Spremberg
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Spremberg (niedersorb.: Grodk) ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße. Nach bisher bekannten Quellen wurde Spremberg erstmals 1301 erwähnt. Spremberg liegt an der Spree, dadurch lässt sich auch der Name ableiten: aus „Spree am Berg“ wurde Spremberg.
Einer der größten Söhne dieser Stadt, Erwin Strittmatter, fasste das in seiner Romantrilogie Der Laden wie folgt zusammen: „Grodk liegt im Tale, sagen die Sorben. Spremberg liegt am Berge, sagen die Deutschen. Spree am Berg gleich Spremberg. Grodk gleich Stadt, sagen die Sorben, wir sein länger hier wie die Deitschen.“
Stadtwappen
Die Herkunft des Spremberger Stadtwappens ist nicht eindeutig zu bestimmen. Über den genauen Ursprung existieren keinerlei Aufzeichnungen oder Urkunden. Verwendete Elemente im Wappen lassen aber einen Ursprung in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts vermuten. Wie auch in anderen Städten üblich, wurde das Stadtwappen mehrfach geändert, blieb aber in den ursprünglichen Gestaltungszügen bis heute erhalten.
Die beiden roten Zinnentürme auf weißem Grund die sich rechts und links im Wappen befinden, deuten auf Wachtürme hin, was für die im Mittelalter auch für Spremberg typische Stadtmauer mit entsprechenden Stadttoren spricht. Die drei im unteren Bereich befindlichen grünen Hügel, deuten auf die landschaftliche Lage der Stadt Spremberg hin. Denn die ursprüngliche Stadt Spremberg liegt im Tal von grünen Hügel umgeben. Der in der Mitte zwischen den Türmen befindliche nach links geneigte rote Dreieckschild, der einen aufsteigenden weißen, doppelschwänzigen Löwen zeigt, stellt den damaligen bömischen Wappenlöwen dar. Dadurch wird die Herrschaft des Königs von Böhmen über die Stadt Spremberg von 1368–1422 symbolisiert. Der sich über dem Dreieckschild befindende Helm deutet auf eine frühere Zugehörigkeit der Stadt zum Markgrafentum Brandenburg hin.
Für Spremberg sind als Stadtfarben Rot-Weiß-Grün in der Folge von links nach rechts festgelegt. Diese sind von den seit 1635 geltenden Farben der Niederlausitz Rot und Weiß abgeleitet.
Im Jahr 1930 wurde durch das Heroldsamt in Berlin die genauen Farben und Gestaltung des Wappens festgelegt.
Geografie
Die Stadt liegt etwa 20 km südlich von Cottbus an der Grenze zum sächsischen Landkreis Kamenz. Die Altstadt liegt in einer Auenlandschaft zwischen zwei Spreearmen auf einer Insel, umgeben von einer bemerkenswert attraktiven Landschaft. Die Spree fließt mitten durch die Stadt. Heute liegt Spremberg im äußersten Osten Deutschlands, 25 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Zwischen 1871 und 1918 war der Ort jedoch der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reichs; darüber gibt ein Gedenkstein Auskunft, der sich nur wenige Meter vom Originalstandort befindet.
Stadtgliederung

Das Stadt- und Kreisgebiet von Spremberg hat sich im Laufe der Jahre immer wieder durch Eingemeindungen verändert. Diese Eingemeindungen waren nicht nur die Folge vom zwangsläufigem Zusammenwachsen von Vorortsiedlungen mit dem eigentlichem Stadtgebiet, sondern erfolgten unter anderem auch dadurch, das durch den fortschreitenden Bergbau, immer wieder Dörfer um Spremberg herrum devastiert wurden.
Im Zuge der Kommunalwahl 1993 wurde der Kreis Spremberg in seiner damaligen Form aufgelöst. Spremberg ging mit den Kreisen Forst, Guben und Cottbus-Land im neu geschaffenen Landkreis Spree-Neiße auf. Neue Kreisstadt wurde Forst.
Spremberg hat zum 1. Januar 2006, aktuell 11 Ortsteile. Dies sind die Ortsteile Terpe, Schwarze Pumpe, Weskow, Trattendorf, Sellessen, Neu-Haidemühl, Groß Luja, Türkendorf, Graustein, Schönheide und Lieskau.
- Groß Luja hat etwa 300 Einwohner (2006). Die wendische Siedlung wurde 1346 erstmals urkundlich als Loyow erwähnt. Im Mittelalter gab es im Ort eine Küsterschule. Sehenswert ist die Feldsteinkirche.[1]
- Weskow besteht aus den Teilen Weskow und Weskow Ausbau welche durch eine Bahnlinie getrennt sind. Der Ort hat etwa 900 Einwohner (2006). Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1510 als Weske. Der Name ist slawischer Herkunft und bedeutet kleines Dorf. In der ursprünglichen Anlage war Weskow ein Sackgassendorf.[2]
Folgende Gemeinden kamen zu Spremberg:
- am 1. Januar 1946 die Gemeinden Cantdorf, Kochsdorf, Trattendorf, Heinrichsfeld, Slamen und Weskow,
- am 1. März 1974 die Gemeinde Pulsberg,
- am 30. April 1978 die Gemeinde Roitz,
- am 1. Januar 1983 die Gemeinde Stradow,
- am 1. Januar 1984 die Gemeinde Groß Buckow,
- am 1. Januar 1986 die Gemeinden Radeweise und Straußdorf,
- am 1. Januar 1987 die Gemeinde Klein Buckow,
- am 1. Januar 1990 die Gemeinde Wolkenberg,
- am 27. September 1998 die Gemeinden Schwarze Pumpe mit dem Ortsteil Terpe sowie die Gemeinde Sellessen mit den Ortsteilen Bühlow und Muckrow,
- am 1. Januar 2003 die Gemeinden Groß Luja, Türkendorf, Graustein, Lieskau und Schönheide,
- am 1. Januar 2006 die Gemeinde Neu-Haidemühl.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 26.646
- 1999 - 26.463
- 2000 - 26.230
- 2001 - 25.788
- 2002 - 26.732
- 2003 - 26.453
- 2004 - 25.613
- 2005 - 25.470
Geschichte

Die Ersterwähnung von Spremberg geht auf das Jahr 1301 zurück. Obwohl die Stadt Spremberg wesentlich älter sein dürfte, gibt es darüber heute keine gesicherten Aufzeichnungen mehr. Untersuchungen im Stadtgebiet lassen jedoch den Schluss zu, das es bereits viel früher im Bereich der heutigen Kreuzkirche erste Ansiedlungen und Bebauungen gab.
Als erste Besitzer der Herrschaft Spremberg ist ein aus der Wettiner Linie stammender von Landsberg verbürgt, der sich vermutlich später, wie damals durchaus üblich, nach seinem Sitz dann von Sprewenberc nannte. Am 3. August 1301 wurde die Stadt und die Burg Spremberg erstmalig in einem Kaufvertrag zwischen dem Landgrafen Dietrich der Jüngere von Thüringen und Burkhard von Magdeburg erwähnt. Diese Urkunde befindet sich heute im Böhmischen Kronarchiv in Prag. Die Stadt und die Burg Spremberg werden in dieser Urkunde als opidum et castrum Sprewenberch bezeichnet. Andere Quellen sprechen von einer Ersterwähnung um 1200, als in einem Kaufvertrag von „Wygbilde vnde Hus tzu Sprewenberg“ die Rede ist. Die von Schwarzburg–Wachsenburg wurden 1349 neue Eigentümer der Stadt und des Schlosses Spremberg. 1360 kaufte Karl IV. das Schloss Spremberg den von Schwarzburg – Wachsenburg ab. Der Sohn Karl IV. Johann von Görlitz verpfändete 1395 Schloss und Herrschaft Spremberg an Otto von Kittlitz. 1497 kaufte der Landvogt Heinrich Reuß von Plauen und Burggraf zu Meißen die Herrschaft Spremberg von der Familie von Kittlitz.

Am 3. Juni 1556 kam es zum ersten großen Stadtbrand, wobei die Stadt Spremberg auf Grund der damaligen dichten Bauweise fast vollständig vernichtet wurde. 1567 kauft Hofrat Kasper von Minkwitz/Drehna die Herrschaft Spremberg von Landvogt Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein 1584 erwarb das Geschlecht der von Kittlitz durch Karl von Kittlitz abermals die Herrschaft Spremberg.
Am 24. August 1604 kam es zum zweiten großen Stadtbrand in Spremberg, diesem fielen unter anderem beide Kirchen, das Rathaus und mehr als 200 Wohnhäuser zum Opfer. 1626 wütete die Pest in Spremberg. 1642 während des Dreißigjährigen Krieges wurde Spremberg von schwedischen Truppen überfallen, belagert und geplündert. Am 18. Oktober 1646 kam es abermals zu einem großen den nunmehr dritten Stadtbrand in Spremberg, dabei wurde wieder das Rathaus wie auch 185 Wohnhäuser vernichtet. 1671 gelangte Spremberg durch Heirat derer von Kitlitz in den Besitz des Grafen Carl Moritz von Redern. 1671 wütete der vierte große Stadtbrand in Spremberg, wieder brannten 200 Wohnhäuser nieder.
Im Jahr 1680 wechselten Stadt und Schloss abermals den Besitzer, neuer Eigentümer wurde Herzog Christian I. zu Sachsen-Merseburg. Doch bereits 11 Jahre später 1691 starb Christian I., nun übernahm sein Sohn Christian II. zu Sachsen-Merseburg die Geschäfte. Doch bereits 1694 starb auch Christian II. Neuer Eigentümer von Stadt und Schloss wurde danach Moritz Wilhelm zu Sachsen-Merseburg. 1680 wurde Spremberg abermals von der Pest heimgesucht, die Opferzahl von 480 Toten ist gewaltig, da sie etwa die Hälfte der damaligen Bevölkerung ausmachte. Am 30. Juli 1705 kam es zum fünften und vorerst letzten großen Stadtbrand in Spremberg. Wieder wurde fast die komplette Wohnbebauung als auch beide Kirchen vernichtet. Im Jahre 1731 wurde Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg neuer Eigentümer der Herrschaft Spremberg.
Am 28. Juli 1738 fiel durch den Tod von Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg, dem letzten männlichen Nachkommen der Nebenlinie Sachsen-Merseburg, das Herzogtum Sachsen-Merseburg und damit auch die Markgrafenschaft Niederlausitz an das Kurfürstentum Sachsen. Am 3. August 1815 wurde Friedrich Wilhelm III. durch den Wiener Frieden neuer Herrscher der Niederlausitz, Spremberg wurde damit preußisch. 1893 beging die Stadt Spremberg eine Tausendjahrfeier. Dem zu Grunde lag die falsche Annahme, die Stadt sei 893 durch Kaiser Arnulf gegründet worden. Obwohl man den Irrtum noch vor der Feier bemerkte, wurde die Jahrfeier begangen.
In den Jahren 1871 bis 1918 war Spremberg nach Berechnungen des Geographen Matzat der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches.
Am 20. April 1945 eroberten sowjetische Truppen der 1. Ukrainischen Front nach hartnäckiger Verteidigung durch deutsche Truppen die zur Festung erklärte Stadt Spremberg. Die Innenstadt von Spremberg wurde dabei zu ca. 70 % zerstört. 1952 wurde in der DDR eine Gebietsreform durchgeführt, dadurch kam es zur Bildung von neuen Kreisen und Bezirken. Der Kreis Spremberg gehörte von nun an zum Bezirk Cottbus. 1971 beging Spremberg nach der bereits erwähnten falschen Tausendjahrfeier im Jahr 1893 die ebenfalls fälschlicherweise angenommene Siebenhundertjahrfeier der Stadtgründung.
Am 28. Oktober 1989 kam es auch in Spremberg zur einer friedlichen Demonstration für eine politische Wende. Am 6. Mai 1990 fanden die ersten freien Kommunalwahlen statt. Im Juni 1992 erfolgte durch Umstrukturierungen innerhalb der Bundeswehr die Auflösung des Spremberger Panzerregiments. Am 6. Dezember 1993 wurde der Kreis Spremberg dem neu entstandenen Landkreis Spree-Neiße zugeordnet. Durch Erlass des brandenburgischen Innenministers erhielt Spremberg mit Wirkung vom 1. Januar 2006 den Status einer Mittleren kreisangehörigen Stadt.
Politik
Bürgermeister
von / bis | Bürgermeister | von / bis | Bürgermeister |
---|---|---|---|
1885–1907 | Felix Wirth | 05.1953–03.1961 | Ruth Kartschall |
1908–1919 | Friedrich Nath | 04.1961–10.1965 | Herbert Köhler |
1920–1931 | Paul Steffen | 10.1965–04.1975 | Günter Frenzel |
1931–02.1934 | Richard Buder | 05.1975–07.1975 | Lothar Barnowski |
1934–04.1945 | Kurt Kaulbars | 08.1975–05.1990 | Hannelore Neumann (SED) |
04.1945–05.1945 | August Scholta | 06.1990–05.2002 | Egon Wochatz (CDU) |
06.1945–11.1946 | Richard Buder | seit 05.2002 | Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU) |
12.1946 - 04.1953 | Willi Lange |
Stadtverordnetenversammlung

(Stand November 2006)
- CDU: 13 Sitze (einschließlich Bürgermeister)
- SPD: 3 Sitze
- Die Linke.PDS: 6 Sitze
- FDP: 1 Sitz
- VS: 3 Sitze
- Partei Rechtsstaatlicher Offensive: 1 Sitz
- Brandschutz: 1 Sitz
- Spremberg Land: 2 Sitze
- Pro Georgenberg/Slamen: 1 Sitz
- Einzelbewerber: 2 Sitze
Religion

- Evangelische Kreuzkirchengemeinde Spremberg
- Evengelische Michaelkirchengemeinde Spremberg
- Evangelische Auferstehungsgemeinde Spremberg
- Evangelische-Freikirchliche Gemeinde der Baptisten/Spremberg
- Landeskirchliche Gemeinschaft Spremberg
- Katholisches Pfarramt St.Benno Spremberg
- Evangelische Kirchengemeinde Schleife
- Evangelische Kirchengemeinden Graustein und Groß Luja
- Neuapostolische Kirche , Gemeinde Spremberg
Städtepartnerschaften
Sehenswürdigkeiten
Bismarckturm

Der Bismarckturm in Spremberg wurde wie viele andere Bismarcktürme auch, aus Dankbarkeit gegenüber dem 1898 verstorbenen Eisernem Kanzler Otto Fürst von Bismarck errichtet. Als Aufstellungsort bot sich dazu der im Geländeprofil steil aufsteigende Georgenberg innerhalb des Stadtgebiets besonders an. Denn dadurch ist der Turm auch aus großer Entfernung gut sichtbar. Die Idee zum Bau wurde erstmals an Bismarcks Geburtstag dem 1. April 1901 vom Spremberger Verschönerungsverein diskutiert. Erst Überlegungen anstelle des angedachten Turmes, eine Kaiser-Arnulf-Gedächtnisstätte zu errichten wurden damit nicht weiter verfolgt. Das Komitee, welches die Planung und den Bau des Bismarckturmes überwachte, entschied sich für die Pläne des Gubener Architekten Johannes Römmler. Dieser war 1874 in Spremberg als Sohn des Gründers der Römmler Werke August Hermann Römmler geboren worden.
Am 1. April 1902 erfolgte die Grundsteinlegung für die Errichtung eines Bismarckturmes. Der Bau wurde zunächst durch die Firma Gundermann ausgeführt, der aber auf Grund mangelhafter Bauausführung wenig später die Verantwortung entzogen wurde. Die Weiterführung und letztendliche Fertigstellung erfolgte dann durch den Spremberger Bauunternehmer Wilhelm Handrick.
Der Turm selbst besteht aus einem Ziegelmauerwerk und ist außen mit Natursteinquader verblendet. Er besitzt zwei Aussichtsplattformen, wobei die obere als Krone ausgeformt ist. Seine Höhe beträgt 20,74 Meter. An der Rückfront des Turmes befindet sich ein Anbau. Innerhalb des Turmes ist eine eiserne Wendeltreppe angebracht, durch die man beide Plattformen erreicht. Am oberer Abschluss des Turmes befand sich eine Feuerschale, die jeweils zu Bismarcks Geburtstag zeitgleich mit allen Türmen im damaligen Deutschen Reich gezündet werden sollte. An der Vorderseite befindet sich über der Eingangstür das Familienwappen der Bismarcks, welches drei Eichenblätter und ein Kleeblatt symbolisiert. Unter der ersten erreichbaren Plattform ist ein 60 Zentimeter hohes Steinmosaik, welches um den gesamten Turm reicht, angebracht. Die Inschrift zitiert einen Ausspruch Bismarcks von 1888 vor dem Reichstag: „Wir Deutsche fürchten Gott sonst nichts auf der Welt“. Am 1. April 1903, zu Bismarcks 88. Geburtstag, erfolgte die feierliche Einweihung des Spremberger Bismarckturmes.
Die Wirren des Zweiten Weltkrieges hat der Bismarckturm schadlos überstanden. Lediglich die vor dem Turm befindliche Kanone, ein französisches Beutegeschütz aus dem Ersten Weltkrieg, fiel dem Kadavergehorsam des damaligen Landrates zum Opfer. Der Bismarckturm wurde im Laufe der Jahre zum eigentlichen Wahrzeichen der Stadt Spremberg. Auch wenn er immer wieder, den politischen Gegebenheiten geschuldet, seinen Namen wechseln musste. So wurde er am 26. Juni 1950 in Ernst-Thälmann-Turm und am 21. Mai 1951 in Georgenbergturm umbenannt. Erst nach der politischen Wende 1989 wurde der Turm 1991 wieder in Bismarckturm rückbenannt. Am 1. April 2003 fand genau wie die Einweihungsfeier 1903 unter großer Anteilnahme der Spremberger Bevölkerung die 100-Jahrfeier des Bismarckturmes in Spremberg statt. Als Ehrengast nahm daran der Ur-Urneffe von Otto Fürst von Bismarck, Friedrich von Bismarck, teil.
Stadtpark

Der Stadtpark von Spremberg ist eine große, parkähnliche Anlage innerhalb des Stadtgebietes. Der Stadtpark geht auf den städtischen Friedhof (Georgenbergfriedhof) zurück, der 1828 noch vor den Toren der Stadt angelegt wurde. Inmitten dieses Friedhofes befand sich die St.-Georg-Kapelle, ein kleiner Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert. 1872 stellte man auf dem jetzigen Aussichtsplateau ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges von 1870/1871 auf.
1893 wurde auf den Fundamenten des 1875 abgetragenen Pulverturmes, der zur Verwahrung von Pulver- und Bleivorräten diente, der nach seinem Stifter benannte Seemannspavillon errichtet. Es handelt sich hierbei um einen nach allen Seiten offenen überdachten Pavillon. 1901 fertigt der Kunstschmied Hugo Richter aus Dankbarkeit für seinen verstorbenen Adoptivvater ein Rosengitter an, welches dessen damalige Grabstätte umgab. Bis vor wenigen Jahren war diese Rosengitter auch deshalb bekannt, weil es angeblich 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert wurde. Nach neusten Erkenntnissen ist diese Überlieferung falsch.

In den Jahren 1902 und 1903 wurde auf dem Gelände des Georgenbergs der Bismarckturm errichtet. Unterhalb des Bismarckturms schuf man eine Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen deutschen Soldaten. 1932 wurde in unmittelbarer Nähe des Georgenbergturms der vom Spremberger „Männergesangsverein 1835“ gestiftete Pavillon Sängerblick errichtet. Der angelegte Friedhof von 1828 wurde später aus Platzmangel wieder geschlossen.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das 1872 errichtete Kriegerdenkmal geschleift. Die Gedenkstätte unterhalb des Georgenbergturmes wurde in eine „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus und Militarismus“ umgewidmet. Dabei wurden auch die aus schwarzem Marmor gefertigten vorhandenen Gedenkplatten, welche sich an den Wänden befanden und auf denen die Toten Söhne der Stadt des Ersten Weltkriegs verewig waren, beseitigt.
Im Jahre 1968 kam es zu gewaltigen Sturmschäden auf dem Georgenberg, so das man sich entschied, das gesamte Gelände völlig neu zu gestalten. Als erstes wurde damit begonnen, den vorhandenen Friedhof einzuebnen bzw. noch vorhandene Gräber umzubetten. Nur einige wenige markante Grabstätten wurden erhalten bzw. umgenutzt. Als markantestes Detail ist dabei wohl der sogenannte Loebensche Grabstein anzusehen. Es handelt sich hierbei um die Grabstätte der alten Adelsfamilie von Loeben, die erstmals 1536 in Spremberg in Erscheinung trat. Der Neugestaltung des nun entstehenden Stadtparks fiel aus Geldmangel auch vorhandene alte Bausubstanz zum Opfer. So wurde am 10. Juni 1974 die vorhandene Friedhofskapelle St. Georg wegen Einsturzgefahr abgerissen. 1976 wurde auf dem zentralem Platz, unweit des ehemaligen Standortes der St.-Georg-Kapelle, ein große Springbrunnenanlage installiert. 1977 wurde ein neu geschaffenes sowjetisches Ehrenmal eingeweiht, welches sich direkt hinter dem Bismarckturm befindet. Mit diesem Ehrenmahl soll der 454 sowjetischen Soldaten gedachten werden, die bei den Kämpfen um Spremberg ihr Leben ließen.
Schloss
Aus einer frühdeutschen, romanischen Turmburg um 1100 entstanden, ist das Schloss Spremberg unter der Regentschaft der Herzöge von Sachsen-Merseburg zu einer frühbarocken Vierflügelanlage ausgebaut worden. Die Baugeschichte ist seit dem 11. Jahrhundert belegt, wobei der untere Teil des großen Hauptturmes mit seinen bis zu vier Meter dicken Mauern der älteste Teil der Schloßanlage ist. Im Erdgeschoss des Haupthauses sind in drei Räumen Deckengewölbe mit Bemalungen des 16. Jahrhunderts erhalten. Während der Regentschaft der Merseburger Herzöge, zwischen 1680 und 1738, wurde die Burg endgültig zum Schloss ausgebaut. Nach dem Aussterben der Merseburger Besitzerlinie fiel das Schloß 1738 in kursächsischen Besitz. Von diesem Zeitpunkt an diente es bis 1997 vor allem Verwaltungszwecken. Zahlreiche Umbauten im Inneren machten es über den Zeitraum von ca. 250 Jahren zu einem fast zeitlosen Nutzgebäude.
In der Freianlage befindet sich eine Bauernhofanlage und eine ständige Ausstellung informiert über Leben und Werke des Spremberger Schriftstellers Erwin Strittmatter.
Historischer Stadtkern
Der historische Altstadtkern auf der Spreeinsel bietet viele interessante Gebäude und architektonische Details, u.a. die Kreuzkirche, das Gemeindekirchenhaus (als ehemalige wendische Kirche entstand 1835 und ist ein Schinkel-Bau), das Postgebäude und das Kavaliershaus. Interessant auch der Bullwinkel mit dem letzten Burglehnhaus aus 1717/18.
Gedenkstein Mittelpunkt des Deutschen Reiches
Spremberg war in der Zeit von 1871 bis 1918 der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches. Die Berechnungen dazu gingen auf den Geographen Heinrich Matzat zurück, der Oberlehrer am hiesigem Realgymnasium war. Die Grundlage seiner Berechnung war, das er die Mittelwerte der am weitesten nördlich, südlich, östlich und westlichen gelegenen Orte des damaligen Deutschen Reiches ausrechnete. Das Ergebnis veröffentlichte er in dem zur damaligen Zeit üblichen Jahresbericht der höheren Lehranstalten des Jahres 1872.
Dort hieß es: "Zum Schluß dieser letzten Erörterungen, die gerade die Heimatkunde betrifft, möge hier noch ein Notiz Platz finden, die für die Bewohner unser guten Stadt Spremberg von einigem Interesse sein wird. - Der nördlichste Punkt des neu entstandenen Deutschen Reiches liegt bei dem Dorfe Nimmersatt nördlich von Memel, 55 Grad 52 Minuten 56 Sekunden nördlicher Breite; der südlichste am Ursprung der Stillach, eines Quellflusses der Iller in den Allgäuer Alpen, 47 Grad 15 Minuten 48 Sekunden nördlicher Breite. Das Mittel hieraus ist 51 Grad 34 Minuten 22 Sekunden. Der östlichste Punkt liegt bei dem Dorfe Schilleningken unweit Schirwindt an der Scheschuppe, 40 Grad 32 Minuten 25 Sekunden östlicher Länge von Ferro; der westlichste beim Dorfe Isenbruch, vier Kilometer von der Maas, 23 Grad 31 Minuten 50 Sekunden östlicher Länge von Ferro. Das Mittel hieraus ist 32 Grad 2 Minuten 7,5 Sekunden. Der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches ist also der Punkt, welcher unter 51 Grad 34 Minuten 22 Sekunden nördlicher Breite und 32 Grad 2 Minuten 7,5 Sekunden östlicher Länge liegt. Dieser Punkt aber ist gelegen auf dem Territorium der Stadt Spremberg. Man gelangt zu ihm (nach Messung auf der Generalstabskarte), wenn man von der Dresdener Straße ziemlich genau 500 Schritt (und zwei Fuß) die Gartenstraße und den sie fortsetzenden Weg hinabgeht."
Im Juli 1914 erging eine Verfügung des Chefs der Preußischen Landesaufnahme, v. Betrab, dass der Mittelpunkt des Deutschen Reiches auf das Messtischblatt 2547, also die Gemarkung Spremberg fällt.
1946 wurde die Inschrift des Steines auf Anordnung des damaligen Landrates, der den Befehl Nr.30 des Alliierten Kontrollrates buchstabengetreu umsetzte, zerstört.
Der Originalstein wurde 1990 im Zuge von Straßenbauarbeiten geborgen und wird seitdem im Heimatmuseum in Spremberg ausgestellt. Am 19. Januar 1991 wurde nur wenige Meter vom Originalstandort entfernt eine originalgetreue Kopie des Steines wieder aufgestellt.
Sie wurde 1965 in Betrieb genommen. Sie dient zur Wasserregulierung der Spree und ist heute ein Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet. Die Talsperre dient dem Hochwasserschutz für den Spreewald.
Regelmäßige Veranstaltungen

- Kneipenfestival (März/September) verschiedene Livebands spielen an einem Wochenende zum Tanz in unterschiedlichen Lokalen auf
- Castle-Eastside-Jam (März), eine der größten HipHop-Jams Deutschlands
- Brunnenfest (Mai), Kulturprogramm rund um den 1995 neu geschaffenen Bullwinkelbrunnen
- Chorfest (Mai), nationale und internationale Chöre wetteifern um den Spremberger Chorwanderpokal
- Maifest, mit der Wahl der Spremberger Spreenixe
- 24-Stunden-Schwimmen (Juni)
- Spremberger Perle Cup (Juli), nationales und Internationale Fußballmanschaften kämpfen um den Wanderpokal
- Spremberger Heimatfest (immer am zweiten August Wochenende), Heimatfest der Stadt Spremberg über drei Tage
- Herbstfest mit Töpfermarkt (Oktober)
- Lichterfest (an allen Adventssamstagen), verschiedene kulturelle und kulinarische Höhepunkte
- Traditionelles Jahreskonzert des Musikverein Trachtenkapelle Spremberg e.V. in der Kreuzkirche zu Spremberg (Dezember)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Sprela Werk Spremberg, ein Unternehmen der Isomax Dekorative Laminate GmbH, Hersteller von Schichtpressstoffen
- Hippe KG Spremberg, Hersteller von Schichtpress-, und Faserverbundwerkstoffen
- Technische Bürsten GmbH, Hersteller technischer Bürsten jeder Art
- Spremberger Tuche GmbH, Textilherstellung und Textilveredlung
- Feingießerei Spremberg GmbH, ein Unternehmen der Piel & Adey GmbH & Co. KG, Feinguss im Wachsausschmelzverfahren
Im zu Spremberg gehörendem Industriepark Schwarze Pumpe:
- Kraftwerk Schwarze Pumpe der Vattenfall Europe Generation AG
- Papierfabrik Hamburger-Spremberg GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der österreichischen W. Hamburger GmbH
- Danogibs GmbH & Co. KG, Herstellung und Vertrieb von Metallprofilen und Gipsbauplatten
- VG-ORTH GmbH & Co. KG, Herstellung von Gips-Wandbauplatten und Gipsputzsysteme
- SVZ Spremberg, ein Unternehmen der Schweizer Sustec Gruppe, Abfallverwerter
- KREBA-Fisch GmbH, Anzucht von Satzkarpfen und Satzstören
Verkehr
Straßenanbindung

Durch Spremberg führen von Nord nach Süd die Bundesstraße 97 (Guben - Dresden) und von West nach Ost die Bundesstraße 156 (Großräschen - Bautzen). Ab dem zentralen Kreuzungspunkt "Berliner Kreuzung" in Spremberg bis etwa zur Mitte der Ortslage Schwarze Pumpe sind auf einer Länge von ca. 6 km beide Bundesstraßen zu einer gemeinsamen Straße vereint.
Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens wird seit 2007 eine Umgehungsstraße von der Bundesstraße 97 aus Richtung Cottbus kommend kurz vor dem Ortseingang Spremberg beginnend, mit westlicher Umgehung des Stadtgebietes, gebaut. Hinter der Ortslage Schwarze Pumpe trifft die Umgehungsstraße dann wieder auf die Bundesstraße 97.
Die nächstgelegene Autobahnanbindung ist die 17 km nördlich befindliche Anschlussstelle Cottbus-Süd der A 15 (Grenzübergang Bademeusel - Dreieck Spreewald). Als Alternativanbindung ist die Anschlussstelle Großräschen der A 13 (Kreuz Schönefeld - Dreieck Dresden-Nord) westlich von Spremberg in ca. 38 km Entfernung zu sehen.
Bahnanbindung

Spremberg liegt an der 1866/1867 gebauten Berlin-Görlitzer Eisenbahn. Einziger Anbieter für Reisen per Bahn ist seit Juni 2002 die Veolia Verkehr GmbH (ehemals Connex Gruppe) mit der regionalen Marke LausitzBahn. Sie verkehrt stündlich von Cottbus (Anschlüsse in Richtung Berlin), Spremberg über Weißwasser und Görlitz bis Zittau. Durch ein neue gemeinsam erfolgte sächsisch-brandenburgische Ausschreibung des Schienennetzes übernimmt ab Dezember 2008 die Ostdeutsche Eisenbahn Gesellschaft (ODEG) den Regionalverkehr auf den hiesigen Strecken.
ÖPNV
Spremberg gehört zum Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Der Öffentliche Personen-Nahverkehr wird in Spremberg seit Anfang des Jahres 2007 durch die Autobus Sippel GmbH aus Hofheim-Wallau einer einhundertprozentigen Tochter der britischen Arriva Gruppe organisiert. Die Autobus Sippel GmbH hatte vorher 80% der Gesellschafteranteile der Neißeverkehr GmbH übernommen. Das Stadtgebiet ist durch sechs innerstädtische Buslinien erschlossen. Vom zentral gelegenen Busbahnhof verkehren regelmäßig regionale Buslinien in alle angrenzenden größeren Städte, wie z.B. Cottbus, Bad Muskau, Hoyerswerda und Senftenberg.
Luftverkehr
Im 20 Kilometer entfernten, zu Spremberg gehörendem Welzow bietet sich die Möglichkeit, Spremberg auch aus der Luft zu erreichen. Der Verkehrslandeplatz Welzow kann dabei auf eine wechselvolle Geschichte zurück blicken, angefangen in den Jahren um 1925, über die Stationierungen verschiedener deutscher Einheiten während des Zweiten Weltkrieges und die weitere Nutzung des Flugplatzes ab 1949 durch die GSSD. Erst nach Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1993 wurde eine zivile Nutzung des Flugplatzes möglich.
Der Verkehrslandeplatz ist heut für Flugzeuge (bis 14 t), Ultraleichtflieger, Ballone und Hubschrauber zugelassen. Die Landebahn ist 2000 m lang und 30 m breit. Die Frequenz Welzow Info ist 134,850 MHz.
Radfahren
Spremberg und Umgebung verfügt über ein gut ausgebautes und ausgeschildertes Radwandernetz. Durch Spremberg selbst führen sowohl überregionale Radwanderwege wie der Spreeradweg oder die Niederlausitzer Bergbautour als auch regionale Touren wie die Strittmattertour.
Persönlichkeiten
- Johann Agricola, geb. 1530 in Spremberg, † 30. August 1590, evangelischer Theologe des 16. Jahrhunderts
- Otto Ostrowski (1883-1963), Berliner Oberbürgermeister 1946–1947
- Guido Schmidt, geb. 19. Januar 1890 in Spremberg, Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe
- Johannes Vogel, geb. 29. Juni 1895 in Spremberg, † 2. März 1962 in Maschen, war ein deutscher Schriftsteller
- Peter Jokostra, (1912-2007), Literaturkritiker u.Schriftsteller, Weggefährte von E. Strittmatter, lebte in Spremberg bis 1953
- Erwin Strittmatter (1912-1994), Schriftsteller, bekannt durch Romane wie Tinko und Der Laden.
- Joachim Teege, geb. 30. November 1925 in Spremberg, † 23. November 1969, war ein deutscher Schauspieler und Kabarettist.
- Hanna-Renate Laurien, geb. 1928 in Danzig, ehemalige Schulsenatorin und Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, besuchte das Gymnasium in Spremberg
- Renate Krüger, geb. 23. Juli 1934 in Spremberg, ist eine deutsche Schriftstellerin und Publizistin
- Ingo Wirth, geb. 1952 in Spremberg, Kriminalistiker und Buchautor
- Judith Ostermeyer, geb. 1974 in Spremberg, Malerin
Kultur
Ausstellungen in der Umgebung
- Niederlausitzer Heidemuseum, Schlossbezirk
- Sorbisches Kulturzentrum Schleife
Literatur
- Heimatkalender des Kreis Spremberg 1958, Herausgeber Kulturbund Spremberg
- 700 Jahre Stadt Spremberg, Herausgeber Stadt Spremberg
- Heimatkalender der Stadt Spremberg und Umgebung 2001, 2003, Herausgeber Kulturbund Spremberg
- Heimatkalender der Stadt Spremberg und Umgebung 2007, darin: Ein Stein erzählt aus seiner Vergangenheit von Eckbert Kwast