Birkhuhn
Birkhuhn | ||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Lyrurus tetrix | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |


(Lyrurus tetrix)
Das Birkhuhn (Lyrurus tetrix oder auch Tetrao tetrix) gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Innerhalb dieser Familie gehört es zu den "Raufußhühnern", die früher nach einer heute überholten Klassifikation als eine eigene Familie Tetraonidae behandelt worden sind.
Verbreitung
Das Birkhuhn besiedelt Moore, offene Heiden und mit Kiefern und Birken bestandene Heiden. Die Nester werden in Heidekrautbüschen angelegt. Leider ist das etwa haushuhngroße Birkhuhn fast überall verschwunden. In Mitteleuropa findet man es noch in einigen Alpenregionen, in der Rhön, im Hohen Venn und im NSG Bergwiesen im Osterzgebirge, dort speziell in der Nähe der Fürstenauer Heide. Im Nordwestdeutschen Tiefland, wo das Birkhuhn zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr häufig war, sind die Bestände fast überall erloschen. Lediglich in der Lüneburger Heide kommt es noch innerhalb des Naturschutzparkes und auf einigen Truppenübungsplätzen vor. Das Birkhuhn ist dort zu Hause, wo sich der Wald lichtet und Sträucher und Kiefern wachsen. Erwachsene Birkhühner nehmen fast ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich. Sie fressen junge Sprossen von Sträuchern, Blätter, Blüten, Knospen und Beeren. Die Küken sind in den ersten Lebenswochen auf tierische Nahrung in Form von Insekten angewiesen.
Laut IUCN besteht der europäische Bestand aus 5,1 bis 6,4 Millionen Tieren. Trotz eines leichten Bestandsrückgangs wird die Art insgesamt als "nicht gefährdet" eingestuft.
Aussehen
Der prächtige Birkhahn (auch Spielhahn genannt) ist blauschwarz gefärbt, hat weiße Unterschwanzdecken sowie ein weißes Flügelband. Die Hennen sind schlicht braun und schwarz gefleckt. Als Bodenbrüter müssen sie gut getarnt sein.
Fortpflanzung
Die Hennen polstern eine Bodenmulde gut versteckt im Heidekraut aus und legen dort 6-10 gelblichweiße, schwach gefleckte Eier ab. Nur das Weibchen übernimmt die Brut. Nach 24-29 Tagen schlüpfen die Küken, nach weiteren 15-20 Tagen sind sie bereits flugfähig. Dort wo auch das nah verwandte Auerhuhn vorkommt, kommt es gelegentlich zur Ausbildung von Bastarden, die man als Rackelhühner bezeichnet.
Balz
Ein besonderes Naturerlebnis ist es, einen balzenden Birkhahn zu erleben. Von März bis April, in den Alpen auch noch deutlich später (in manchen Jahren bis in den Juni (!) hinein), führen die Birkhähne ihre Balztanz an ganz bestimmten Balzplätzen vor, die sie jedes Jahr aufsuchen. Sie plustern sich auf, springen in die Höhe und tragen Scheinkämpfe aus. Dabei geben sie zischende und gluckernde Laute von sich.
Symbolik
- Als Wappentier erscheint der Birkhahn gelegentlich in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet, so z.B. im Ortswappen von Hohne.
- Der Birkhahn ist das Symbol der schwedischen, 1726 gegründeten, Eisen- und Glashütte Orrefors.
- 1940/41 wurde in Bad Tölz und Umgebung aus Einheimischen die 97. Jägerdivision Spielhahnjäger aufgestellt. Als Wappen der Division findet zudem eine Feder des Spielhahns Verwendung.
Literatur
- Siegfried Klaus u.a.: Die Birkhühner (Die Neue Brehm-Bücherei 397). Wittenberg 1990
Web-Links
- Fotos vom Birkwild in seinem Lebensraum, bei der Balz, bei der Kopula, beim Kampf, ... - (Tierphoto)
- Birkhuhn-Fotos - (Naturfoto-Online)
- Das Birkhuhn im Wietingsmoor - (Landschaftsservice Syke)
- Das Birkwild (Spielhahn) - (Südtiroler Jagdportal)
- Der Spielhahn - (Spiegel-Online / Projekt Gutenberg)