dargestellt von Nicole Heesters. Mit dieser Kommissarin wurden zwar nur drei Folgen produziert, doch fortan gab es stets weibliche Verstärkung für die männlichen Kollegen. Der Tatort nahm damit eine Vorreiterstellung in der deutschen Krimilandschaft ein. Mittlerweile ermitteln Frauen in Bremen (Kommissarin Inga Lürsen), Hannover (Kommissarin Charlotte Lindholm), Frankfurt am Main (Kommissarin Charlotte Sänger), Ludwigshafen (Kommissarin Lena Odental) und Konstanz (Kommissarin Klara Blum).
Gastauftritte
In den frühen Folgen waren Gastauftritte der Kommissare üblich. In fast jeder Folge spielte in einer Nebenrolle ein Tatort-Kommissar aus einer anderen Stadt mit. Mittlerweile sind Gastauftritte selten geworden, einen der letzten bekannteren hatte der Saarbrücker Kommissar Palu (Jochen Senf) in der letzten Tatort-Folge mit Götz George, "Der Fall Schimanski" von 1991. Die Idee wurde in den Jahren 2000 und 2002 mit den Folgen Quartett in Leipzig und Rückspiel wieder aufgenommen. Hier ermitteln die Kölner Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) gemeinsam mit ihren Leipziger Kollegen Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade). Einen weiteren Besuch statteten die Münsteraner Ermittler Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) ihren Kölner Kollegen in der Folge Der doppelte Lott vom 20. November 2005 ab.
Liste der aktuellen Tatort-Ermittler
- Stand: 26. Februar 2007
Jahr | Sender | Ermittler | Schauspieler | Stadt | Anzahl der Folgen |
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seit 1989 | SWR (bis 1998 SWF) | Lena Odenthal und Mario Kopper | Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe | Ludwigshafen | 39, davon 30 mit Kopper |
seit 1991 | BR | Ivo Batić, Franz Leitmayr und Carlo Menzinger | Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl und Michael Fitz | München | 43, davon 39 mit Menzinger |
seit 1992 | MDR | Bruno Ehrlicher und Kain | Peter Sodann und Bernd Michael Lade | erst Dresden, später Leipzig, je eine Episode in Köln und Weimar | 41, davon zwei gemeinsam mit Ballauf und Schenk |
seit 1997 | WDR | Max Ballauf und Freddy Schenk | Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär | Köln, eine Episode in Leipzig | 34, davon zwei gemeinsam mit Ehrlicher und Kain |
seit 1997 | RB | Inga Lürsen und Nils Stedefreund | Sabine Postel und Oliver Mommsen | Bremen | 15, davon 10 mit Stedefreund |
seit 1999 | ORF | Moritz Eisner | Harald Krassnitzer | Wien | 15 |
seit 2001 | NDR | Jan Casstorff, Eduard Holicek und Jenny Graf | Robert Atzorn, Tilo Prückner und Julia Schmidt | Hamburg | 12 |
seit 2001 | RBB (bis 2003 SFB) | Till Ritter, Felix Stark und Lutz Weber | Dominic Raacke, Boris Aljinovic und Ernst-Georg Schwill | Berlin | 14 |
seit 2002 | HR | Charlotte Sänger und Fritz Dellwo | Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf | Frankfurt am Main | 9 |
seit 2002 | NDR | Charlotte Lindholm | Maria Furtwängler | Hannover und andere Orte in Niedersachsen | 10 |
seit 2002 | SWR | Klara Blum und Kai Perlmann | Eva Mattes und Sebastian Bezzel | Konstanz | 10, davon 5 mit Perlmann |
seit 2002 | WDR | Frank Thiel und Prof. Karl-Friedrich Boerne | Axel Prahl und Jan Josef Liefers | Münster (Westfalen) | 10 |
seit 2003 | NDR | Klaus Borowski und Frieda Jung | Axel Milberg und Maren Eggert | Kiel | 7 |
seit 2006 | SR | Franz Kappl und Stefan Deininger | Maximilian Brückner und Gregor Weber | Saarbrücken | 2 |
Liste der ehemaligen Tatort-Ermittler
(Stand: 25. Februar 2007)
Jahr | Sender | Ermittler | Schauspieler | Stadt | Anzahl der Folgen |
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1970–1982 | NDR | Paul Trimmel | Walter Richter | Hamburg | 11 |
1970–1973 | SR | Liersdahl | Dieter Eppler | Saarbrücken | 2 |
1971–1973 | WDR | Kressin | Sieghardt Rupp | Köln | 7 |
1971–1986 | SDR | Eugen Lutz | Werner Schumacher | acht verschiedene in Baden-Württemberg | 16 |
1971–1979 | HR | Konrad | Klaus Höhne | Frankfurt am Main | 8 |
1971–1978 | NDR | Finke | Klaus Schwarzkopf | Kiel und Schleswig-Holstein | 7 |
1971–1987 | ORF | Viktor Marek | Fritz Eckhardt | Wien | 14 |
1971–1972 | SFB | Erwin Kasulke | Paul Esser | Berlin | 2 |
1972–1981 | BR | Melchior Veigl | Gustl Bayrhammer | München | 15 |
1972 | SWF | Horst Pflüger | Ernst Jacobi | Baden-Baden | 1 |
1973 | RB | Walter Böck | Hans Häckermann | Bremen | 1 |
1973–1977 | SWF | Franz Gerber | Heinz Schimmelpfennig | Baden-Baden | 5 |
1974–1980 | WDR | Heinz Haferkamp | Hansjörg Felmy | Essen | 20 |
1974–1977 | NDR | Heinz Brammer | Knut Hinz | Hannover | 4 |
1975–1977 | SFB | Martin Schmidt | Martin Hirthe | Berlin | 3 |
1977–1984 | SR | Schäfermann | Manfred Heidmann | Saarbrücken | 4 |
1978–1980 | SWF | Marianne Buchmüller | Nicole Heesters | Mainz | 3 |
1978–1983 | HR | Bergmann | Heinz Treuke | Frankfurt am Main | 1 |
1978–1979 | SFB | Matthias Behnke | Hans-Peter Korff | Berlin | 2 |
1979 | NDR | Nagel | Diether Krebs | Hannover – ehem. Landkreis Burgdorf | 1 |
1979–1985 | NDR | Delius | Horst Bollmann | Köln | 3 |
1980 | HR | Sander | Volkert Kraeft | Frankfurt am Main | 1 |
1980 | WDR | Paul Enders | Jörg Hube | Essen, Frankfurt am Main | 1 |
1980–1982 | NDR | Jochen Piper | Bernd Seebacher | Bremen | 2 |
1980 | WDR | Willy Kreutzer | Willy Semmelrogge | Essen | 1 |
1981 | HR | Bergmann | Lutz Moik | Frankfurt am Main | 2 |
1981–1985 | SFB | Friedrich Walther | Volker Brandt | Berlin | 6 |
1981–1988 | SWF | Hanne Wiegand | Karin Anselm | Baden-Baden, Karlsruhe, Mainz | 8 |
1981 | NDR | Greve | Erik Schumann | norddeutsche Kleinstadt | 1 |
1981 | NDR | Beck | Hans Häckermann | Hamburg | 1 |
1981–1991 | WDR | Horst Schimanski, Christian Thanner und „Hänschen“ | Götz George, Eberhard Feik und Chiem van Houweninge | Duisburg | 29 |
1981–1987 | BR | Ludwig Lenz | Helmut Fischer | München | 7 |
1982 | HR | Werner Rolfs | Klaus Löwitsch | Frankfurt am Main | 1 |
1982 | NDR | Nikolaus Schnoor | Uwe Dallmeier | Ort bei Bremerhaven | 1 |
1983 | NDR | Ronke | Ulrich von Bock | Hamburg | 1 |
1984 | HR | Rullmann | Hans-Werner Bussinger | hessische Kleinstadt | 1 |
1984–2001 | NDR | Paul Stoever und Peter Brockmöller | Manfred Krug und Charles Brauer | Hamburg | 41, davon 37 mit Brockmöller |
1984–1986 | ORF | Hirth | Kurt Jaggberg | Wien | 3 (+ 7 nur ORF) |
1985 | HR | Reinhold Dietze | Klaus Löwitsch | Frankfurt am Main | 1 |
1985–2001 | HR | Edgar Brinkmann | Karl-Heinz von Hassel | Frankfurt am Main | 28 |
1985–1989 | SFB | Hans Georg Bülow | Heinz Drache | Berlin | 6 |
1986 | BR | Siggi Riedmüller | Günther Maria Halmer | München | 1 |
1987–1988 | SDR | Georg Thomas Schreitle | Horst Michael Neutze | Stuttgart, Führstadt | 3 |
1987 | BR | Karl Scherrer | Hans Brenner | München | 1 |
1987 | ORF | Passini | Christoph Waltz | Wien | 1 |
1988 | ORF | Pfeifer | Bruno Dallansky | Wien | 1 (+4 nur ORF) |
1988–2005 | SR | Max Palu | Jochen Senf | Saarbrücken | 17 |
1988–1989 | BR | Otto Brandenburg | Horst Bollmann | München | 2 |
1989–1996 | ORF | Michael Fichtl | Michael Janisch | Wien | 8 (+1 nur ORF) |
1990 | DRS | Walter Howald | Mathias Gnädinger | Bern | 1 |
1991–1992 | DRS | Reto Carlucci | Andrea Zogg | Bern | 2 |
1991–1995 | SFB | Franz Markowitz | Günter Lamprecht | Berlin | 8 |
1992–1997 | WDR | Bernd Flemming, Miriam Koch und Max Ballauf (Team Flemming) | Martin Lüttge, Roswitha Schreiner und Klaus J. Behrendt | Düsseldorf | 15, davon 8 mit Ballauf |
1992-2007 | SWR (bis 1998 SDR) | Ernst Bienzle und Günter Gächter | Dietz-Werner Steck und Rüdiger Wandel | Stuttgart | 25 |
1993–2002 | DRS | Philipp von Burg und Markus Gertsch | L.I. Kisch und E.C. Sigrist | Bern | 9 |
1995 | HR | Leo Felber | Heinz Schubert | Frankfurt am Main | 1 |
1996–1998 | SFB | Ernst Roiter und Michael Zorrowski | Winfried Glatzeder und Robinson Reichel | Berlin | 12 |
1996 | ORF | Max Becker | Klaus Wildbolz | Wien | 1 |
1997 | ORF | Paul Kant und Jakob Varanasi | Wolfgang Hübsch und Johannes Nikolussi | Wien | 2 |
1997 | NDR | Lea Sommer | Hannelore Elsner | Hamburg | 2 |
Zukünftige Ermittler
Stand: 24. April 2007
Jahr | Sender | Ermittler | Schauspieler | Stadt |
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ab 2008 | SWR | Richy Müller und Felix Klare | Stuttgart | |
ab 2008 | MDR | Andreas Keppler und Eva Saalfeld | Martin Wuttke und Simone Thomalla | Leipzig |
ab 2008 | NDR | Cenk Batu | Mehmet Kurtulus | Hamburg |
Sprache
In den neueren Folgen wird fast ausschließlich Standarddeutsch gesprochen, eine Ausnahme bilden einige Folgen des ORF, des SR und des SWR. In der Anfangszeit des Tatorts zählte zum Lokalkolorit jedoch auch der in der jeweiligen Gegend gesprochene Dialekt, was beispielsweise dazu führte, dass die frühen Folgen des Bayerischen Rundfunks für norddeutsche Zuschauer kaum zu verstehen waren. Der NDR sendete 1982 die Folge Watt Recht is, mutt Recht bliewen, in der Plattdeutsch gesprochen wurde, teilweise mit hochdeutschen Untertiteln. Ein solches Experiment wurde nie wiederholt.
Vorspann
Der Darsteller im Vorspann (durch einen Schlitz blickende Augen und eine flüchtende Person) ist Horst Lettenmayer. Er bekam für den Dreh damals einmalig 400 DM. Als späte Anerkennung ist (in einer einzigen Episode) auch der Rest von ihm zu sehen: 1989 spielte er in dem Schimanski-Tatort Der Pott einen Gewerkschaftsboss, der als Leiche endet.
Die Titelmusik wurde 1970 von Klaus Doldinger komponiert und im Lauf der Zeit nur behutsam modifiziert. Bei der Einspielung war Udo Lindenberg als Schlagzeuger beteiligt.
Schwesterserie
Das DDR-Pendant zum Tatort war der Polizeiruf 110, der sich heute mit dem Tatort den Sendeplatz teilt. Die erste Crossover-Folge zwischen den beiden Reihen bildete 1990 die Tatort-Folge Unter Brüdern, in der die westdeutschen Kommissare Schimanski und Thanner (dargestellt von Götz George und Eberhard Feik) auf ihre ostdeutschen Kollegen Fuchs und Grawe (dargestellt von Peter Borgelt und Andreas Schmidt-Schaller) treffen. Einen weiteren Berührungspunkt gab es im Jahr 2006: In der Polizeiruf-Folge Die Mutter von Monte Carlo (Erstausstrahlung 29. Januar 2006) trifft Polizeiruf-Kommissar Thomas Keller (dargestellt von Jan-Gregor Kremp) auf seinen Frankfurter Tatort-Kollegen Fritz Dellwo (dargestellt von Jörg Schüttauf).
Literatur
- Eike Wenzel (Hg.): Ermittlungen in Sachen Tatort. Berlin: Bertz + Fischer Verlag 2000. ISBN 3-929470-18-7