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Nachrichtenstelle für den Orient

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Die Nachrichtenstelle für den Orient ist eine während des Ersten Weltkrieges im Nahen Osten tätige Einrichtung des deutschen Generalstabs und des Auswärtigen Amtes, für pro-deutsche Propagandaaktivitäten in den Ländern des Orients zuständig. Sie erfüllte auch nachrichtendienstliche Aufgaben.

Sie unterstützte nationalistische Strömungen in der Türkei (Ernst Jäckh, Friedrich Schrader), in Ägypten, in Palästina (Nahum Goldmann) und in Georgien (Komitee für die Unabhängigkeit Georgiens), um damit die deutsche Position im Nahen Osten und in Transkaukasien zu stärken und die der damaligen Gegner Frankreich, England und Russland zu schwächen. Die Politisierung des Begriffes Jihad in der islamischen Welt ist u.a. auf die Propagandaaktivitäten der Nachrichtenstelle zurückzuführen.

Die Aktivitäten der Nachrichtenstelle haben bis heute Auswirkungen auf die Bündnispolitik Deutschlands im Nahen Osten. In den Nationalstaaten Ägypten, Israel, und der Türkei sind wie während des Ersten Weltkrieges die dortigen ethnisch-nationalistischen Bewegungen wichtige Verbündete, während den Deutschen die ethnisch gemischten, frankophonen und zum Teil nichtmuslimischen Völker der Levante, vor allem in Syrien und Libanon, suspekt und fremd geblieben sind.

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