OIRT-Band
Als OIRT-Band wird der in den Staaten Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion für den FM-Rundfunk genutzte Frequenzbereich zwischen 65,9 MHz und 73,1 MHz bezeichnet. In diesem Frequenzband sind heute nur noch wenige Rundfunksender aktiv.
Die Bezeichnung OIRT-Band stammt von der osteuropäischen Rundfunk- und Fernsehorganisation Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision (OIRT), die ihren Sitz in Prag hatte. Sie galt als das "sozialistische Pendant" zur westeuropäischen European Broadcasting Union (EBU).
Nach Wende in Osteuropa und der Auflösung der OIRT im Jahr 1992 wechselten die ehemaligen Mitgliedsländer der OIRT in den in Westeuropa verwendeten Frequenzbereich des Bandes II von 87,5 bis 108,0 MHz. Zur Unterscheidung der beiden Frequenzbänder setzten sich auch die Begriffe FM low oder FM-OIRT für das OIRT-Band und FM high oder FM-CCIR für das Band II durch. Die Bandbreite im OIRT-Band ist mit 30 kHz deutlich geringer, als im Band II mit 50 kHz. Heute sind Radiogeräte auf dem Markt, die beide Bänder empfangen können.
Tschechien hat als erstes Land die komplette Umrüstung seiner UKW-Sender auf FM-CCIR abgeschlossen. In den Baltischen Staaten sind ebenfalls alle UKW-Sender auf das FM-CCIR Band umgerüstet. Nur in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und einigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sind noch heute einige Sender im OIRT-Band aktiv.
In den 1950er Jahren begann der UKW-Hörfunk in der Tschechoslowakei, Polen und Ungarn zunächst im Band II. In der Folgezeit mussten die Länder jedoch, nach dem von der OIRT ausgearbeiteten Wellenplan, in das neu geschaffene OIRT-Band wechseln. Nur in der DDR und dem ehemaligen Jugoslawien waren nie Sender im OIRT-Band aktiv. In der DDR war den Besitz von OIRT-Band-tauglichen Radios verboten.