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Fürstlich Castell’sches Domänenamt

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Das Fürstlich Castell'sche Domänenamt ist ein Weingut in Unterfranken. Es gehört dem Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter an.

Anbaufläche

Das Weingut besteht aus einer Anbaufläche von 70 Hektar, welche nach den Vorgaben des Naturland-Verbandes bewirtschaft wird. Die Weinberge liegen um den Ort Castell in klimatisch günstigen Nischen des Steigerwaldes auf Gipskeuper-Böden. Sie bestehen aus den Einzellagen Herrenberg, Schloss Castell, Kugelspiel, Bausch und Hohnart.

Weine

Die Weine werden eher trocken ausgebaut und bevorzugt in Bocksbeutelflaschen abgefüllt. Die Sorten umfassen dabei Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus, Riesling, Rieslaner, Kerner, Scheurebe und Traminer sowie Rotling und Domina. Die Weine tragen das Wappen der Familie Fürst zu Castell-Castell, einer Linie des Castellschen Adelsgeschlechts. Die durchschnittliche Jahresproduktion liegt bei 450.000 Flaschen, was einem Ertrag von etwa 57 Hektoliter pro Hektar entspricht. Für seine Weine erhielt das Weingut im Weinguide von Gault-Millau vier von fünf möglichen Trauben und gilt dort als exzellenter Betrieb, der zur deutschen Spitze gehört.[1]

Im Castell-Keller des Domänenamtes werden auch die Weine der 62 Winzer der Erzeugergemeinschaft Castell e. V. nach dem Vorbild des Fürstlich Castell'schen Domänenamts ausgebaut und von diesem unter dem Namen „Castell Wein“ vertrieben.

Geschichte

Die Weinbautradition in der Gegend reicht über acht Jahrhunderte zurück. Bereits 1224 wurde dort Weinbau erstmals urkundlich erwähnt. Bis in das Jahr 1266 lassen sich die Weinbergslagen Hohnart, Schlossberg, Reitsteig und Trautberg zurückverfolgen. 1497 wurden sie auch kartographisch auf der Casteller Wildbannkarte dargestellt. Die im Archiv aufbewahrten Weinernte- und Kellerverzeichnisse reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Vermutlich wurde auf dem Weingut die Silvanertraube erstmals auf deutschem Boden gepflanzt - Dokumente belegen den Kauf entsprechender Reben im Jahre 1659.

  1. Fürstlich Castell'sches Domänenamt bei Gault-Millau