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Universität Greifswald

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Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Daten
Lateinischer Name: Universitas Gryphiswaldensis
Rektor: Prof. Dr. Rainer Westermann
Kanzler: Dr. Thomas Behrens
Gründungsdatum: 17. Oktober 1456
Ort: Greifswald
Trägerschaft: Bundesland M-V
Semesterbeitrag: 50,50 € (WS 2006/07)
Studiengebühren: keine
Fakultäten: 5
Studienfächer: rund 50
Studiengänge: BA, BSc, LLB, D, StEx
Aufbaustudiengänge: MA, MSc, LLM
immatrikulierte
Studenten:
11.000 (WS 2006/07)
Mitarbeiter: ca. 5.000
Internationale
Partnerschaften:
Ostseeraum, Europa, Amerika
Universitätsbibliothek: Unibibliothek und
19 Fachbibliotheken
Bestand: ca. 3,1 Mio.,
davon ca. 2,2 Mio. Bücher
Anschrift: Domstraße 11
D-17487 Greifswald
Tel. +49 (0)3834 86-0
Netzseite: http://www.uni-greifswald.de/
Pressestelle: Pressestelle
Greifswalder Markt (Westseite) mit Rathaus. Im Hintergrund der Dom St. Nikolai
Greifswalder Markt (Westseite) mit Rathaus. Im Hintergrund der Dom St. Nikolai

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (auch: Alma Mater Gryphiswaldensis, Universitas Gryphiswaldensis oder Academia Gryphica) ist eine Volluniversität mit Sitz in der vorpommerschen Hansestadt Greifswald, und ist neben der Universität Rostock eine von zwei Universitäten im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wurde 1456 als zweitälteste Universität im Ostseeraum gegründet mit heute (WS 2006/07) rund 11.000 Studenten. Rechnet man ihre zeitweilige Zugehörigkeit zu Schweden und Preußen mit ein, so ist die Universität Greifswald in gewisser Weise die älteste Universität Schwedens (noch vor Uppsala) sowie Preußens.

Geschichte

Gründung

Datei:EMAU-Siegel.png
Altes Universitätssiegel

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wurde am 17. Oktober 1456 als zweitälteste Universität des Ostseeraumes im vorpommerschen Greifswald unter großem Engagement des Bürgermeisters (und ersten Rektors) Heinrich Rubenow als Academia Gryphica gegründet, und zwar mit kaiserlicher und päpstlicher Zustimmung (Privileg) unter dem Schutz des pommerschen Herzogs Wartislaw IX. Die Gründungsfeier fand unter dem Bischof Henning Iven im Greifswalder Dom St. Nikolai statt. Dies spiegelte den zunächst starken kirchlichen Charakter der Universität wider, durch den auch der Humanismus Schwierigkeiten hatte, im Lehrbetrieb Eingang zu finden.

Zunächst wurden die vier klassischen Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura eingerichtet. In Deutschland gibt es nur sechs Universitäten, die noch älter sind: Universität Heidelberg (1386), Universität zu Köln (1388), Universität Erfurt (1392/1994), Universität Würzburg (1402/1582), Universität Leipzig (1409) und Universität Rostock (1419). Sie ist die achtälteste deutsche Universität, sofern die Prager Karl-Ferdinands-Universität (1348) als "deutsche" Universität für das Heilige Römischen Reich deutscher Nation und das Königreich Böhmen berücksichtigt wird. Sie war zeitweilig die älteste Universität Preußens und zuvor die älteste Universität im schwedischen Machtbereich.

Ihre Gründung hat die Universität in Greifswald der vorausgegangenen Reichsacht gegen Rostock zu verdanken: Wegen Unruhen durfte an der Rostocker Universität nicht gelehrt werden. Große Teile der Professoren- und Studentenschaft zogen vorübergehend von Rostock nach Greifswald, und Rubenow bewirkte ihr Bleiben.

Begünstigt durch ihre Lage und den Einfluss der Hanse entwickelten sich schon in der Frühzeit der Universität intensive Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn. Von 1456 bis zur Reformation (1526) studierten hier 476 Skandinavier; 22 Nordeuropäer finden sich unter den Hochschullehrern und sechs unter den Rektoren dieser Zeit. Ein an damaligen Studentenzahlen gemessen beachtlicher Anteil.

Erst die Reformation brachte eine spürbare Fortentwicklung der Universität, die von 1527 bis 1539 jedoch gänzlich geschlossen blieb.

16. Jahrhundert

Alter Campus

1539 wurde die Universität durch den Landesherrn, Herzog Philipp I. von Pommern, als protestantische Landesuniversität wieder eröffnet. Da durch die Reformation zahlreiche der bisherigen Pfründen zur Versorgung der Hochschule fortgefallen waren, benötigte sie eine materielle und finanzielle Neuausstattung. In der Stadt bekam sie vom Herzog das säkularisierte Dominikanerkloster, auch Schwarzes Kloster genannt. Die Professuren der Theologischen Fakultät wurden personell mit den Pastoraten an den drei Greifswalder Pfarrkirchen verknüpft, wobei der Inhaber der 1. Theologischen Professur als Pastor von St. Nikolai zugleich Generalsuperintendet von Pommern-Wolgast war. Die Verbindung zwischen Universität und frühmodernem Staat setzte sich auch in den anderen Fakultäten fort. Die Juristen waren zugleich am Hofgericht beschäftigt, die Mediziner als herzogliche Leibärzte und die Artisten als Prinzenerzieher. Neben den Herzögen betätigten sich auch die Landstände als Förderer der Universität, was in der Stiftung von Stipendien und Freitischen für Studenten zum Ausdruck kam. Bereits unter Herzog Philipp I. wurden Einnahmen des aus dem säkularisierten Kloster Eldena hervorgegangenen Amtes Eldena der Universität zur Versorgung überwiesen. Der Nachfolger Ernst Ludwig initiierte den Bau eines nach ihm benannten Kollegiengebäudes, das aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde und auf dessen Grundmauern das heutige Hauptgebäude steht. Der letzte Herzog von Pommern-Wolgast, Philipp Julius, schenkte der Universität einen kostbaren Radmantel, der bis in die jüngste Vergangenheit von den Rektoren bei feierlichen Anlässen getragen wurde.

17./18. Jahrhundert

Hauptgebäude (Rückseite)
Hauptgebäude (Vorderseite bzw. Domstraße)

1604 wurde hier die erste zentralisierte Universitätsbibliothek Deutschlands eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte bestand ein Ankaufvertrag über 2000 Gulden mit einem Wittenberger Buchdrucker. Der Vertrag endete erst zum Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Buchbestand gehören Handschriften und frühe Drucke so renommierter Schriftsteller und Drucker wie Johannes Gutenberg, Thomas Thorild u.v.a.

Zur Begleichung der ausstehenden Professorengehälter vermachte im Jahr 1634 der Herzog von Pommern, Bogislaw XIV., der Universität das Amt Eldena vor den Toren der Stadt mit 14.000 ha, wodurch sie zur größten Grundbesitzerin unter den Universitäten wurde. Im Westfälischen Frieden 1648 fiel Vorpommern mit der Universität Greifswald an Schweden und wurde 1715 bis 1720 vorübergehend dänisch, ohne jedoch den Charakter einer deutschen Hochschule zu verlieren. Von der schwedischen Wissenschaftspolitik wurde sie allerdings bis 1815 geprägt. Besonders im ausklingenden 18. Jahrhundert erlangte sie als Kulturbrücke zwischen Schweden und Deutschland neue Bedeutung: mehr als 1500 Schweden studierten oder wirkten hier als Wissenschaftler, so auch der Philosoph Thomas Thorild (1795-1808).

Das Hauptgebäude in der Domstraße, ein besonders repräsentatives Kollegiengebäude, errichtete zwischen den Jahren 1747 und 1750 der Greifswalder Mathematikprofessor Andreas Mayer im Stil des norddeutschen Spätbarock. Ein "Kleinod" darin ist seine Aula, die ehemalige Bibliothek. Momentan finden am Hauptgebäude umfangreiche Renovierungsarbeiten ihren Abschluss, die auch zu einer veränderten Außenfarbgebung (lichtgrau statt weinrot) führen.

19./20. Jahrhundert

1815 ging Schwedisch-Pommern mit der Universität Greifswald in preußischen Besitz über, womit sie die älteste Hochschule Preußens wurde. Man sah sie als die pommersche Landesuniversität an.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sie sich zu einer modernen universitas litterarum. Neben der Medizin mit eigenem Klinikviertel erblühten besonders die Juristische Fakultät, die Theologische Fakultät, die Altertumswissenschaften und die Philologien. Die Juristische Fakultät wurde 1905 durch Angliederung einer Ökonomischen Abteilung (heute Abteilung Betriebswirtschaftslehre) zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert. Während der Weimarer Republik wurde das Spektrum der Universität noch einmal größer (Nordisches Institut, Gustaf-Dalman-Institut für Palästinawissenschaften, Victor-Schultze-Institut mit christlich-archäologischer Sammlung, Biologische Forschungsanstalt auf der Insel Hiddensee).

Physikalisches Institut
Ernst Moritz Arndt auf dem Rubenowdenkmal

1933 wurde sie nach Ernst Moritz Arndt benannt. Arndt, 1791 Theologiestudent der Universität, lehrte hier, mit Unterbrechungen, von 1800 bis 1811 als Historiker. Von hier aus veröffentlichte er seine sozialkritische Schrift "Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen", sein Werk "Germanien und Europa" sowie den ersten Teil von "Geist der Zeit". Bis in die heutige Zeit gibt es immer wieder Diskussionen über den nicht unumstrittenen Namenspatron; eine Änderung des Universitätsnamens wurde jedoch nach Beratungen stets abgelehnt.

Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Universität geschlossen, um am 15. Februar 1946 wieder zu eröffnen. Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration blieb die ökonomische Abteilung zunächst geschlossen. Während der Zeit der DDR gab es mehrere organisatorische Umformungen, Schließungen und Neuausrichtungen. So wurde die medizinische Fakultät zu einer militärmedizinischen Akademie umgebildet, Jura weitestgehend abgeschafft. Es blieben lediglich die philosophische, theologische, medizinische und mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultäten übrig. Eine landwirtschaftliche Fakultät war 1946 mit der ehemaligen, 1835 gegründeten Landwirtschaftlichen Akademie Greifswald-Eldena geschaffen worden, 1950 aber an die Universität Rostock verlegt und später als Institut erneut in der Universität Greifswald eingegliedert worden. Von 1946 bis 1955 bestand eine pädagogische Fakultät. Die ebenfalls nach Kriegsende errichtete Arbeiter- und Bauern-Fakultät "Martin Andersen Nexö" wurde 1962 geschlossen.

Diese Einschnitte in das Greifswalder Hochschulgefüge sind zu einem großen Teil nach 1990 rückgängig gemacht wurden. Die Autonomie der Universität, deren akademische Selbstverwaltung und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst, von Lehre und Studium sind wiederhergestellt. Schon im Dezember 1989 wurde die Sektion Theologie wieder zu einer Theologischen Fakultät aufgewertet. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät folgte zum Sommersemester 1991 mit Jura und nach einem vergeblichen Versuch 1992 zum Wintersemester 1993/94 mit Betriebswirtschaftslehre.

Die Idee der Universitas verwirklicht wieder ein Fächerkanon in Forschung und Lehre aus der Theologie, den Rechts- und Staatswissenschaften, den Geisteswissenschaften, der Mathematik, der Medizin und den Naturwissenschaften, die in den folgenden fünf Fakultäten organisiert sind: Theologische, Rechts- und Staatswissenschaftliche, Medizinische, Philosophische und Mathematisch-Naturwissenschaftliche. Heute prägen neben den verschiedenen Philologien besonders die Forschungen in Medizin und Plasmaphysik die Universität. Als forschungsstark gilt nach dem CHE-Ranking aus dem Jahr 2002 auch die Betriebswirtschaftslehre.

21. Jahrhundert

2006 begeht die Universität Greifswald ihr 550jähriges Jubiläum. Zeitgleich mit den Jubiläumsfeierlichkeiten ist der Fortbestand der Greifswalder Universität als Volluniversität ungesichert. Nach den Vorstellungen der Landesregierung (Bildungsminister ist seit 2002 der ehemalige Greifswalder Rektor Hans-Robert Metelmann) soll die Forschung und Lehre in den Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Disziplinen stark reduziert und bis auf die Konzentration auf einen Nordosteuropa-Schwerpunkt an die Universität Rostock verlagert werden. An der Universität wird diese Politik durch den Rektor Reiner Westermann aktiv unterstützt. Mit der Besetzung des Greifswalder Rektorats im November 2005 protestierten Studierende gegen den von Landesregierung und Universitätsleitung beabsichtigten Abbau der Geisteswissenschaften, durch den nach 550jähriger Tradition der Bestand der Philosophischen und Theologischen Fakultät massiv gefährdet ist. Im Februar 2006 bestätigte jedoch der Senat der Universität eine Zielvereinbarung mit der Landesregierung, in der diese und weitere Einschnitte gegen äußerst vage Stellenversprechen akzeptiert werden.

Schätze und Besitz

Croy-Teppich von 1554/1556, im Besitz der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Bis 1945 war sie die Universität mit dem größten Grundbesitz (mehr als 14000 ha) in Deutschland, die sie aus der Übertragung säkularisierter Klostergüter als Ersatz ausstehender Patronatszahlungen des pommerschen Herzogs erhielt. Dadurch war sie eine der wohlhabendsten Universitäten Deutschlands und finanziell bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unabhängig. Von dem Reichtum zeugen noch einige Kunstschätze, wie zum Beispiel der Croy-Teppich (eine große Bildwirkerei mit einer bildlichen Darstellung zur Reformation aus dem Jahre 1554) oder eine originale 36-zeilige Gutenbergbibel (1458), die die Universität im 19. Jahrhundert von der Wolgaster St.-Petri-Gemeinde erwarb, sowie diverse weitere jahrhundertealte wertvolle Bücher. Der Reichtum der Universität an Bodeneigentum endete mit der Bodenreform. Einige Grundstücke der Enteignung während der DDR-Bodenreform erhielt die Universität unterdessen zurück. Sie werfen aber kaum mehr Geld ab, als sie zum Unterhalt benötigen und sind oft mit Altlasten versehen. Die Universität Greifswald besitzt auch einen eigenen Universitätswald, der forstwirtschaftlich betrieben wird.

Namhafte Angehörige

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat namhafte ehemalige oder gegenwärtige Angehörige in fast allen Wissenschaftsbereichen und aus 550 Jahren Universitätsgeschichte, darunter auch zwei Nobelpreisträger.

Eine ausführliche Liste findet sich hier: Liste der Angehörigen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Struktur

Leitung

Die Universität als Ganzes wird durch das Rektorat geleitet. Der Rektor vertritt die altehrwürdige Universität nach außen, wobei der Kanzler die Universitätsverwaltung leitet. Der akademische Senat setzt sich Hochschullehrern, akademischen Mitarbeitern, Studenten und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern im Verhältnis 12:6:12:6 („erweiterter Senat“) oder 12:4:4:2 („engerer Senat“) zusammen.

An der Spitze der fünf Fakultäten stehen jeweils ein Dekan, ein Prodekan und ein Studiendekan. Darüber hinaus gibt es die Fakultätsräte, die sich aus Hochschullehrern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und sonstigen Mitarbeitern zusammensetzen.

Außerdem gibt es einen „Universitätsrat“, bestehend aus sechs vom Senat gewählten Persönlichkeiten, welcher die Universität berät.

Fakultäten

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität besteht aus fünf Fakultäten, die ihrerseits wieder in Institute oder Kliniken aufgeteilt sind.

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät werden folgende Institute zusammengefasst:

Medizinische Fakultät

Die medizinische Ausbildung in Greifswald ist eine der gefragtesten in Deutschland. Angebotene Studiengänge sind Humanmedizin und Zahnmedizin.

Philosophische Fakultät

Die Philosophische Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat seit 1999 und als eine der ersten in Deutschland mit der Umstellung auf konsekutive Studiengänge vollzogen. Es werden die Studiengänge B.A. (sechs Semester) und M.A. (vier Semester) angeboten.

Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

An der RSF werden die Fächer Rechtswissenschaft (Abschlüsse Staatsexamen, LLB, LLM) und Betriebswirtschaft (Abschluss Diplom-Kauffrau/-mann) angeboten.

Als B.A.-Teilstudiengang kann man die Fächer Öffentliches Recht, Privatrecht und Wirtschaft studieren. Zusätzlich wird als Aufbaustudiengang ein Master in „Health Care Management“

Theologische Fakultät

Die Theologische Fakultät ist die kleinste Greifswalder Fakultät und bietet das Spektrum der evangelischen Theologie an. Außerdem gibt es das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung.

Möglich ist das Studium der evangelischen Theologie (Abschlüsse: Kirchliches Examen, Diplom, Magister Nebenfach), Evangelische Religion (Lehramt Haupt- und Realschule, Gymnasium) und Evangelische Religionspädagogik (Aufbaustudiengang).

Das Gustaf-Dalman-Institut beherbergt nach eigenen Aussagen „ eine international einmalige Sammlung von höchstem wissenschaftlichen Interesse und Niveau“. [1] Das Victor-Schultze-Institut besitzt eine Sammlung spätantiker und mittelalterlicher Originale.

Sonstige Einrichtungen

Im Fremdsprachen- und Medienzentrum kann man Fremdsprachen (z.B. Schwedisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Russisch) studiumsbegleitend erlernen sowie den Umgang mit modernen Medien lernen.

Das Universitätsrechenzentrum (URZ) ist zuständig für das universitätsinterne Netzwerk sowie dessen Anbindung an das Internet. Über das Universitätsnetzwerk sind neben den Fakultäten und Instituten auch die Studentenwohnheime an das Internet angebunden. Außerdem verfügt das Netzwerk über mehrere W-LAN-Spots. Weiterhin stellt das URZ auch Rechner, Drucker und nach besonderer Erlaubnis auch das Medienlabor zur Benutzung vor Ort bereit.

Die zentrale Universitätsbibliothek und die 19 Fachbereichsbibliotheken sind für die Studenten da.

Das Universitätsklinikum Greifswald und die Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sind Lehr- und Ausbildungskrankenhäuser der Universität. Das Universitätsklinikum Greifswald ist eins der modernsten Krankenhäuser Deutschlands.

Am Institut für Physik gibt es seit Mai 2007 ein durch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt finanziertes Weltraumteleskop namens MuSTAnG (Englisch: Muon Spaceweather Telescope for Anisotropies at Greifswald), welches Sonnenstürme bereits mit 24 Stunden Vorlauf vorhersagen kann. Es ist Teil eines weltumspannenden Verbunds mit Teleskopen in Japan, Brasilien und Australien.

Forschung

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsschwerpunkte der Universität Greifswald sind Plasmaphysik, Landschaftsökologie, Biotechnologie, Cummunity Medicine, „Fremdheit und Integration im Ostseeraum“ sowie das Mittelalterzentrum.

Sonderforschungsbereiche

Darüber hinaus gibt es mehrere Sonderforschungsbereiche (SFB), z.B.

  • SFB Komplexe Plasmen (Greifswald und Kiel)
  • SFB Coulombsysteme, Cluster und Partikel (Greifswald und Rostock)
  • SFB Inflammatorische Kardiomyopathie (Greifswald, Berlin und Tübingen).

Graduiertenkollegs

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat vier sogenannte Graduiertenkollegs

  • Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum
  • Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektionen
  • Alfried-Krupp-Graduiertenkolleg zur Tumorbiologie
  • International Max Planck Research School on Bounded Plasmas

Partner

Partneruniversitäten

Über die vielfältigen Kooperationen auf Institutsebene hinaus unterhält die Ernst-Moritz-Arndt-Universität partnerschaftliche Verbindungen zu folgenden, vornehmlich sich im Ostseeraum befindlichen Universitäten:

Europa

Welt

Trivia

Das restaurierte Rubenow-Denkmal
  • die Universität besitzt und betreibt einen eigenen Universitätswald forstwirtschaftlich
  • aufgrund seines großen Landbesitzes und des daraus erzielten Gewinns gehörte die Ernst-Moritz-Arndt-Universität bis ins 20. Jahrhundert hinein zu den reichsten Hochschulen in Deutschland; einen Teil des enteigneten Landes hat sie nach einem mehrjährigen Prozess gegen die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns zurückerhalten. Um einige Dörfer wird noch gestritten.
  • ein in der Nähe von Grimmen gefundenes Fossil ist ein früher Vertreter der Vogelbeckensaurier - er trägt den wissenschaftlichen Namen "EMAUsaurus ernsti"
  • die Universität Greifswald, gegründet 1456, ist die zweitälteste im Ostseeraum nach Rostock (Gründung 1419), die siebtälteste Deutschlands und war zu einer Zeit die älteste Preußens und Schwedens
  • die Ernst-Moritz-Arndt-Universität hat die erste und älteste zentrale Universitätsbibliothek in Deutschland
  • die Universität stellte als eine der ersten im Rahmen des Bologna-Prozesses die Studiengänge der Philosophischen Fakultät auf Bakkaleureus (Bachelor) und Magister (Master) um
  • 1912 wurde die deutsche Paläontologische Gesellschaft in Greifswald auf Initiative des Greifswalder Paläontologen Otto Jaekel gegründet
  • die Universität hat zwei Nobelpreisträger:
  • Auf studentischer Seite gibt sowohl ein Printmedium ( moritz - Das Greifswalder Studentenmagazin [1]) als auch einen Radiosender (radio98eins [2])

Literatur

  • Geschichte der Universität Greifswald nebst urkundlichen Beilagen von Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Theil 1 und 2, Greifswald 1856/57
  • Ältere Universitäts - Matrikeln, Bd. 2: Greifswald von Ernst Friedländer, 2 Bde, 1893/94, Nachdruck Osnabrück 1965
  • Der Geist der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald 1933
  • Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Universität Greifswald am 17. Oktober 1956, 3 Bde, Magdeburg 1956-1961
  • Universität Greifswald von Friedrich Schubel, Frankfurt am Main 1960
  • Universität Greifswald - 525 Jahre von Wolfgang Wilhelmus, Berlin 1982
  • Die pommersche Landesuniversität Greifswald. Ein Abriß ihrer Geschichte von Dirk Schleinert in: POMMERN. Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Bd. 44 (2006), Heft 1, S. 3-21

Siehe auch

Commons: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Greifswald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Gustaf-Dalman-Institut, 24.05.2007 EKD, 2005, ([3])