Scouting
scouting
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Titelbild der Ausgabe 1/2007 | |
Beschreibung | überverbandliche Pfadfinderzeitschrift |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Deutscher Spurbuchverlag |
Erstausgabe | 1984 |
Erscheinungsweise | vierteljährlich |
Verkaufte Auflage | 4.000 Exemplare |
(media-daten.com) | |
Chefredakteur | Paul-Thomas Hinkel |
Herausgeber | Klaus Hinkel |
ISSN | 0176-4624 |
scouting ist eine deutsche Pfadfinderzeitschrift. 1984 erschien sie zum ersten Mal, damals noch mit dem Untertitel „Zeitschrift für Pfadfinderinnen und Pfadfinder“. Das Titelbild der ersten Ausgabe zeigte Pfadfinder im Beisein von damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens, wie sie im Garten der Villa Hammerschmidt einen Amberbaum pflanzten.
Geschichte
Die Gründer von Scouting sind Klaus Hinkel und sein Sohn Paul-Thomas Hinkel. Beide stammen aus der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Paul-Thomas Hinkel war maßgeblich auch an der Gründung des konservativen Untermerzbacher Kreises am 26./27. Juni 1982 beteiligt. Dort stand die Frage nach dem Pfadfindertum Baden-Powells und dem heutigen Verbandsleben der DPSG im Mittelpunkt. Nach Einschätzung der Teilnehmer dieses Treffens wurde das Pfadfindertum in der DPSG seit Jahrzehnten ausgehölt. Laut Paul-Thomas Hinkel bestand die DPSG-Bundesleitung aus „hochbezahlten, rotgrünen Funktionären“.[1] Daher vereinbarte man, an alten Richtlinien festzuhalten und ging auf Konfrontationskurs mit der DPSG-Bundesleitung. Paul-Thomas Hinkel, Bezirksvorsitzender des DPSG-Bezirks Haßberge, wurde daraufhin wegen verbandsschädigendem Verhalten aus der DPSG ausgeschlossen. Später wurden er und sein Vater Mitgründer des Europäischen Pfadfinderbundes Sankt Georg (EPSG) in Baunach, dem sie immer noch angehören.[2] Klaus Hinkel ist Gründer und Inhaber des Deutschen Spurbuchverlages, dem Gegenstück zum französischen Verlag „Signe de Piste“.[3] Im deutschen Spurbuchverlag erschienen zunächst Übersetzungen der französischen Originalwerke von Eric Lesprit, Jean-Louis Foncine oder Serge Dalens, aber auch Klassiker wie Das Pfadfinderbuch von Alexander Lion oder Die blaue Blume des Wandervogels von Werner Helwig in Neuauflage.

Die Zeitschrift erschien ab 1984, zunächst auch als Forum für Gegner der damaligen DPSG-Verbandsarbeit, vierteljährlich im Deutschen Spurbuchverlag. Im Editoral der ersten Ausgabe beruft sie sich auf den internationalen Charakter der Pfadfinderbewegung und fordert mehr Verständnis für die Pfadfinderbrüder auch im eigenen Land und über Bundes- und Verbandsgrenzen hinweg. Verantwortlich im Sinne des Presserechtes war von Anfang an Paul-Thomas Hinkel, der bis heute auch ununterbrochen Chefredakteur blieb. Herausgeber ist sein Vater Klaus Hinkel vom Deutschen Spurbuchverlag in Baunach.
Die Zeitschrift erreichte nach Eigenaussage 2007 eine verkaufte Auflage von 4000 Exemplaren,[4] nachdem sie jahrelang bei 2000 Stück stagniert hatte. Die gedruckte Auflage beträgt 21.000 Exemplare. Die Zeitschrift sieht sich in erster Linie als eine Abonnentenzeitschrift. Verbreitet ist sie vor allem in Deutschland, nur vereinzelt erfolgt der Versand auch ins Ausland. Bei einer vom Verlag durchgeführten Umfrage in den neunziger Jahren ergab sich eine Leseranzahl pro Heft von bis zu acht Personen. Bei einer Umfrage zur Bekanntheit auf der Internetseite des unabhängigen pfadfinder-treffpunkt.de erklärten Ende 2006 44 Prozent der Befragten, dass sie diese Zeitschrift kennen.[5]
In der ersten Ausgabe lautete der Untertitel „Zeitschrift für Pfadfinderinnen und Pfadfinder“. Die Zeitschrift war vollständig schwarz-weiß. Ab 1989 war dann das Titelbild in Farbe, 1994 änderte sich der Untertitel in „Unabhängige Zeitschrift für Pfadfinderinnen und Pfadfinder“. Seit 1996 sind einzelne Innenseiten in Farbe, seit 2006 erscheint die Zeitschrift vollständig in Farbe. 2007 änderte sich der Untertitel erneut, diesmal zu „Abenteuer, Outdoor, Bewegung“. Das Format ist seit der Gründung unverändert DIN A4 hochkant.
Der Name
Der Name scouting stammt aus dem Englischen und bezeichnet die Pfadfinderbewegung als Ganzes. Scouting war außerdem der Name der allerersten Pfadfinderzeitschrift, die parallel mit Baden-Powells Bestseller Scouting for Boys vom Londoner Verleger Pearson herausgegeben wurde.
Selbstverständnis, Zielgruppe, Redaktion und Rubriken
Die Zeitschrift Scouting sieht sich als einzige unabhängige Plattform für das gesamte deutsche Pfadfindertum. Ihre Berichterstattung erstreckt sich jedoch auch auf Themen und Persönlichkeiten der deutschen Jugendbewegung, wobei gleichermaßen über bekannte wie unbekanntere Pfadfinderbünde und Gruppen der Jugendbewegung berichtet wird. Im Jahr 2006 wurde nach eigenen Aussagen von über 66 verschiedene Bünde berichtet, darunter sollen acht Bünde aus nicht-pfadfinderischen Verbänden der deutschen Jugendbewegung gewesen sein.
Ein weiteres Ziel der Zeitschrift ist es, den Blick über den Tellerrand der Bünde zu ermöglichen, Führungskräften bei Problemen zu helfen und die Ziele der Pfadfinderarbeit deutlich zu machen. Der Schwerpunkt der Leserschaft liegt demgemäß bei den Führungskräften der deutschen Pfadfinderbünde. Den Schwerpunkt bilden Fahrtenberichte, historische Artikel zur Pfadfinder- und Jugendbewegung sowie gelegentliche fachspezifische Interviews. Weitere Bestandteile sind das Forum, Gehört, Gesehen, Gelesen, Termine, Einladungen, Praxisseiten und Internationales. Die Zeitschrift bedient sich der alten Rechtschreibung. Ab 2007 wird durch einen Schwerpunkt auf Tipps für junge Gruppenführer versucht, die Leserschaft im Alter nach unten hin zu vervollständigen.
Die derzeit acht Mitglieder der Redaktion stammen nach eigenen Angaben aus sechs verschiedenen Bünden. Neben dem festen Redaktionsteam werden auch freier Mitarbeiter eingebunden. Zu den bekanntesten Gastautoren der letzten Jahre gehören die Bundesführer Alexej Stachowitsch (Jungenbund Phoenix), Fritz-Martin Schulz (Nerother Wandervogel), der Pfadfinderbuchautor Piet Strunk, der Theologe Jochen Senft und der Pädagoge Hans Gerr.[6]
Auszeichnungen
2003 erhielt die Zeitschrift Scouting für ihre über 20jährigen Verdienste um das deutsche Pfadfindertum den „Robert-Baden-Powell-Preis“ des Pfadfinder-Hilfsfonds.
Kritik
Scouting wird besonders im Umfeld der DPSG bis heute vielfach negativ bewertet. Dies wurzelt zum einen in der pfadfinderischen Biographie von Klaus und Paul-Thomas Hinkel, zum anderen in bisweilen als DPSG-kritisch empfundenen Stellungnahmen. Zudem bietet die Zeitschrift auch jenen Pfadfinderorganisationen ein Forum, die nicht Teil der anerkannten Weltpfadfinderorganisationen WOSM und WAGGGS sind.
Quelle
- ↑ Paul-Thomas Hinkel: Die Pfadfinderverbände in der Bundesrepublik Deutschland, Spurbuchverlag, 3. Auflage 1990 ISBN 3-88778-154-6
- ↑ Geschichte der DPSG, aufgerufen am 24. Mai 2007
- ↑ Signe de Piste
- ↑ media-daten.com, aufgerufen am 24. Mai 2007
- ↑ Umfrage des pfadfinder-treffpunkt
- ↑ Scouting Unabhängige Zeitschrift für Pfadfinderinnen und Pfadfinder Ausgabe 1/84 bis 1/07
Weblinks
- http://www.spurbuch.de Die Seite des Verlages